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schwerh. Mutter (CI+Hörgerät), hörend. Vater und Kind (3 Monate)

Verfasst: 19. Dez 2005, 11:08
von Grit
Hallo,

hat jemand Erfahrung als schwerhörige Mutter oder schwerhöriger Vater mit hörende Babys?

Grit

Re: schwerh. Mutter (CI+Hörgerät), hörend. Vater und Kind (3 Monate)

Verfasst: 19. Dez 2005, 11:13
von Andrea Heiker
Wo soll das Problem sein???? Wenn das Kind schreit dann blitzt oder vibriert es, je nachdem welches System man benutzt.

Re: schwerh. Mutter (CI+Hörgerät), hörend. Vater und Kind (3 Monate)

Verfasst: 19. Dez 2005, 20:56
von Grit
Es gibt kein Problem mit der Anlagen. Ich habe seit 3 Jahren Lichtsignalanlagen und Babysender erst 10/2005 durch Krankenkasse übergenommen.
Es geht mir darum, wie die Kommunikationen zwischen schwerh. Eltern und hörend. Babys. Ich möchte nur Erfahrungen austauschen. Komm man zurecht wie bei Hörende mit der Kommunikation oder es gibt da ein Unterschied. Ich habe kleine Bedenken über Zukunft mit dem Sprechen und Hören. Bekommt mein Kind super wie die anderen? Kann mein Kind überhaupt meine Behinderung verstehen?

Re: schwerh. Mutter (CI+Hörgerät), hörend. Vater und Kind (3 Monate)

Verfasst: 19. Dez 2005, 21:11
von Kimi
Liebe Grit ich bin zwar in der andersrum Lage und kann es bestimmt nicht wirklich nachvollziehen. Nur hab ich mir oft vorgestellt wie es für mich wäre wenn ich so einige Dinge nicht oder nur schlecht hören könnte. Und da muss ich Andrea widersprechen ich stelle mir viele Situationen schon um einiges schwerer vor. Trotz Technik. Soll heissen das tagtägliche Leben. Weil wenn ich dran denke wie oft ich einfach höre was die Kinder machen ohne es zu sehen, dann muss man da schon wesentlich mehr Energie mitbringen. Allerdings scheinst du das ja prima zu machen. Wollte damit nicht sagen es ist unmöglich sondern bedarf bestimmt oft wesentlich mehr Energie.

Aber so wie ich dich verstanden habe machst du dir Gedanken um die Sprachentwicklung. Deinem Kind steht doch Frühförderung zu oder nicht? Das ist natürlich nur ein kleiner Teil um es dem Kurzen zu erleichtern. Ansonsten kann ich nur sagen ich kenne 2 Kinder mit gehörlosen Eltern die sich nur mit Gebärden verständigen also dem Kind auch nicht die Lautsprache anbieten konnten. Beide Kinder empfinde ich als komplet normal von der Sprache her. Ich würde denke ich in Krabbelstunden usw. gehen wo halt viel gesungen und geredet wird. Und vielleicht kann ja die Oma auch öfter mal mit dem Kleinen spielen oder eine Freundin. So war es zumindest bei einem Paar dort hab die Oma viel Zeit mit dem Jungen verbracht. Und spätestens im Kindergarten ist das Angebot ja sehr gross. Dort lernen ja sogar viele Kinder erst Deutsch, weil sie es vorher nicht konnten.

So bischen lange geworden tut mir leid, dass ich dir da nicht wirklich einen Erfahrungsaustausch geben kann. Denke das wäre wohl das wonach du suchst. Aber ich hoffe du findest noch Eltern in derselben Situation die dir da viel mehr zu sagen können.

Re: schwerh. Mutter (CI+Hörgerät), hörend. Vater und Kind (3 Monate)

Verfasst: 20. Dez 2005, 08:11
von Momo
Hallo Grit
wenn ich richtig versteh ist der Vater hörend (normal?) und du bist schwerhörig (gehörlos).
Ich denke euer Kind wird die Lautsprache durch die normale lautsprachliche Umwelt und durch den Varer aufnehmen und lernen wie andere Kinder auch. Ubnd ich denke auch für das Kind wisr du als sh Mutter ganz normal sein und dazugehören (kinder akzeptieren das einfach). Gebärdest du? Wenn ja, dann tue das auch im Gespräch mit deinem Kind, denn dann wird es auch die Gebärden aufnehmen und ihr habt auch eine gemeinsame (Mutter)Sprache. Ich meine es gibt auch Artikel oder Bücher zu diesem Thema (hörende Kinder-gehörlose Eltern).

