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Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 2. Aug 2020, 21:50
von Hoffi
Hallo,

wer von euch (stark bis hochgradig schwerhörig!) ist von Hinterohr-Geräten auf RIC-Geräte umgestiegen und kann seine Erfahrung mitteilen?
in meinem Fall sind Otoplastiken mit eingegossenem Hörer (keine Schirmchen) erforderlich.

Gruß
Hoffi

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 3. Aug 2020, 13:32
von Mukketoaster
Ich würde dir wieder zu HdO raten. Die Eingegossenen Hörer sind sicherlich schöner als die Schläuche, aber auch problematischer bei der Rep. Dann braucsht ne neue Schale und nen neuen Hörer. :)

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 3. Aug 2020, 21:39
von Hoffi
Die technischen Problemchen von RIC-Geräten sind mir klar.

Es geht mir um die Akustik ! Da der Hörer näher am Gehör ist, sind auf alle Fälle geringere Schallverluste und die Qualität sollte auch besser sein. Ich habe es mit den Audeo von Phonak mal mit Doppelschirmchen probiert, war nicht schlecht, aber Power war grenzwertig. Schirmchen sind für SP-Geräte leider nicht geeignet, da die Powerhörer zu groß sind !

Gruß
Hoffi

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 3. Aug 2020, 22:34
von Mukketoaster
Also Schirmchen sind in meinen Augen für gar nichts geeignet. Wie soll denn einer kleiner dünner Gummi den Schall vor dem Trommelfell halten? Geht gar nicht, da sie zu dünn sind und nicht massgefertigt sind.

Desweiteren mag es sicherlich sein, dass der Schall durch den Schlauch einen weiteren Weg hat und du sicherlich auch Leistung verlierst. Wenn du dein Gerät aber richtig einstellen lässt, wird das doch berücksichtig. Aus diesem Grund predige ich immer wieder von der Insitu-Messung oder Percentilanalyse.
Es gibt Formeln nach denen Hörgeräte eingestellt werden und jeder Hersteller schätzt auch in etwa, was für Verstärkung der Kunde braucht. Nun kann er eben nichts von der Gehörgangsform, Restvolumen etc wissen und daher bleibt es eben auch nur eine Schätzung. Nur mit den genannten Verfahren kannst du wirklich messen was bei dem Kunden ankommt und was er braucht.

Wenn du die Ergebnisse vergleichst, wirst du sehen wie weit die Schätzungen von der Realität entfernt sind.

Um deine Frage zu beantworten-wenn sauber gearbeitet wird, merkst du keinen Unterschied.

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 4. Aug 2020, 07:31
von HerthaAtze
Das schirmchen ungeeignet sind kann man so nicht pauschal sagen.
Wenn der Gehörgang zu den Einheits grössen passt dann ist das ganze eine sehr gute Lösung.
Ich trage seit 7,5 Jahren Hörgeräte mit schirmchen und bin sehr zufrieden damit.
Wobei man auch sagen muß das die schirmchen der letzten Generation von phonak ein echter quantensprung sind im Gegensatz zu den ersten Modellen von Siemens.
Aber eigentlich sind ja schirmchen nicht das Thema sorry für den Ausflug 😉

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 4. Aug 2020, 12:57
von Ohrenklempner
Die meisten Gering- bis Mittelgradigen wollen gar keine Otoplastik. Die Akzeptanz von Schirmchen ist viel höher. Ich will ja, dass die Geräte getragen werden. Wenn ein Schirmchen passt, nicht rutscht und die benötigte Verstärkung sicher ans Ohr bringt, ist alles gut.

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 4. Aug 2020, 14:53
von Mukketoaster
Das sehe ich und erlebe ich ein wenig anders. Die Spontanaktzeptanz mit Otoplastiken ist wesentlich höher.
Kommt sicherlich auch drauf an, wie du den Kunden vorbereitest darauf. Wenn ich Kunden habe, die zum testen Domes haben und nachher dann Otos bekommen, bekomme ich zu 100% die Aussage- klingt deutlich runder.

Aber das muss jeder AK für sich entscheiden.

