Mein CI Tagebuch

[muggel]

Nießen sollte ebenso vermieden werden.. wenn es gar nicht anders geht, dann mit offenen Mund und bloß nicht zurück halten.
Beim Nießen kann es passieren, dass durch den hohen Druck Luft über den Elektrodenstrang zum Implantat gepustet wird, d.h. es gibt da eine schöne Luftbeule. Das ist noch relativ harmlos. Schlimmer wird es, wenn noch Bakterien mitgehen. Das kann bis zu einer Hirnhautentzündung gehen.

Wegen Fliegen: das Ohr ist noch durch die OP geschwollen, nicht selten ist das Mittelohr noch mit Blut und Wundflüssigkeit gefüllt. Ein Druckausgleich ist weder ratsam noch sinnvoll. Schmerzen, Platzen des Trommelfells mit Schwindel und Co sind dann noch die harmloseren Folgen. Im schlimmsten Fall wird die Elektrode durch den Druck verschoben oder das Fenster, durch das die Elektrode geschoben und während der OP abgedichtet wird, sich wieder öffnen (so dass das Wasser aus der Cochlear austritt).

Daher: fahr mit dem Schiff nach Hause und unterdrücke das Niesen, sofern möglich. Wenn es gar nicht möglich ist, dann "lass es raus", so dass sich kein Druck aufbaut. Glaub mir, Niesen mit operiertem Ohr ist echt sehr sehr unangenhm und kann ganz schön schmerzhaft sein!

[Georg65]

OP gerade fertig. Keine Gesichtslähmung, keine kribbelnde Zunge. Geschmack voll da. Kein Schwindel. Kein erhöhter Tinnitus. Alles perfekt bis jetzt.

[Georg65]

Hab mich schon wieder angezogen. Laufen, Kniebeugen etc, alles ohne Probleme.

[Festus]

Hallo,Georg
ich (70) melde mich mal bei Dir,weil ich auch erst seit dem 29.8.24. auf der linken Seite mit MedEl Syncrony 2 implantiert bin.Ich weiß nicht ob ich das Glück hatte,völlig unbeschadet die OP hinter mir zu lassen.Nach der OP keine Schmerzen,kein Tinnitus nur einmal leichten Schwindel,was aber überaus normal ist.Möchte Dir nur etwas Mut und Sicherheit zusprechen.Für mich war ein Zahnarztbesuch bedeutend schlimmer.Jetzt hat erstms
al das Lernen wieder angefangen.Hatte ja bis zuletzt mit den stärksten HG"s absolut nichts mehr gehört.Hatte seit 50 Jahren hochgradige Schwerhörigkeit.jetzt konnten auch keine Hg"s mehr helfen und ich bin trotzdes Alters diesen Schritt gegangen.Es kommt viel auf einen zu.Da hört man Töne und Klänge ,die ich vor Jahrzehnten nicht mehr gehört habe.Kann jetzt aber schon fast 100% Zahlen hinter mit Hand vorgehaltenem Mund verstehen.Das wäre es erst mal Viel Glück.

[Georg65]

Danke und lieben Gruß an dich! Bin auch schon kurz vor 60, aber wenn meine ganzen kleinen Wehwehchen nicht wären würde ich mich wie 40 fühlen. Bin heilfroh, dass alles bisher so glatt läuft. Mit HG konntie durchaus noch Vokale, SCH und ß hören, aber war halt kein Sprachverstehen mehr da. Jetzt hoffe ich auf einen guten Start. Leider ist meine EA erst in 4 Wochen. Aber ich hab ja noch das rechte Ohr. Jedenfalls ein bisschen.

[Festus]

Hallo Georg,ich habe auch schon meinen Termin für die rechte Seite.Die OP ist am 4.2.25 an der Uni-Klinik Jena.Bin dort auch links operiert und sehr zufrieden.Jetz muß bei mir alles schnell gehen wer weiß ,wieviel Zeit einem noch gegeben ist.Ist für mich auch sehr interessant,was die Technik uns heute bieten tut.

[Festus]

Hab das jetzt erst gelesen,bist du heute operiert worden??Wenn ja dann sorry und alles Gute

[Georg65]

Ja, war heute morgen und ich war nach dem Aufwachen gleich wieder auf den Beinen. Das einzig blöde ist, dass ich mit dem Druckverband jetzt
nicht in den Schlaf komme. Mich würde interessieren warum Du dich für MedEl entschieden hast. Mir war Cochlear symphatischer.

[Festus]

hallo, für mich war mit ausschlaggebend,daß bei Med-el das Elektrodenkabel beweglich ist und sich deshalb weiter in die Cochlea einschieben lässt.Da werden mehr Bereiche angesteuert.Desweiteren die unterschiedlichen Prozessoren .dann habe ich mir die Firmenphilosophie angeschaut und das war mitentscheidend für meine Auswahl.Ich hatte jetzt auch das Glück auf meiner Seite,daß ich den neuesten Prozessor bekommen habe Den gibt es erst seit Mitte September (Sonnet3) und ich bin mit Med-el eigentlich sehr zufrieden damit.Apropos Druckverband,den wirst du bald entfernt bekommen und du bist schneller zu Hause,als du denkst.

