Wechsel SH Schule zur Regelschule?

Momo
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Re: Wechsel SH Schule zur Regelschule?

#51

Beitrag von Momo »

Norbert_S hat geschrieben:
Wie ist das nach der Schule - dann wird doch erwartet, dass der junge Mensch auch klar kommt - schafft er das, wenn er es vorher nicht gelernt hat?
Das ist Sinn und Ziel der Integration in der Regelschule. Bei manchen Kindern muss aber diese Frage / Erwartung erst mal zurück stehen, weil zuerst mal Grundkompetenzen wie ein ausreichendes Sprachniveau im Vordergrund stehen. Da muss Schritt A vor Schritt B gemacht werden.
Hallo
Und genau da liegt meiner Meinung oft das Problem in den SH Schulen. Kommt ein Kind wie mein Sohn dorthin, der Schritt A bereits gut gemeistert hat, wird er gezwungen mit allen anderen, die das noch nicht haben, Schritt A immer wieder durchzukauen, obwohl er schon lange bereit ist für Schritt B. Mit Schritt B meine ich dann eine dem Regelschulniveau angepasste Beschulung. Wäre das an unserer SH Schule gegeben, hätte ich kein Problem damit ihn dort zu lassen. Ich habe aber ein Problem damit, dass ein kognitiv, sprachlcih fittes Kind Schritt A so lange durchexerzieren muss bis auch der letzte begriffen hat. Kommt die Klasse dann mal zu Schritt B hat dieses Kind die Lust am Lernen doch längst verloren. Und für solche Kinder wäre eine gute Integration ein Segen, nur die sucht man in D´land wahrscheinlcih vergeblich? Also ist jede Entscheidung mehr oder weniger eine Kompromissentscheidung und die Kinder mit den engagiertesten Eltern und Lehrern haben die besseren Chancen (so wie es eben allgemein an deutschen Schulen ist).

Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Norbert_S
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Re: Wechsel SH Schule zur Regelschule?

#52

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Momo!

Zustimmung, die Bandbreite der Kinder in besonderen Schulen ist eher recht groß.
Da können auch gleich mal mehrere Defizite zusammen kommen.
Wenn ein Kind an der besonderen Schule aber definitiv falsch ist, dann schreiben die Lehrer das beim Zeugnis-Basteln doch auch als Empfehlung rein, oder? ;)
(so wie es eben allgemein an deutschen Schulen ist).
Und mit solchen Pauschalierungen habe ich schon ein wenig ein Problem ;) .
Bei uns hier geht es eben immer um Einzelfälle, die eben nur vor Ort unter Einbeziehung der gesamten Kompetenz der Beteiligten zu bewältigen sind. (Ich werbe hier mal wieder für den „Runden Tisch“ mit allen Beteiligten.)
Und das wird wohl fast immer auf einen Kompromiss raus laufen. Die Regelschule kann, muss aber noch lange nicht der richtige Weg sein.
Ähnliche Probleme stellen sich doch an Regelschulen bei Hoch- und Spezialbegabten genauso so wie bei normal begabten „Spezialisten“.

Grüße
von

Norbert_S
karasi
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Re: Wechsel SH Schule zur Regelschule?

#53

Beitrag von karasi »

Momo hat geschrieben:[Und genau da liegt meiner Meinung oft das Problem in den SH Schulen. Kommt ein Kind wie mein Sohn dorthin, der Schritt A bereits gut gemeistert hat, wird er gezwungen mit allen anderen, die das noch nicht haben, Schritt A immer wieder durchzukauen, obwohl er schon lange bereit ist für Schritt B. Mit Schritt B meine ich dann eine dem Regelschulniveau angepasste Beschulung.
Und an der Regelschule kann es Dir dann passieren, dass das Kind dann keine Lust mehr am Lernen findet, weil es eben nicht mitkommt. Dann ist das Geschreie nach Differenzierung immer ganz groß, bloß wer kümmert sich wirklich darum? Da sind doch auch mal die Eltern gefordert, dass sie dafür auf die Strasse gehen. Woher sollen LEhrer die ganzen kompetenzen für innere Differenzierung, integration sämtlicher Kinder mit verschiedenen Behinderungen nehmen, wenn sie das in ihrer Ausbildung nie gelernt haben. Es funktioniert ja in vielen Fällen nicht einmal die Zusammenarbeit zwischen dem Förderdienst und der Regelschule.
Aber solange viele Eltern nur meckern und jammern (was ja auch verständlich ist), müssten sie selber mal was anpacken und Druck machen. Aber an richtiger Stelle...
(Momo, das war jetzt allgemein, nicht an Dich persönlich gerichtet).