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 4. Aug 2020, 17:02
von Ohrenklempner
Jeder macht es halt auf die Art und Weise, für die er brennt und den Kunden begeistert. So ist man auch erfolgreich. :D

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 6. Aug 2020, 08:58
von Der Akustiker
Hoffi hat geschrieben:Hallo,

wer von euch (stark bis hochgradig schwerhörig!) ist von Hinterohr-Geräten auf RIC-Geräte umgestiegen und kann seine Erfahrung mitteilen?
in meinem Fall sind Otoplastiken mit eingegossenem Hörer (keine Schirmchen) erforderlich.

Gruß
Hoffi
Ex-Hörer werden besser sein, nur beim Hersteller sollte man aufpassen. Der Sonova Konzern (Phonak, Unitron und Hansaton) hat zu wenig Leistung bei den Ex-hörern, bzw muss schnell eingießen. Andere Hersteller haben da mehr Leistung und Reserve. Da kann man den Hörer austauschen ohne den ganzen Mist!!!
Würde da ReSound oder Signia empfehlen. Starkey geht auch wenn ich mich recht erinnere.

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 6. Aug 2020, 19:59
von NRE
Hallo,

welcher Hersteller hat Ex-Hörer für Schwerhörigkeit nach WHO4?

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 6. Aug 2020, 20:59
von Ohrenklempner
Meines Wissens Signia, Starkey und Widex. Bei Starkey weiß ich nicht, ob die Livios auch als WHO4 genummert sind. Zumindest die älteren Halos waren es.

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 6. Aug 2020, 21:25
von NRE
Danke👍

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 7. Aug 2020, 09:08
von Der Akustiker
Ohrenklempner hat geschrieben:Meines Wissens Signia, Starkey und Widex. Bei Starkey weiß ich nicht, ob die Livios auch als WHO4 genummert sind. Zumindest die älteren Halos waren es.
und ReSound

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 14. Aug 2020, 10:06
von Hoffi
....Enttäuschend !!!!
Leider berichtet hier keiner über Erfahrungen entsprechend meiner Frage (#1).

Nebenbei:
Starkey hat WHO4 RIC-Hörer ! Sollen die besten sein !?
Haben Oticon und Phonak keine entsprechenden Geräte?

Gruß
Hoffi

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 14. Aug 2020, 10:13
von svenyeng
Hallo!
wer von euch (stark bis hochgradig schwerhörig!) ist von Hinterohr-Geräten auf RIC-Geräte umgestiegen und kann seine Erfahrung mitteilen?
in meinem Fall sind Otoplastiken mit eingegossenem Hörer (keine Schirmchen) erforderlich.
@hoffi:
Warum testest Du die HGs nicht einfach.
Was nützt es, wenn Person X sagt ich habe HG Z und das ist super gut.
Das kann bei Dir wieder ganz anders sein, weil jeder Hörverlust individuell ist.
Daher am besten alle testen und dann schauen womit Du am besten zurecht kommst
Im übrigen sind RIC HGs hinter dem Ohr HGs, nur das der Hörer eben in der Otoplastik sitzt und damit im Ohr.

Gruß
sven

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 14. Aug 2020, 10:16
von Ohrenklempner
Sorry, wenn niemand darüber berichten kann. ;)

Phonak und Oticon haben keine RIC-Geräte, für WHO4 zugelassen sind.

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 14. Aug 2020, 10:48
von Mhiki
Hoffi hat geschrieben:Hallo,

wer von euch (stark bis hochgradig schwerhörig!) ist von Hinterohr-Geräten auf RIC-Geräte umgestiegen und kann seine Erfahrung mitteilen?
in meinem Fall sind Otoplastiken mit eingegossenem Hörer (keine Schirmchen) erforderlich.

Gruß
Hoffi
Moin Hoffi,

ich trage grade die Starkey Livio Probe als Ric gerät selber auch mit otoplastiken.
Da ich direkt mit Ric geräten angefangen habe kann ich dir vielleicht nicht ganz so gut helfen.
Aber meine Erfahrung die ich bisher damit machen konnte sind nicht negativ. Nur mit den Otoplastiken
in Kombination hatten wir zuerst ein zu kurzes kabel für mich gewählt, was leider dafür gesorgt hatte das es wund wurde am Ohr.
aber dieser Fehler war schnell behoben.

