maryanne hat geschrieben:Wenn ich an den SChrott denke, der hier mitunter vertreten wird...
Dem kann ich zustimmen. Vielfach wird nämlich einfach die Aerztemeinung nachgeplappert...
maryanne hat geschrieben:...kann ich nur jeden ermutigen, eine zweite oder sogar dritte Fachmeinung (Ärzte, Klinik) einzuholen.
Das Internet ist heutzutage eine wichtige Informationsquelle, und oftmals werden die richtigen Diagnosen erst über das Internet gefunden. Wer dies nicht weiss oder diese mittlerweile wichtige Quelle dermassen abqualifiziert, hat entweder nicht gross Ahnung oder andere Beweggründe (ist in den Klinik-Betrieb involviert, mit einem Arzt verheiratet oder weiss ich was...
maryanne hat geschrieben:Und ich vertrete die Auffassung, dass sämtliche (!) Informationen aus Foren mit Zurückhaltung zu genießen sind
Dem möchte ich zustimmen.
Dies gilt jedoch ebenso für Empfehlungen, sofort ein
CI implantieren zu lassen (es hat sich schon etliche Male heraus gestellt, dass das Kind höchstens mittelgradig schwerhörig war; weil sich die Eltern (in diesen Fällen zum Glück) gegen eine frühe Implantation entschieden hatten).
Und natürlich generell in Bezug auf Aerztemeinungen. Dort heisst es nicht "Verstand abschalten", wie hier einige weis machen wollen, sondern im Gegenteil erst recht, besonders genau hin zu schauen und sehr kritisch zu sein.
Weil: Aerzte schneiden zwar an fremden Körpern herum, wenn etwas schief geht, ist es sehr schwierig, sie zur Rechenschaft zu ziehen. Nur schon diese Begebengheit sollte zu äusserster Vorsicht mahnen (der Chef über den eigenen Körper bin immer noch ich, und nicht der Arzt, so trage auch ich letztlich die Verantwortung. Entsprechend kritisch sollte man handeln (erst recht, wenn es nicht ein mal um mich selbst, sondern um das eigene Kind geht)).
Und über das, was Aerzte vielfach vertreten (Beispiel: "Renommierter" HNO-Prof. an "renommierter Klinik" (welche maryanne mitunter empfiehlt) kennt sich weder mit TEOAEs aus, noch kennt er VIO (etwa 10% der Bevölkerung betroffen), noch LAV-Syndrom (ebenfalls etwa 10% der Bevölkerung betroffen) !!! (etc. etc.).
Ein weiterer Arzt vertritt die Ansicht, ein DGS-Kompetenter verfüge über keine Sprache, ein dritter wendet eigene (fragwürdige) Zählmethoden an, um der erfolgreichste
CI-Implanteur zu sein. Da kann man sich schon fragen, ob dieser wirklich immer zum Wohle des Patienten handelt, wenn ihm der quantitative Erfolg so wichtig ist usw. usf.
Nebenbei bemerkt werden die betreffenden Kliniken hier häufig empfohlen...
(hier ein Beispiel, wie gut diese mitunter arbeiten:
http://www.schwerhoerigenforum.de/phpbb ... php?t=6507)
Ausserdem: Es gibt mehr Fehldiagnosen, als sich manche vermutlich träumen lassen...
Da kann es nur gut tun, wenn man sich auch im Internet (u.a. in Foren) schlau macht.
maryanne hat geschrieben:Es gibt durchaus Bereiche, die für Betroffene hilfreich sein können, so z.B. der Austausch von Eltern zu Eltern, oder von Betroffenen zu Betroffenen zu bestimmten Themenkomplexen.
Natürlich dürfen maryanne und andere Mitglieder Vorstellungen haben und auch kommunizieren, was "erlaubt oder sinnvoll sein soll" (nämlich offenbar alles, was sie selbst machen, z.B. Austausch von Eltern zu Eltern etc.) und was nicht (nämlich alles, was ich anzubieten habe: Vollständige Durchsicht und Analyse der Untersuchungsergebnisse, Hinweise auf Unstimmigkeiten, Fragen bezüglich Diagnostik beantworten auch in sehr komplizierten Fällen etc. etc.).
