Erfahrungen mit My Second Ear?

muggel
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#226

Beitrag von muggel »

Hallo,

es ist ja auch ok, wenn man auf ein Produkt warten muss. Habe ich auch bei anderen... nur wenn auf der Webseite steht, dass sich die Lieferzeit auf ca. 4 Tage beläuft, dann erwarte ich einfach nach Ablauf dieser Zeit, dass sich der Verkäufer meldet und mir mitteilt, dass (und im Idealfall auch warum) sich die Lieferung verzögert mit der Nennung eines neuen anvisierten Liefertermins. Es gehört in meinen Augen zu einem guten Service, diese Informationen zugänglich zu machen. Bei meinem ersten Anruf bei MSE konnte man mir auch keine Auskunft geben, wann ich mit der Lieferung der Ware rechnen kann. MSE hat sich jedoch innerhalb der nächsten zwei Werktage telefonisch gemeldet und mir mitgeteilt, dass die Ware bestellt wurde, aber noch nicht angekommen ist. Auch der in dem Telefonat genannte Liefertermin wurde nicht eingehalten -- und erneut gab es hierüber keinerlei Information.
Mir geht es nicht darum, dass ich warten muss, sondern um die fehlende Informationen, insbesondere wenn anvisierte Liefertermine (mehrfach) nicht eingehalten wurden.

Die Kontaktaufnahme über den Chat auf der MSE-Webseite verlief übrigens ins Leere. Reaktion per Mail war auch Null. Nur ein telefonischer Anruf brachte dann die für mich nötigen Informationen. Ich finde, dass dieses für ein Verkäufer von Hörgeräten, also eine Firma, die mit schwerhörigen Personen, die eventuell nicht / nicht gut am Telefon verstehen können, einfach nicht in Ordnung.

(Bei einer anderen Sache wurde mir auch mitgeteilt, dass die Lieferung in dem anvisierten Zeitfenster nicht eingehalten werden kann. Man fragte mich, ob ich vom Kauf zurück treten möchte oder die Ware mit entsprechend langer Wartezeit erhalten möchte.)
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
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ArsMachina
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#227

Beitrag von ArsMachina »

Pfadi_ hat geschrieben: 15. Mär 2023, 15:23 Sorry, aber wer am Markt mit Medizinprodukten handelt, muss auch entsprechend agieren.
Keine Frage, aber machen/können es die Anderen (niedergelassenen) wirklich besser?

Ich habe wie gesagt Leute im Bekanntenkreis, die 4 Wochen und länger auf eine HG Reparatur warten und Ersatzgeräte gibt es auch keine.
Und das bei einem alteingesessenen Ladengeschäft.

Ich denke die Märkte drehen generell und nichts wird mehr sein, wie wir es jahrelang gewohnt waren.
Just in Time Produktionen aus Fernost sind nicht mehr Vertrauenswürdig, die neuen Wege sind langsamer und teurer.
Was wir erleben ist meiner Meinung nach erst der Anfang

Grüße Jochen
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cherusker
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#228

Beitrag von cherusker »

ArsMachina hat geschrieben: 15. Mär 2023, 16:25
Ich habe wie gesagt Leute im Bekanntenkreis, die 4 Wochen und länger auf eine HG Reparatur warten und Ersatzgeräte gibt es auch keine.
Und das bei einem alteingesessenen Ladengeschäft.
Das kann doch vorkommen, sollte aber nicht die Regel sein. Wenn dir dein (niedergelassener) Akustiker keine Hörgeräte zur Überbrückung der Reparaturzeit zur Verfügung stellen kann/will, sollte man über einen Wechsel nachdenken. Heutzutage haben Akustiker eigentlich genug Demogeräte im Lager oder können diese kurzfristig besorgen.

Bei einem Online-Händler bekommt man wahrscheinlich ebenfalls Ersatzgeräte während einer Reparatur. Da müssten die aber hin und hergeschickt werden, plus evtl. einem Termin für eine Fernanpassung. Nicht jeder hat eine Filiale direkt vor der Haustür.
Grüße vom cherusker :cheers:
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Ohrenklempner
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#229

Beitrag von Ohrenklempner »

Eigentlich läuft seit ca. einem Jahr alles wieder wie vorher. Durchlaufzeiten von Reparaturen von Postausgang bis Wareneingang dauern ca. eine Woche, IdO-Fertigungen sind schwankend schnell oder langsam, je nach Hersteller. Von 2-3 Werktagen bis 2-3 Wochen ist alles drin. Bestellte Hörgeräte und Zubehör kommen i.d.R. in Amazon-Geschwindigkeit an, nennenswerte Engpässe bei bestimmten Produkten sind mir momentan keine bekannt.