Grüße
Karasi
guenter k.
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Re: Wechsel SH Schule zur Regelschule?

#54

Beitrag von guenter k. »

Hallo Karasi,

das ist eben die Crux! Wo würdest du denn die RICHTIGE Stelle sehen? Berlin ist nicht zuständig, weil Länderangelegenheit.

Die Landesregierung, hier NRW schreibt ein wundersames Schulgesetz von individueller Beschulung, schafft aber die Voraussetzungen dafür nicht. Wer das ausbaden muss ist klar- Eltern und Lehrer. Und es ´gibt eine Lehrerschaft in D die zu über 50 %der Generation 50 + angehört. Man ist verbeamtet und warum soll man sich plötzlich auf Kinder mit Handicap einstellen? Wö die döch schön immer in Sonderschulen entsorgt wurden. Ach ja, man ist ja Barrierefrei und baut Rampen und Fahrzüge ein und damit hat man seine Schuldigkeit getan-

Jaja, ich weiß, ich bin mal wieder schwer in Fahrt.

Malte wirt übrigens ab dem 18,08. nicht mehr Regelbeschult-
Momo
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Re: Wechsel SH Schule zur Regelschule?

#55

Beitrag von Momo »

Norbert_S hat geschrieben:Wenn ein Kind an der besonderen Schule aber definitiv falsch ist, dann schreiben die Lehrer das beim Zeugnis-Basteln doch auch als Empfehlung rein, oder? ;)
Manche schon, anderen fehlt vielleicht die Erfahrung selbst zu erkennen, dass ein Kind dort nicht ganz richtig ist... dann wiederum spielt die "Schulpolitik" eine nicht ganz unwesentliche Rolle, ob man ein Kind gehen lassen will oder nicht. Z.B. könnte dann aufgrund zu niedriger Schülerzahlen eine Klassenzusammenlegung "drohen" oder aber dieses Kind hält die Klasse noch auf einem guten Niveau usw. Leider steht nicht immer das Wohl des Kindes im Vordergrund sondern viele andere Dinge.
Norbert_S hat geschrieben:
(so wie es eben allgemein an deutschen Schulen ist).
Und mit solchen Pauschalierungen habe ich schon ein wenig ein Problem ;) .
Naja, aber die Erfahrung die ich mit meinen Kindern machen und auch aus Gesprächen mit anderen Eltern und Beobachtungen zeigen mir deutlich, dass es leider in Deutschland mit der Chancengleichheit nicht so ist wie immer behauptet. Klar gibt es auch da Ausnahmen, aber die Regel ist doch, dass ein Kind aus gehobener sozialer Schicht mit engagierten Eltern die besseren Chancen auf gute Bildung hat. Die Erklärung dafür liefert Karasi:
karasi hat geschrieben:...ist das Geschreie nach Differenzierung immer ganz groß, bloß wer kümmert sich wirklich darum? Da sind doch auch mal die Eltern gefordert, dass sie dafür auf die Strasse gehen. Woher sollen LEhrer die ganzen kompetenzen für innere Differenzierung, integration sämtlicher Kinder mit verschiedenen Behinderungen nehmen, wenn sie das in ihrer Ausbildung nie gelernt haben. Es funktioniert ja in vielen Fällen nicht einmal die Zusammenarbeit zwischen dem Förderdienst und der Regelschule.
oder auch Günter
guenter k. hat geschrieben:Die Landesregierung, hier NRW schreibt ein wundersames Schulgesetz von individueller Beschulung, schafft aber die Voraussetzungen dafür nicht. Wer das ausbaden muss ist klar- Eltern und Lehrer. Und es ´gibt eine Lehrerschaft in D die zu über 50 %der Generation 50 + angehört. Man ist verbeamtet und warum soll man sich plötzlich auf Kinder mit Handicap einstellen? Wö die döch schön immer in Sonderschulen entsorgt wurden. Ach ja, man ist ja Barrierefrei und baut Rampen und Fahrzüge ein und damit hat man seine Schuldigkeit getan-
Mal ganz ehrlich: google mal unter dem Stichwort Integration: was kommt da raus? Richtig in erster Linie werden Ausländerkinder integriert....
dann guck mal unter "barrierefrei": da findet man dann genau das was Günter schreibt: Rampen für Rollstuhlfahrer usw. So ist unser Bahnof hier ja so toll behindertengerecht und barrierefrei umgebaut worden_ super: für Rollstuhlfahrer mag das der Fall sein, für gehörlose eher nicht: es gibt hnicht einmal Anzeigetafeln, allein ein Hinweis über Lautsprecher informiert über Gleis- oder Fahrplanänderungen.....