Ich persönlich kenne eine Familie , beide Eltern gehörlos und beide Kinder hörend: da hat das ganz einfach geklappt. Die kinder gebärden mit ihren Eltern und die Grosseltern sprechen Lautspreache und die Kinder hatten viel Kontakt zu lautsprachlichen Familien und nachher im Kiga. Ich fand das immer sehr beeindruckend wie die Kinder das beides schon im Kigaalter gemacht haben.
Eine andere Familie habe ich kennengelernt, beide Eltern gehörlos und Kind hörend. Diese familie hatte in den ersten 2 Lebensjahren KEINEN Kontakt zu hörenden Menschen und das Kind konnte ausschliesslich gebärden und nicht sprechen (Lautsprache). Daraufhin wurde eine Frühförderung in einer Kleingruppe eingeleitet (da lernte ich sie kennen) und die Kleine kam dann mit 2,5 direkt im Anschluss an diese Gruppe in die Krippe, um sie auch unter Hörende zu bringen. Jedenfalls spricht sie jetzt altersentsprechend UND gebärdet.
Was ich damit sagen will ist, dass es seh davon abhängt wie die Eltern den Umgang mit der hörenden, aber auch mit der gehörlosen Welt (finde ich genauso wichtig!) fördern.

Alles Gute für euch und viele Grüsse von Momo

Re: schwerh. Mutter (CI+Hörgerät), hörend. Vater und Kind (3 Monate)

Verfasst: 20. Dez 2005, 16:20
von Petra
Hallo Grit,
was kann ich dir sagen? Mein Mann ist sh (mittel-hoch), ich normalhörend,2 Kinder, eins davon sh. Was ist der Unterschied? Er hört natürlich nicht, wenn ein Kind nachts schreit- aber da habe ich mir sagen lassen, dieses "Syndrom" zeigen auch Männer die gut hören ;). Nein, so einfach ist es natürlich nicht, ich würde sogar sagen recht komplex- aber das sprengt den Rahmen hier... Ein paar Beispiele kann ich dir trotzdem gerne geben: Das Kind das gut hört redet immer laut und deutlich, würde niemals aus dem 1.Stock rufend irgendwas von meinem Mann wissen wollen/ oder der Schwester- da kommt sie immer direkt angelaufen, geht ans Telefon/zur Haustür wenn die beiden es nicht hören etc.etc. das ist alles nicht "antrainiert", sondern das sind einfach Erfahrungswerte, die das Kind sammelt- für sie ist alles ganz normal. Wenn sie mich meint oder von mir etwas will- ist das natürlich anders. Was ich dir sagen will- Kinder können sich da eigentlich prima anpassen- meine zumindest... Ich denke, im Alltag regelt sich vieles auch allein, weil es nicht anders geht oder das Kind es nicht anders kennt. Zur sprachlichen Entwicklung kann ich dir nichts sagen- die war bei uns normal ( mit dem hörenden Kind). Aber falls du Bedenken hast, würde ich das regelmäßig überprüfen lassen- vielleicht von einer Frühförderstelle!? Aber dein Mann hört doch gut, oder!? Er würde das ja auch merken...
Ich weiß nicht, ob dir das jetzt weiter geholfen hat-
auf jeden Fall alles Gute mit dem Baby- Petra

Re: schwerh. Mutter (CI+Hörgerät), hörend. Vater und Kind (3 Monate)

Verfasst: 20. Dez 2005, 18:25
von Nina M.
Ich glaube Kinder sind da viel intelligenter und einfühlsamer als man denkt. Bei Bekannten von mir (beide Eltern shig) war es mal so, dass die Tochter schon mit 1 1/2 Jahren mal ihre Mama geweckt hat und ihr dann zuerst die Brille und dann die Hörgeräte gebracht hat bevor sie gesagt hat was sie wollte. ;) Kinder sind da glaube ich ziemlich clever und merken schnell worauf es ankommt.
Bis sie die Behinderung als solche und in ihrer ganzen Tragweite erfassen dauert es sicherlich noch ein bisschen und ich könnte mir auch vorstellen, dass irgendwann (vielleicht in der Pubertät) eine Phase kommt wo den Kids dann die "behinderten" Eltern peinlich sind, aber auch das denke ich ist normal (auch normale Eltern sind einem peinlich wenn man in der Pubertät ist *g*) und wird sicher wieder legen.

Außerdem: Spätestens wenn die Kids in den KiGa und die Schule gehen, haben sie ja andere (hörende) Vorbilder und werden dann auch ganz automatisch noch besser sprechen und noch mehr Ausdrücke aufschnappen etc.

Gruß,
Nina[size=small]

[Editiert von Nina Mo. am: Dienstag, Dezember 20, 2005 @ 07:27 PM][/size]