Muggel, was brauchst'n, ich mach dir auch nen guten Preis :D :D
Gerhard Weber
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#230

Beitrag von Gerhard Weber »

Ich hatte ebenfalls eine Reparatur. Nach zwei Tagen hatte ich die selben Geräte (Demogeräte) als Leihgeräte und musste nur zwei mal zur Post. Einmal um die zu reparierenden Geräte einzuschicken und als diese zurück kamen, habe ich die Leihgeräte zugeschickt. Beim stationären Akustiker hätte ich auch zweimal hingehen müssen und der ist weiter entfernt als die nächste Postfiliale. Die Versandkosten übernahm jeweils MSE
muggel
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#231

Beitrag von muggel »

@Ohrenklempner: danke, daran hätte ich mal vorher denken sollen... *ditsch* Suchte das Lisa Gateway. Aber das ist ja jetzt unterwegs.
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
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svenyeng
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#232

Beitrag von svenyeng »

HAllo!
Ich hatte ebenfalls eine Reparatur. Nach zwei Tagen hatte ich die selben Geräte (Demogeräte) als Leihgeräte und musste nur zwei mal zur Post. Einmal um die zu reparierenden Geräte einzuschicken und als diese zurück kamen, habe ich die Leihgeräte zugeschickt. Beim stationären Akustiker hätte ich auch zweimal hingehen müssen und der ist weiter entfernt als die nächste Postfiliale. Die Versandkosten übernahm jeweils MSE
Wie hast Du die 2 Tage ohne HGs überbrückt?
Da ist nämlich genau das große Problem. Beim Akustiker vor Ort bekomme ich sofort Leihgeräte.
Ich könnte nicht 2 Tage ohne HGs. Wäre ohne nicht arbeitsfähig.
Ich habe wie gesagt Leute im Bekanntenkreis, die 4 Wochen und länger auf eine HG Reparatur warten und Ersatzgeräte gibt es auch keine.
Und das bei einem alteingesessenen Ladengeschäft.
Sowas geht gar nicht. Ich kann doch nicht 4 Wochen krank machen.
Wie schon gesagt wurde, Akustiker wechseln.
Ich kenne es auch nur so, das die Akustiker ne Menge Leihgeräte immer liegen haben. Das gehört zum guten Service.
Sowas sollte man vor Kauf dann auch erfragen.

Gruß
sven
Dani!
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#233

Beitrag von Dani! »

svenyeng hat geschrieben: 15. Mär 2023, 21:40
Ich habe wie gesagt Leute im Bekanntenkreis, die 4 Wochen und länger auf eine HG Reparatur warten und Ersatzgeräte gibt es auch keine.
Und das bei einem alteingesessenen Ladengeschäft.
Sowas geht gar nicht. Ich ...
Genau, "Ich" bzw du.
Dominik
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Vorsicht bissig.
ArsMachina
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#234

Beitrag von ArsMachina »

svenyeng hat geschrieben: 15. Mär 2023, 21:40 Das gehört zum guten Service.
Und wer bezahlt diesen guten Service?

Du?
Wir?
Die Krankenkasse?

Den guten Service von Amazon bezahlen zum Beispiel die ausgebeuteten Angestellten.

Bild

Oder anders formuliert, wenn etwas umsonst ist bist Du das Produkt.

Grüße Jochen
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Pfadi_
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#235

Beitrag von Pfadi_ »

Hallo Jochen,

ich möchte dir nicht zu nahe treten, habe aber ganz stark den Eindruck, dass du bisher einfach zu wenig von deinen Hörgeräten abhängig warst.

Wer seinem Beruf nicht nachgehen kann, wenn eines der Geräte Defekt ist und auch keinen adäquaten Ersatz in der Schublade hat (z.B. das Vorgängermodell), ist auf die Hilfe des Akustikers angewiesen.

Neben Reparaturbemühungen umfasst das ganz klar auch das Zurverfügungstellen eines Leihgerätes.

Das hat mit einem übertriebenen Serviceverständnis nichts zu tun. Ob du unter der Blickrichtung das gepostete Bild für angemessen erachtest, könntest du vielleicht mal reflektieren.