Ich habe auch nichts gegen Förderschulen Hören, im Gegenteil. Aber die Versprechen die einme gemacht werden sollten gehlten werden, man sollte vielleicht auch gucken welche Kinder man wo beschult. Und wie bitte rechtfertigt man eine Beschulung unter dem kognitiven Leistungsniveau (unter Regelschulniveau) nur aufgrund einer bestehenden Hörschädigung (ohne Sprachprobleme)? In meinen Augen gibt es dafür keine Rechtfertigung- im gegenteil den Kindern wird da etwas vorenthalten, was ganz entscheidend Auswirkung auf ihren weiteren lebensweg haben wird (Ausbildungschancen).

Ach ich will mich nicht mehr aufregen. Zur zeit sind wir mit allen Beteiligten im guten gespräch und guter Hoffnung auf eine gute Lösung. Drückt mal die Daumen!

Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Barbara
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Re: Wechsel SH Schule zur Regelschule?

#56

Beitrag von Barbara »

Hallo Momo!

Meine Daumen hast Du! Sie haben im Moment auch mehr Zeit zum Drücken, da ich kommende Woche Urlaub habe.
Liebe Grüße
Barbara selber hochgradig schwerhörig mit hochgradig schwerhöriger Tochter (*12/97)
karasi
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Re: Wechsel SH Schule zur Regelschule?

#57

Beitrag von karasi »

Hallo Günter,

aber genau das ist doch das Problem. Wir leben in einem Land mit so vielen Kindern und Eltern und wo sieht man diese bitte mal auf der Straße um ihr Recht kämpfen. denn mal ganz ehrlich.- Es betrifft ja nicht nur beeinträchtigte Kinder, sondern auch viele andere Kinder, wenn man sich mal die Situationen in Klassenzimmern ansieht. Das Problem immer bei den Lehrern zu suchen ist falsch. Klar, es sind viele alt. Aber wer bitte finanziert denn die Fortbildung?Ich glaube viele haben null Ahnung. Wie denn auch. Wir sind alle Erwachsen, aber wir würden neben der Schwerhörigkeit wahrscheinlich wenig Ahnung in der Regel von anderen BEhinderungen haben. Und da ertappe ich mich schon, wenn ich mit den Öffentlichen etc. fahre, dass ich manchmal nicht weiß wie ich helfen soll. Wie soll man das also einem Lehrer zutrauen, der keine Ahnung hat und vollkommen allein gelassen wird?
Mal ganz ehrlich, das Ystem ist doch zu dem geworden, wie es Eltern wollten. Heute gibt es Kindergärten, da kann man mit 2 JAhren Englisch lernen, in den Schulen läuft meist alles auf Leistung hinaus. Naja, das kommt nicht von irgendwoher...aber was bringt uns schon eine Grundsatzdebatte.... :-)...
PetraAnett
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Re: Wechsel SH Schule zur Regelschule?

#58

Beitrag von PetraAnett »

Hallo Momo -

ich wünsche euch eine gute Lösung - und Leute die gesprächsbereit sind, damit der"runde Tisch" auch ein "runde Sache" aushandeln kann.
Unser Junior startet morgen zum ersten Schultag - zwischen meiner Aufregung werde ich mal Daumen für euch drücken.