Und selbst, wenn ich ein Beispiel zitiere, welches maryanne genehm ist (was jedoch absolut keine Relevanz aufweist, da sie hier nicht über Rechte verfügt, Beiträge von anderen Mitgliedern zu zensieren), kommt so einiges ans Tageslicht (es handelt sich um einen Ausschnitt aus einem Beitrag einer Mutter, die über ihre Erfahrungen spricht, welche sie in einer Klinik gemacht hat, die hier ebenfalls häufig empfohlen wird):
"...mein Sohn (jetzt 14 Jahre) hatte im Alter von 14 Monaten eine Pneumokokkenmeningitis. Sein Hörrest auf dem rechten Ohr liegt bei ca. 70-80 dB in den tiefen Frequenzen( 500-1000Hz) und geht dann nach oben bis 45 dB bei 4000 Hz. Darüber und darunter hört er nichts. Das hat sich bis jetzt so gehalten. Auf dem linken Ohr schien er taub laut BERA, wir hatten aber immer das Gefühl, es könnte ein Hörrest da sein. Im Endeffekt hört er links jetzt aber nichts mehr.
Wir waren damals in der MHH, die meinten, sie würden erst einen Hörgeräteversuch machen, ob er in die Sprache käme. Er war damals keine Indikation für ein sofortiges
CI. Man hat überlegt, einen Platzhalter links einzusetzen, falls die Schnecke verknöchern würde. Statt dieser OP haben wir zum OP-Termin nur um ein Kernspin und/oder CT gebeten, um zu sehen, wie der Stand der Schnecke ist. In der Regel wächst erst Bindegewebe ein, dann verknöchert sie, sagte man uns. Bindegewebseinwachsungen sieht man nicht im CT, glaube ich. 10 Wo nach der Erkrankung sah die Schnecke noch normal aus. Wir haben dann gar nichts mehr gemacht. Außer unserer großartigen Akustikerin in Hannover vertraut, die in einem mittelgroßen Akustikerbetrieb arbeitet und damals die Kinderversorgung in diesem Betrieb ganz allein machte. Sie hat schon bei dem 16 Monate alten Kind eine verlässliche Audiometrie gemacht! Verlässlicher als die Bera. Und verlässlicher als jeder Hörtest, der in der MHH gemacht wurde. Katastrophe. Auf diese Ergebnisse darf man sich nicht verlassen. Er hat sich mit Hörgeräten gut entwickelt, ist super in die Sprache gekommen. Allerdings hat er auch schon vor Erkrankungsbeginn gesprochen. Inzwischen trägt er ein sehr gutes Gerät von Phonak auf der resthörenden Seite und ein PhonakCros auf der tauben Seite."
(
http://www.schwerhoerigenforum.de/phpbb ... 211&page=3 Beitrag #53)
In Anbetracht dessen finde ich es etwas seltsam, wenn hier so zu sagen geraten wird, den Aerzten und Kliniken blind zu vertrauen, während gleichzeitig (implizit) versucht wird, von Beiträgen von Mitgliedern abzuraten, welche über fundiertes Fachwissen verfügen und kritische Fragen stellen.
Fazit:
Nicht alles ist Schrott, was in Kliniken abgeht, und auch nicht alles, was hier vetreten wird.
Das Beschaffen von Informationen aus verschiedenen Quellen weitet den Blickwinkel und kann auf verschiedene Aspekte aufmerksam machen, die untergehen können, wenn man sich zu einseitig informiert.
Ich rate im Uebrigen nicht davon ab, eine weitere Fachmeinung einzuholen. Ich wehre mich bloss gegen den (vermutlich implizit an mich gerichteten) Vorwurf, hier "Schrott zu vertreten"...
Gruss fast-foot