Gruß
Mhiki

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 15. Aug 2020, 21:50
von Hoffi
Hallo Sven,

deine Empfehlung "einfach testen" (#15) kann ich so nicht stehen lassen.

Die Anfertigung von Otoplastiken für Ex-Hörer kosten ca. 250,-€ (2 Stck.). Wer trägt die Kosten? Ich recherchiere deswegen vorher über die Erfolgsaussichten.

Bisher hat der Kunde meistens die Kosten für einen "Fehlversuch" tragen müssen. Wie ich in letzter Zeit festgestellt habe, sind die größeren Ketten (Amplifon, Kind) bereit, die Kosten zu übernehmen. Bei einen kleinem HG-Geschäft sieht das aber schon anders aus.

Informationen sind immer die besten Investitionen !

Gruß und schönen Sonntag
Hoffi

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 15. Aug 2020, 23:49
von svenyeng
Hallo!
Die Anfertigung von Otoplastiken für Ex-Hörer kosten ca. 250,-€ (2 Stck.). Wer trägt die Kosten? Ich recherchiere deswegen vorher über die Erfolgsaussichten.
Ich nehme mal an, das bei Dir die Anschaffung neuer HGs bevorsteht.
Du hast das Recht zu testen und das kostenlos und unverbindlich.
Ich verstehe nicht, das Du Dir darüber Gedanken machst.
Der Akustiker macht eine Mischkalkulation. Da ist einkalkuliert, das auch mal ein Kunde abspringt, oder eben mit den Plastiken nicht klar kommt.
Mich z.B. interessier es nicht was irgendwas kostet während der Testphase.
Ich zahle erst, wenn ich mich für den Kauf entschieden habe. So ist es ja auch vorgesehen.

PS:
Ich habe ja Ex-Hörer HG's und grade neue Otoplastiken bekommen.
2 Stück = 100 Euro. Wie Du auf 250 Euro kommst, ist mir ein Rätsel.

Gruß
Sven

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 16. Aug 2020, 01:12
von Ohrenklempner
Dem Versicherten dürfen während der Anpassphase keine Kosten in Rechnung gestellt werden, auch nicht für gefertigte Otoplastiken. Das steht so in den Verträgen mit den Krankenkassen, die entsprechenden Passagen habe ich hier schon häufig zitiert. Außerdem sind die Hersteller kulant und berechnen bei einer Rücksendung einer Spezialotoplastik höchstens eine Aufwandspauschale, mit der der Akustiker vernünftig kalkulieren kann. Die Hörgeräte-Hersteller wissen ja, dass eine Anpassung auch mal erfolglos verlaufen kann und wollen den Akustikern nicht die Anpassung ihrer Produkte abspenstig machen. Darum kalkulieren auch die Hersteller mit diesem Risiko. Das ist genau wie mit IdO-Geräten, da muss auch kein Akustiker die vollen Kosten bezahlen, wenn ein Gerät am Endkunden nicht funktioniert hat. Besonders bei WHO4-Versorgungen, bei denen ja deutlich mehr KK-Festbetrag herausspringt, sollte der Akustiker auch das Risiko eingehen. Dafür gibt es in einer vernünftigen Kalkulation den Risikoaufschlag.

@sven: Die Spezialotoplastiken mit fest verbautem Ultrapowerhörer sind tatsächlich deutlich teurer. Nicht zu vergleichen mit den normalen Otoplastiken, wo man einfach einen Hörer reinstecken oder auswechseln kann.

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 20. Aug 2020, 15:10
von Hoffi
Hallo Sven,

paar Fragen an dich:
- wie stark ist dein Hörverlust ?
- hast du schon immer Geräte mit Ex-Hörer ?
- falls du auch Geräte ohne Ex-Hörer getestet hast, wären mir deine "Hörerfahrungen" bezgl. des Unterschiedes von Interesse.