LG
Norbert_S
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Re: Wechsel SH Schule zur Regelschule?

#59

Beitrag von Norbert_S »

Hallo!
Wie soll man das also einem Lehrer zutrauen, der keine Ahnung hat und vollkommen allein gelassen wird?
Danke karasi, dass du eine Lanze für die Lehrer brichst.
Wobei es ganz so schrecklich nicht wirklich ist.

Man bedenke dabei:
- Das System mit der Integration ist (jedenfalls für ein Riesensystem wie das Bild7ungswesen) relativ neu und noch nicht fertig entwickelt. Was in die Lehrerausbildung einfliest, braucht Jahre, bis es an den Schulen ankommt.
- Eine Lehrkraft hat ein SH-Kind in der Regelklasse und bekommt Unterstützung und Forbildung. Zwei Jahre später sitzt dann ein Kind mit ganz anderem Defizit in der neuen Klasse und alle fangen wieder bei Null an.
- Wer als Regel-Lehrkraft ein oder mehrere I-Kinder zu betreuen hat, bekommt auch die erforderlichen Hilfen. Klar, dass mehr auch besser wäre, aber das hat auch was mit wirtschaftlichem Denken zu tun. Die Regelschule ist jedenfalls nicht das Allheilmittel.
- Wenn Lehrkräfte mit I-Kindern erste Erfolgserlebnisse hatten, dann stehen sie auch hinter der Sache. Eltern können dem zuarbeiten.
- Es gibt eben auch Fälle, bei denen Kinder mit starkem und die Regelschule überforderndem Förderbedarf von den Eltern mit tausend Tricks und gegen das Interesse des Kindes an der Regelschule gehalten werden (ohne Chance). Was dann betroffene Lehrkräfte die Situation natürlich sehr kritisch sehen lässt.
Es gibt auch (einzelne!) überbesorgte Eltern, die für ihr ganz normales Kind von Pontius zu Pilatus laufen und sich (möglichst viele) „Defizite“ bestätigen lassen. Und sich dann wundern, dass die erfahrene Lehrkraft mit diesem Vorgehen und den Ergebnissen nichts anfangen kann.
- Jedes Kind ist anders. Pauschale Lösung, die zum sicheren Erfolg in jedem Falle führen, gibt es nicht. Sehen wir das gelassener, jedes Kind braucht seinen eigenen Weg. Manche Probleme, die hier diskutiert werden, sind übrigens auch an Regelschulen das tägliche Brot der dort Arbeitenden. Den Klassenkasper (als Beispiel) gab es schon immer. Und der braucht keine I-Kraft zur Seite ;) .
Mal ganz ehrlich, das System ist doch zu dem geworden, wie es Eltern wollten.
Klar, Eltern sind Wähler und somit eine politische Kraft.

Auf die Straße gehen? Nee, aber Mitarbeit in der Elternvertretung und im Schul-Förderverein bringt Kontakte zur Schule und dadurch Einsichten und mehr Verständnis auf beiden Seiten.

In diesem Sinne:
Grüße
von

Norbert_S
Momo
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Re: Wechsel SH Schule zur Regelschule?

#60

Beitrag von Momo »

Norbert_S hat geschrieben:Auf die Straße gehen? Nee, aber Mitarbeit in der Elternvertretung und im Schul-Förderverein bringt Kontakte zur Schule und dadurch Einsichten und mehr Verständnis auf beiden Seiten.