Grüße

Pfadi
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Ohrenklempner
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#236

Beitrag von Ohrenklempner »

Es steht auch in den Krankenkassenverträgen, dass im Reparaturfall ein Leihgerät zur Verfügung gestellt werden muss. Normalerweise ist das kein Problem, denn die Anpassdaten lassen sich i.d.R. fast 1:1 auf Hörgeräte des gleichen Herstellers übertragen.
Gerhard Weber
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#237

Beitrag von Gerhard Weber »

svenyeng hat geschrieben: 15. Mär 2023, 21:40
Wie hast Du die 2 Tage ohne HGs überbrückt?
Da ist nämlich genau das große Problem. Beim Akustiker vor Ort bekomme ich sofort Leihgeräte.
Ich könnte nicht 2 Tage ohne HGs. Wäre ohne nicht arbeitsfähig.
Ich gebe dir recht, in der Zeit ohne die Geräte kam es zu Missverständnissen, die mit Geräten sicher nicht passiert wären. Allerdings wirkt sich meine Hörminderung nicht so stark aus, als das ich ohne HG nicht arbeitsfähig wäre oder in normaler Sprachlautstärke nicht folgen könnte. Ich denke, wenn die Schwerhörigkeit einen Grad erreicht, an dem sie einer mehr oder weniger starken körperlichen Behinderung gleich kommt, hat man eben auch andere Bedürfnisse/Ansprüche.

Ich bin zum Beispiel seit frühester Kindheit sehr kurzsichtig. Wenn ich meine Kontaktlinsen nicht tragen kann, bin ich aufgeschmissen und kann mich in fremder Umgebung nicht orientieren. Somit hab ich zumindest immer eine Ersatzbrille griffbereit. Was für mich die Ersatzbrille ist, ist für jemand mit starkem Hörverlust ein schnell verfügbares Ersatzgerät im Falle eines Defektes.

Wie gesagt ich denke, das Konzept von MSE richtet sich auch nicht an die ganz alten Menschen oder die "regelrecht Hörbehinderten" sondern an diejenigen die relativ jung sind und an leicht und mittelgradigen Schwerhörigkeiten leiden und eben nicht implizit für einen vermeintlichen Service zahlen wollen, den sie im Zweifel gar nicht in Anspruch nehmen.
Zuletzt geändert von Gerhard Weber am 16. Mär 2023, 08:41, insgesamt 2-mal geändert.
ritschy
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#238

Beitrag von ritschy »

Ich habe gestern erfahren, dass MSE wohl in München auch eine Filiale aufmachen will (oder schon hat?). Ich habe dort mal telefonisch nachgefragt und sie wollen mir noch Rückmeldung geben wann man dort vor Ort Beratung und Unterstützung bekommt. Wäre für mich und meine Otoplastiken die ich gerne hätte einfacher als nach Berlin, Dortmund oder Hamburg zu fahren :)
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Brittany
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#239

Beitrag von Brittany »

Gerhard Weber hat geschrieben:nicht an die ganz alten Menschen oder die "regelrecht Hörbehinderten" sondern an diejenigen die relativ jung sind und an leicht und mittelgradigen Schwerhörigkeiten leiden
Dieses relativ schlichte Zwei-Klassen-Modell möchte ich doch mal in Frage stellen. Es gibt nicht die "regelrecht Hörbehinderten" und "die anderen", und einfach auf das Lebensalter projizieren lässt sich das auch nicht.
Das ist eher gleitend und ein Kontinuum. Und es geht nicht nur um die Werte ("bis da leicht hörbehindert, ab da regelrecht hörbehindert"), sondern um die Herausforderungen, die man jeden Tag beruflich und privat zu meistern hat. Und die hängen wiederum ab von der jeweiligen Fähigkeit, mit Stress und Belastung umgehen zu können und Strategien zu entwickeln.
Ohrenklempner
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#240

Beitrag von Ohrenklempner »

So hat Gerhard das auch gar nicht gemeint.
Brittany
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#241

Beitrag von Brittany »

Was meinst Du damit?
Es ging darum, ob man auch mal ein paar Tage ohne Hörgeräte überbrücken kann, weil man bei MSE eben nicht im Notfall zu seinem Akustiker gehen kann.
Wenn jemand aber findet, dass er eigentlich auch ohne Hörgeräte gut klarkommt und dass z.B ein paar Tage im Job ohne Hörgeräte kein Problem sind, dann wird er i.d.R. - keine Hörgeräte tragen. Bei den meisten ist es ja genau die Erkenntnis, dass der Alltag nicht mehr wirklich bewältigbar ist, der sie den Schritt zu Hörgeräten machen lässt - i.d.R.eher ein bisschen zu spät als zu früh. Insofern ist für mich die Gruppe, die zwar Hörgeräte trägt, aber sie ohne Probleme auch weglassen kann, ziemlich nebulös.
Gerhard Weber
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#242

Beitrag von Gerhard Weber »