Gruß
Hoffi

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 20. Aug 2020, 16:44
von svenyeng
Hallo!

@hoffi:
wie stark ist dein Hörverlust ?
Muss ich mal nachschauen, ob ich dazu irgendwo Unterlagen habe.
hast du schon immer Geräte mit Ex-Hörer ?
Nein, Ex-Hörer HGs habe ich seit 3 Jahren. Davor immer Schlauch HGs.
falls du auch Geräte ohne Ex-Hörer getestet hast, wären mir deine "Hörerfahrungen" bezgl. des Unterschiedes von Interesse.
Soweit ich weiß gabs das mit den Ex-Hörer vorher gar nicht.
Habe die ganze Zeit immer Schlauch HGs gehabt.
Also vor 3 Jahren die 6 Jahre wieder rum waren und es um neue HGs bei mir ging, schlug mein Akustiker Ex-Hörer HGs vor, da das hören damit besser ist.
Ist auch irgendwie logisch, weil man den Hörer ja im Ohr hat.
Also bekam ich neue Otoplastiken und habe Ex-Hörer HGs getestet.
Selbstverständlich alles komplett kostenlos und unverbindlich.
Wie Du ja weißt zahle ich erst, wenn ich mich für HGs entschieden habe.
Was ja auch ganz normal und völlig OK ist. Ohrenklempner hats ja erklärt.

Also, teste die Ex-Hörer HGs, dann hast Du einen Vergleich und weißt ob es bei Dir Sinn macht oder nicht.

Gruß
sven

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 20. Aug 2020, 17:22
von Treehugger
Ich bin nicht strak hochgradig Schwerhörig, eher uf der anderen Seite ;-)

Aber dank meiner nicht so grossen Gehörgänge, haben wir es erst mit fest vergossen Hörern versucht.
Das gab allerdings Probleme beim Skifahren, respektive wenn ich auf den Berg gefahren bin. Da hat es irgend ein Unter- oder Überdruck gegeben und die Hörer sind ausgestiegen.
Das war extrem unangenehm.
Und es hat ziemlich lange gedauert bis wir der Problematik auf die Spur gekommen sind, weil unten im Tal hat dann nach 1 - 2 Stunden alles wieder funktioniert.

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 21. Aug 2020, 14:26
von ossi67
Hallo Hoffi,

ich bin Hochgradig Schwerhörig und trage seit 6 Jahren Phonak Naida Q 70 Ric in cShells, vorher war ich immer mit Schlauch versorgt.

Testen durfte ich damals nur mit xP Hörer und Schirmchen, die sind schwächer als die xSP Plus Hörer in den cShells, da gab es dann Damals auch Probleme als ich die cShells bekam und es musste Nachgestellt werden, hatte mich auch an Phonak Gewand , weil ich es komisch fand das man ein Hörgerät nicht komplett testen konnte, Phonak sagte das das so ginge und in Ordnung sei.

Der Klang der xP Hörer mit Schirmchen finde ich besser als die der cShells weil sie sich dem Gehörgang besser Anpassen können, das geht mit Otoplastiken nicht, meist braucht man nach ein paar Jahren neue cShells, den Klang der Exhörer finde ich klarer als bei Schlauch versorgung.

Meine Exhörer sind immer nach knapp 2 Jahren defekt gewesen, nicht wegen der Technik, sondern wegen Internen Kabelbruch oder wie zuletzt wegen Bruch der Kabelumhüllung, ein Exhörer ist nicht für 6 Jahre Konzipiert.

Dieses ist jetzt nur eine Feststellung über Phonak bei mir, bei andere Herstelle kann das anders sein.

Hoffe ich konnte dir ein wenig weiter helfen…..

Re: Erfahrungen mit RIC-Geräten

Verfasst: 25. Aug 2020, 21:54
von Hoffi
Hallo ossi 67 und sven,

besten Dank für eure Beiträge; sind mir sehr hilfreich.

Gibt es die Naida Marvel auch mit Ex-Hörern?

Gruß
Hoffi