In diesem Sinne:
Ja und genau da habe ich viele meiner "Einsichten" her. Kann ich also auch nur empfehlen.
karasi hat geschrieben:aber genau das ist doch das Problem. Wir leben in einem Land mit so vielen Kindern und Eltern und wo sieht man diese bitte mal auf der Straße um ihr Recht kämpfen. denn mal ganz ehrlich.- Es betrifft ja nicht nur beeinträchtigte Kinder, sondern auch viele andere Kinder, wenn man sich mal die Situationen in Klassenzimmern ansieht. .
Guck mal in Niedersachen... da sind wir Eltern auf die Straße gegangen, um gegen das überstürzte Abi nach Klasse 12 zu kämpfen und auch um gegen das Kurze Abi auf den Gesamtschulen zu "kämpfen". Und was ist passiert? Nix, die Politiker interessiert es nicht was die Eltern/ Kinder wollen. Sie gucken auf ihren Geldbeutel und machen einfach weiter auch wenn der Karren noch so tief in der Sch... steckt.
Ja und ausbaden müssen es die engagierten Lehrer, Schüler und Eltern.
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Norbert_S
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Re: Wechsel SH Schule zur Regelschule?

#61

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Momo!

Danke, dass du mir aus eigener Erfahrung in Sachen Eltern-Mitarbeit zustimmst. Das ist der richtige Weg. Wer sich einbringt, der wird anerkannt und ernst genommen. Nur fordern bringt das nicht.

Politik und vor allem Bildungspolitik ist was ganz anderes.
Da werden in den seltensten Fällen Einzel-Fragen und –Schicksale bearbeitet bzw. gelöst. Da es geht es um das Große und Ganze. Und natürlich um die jederzeit knappen Finanzen ;) .
Dazu meine ganz persönliche Betrachtungsweise:
- Auf der Didacta (Bildungsmesse) staune ich nur, welche zahlreichen Eltern-Initiativen da alles auftreten (und politisch was erreichen wollen.) In der Szene ist sehr viel los, nicht immer alles besonders leicht nachvollziehbar ;) und man kann den Bildungspolitkern auch nur sehr wünschen, dass sie da den klaren Überblick behalten ;) .
- Auch wenn es fürs eigene Kind weh tut: Bildungs-Förderung funktioniert nicht nach dem input-output-Prinzip: Wenn da z.B. 20% mehr Geld für Lehrerfortbildung rein gepumpt wird, dann bringt das eben nicht 20% mehr bessere Schulabschlüsse, sondern nicht mal messbar viele.
- Zum G12: Stimmt, nach PISA haben uns die Bildungsministerinnen überall unendlich viele Baustellen, (die meisten noch längst nicht abgearbeitet) beschert. Das „alte System“ war nach den langen Jahren des nur durch feste Überzeugung begründeten „Wir und unser Schulsystem sind einfach internationale Spitze“ so nicht mehr zu halten. Da musste was in Richtung Anpassung an internationale Standards geschehen.
- Wer studierende Kinder hat, der kennt das: Die nicht-deutschen Mit-Studenten sind einfach jünger und stehen daher nach dem Studienabschluss einfach besser da. Auch für die eigene Lebensplanug (Famile und Kinder). Die kinderlosen Akademikerinnen sind ein zu lösendes Problem, Die Sprachförderung in den Kindergärten ist die andere Seite der gleichen Medallie,. Für die jungen Männer kommt unsere Wehrpflicht / Zivi-Geschichte als Zeitfresser dazu.

Aber halten wir dabei bitte auseinander: Bildungspolitik hat zunächst den „mainstream“ der zu Bildenden im Blickpunkt (und alle Sonder-Fragen außerdem, aber mit anderer Gewichtung).

Was das einzelne Kind an Lernzeit braucht, ist ein ganz anders und sehr persönliches Thema.

@ all: In solchen kleinen und nette Foren wie diesem kann man Erfahrungen und Praktiker-Tipps austauschen und für die eigene Seelen-Gesundheit auch seinen Unmut raus lassen. Politisch etwas bewegen wird man aber nur als Mitglied oder Funktionär in einschlägigen Interessenverbänden. Von denen es bereits eine gigantische Vielfalt gibt ;) .

Grüße
von

Norbert_S

P.S.: Ich meine, dass wir hier mit Politisieren nicht ganz richtig liegen. Unser Thema (Wechsel von SH-Kindern auf die Regelschule) möchte ich nicht aus dem Auge verlieren. Ich kenne auch besser das Gegenstück: Wechsel auf die spezialisierte Schule, nachdem es auf der Regelschule einfach nicht mehr geht.
P.P.S.: Sorry wieder mal für den Roman ;) .
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