Es erscheint mir wenig hilfreich, die Dinge unnötig zu verkomplizieren. Es war so gemeint, dass die Hörbeeinträchtigung und das Ausmaß der Auswirkungen nicht nur objektiv "von Außen" festgelegt werden kann. Meine Schwiegermutter beispielsweise lag im Tonaudiogramm um die 70 dB was objektiv einer handfesten Schwerhörigkeit entspricht. Das sah sie natürlich ganz anders, die anderen nuschelten schließlich und sollten gefälligst lauter sprechen. Ebenso kann eine Person mit leichtgradiger Schwerhörigkeit einige Tage im Home Office sicher gut auch ohne Geräte überstehen. Die selbe Person bekommt aber arge Verständnisprobleme, wenn sie beruflich an einer Messe teilnehmen muss und ohne Geräte aufgeschmissen ist. dafür ist aber der Einzelne gefragt, seine Problematiken einzuschätzen und zu ermitteln, welches Ausmaß an Service er benötigt.
ritschy
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#243

Beitrag von ritschy »

Ich verstehe die ganze Diskussion hier nicht ganz. Meine Erfahrung ist, dass mir MSE nach Rücksprache Trail Hörgeräte zugeschickt hat, weil meine KK noch keine Genehmigung erteilt hatte. Der ganze Prozess hat ca. 5 Wochen gedauert. Die HG waren innerhalb zwei Tage per Post bei mir.
Und, Brittany, deine Aussage "weil man bei MSE eben nicht im Notfall zu seinem Akustiker gehen kann" stimmt nicht. Sie haben drei Läden (bald wohl vier) in denen man persönlich vorstellig werden kann.
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#244

Beitrag von Ohrenklempner »

So hab ich das auch verstanden. Es gibt durchaus Leute, die zwar noch einigermaßen ohne Horchis klarkommen, aber trotzdem welche tragen, weil sie damit besser ihren Alltag bewältigen und sie ihre Hörgeräte als Unterstützung sehr schätzen.
Dani!
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#245

Beitrag von Dani! »

Gerhard Weber hat geschrieben: 16. Mär 2023, 08:39 Wie gesagt ich denke, das Konzept von MSE richtet sich auch nicht an die ganz alten Menschen oder die "regelrecht Hörbehinderten" sondern an diejenigen die relativ jung sind und an leicht und mittelgradigen Schwerhörigkeiten leiden und eben nicht implizit für einen vermeintlichen Service zahlen wollen, den sie im Zweifel gar nicht in Anspruch nehmen.
Auch wenn Gerhard die Aussage später relativiert hat: Hörhilfen kauft man nicht, weil es ein Lifestyle-Produkt ist. Man nutzt es, weil man eine Einschränkung hat, für die man in der Regel nichts dafür kann. Daher wird die Grundversorgung auch von der Allgemeinheit (Sozialkasse) getragen.
Dazu zählt aber auch (wie Ohrenklempner zitiert hat), dass ein gewisser Service enthalten ist, nämlich das leihweise zur Verfügung stellen von Ersatzgeräten.

Nun zu behaupten, dass MSE sich die Rosinen herauspickt und die Kosten denjenigen erspart, der es nicht benötigt, hat was von 2-Klassen Gesellschaft, der ich persönlich sehr entgegenstehe. (Ob MSE das tatsächlich tut weiß ich nicht. Mich stört die Aussage und der Gedanke daran an sich).
Dominik
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#246

Beitrag von Brittany »

Hi Ohrenklempner,

ist das wirklich eine deutliche Gruppe? Siehst Du das an Deinen Kunden? Dann muss ich mich revidieren. Ich hätte tatsächlich nicht gedacht, dass das über Einzelfälle hinaus relevant ist.
Ich kenne inzwischen ziemlich viele Schwerhörige (ich meine IRL), und kein einziger von denen könnte beruflich 2,3 Tage auf Hörgeräte verzichten.

@ritschy
ritschy hat geschrieben:Sie haben drei Läden (bald wohl vier) in denen man persönlich vorstellig werden kann.
Naja, drei Läden bundesweit war jetzt nicht unbedingt das, was ich mit "im Notfall zu seinem Akustiker gehen" meinte.
Brittany
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#247

Beitrag von Brittany »

Hi Dani!,

das war es eigentlich, was ich meinte. Du hast das irgendwie besser ausgedrückt bzw. die Akzentuierung besser getroffen.

