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schon mal von gehört?

Verfasst: 9. Apr 2006, 22:07
von krabbe
hallo, ich bin mutter eines 15jährigen sohnes und habe ein problem.mein sohn war bis vor ein paar wochen leicht schwerhörig beidseits.seit einer erkrankung(verdacht auf gehirnhautentzündung),die einen krankenhausaufenthalt nötig machte,ist er nun beidseitig hochgradig schwerhörig.er war zu untersuchungen in der uniklinik in dortmund.dort wurde eine schädigung des innenohrs und dahinter festgestellt.als ursache wird ein virus vermutet.aber niemand stellt eine genaue diagnose.mein sohn wird die regelschule verlassen müssen.ob sich die schwerhörigkeit noch mal bessert weiss niemand.hat jemand ähnlíches erlebt oder gehört?ich bin dankbar für jede information.

Re: schon mal von gehört?

Verfasst: 10. Apr 2006, 07:49
von mondsche
Hallo Krabbe,

Unsere Tochter ist auch schwerhörig seit einer Gehirnhautentzündung.
Was heisst Verdacht?
Wurde keine Flüssigkeit aus dem Rückenmarkskanal entnommen um den Erreger genau zu identifizieren?
Sh kann aber auch durch die Medikamente verstärkt worden sein.
Bei unserer Tochter war es so das ihre Werte am Anfang geschwankt haben.Die sh hat sich im Laufe des ersten Jahres etwas noch verbessert.
Falls du noch mehr Fragen hast kannst du mich gerne anmailen.

Viele Grüße Mondsche

Re: schon mal von gehört?

Verfasst: 10. Apr 2006, 09:08
von Andrea Heiker
Liebe Krabbe,

wenn keine Rückenmarkspunktion gemacht wurde, läßt sich im Nachhinein nicht feststellen, ob es eine Meningitis war. Aber Schwerhörigkeit, Ertaubung infolge eine Meningitis ist eine gefürchtete leider häufig vorkommende Komplikation. Und das Gehör bessert sich nach einer Meningitis auch nicht wesentlich. War Dein Sohn schwer krank und hat er ototoxische Antibiotoka bekommen, z.B. Gentamycin. Gentamycin macht taub, wird allerdings auch nur bei lebensbedrohlichen Infektionen gegeben.

Mich würde interessieren, wie stark die Schwerhörigkeit genau ist (in dB), und welche Untersuchungen genau gemacht wurden (Promotoriumstest ja, nein). Wie sieht es mit dem Gleichgewicht aus?

Hat Dein Sohn Hörgeräte oder ist ein CI geplant? Auch mit Hörgeräten und einer FM-Anlage kann man eine Regelschule besuchen. Durch die lange Krankheit kann es aber sein, dass er ein Jahr wiederholen muss. Welche Schulform besucht Dein Sohn denn?

Im Sommer findet ein Sommercamp für schwerhörige Jugendliche statt (Nina, sag mal wo man die Infos findet). Dein Sohn sollte dorthin gehen. Dann trifft er andere Jugendliche mit Hörgeräten oder CIs und erfährt, dass man auch mit einer Hörbehinderung gut leben kann.

Gruß
Andrea

Re: schon mal von gehört?

Verfasst: 10. Apr 2006, 09:15
von Sandra
Hallo,

heisse zwar nicht Nina, aber den Link zu Sommercamp stelle ich schonmal hier rein, weitere Infos kann Nina dann ja selbst reinstellen ;)

http://www.schwerhoerigen-netz.de/sommercamp2006

Gruss Sandra

Re: schon mal von gehört?

Verfasst: 10. Apr 2006, 09:23
von Nina M.
Hallo!

Das ist für deinen Sohn jetzt garantiert ein schwerer Schlag. Aber was die Schule angeht würde ich mir gut überlegen ob ein sofortiger Wechsel jetzt ratsam ist. Wenn dein Sohn bisher ein guter Schüler war und in seinen Klassenverband gut integriert ist, dann kann er unter Umständen auch mit hochgradiger Schwerhörigkeit die Regelschule schaffen. Ich würde nicht übereilt reagieren!
Statt dessen: Wie sieht es aus mit einer neuen HG-Versorgung und evtl. einer FM-Anlage? Habt ihr einen guten Akustiker?