[Georg65]

Morgen früh geht's nach Hause und der ätzende Druckverband kommt heute endlich ab, der drückt schon sehr unangenehm und morgen kann ich dann hoffentlich wieder besser schlafen. Gestern in der Audiologie schon mal testweise diverse Töne ausprobiert und alles für die Bestellung angegeben des Nukleus angegeben. Töne kamen alle an bei mir. Heute steht dann noch ein wahrscheinlich wieder kurzes Arztgespräch an.

[Georg65]

Gerade Verband gewechselt und Papiere gekriegt. Morgen um 9:00 Uhr kann ich dann endlich flüchten. Fliegen bzgl. Druckausgleich ist kein Problem, wurde mir gesagt. Niesen macht auch nichts kaputt. Besser kanns im Moment nicht laufen. Verband ab und Fäden kommenden Freitag beim Hausarzt.

[Festus]

Na ,siehste,alles prima verlaufen.jetzt kommt dann die große" Lernzeit" bei der REHA und danach.Wünsche Dir alles Gute

[Georg65]

Danke Festus, eine Reha will ich aber im Moment eher nicht machen. Einmal Salzuflen in 2019 reicht mir, obwohl mir dort viele schöne Stunden von jemandem geschenkt wurden, vielleicht die schönsten meines Lebens, die ich nie vergessen werde. Ich werde sobald ich den Prozessor habe vorwiegend erstmal mit Streaming lernen müssen. Soziale Kontakte hab ich nämlich nur noch vereinzelt und selten.Habe im Moment eher Sorgen wegen der Arbeit. Bin im ÖD. und erwarte eine Betriebsüberführung in private Hand. Auch wenn ich zur Zeit der einzige bin, der sich auf der Anlage auskennt, so ist doch jeder irgendwann ersetzbar. Werde jetzt 60 und hatte auch immer wieder Krankheitstage, was wohl auch so bleiben wird. Im ÖD kein Problem, aber ansonsten immer risky.

[Festus]

du bist doch aber bestimmt schwerbeschädigt und hat Kündigungsschutz?

[gereon]

Es kommt auch darauf an, ob die Klinik mit einem angeschlossenen CI Zentrum zusammenarbeitet und wie dann die Einstellungen und Nachsorge geregelt ist. Denn in der Regel erhält man erst einmal 20 ambulante Einstellungen, die sich über zwei zwei Jahre hinziehen können und wenn diese vorbei sind, kommt die stationäre Reha.
Wiesbaden und Frankfurt gehen hier mittlerweile einen anderen Weg. Denn unmittelbar nach der CI Implantation erfolgt dann zum Beispiel in Bad Nauheim die sogenannte Anschlussheilbehandlung durch die stationäre CI Reha. Denn Studien mit der Deutschen Rentenversicherung haben gezeigt, dass Patienten, die direkt im Anschluss an einer CI Implantation eine stationäre CI Reha machen, hier schneller optimale Ergebnisse erzielen als die Patienten, die nur ambulant Termine zur Einstellung erhalten.

[KatjaR]

In der Regel gibt es keine Regel für die Nachsorge/Rha nich CI-Versorgung.
Wenn bereits 20 Einstellungen vorgenommen wurden, läuft das normalerweise schon als ambulante oder teilstationäre Reha ab.
Die normale Nachsorge beinhaltet das nicht und Reha ist nicht obligatorisch.
Das Konzept der Frühanpassung und der innerhalb von 14 Tagen anzutretenden Anschlussheilbehandlung ist soweit mir bekannt noch
nicht anerkannt, sondern erst im Stadium der versuchten Anerkennung dazu. Ich kenne es nur, dass die Erstanpassung nach der Reha gleich
stationär durchgeführt wird.
George, wo wurdest du denn jetzt implantiert? Ich las Bremen und Oldenburg.
Es würde mich interessieren was da läuft, wie die Erstanpassung abläuft, wie Nachsorge, Rehamodelle oder Ähnliches organisiert sind.
Grade wie Nachsorge organisiert ist, finde ich ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der Klinik.
Besten Dank und gute Erholung Hörerfolg wünscht
Katja

[gereon]

Das Konzept der Frühanpassung und der innerhalb von 14 Tagen anzutretenden Anschlussheilbehandlung ist soweit mir bekannt noch
nicht anerkannt, sondern erst im Stadium der versuchten Anerkennung dazu. Ich kenne es nur, dass die Erstanpassung nach der Reha gleich
stationär durchgeführt wird.