Brittany
Gerhard Weber
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#248

Beitrag von Gerhard Weber »

Die vielen Gedanken zu dem Thema finde ich sehr interessant. Ich fände es aber konstruktiv, bestimmte Gegebenheiten zu aktzeptieren und nicht immer wieder das selbe Thema anders formuliert aufzugreifen. Was den Reparaturservice und die Zahl der Filialen betrifft muss betont werden, dass das doch nun mal das Konzept von MSE ist und dieses die deutlich günstigeren Preise ermöglicht. Wer auf Biegen und Brechen jederzeit auf die Geräte angewiesen ist und ggf. tagesaktuell Leihgeräte benötigt, der kommt für das Konzept nicht in Frage und sucht sich einen Akustiker vor Ort. So einfach ist das. Alle diese Gegebenheiten sind doch im Vorfeld bereits bekannt. Entweder man erfragt sie, liest sie nach oder stöbert in nützlichen Forenbeiträgen wie diesem ;)

Wer sich in einer Gruppe bewegt, die aus Menschen mit hochgradigen Schwerhörigkeiten besteht, erhält natürlich den Eindruck, dass diese Hilfsmittel überlebensnotwendig sind. Ich für meinen Teil bewege mich in einem Umfeld, in dem viele nicht mehr berufstätig sind und trotzdem voll im Leben stehen. Die Zeit ohne HG ist somit nervig aber kein Drama zumal die Geräte häufig eh nicht in der Intensität getragen werden, wie es notwendig wäre. Aber das nur am Rande, es sind Anekdoten aus dem persönlichen Erleben und somit nur begrenzt hilfreich.

Was das Thema der 2 Klassengesellschaft betrifft, erstaunt es mich immer wieder, mit welcher Naivität argumentiert wird. Das Thema Gesundheit besteht allgemein aus 2 Faktoren: eine Dienstleistung (des medizinischen Personals) und ein Produkt (Hörgerät, Sonografie, was auch immer). Und beides kostet etwas. Je höher der Preis, desto besser da Ergebnis, was man erhält.

Man findet Beispiele dafür in allen Bereichen. Bei einem Neurologe einen Termin zu erhalten erfordert teilweise 3 Wochen oder länger, während ein Privatpatient in der selben Woche einen Termin erhält. Oder unser Beispiel der Hörgeräte: der Krankenkassenbeitrag reicht doch gar nicht aus, dass ein Akustiker die besten Geräte zur Verfügung stellen kann. Die 2-oder mehr-Klassengesellschaft ist somit vorprogrammiert. Das mag uns allen aus moralischen Gesichtspunkten nicht gefallen, aber es ist eine unumstößliche Tatsache.
Blümle
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#249

Beitrag von Blümle »

Im Reparaturfall nicht mit Leihgeräten versorgt wird man auch von kleinen, ortsansässigen inhabergeführten Geschäften.
Mir hätte die Akustikerin bei der ich (teuer!) meine Geräte gekauft habe, keine Leihgeräte zur Verfügung gestellt.
Hat sie am Telefon gesagt.
Auf meine Bitte, mir das schriftlich per Mail zu bestätigen erhielt ich nur die Auskunft, sie könne eine Express-Lieferung zur Reparatur veranlassen.
Die Gleichung klein, vor Ort und inhabergeführt = guter, vertragsentsprechender Service stimmt nicht (immer)

Ein anderer Akustiker hat mir dann die defekten Geräte eingeschickt und mich dankenswerterweise mit Leih-/Demogeräten zur Überbrückung versorgt.

Dass man die Versorgung mit Leihgeräten im Reparaturfall vor dem Kauf in dem Laden erfragen und sich am besten schriftlich geben lassen sollte, hätte ich vor dem Kauf mit meinem nachträglich als naiv erkannten Vertrauen in die Fachlichkeit und Richtigkeit des Handelns echt nicht gedacht.

Ich wäre ohne HG in vielen Situationen nicht (mehr) erwerbsfähig.
Ohrenklempner
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Re: Erfahrungen mit My Second Ear?

#250

Beitrag von Ohrenklempner »

Brittany hat geschrieben: 16. Mär 2023, 11:16 Hi Ohrenklempner,

ist das wirklich eine deutliche Gruppe? Siehst Du das an Deinen Kunden? Dann muss ich mich revidieren. Ich hätte tatsächlich nicht gedacht, dass das über Einzelfälle hinaus relevant ist.
Es gibt sie wirklich :D
Überwiegend sind es diejenigen, die ohne Hörgerät noch um die 50% (plus/minus) Verstehensquote schaffen. Es ist dann zwar leicher mit HG, aber ohne geht's halt auch noch einigermaßen. Von den Neuversorgten (weniger als 5 Jahre HG-Träger) sind es recht viele.
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