Ansonsten würde ich euch ganz, ganz dringend dieses Forum nahelegen:
www.in-ohr.de/forum
Das ist ein Forum, welches speziell für schwerhörige Regelschüler, ihre Eltern und Lehrer gegründet wurde (von der Bundesjugend im DSB e.V.). Dort schreiben eine ganze Reihe ehemaliger Regelschüler mit (die jetzt studieren oder arbeiten) und auch einige die jetzt noch auf der Schule sind.

Außerdem hat Andrea schon auf das Sommercamp hingewiesen. Ich würde es deinem Sohn wirklich nahelegen dorthin zu kommen! Das SC findet nur alle 2 Jahre statt, aber es ist eine einmalige Möglichkeit junge Schwerhörige aus ganz Deutschland kennen zu lernen und obendrein noch interessante Workshops rund um die Hörbehinderung (und auch andere Themen) machen zu können. Wir haben derzeit schon über 100 Anmeldungen von jungen Schwerhörigen aus ganz Deutschland!

Ich wünsche euch alles Gute und lasst den Kopf nicht hängen! (Ich bin selbst erst mit 11 Jahren schwerhörig geworden und war dann mit 18 schon an Taubheit grezend Schwerhörig, weil die Schwerhörigkeit progredient verlief. Es ist nicht einfach, aber das Leben geht weiter! ;))

Gruß,
Nina

Re: schon mal von gehört?

Verfasst: 10. Apr 2006, 10:31
von mondsche
Hallo Andrea,

also das Gehör kann sich schon um ca.20-30 db verbessern.Kommt ganz auf die Art der Meningitis an bzw.wie die Meningits das Ohr schädigt.Und das finde ich schon recht viel.Kann aber auch leider in die andere Richtung gehen.
Meine Tochter bekam keine ototoxische Medikamente wegen der Meningitis,zumindest wird es auf keiner Liste angegeben.
Sie bakam aber wegen ihrer Blutvergiftung (sehr oft bei Meningitis)lange und in sehr hohe Dosen Asperin.Was leider viele Ärzte noch nicht wissen, (aus eigener Erfahrung ) das Asperin auch hörschädigend sein kann. Stimmt doch oder?
Aber das wäre ja ein Knüller wenn man nur auf Verdacht eine Meningitis behandelt,ja schon grob fahrlässig.

Viele Grüße
Mondsche

Re: schon mal von gehört?

Verfasst: 10. Apr 2006, 10:44
von Nina M.
Erstellt von mondsche
Aber das wäre ja ein Knüller wenn man nur auf Verdacht eine Meningitis behandelt,ja schon grob fahrlässig.
Naja, mit solchen Bemerkungen wäre ich jetzt vorsichtig. Wenn bei einer wirklichen Meningitis nur Stunden zu spät gehandelt wird, dann ist der Patient vielleicht TOT! Und mal ehrlich: Lieber habe ich ein Kind mit Schwerhörigkeit als ein totes Kind!
Natürlich sollten die Ärzte nicht einfach auf Verdacht irgendwas geben, aber ich denke sowas passiert auch nicht so schnell. Die wirklich schlimmen Hörschädigenden Medikamente werden eigentlich nur bei lebensbedrohenden Erkrankungen gegeben.

Gruß,
Nina

PS: Ja, Aspirin kann das Gehör schädigen, allerdings wohl nur in sehr geringem Ausmaß. Es steht in der Packungsbeilage, dort steht allerdings auch, dass solche Hörbeeinträchtigungen in der Regel vorübergehend sind und mit Absetzen des Medikaments wieder verschwinden.
Wenn man allerdings ohnehin schon Schwerhörig ist, dann sollte man es halt nicht drauf ankommen lassen und statt Aspirin lieber Paracetamol oder Ibuprofen gegen Schmerzen und Fieber einsetzen.
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[Editiert von Nina Mo. am: Montag, April 10, 2006 @ 09:46][/size]

Re: schon mal von gehört?

Verfasst: 10. Apr 2006, 10:59
von mondsche
Hallo

das ist mir schon klar das man sofort mit der Medikation beginnen soll und muss.Aber die Lumbalpunktion und Blutkulturen sollten auf jeden Fall mit gemacht werden.Denn es ist ja sehr wichtig und kann auch Lenensrettend sein.Da jede Art von Meningitis verschiedene Komplikationen geben kann. Daher kann ich nicht verstehen das es nur Verdacht auf Meningitis gibt.

Gruß
Mondsche