Ob die Frühanpassung jetzt im Rahmen einer Studie mit der DRV erfolgt ist und sich somit erst noch in der Anerkennung befindet, weiß ich jetzt nicht. Auf jeden Fall Stand Juni/ Juli 2023 (zu diesem Zeitpunkt war ich zur Hör Reha in Bad Nauheim) war, dass das Konzept der Frühanpassung im Moment zur Zeit nur zwischen den Kliniken in Frankfurt und Wiesbaden sowie der Rehaklinik Bad Nauheim laufe. Denn auf meine Frage, ob man sich auch in einer anderen Klinik implementieren und direkt im Anschluss zur Reha nach Bad Nauheim kommen könne antwortete mir Herr Dr. Zeh: " Probieren Sie es. Wir können nur hoffen, dass sich noch weitere Kliniken anschließen!"
Wenn ich es richtig gelesen habe, dann wurde Georg in Bremen implementiert und im Hörzentrum in Oldenburg hatte er sich zwischenzeitlich mal begutachten lassen

[KatjaR]

Ich bin 2018 implantiert worden, da wurde ich bereits frühangepasst, aber in Hannover.
Frühanpassung und Erstanpassung sind auch wieder zweierlei Paar Schuhe.
Frühanpassung erfolgte bei mir am Tag nach der Reha, Erstanpassung 4 Wochen später.

[Georg65]

In der Regel gibt es keine Regel für die Nachsorge/Rha nich CI-Versorgung.
Wenn bereits 20 Einstellungen vorgenommen wurden, läuft das normalerweise schon als ambulante oder teilstationäre Reha ab.
Die normale Nachsorge beinhaltet das nicht und Reha ist nicht obligatorisch.
Das Konzept der Frühanpassung und der innerhalb von 14 Tagen anzutretenden Anschlussheilbehandlung ist soweit mir bekannt noch
nicht anerkannt, sondern erst im Stadium der versuchten Anerkennung dazu. Ich kenne es nur, dass die Erstanpassung nach der Reha gleich
stationär durchgeführt wird.
George, wo wurdest du denn jetzt implantiert? Ich las Bremen und Oldenburg.
Es würde mich interessieren was da läuft, wie die Erstanpassung abläuft, wie Nachsorge, Rehamodelle oder Ähnliches organisiert sind.
Grade wie Nachsorge organisiert ist, finde ich ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der Klinik.
Besten Dank und gute Erholung Hörerfolg wünscht
Katja

Hallo Katja, da bin ich jetzt total überfragt wie das in OL mit Nachsorge, Rehamodell usw. aussieht. Hab ich mir auch keine Gedanken drum gemacht, da eine wohnortnahe Klinik für mich unabdingbar war. Ich weiß zur Zeit nur, dass ich für den Januar einen Termin für die Erstanpassung erhalte, der zumindest einen Termin bei der Audiometrie sowie beim Logopäden abdeckt. Irgendwas war da noch, aber ich habs vergessen. Alles weitere ist mir noch unklar. Und an einer Reha bin ich zur Zeit nicht interessiert, jedenfalls nicht wenn die so abläuft wie die erste. Lieben Gruß, Georg

[KatjaR]

Hallo Georg,
na dann bin ich ja gespannt auf deine weiteren Berichte.
CI-Reha ist aber was anderes als Hörgeschädigten-Reha. Da geht es halt sehr konkret um Einstellung
und Hörenlernen mit CI.
Wenn du keine stationäre Reha machst und die Klinik außer der "normalen Nachsorge" nichts macht,
musst du aber nach Alternativen schauen, grade wenn du wenig soziale Kontakte hast.
Aber das ist Schnee von Morgen

[Festus]

Hallo Katja,
ich habe am 29.8. mein Med-El Implatat in der Uni_Klinik Jena erhalten.(Prozessor Sonnet3)Bei mir ging es dann gleich Anfang Oktober mit der stat. Reha in Erfurt weiter.(4 Tage ).Dann alle Vierteljahre immer 2-3 Tage.Bin mit dem Fortschritt bis jetzt zufrieden.Mit 70 ist man ja auch nicht mehr der Jüngste.Am 4.2.25 dann die rechte Seite.Mal sehen,wie sich die Sache dann weiterentwickelt.
Wünsche noch einen schönen Abend

[KatjaR]

Danke für die Mitteilung Festus, dann läuft das in Erfurt wohl als modulare Reha.
Das kenne ich auch von eingen Kliniken das Konzept.
Hat viele Vorteile, da der Hörlernprozess über einen längeren Zeitraum begleitet wird,
als das bei stationärer Reha am Stück der Fall wäre.
Guten Hörerfolg wünscht
Katja

[Georg65]

Ganz vergessen, habs gerade erst angetestet. Mein Restgehör hab ich wohl bei der OP abgeben müssen. Mit dem bisherigen Phonak Audeo M und Powerdome in voller Lautstärke kommt nur noch so ein eher leises 'wum wum' im Ohr an. Nicht, was noch irgendwie zu verstehen wäre. Vorher konnte ich noch YT Videos damit verstehen, wenn auch nur etwas verzerrt.

[Festus]

Hallo Georg,
wenn ein CI eingesetzt wurde,kann man über das Ohr direkt nichts merhr hören.

[Dani!]

Festus, das ist nicht ganz richtig. Es gibt durchaus sehr viele Implantierte, die nach der OP trotzdem noch ein ansehnliches Resthörvermögen haben. Für die sind dan die EAS-Geräte (bei MedEL) oder sogenannte hybrid-Geräte gedacht, bei dem die Höhen von dem CI-Teil versorgt werden und die Tiefen auf herkömmliche Weise mit dem eingebauten HG-Teil versorgt werden.