Re: Arbeits-/Schulfähigkeit nach CI-Implantation
Verfasst: 27. Nov 2013, 00:23
Liebe Otoplastik ..
Gern beantworte ich Dir die Frage, wie ich mich nach der Op gefühlt hatte. Ich wurde am 4.Oktober 2013 operiert. Nach der Op selbst war ich etwas müde, Narkosenebenwirkungen, aber zwei Tage später konnte ich wieder nach Hause. Als ich nach Hause kam, merkte ich, wie müde ich war - ich war noch nicht ganz fit.
In den Tagen danach war ich schneller müde. Taub war auch die rechte Kopfseite, und ich hatte mehr Mühe etwas zu verstehen, trotz erstimplantierten Ohr ( links).
Langsam wurde es besser, aber meine rechte Kopfseite war ein wenig empfindlich. Und meine Geschmacksnerven waren immer noch beleidigt.
Jetzt bin ich wieder wie gewohnt, die rechte Kopfseite ist immer noch ein wenig empfindlich, eigentlich nur hautmässig empfindlich. Die Geschmacksnerven sind noch immer ein wenig beleidigt, doch langsam beruhigen sie sich.
Hören ist aber noch etwas ungewohnt, da ich nun mit beiden Ohren höre. Aber die Musik.. ich sag nur : hammermässig
. Und am Telefon verstehe ich auf dem rechten Ohr die Zeitansage. Wenn ich nur mit dem rechten Ohr höre, hört sich alles an wie ein entspannendes Gute-Nacht-Lied.. so ein wenig wie ein müder Pianist in der Hotelbar
.
Aber mit beiden Ohren zusammen hört es sich recht normal, auch wenn ich auf dem rechten Ohr immer mal wieder Geräusche höre, die ich da vorher nicht gehört hatte. Das heisst einfach, dass mein Gehirn sich erst noch daran gewöhnen muss.
Aber : Ich ermüde im Moment auch deshalb, weil Hören lernen auch sehr anstrengend sein kann. Ich nehme mir sehr bewusst Ruhepausen, und diese brauche ich wirklich. In so einer Phase brauche ich auch keine Leute, die Dialekt reden - das ist extrem anstrengend. Das Hören unterstütze ich mit einer FM-Anlage ( hier in diesem Fall eine Phonak-Smart Link) mit zwei dazupassenden Empfängern, hier ML14i), und ein CM-BT 2 ( Bluetooth-Nackenringschleife), sowie einem guten Schwerhörigentelefon, hier wars eine Scalla 2 von Humantechnik.
Dein Sohn hat Hörgeräteerfahrung. Das könnte ihm nützlich sein, wenn er Hilfsmittel bewusst einsetzt in diversen schwierigen Situationen, da wo Störlärm herrscht. Denn man muss wissen : Die Prozessoren haben eigentlich alle eine Reichweite von 30 cm. Hört sich nicht nach viel an, macht aber viel aus. Ab 30 cm wird es nämlich schwierig, das ist einfach so. Denn bei steigender Reichweite ( Entfernung Sprecher zum Zuhörer ) wird es immer schwerer mit Verstehen.. und Teleskopaugen haben wir noch nicht
Bei der FM und der Nackenringschleife bin ich konsequent, denn ich habe die Prozessoren von Cochlear auf Nur Zubehör gestellt. In einer Schule jedoch würde ich die Mischung beim Prozessor genau so einstellen, es sei denn, ihr habt keine Team-Teaching Anlage. Team Teaching heisst hier : Mehrere Schülersender und ein Lehrersender senden zum Prozessor, der die dafür nötigen Empfänger hat. Ich würde allerdings an deiner Stelle auch deinen Sohn stärken, und sagen : Du bist derjenige der die Hörbehinderung hat, Du entscheidest. Er muss testen, wie es in der Schule so geht. Ich sehe auch keinen Grund, einen Hörbehinderten Schüler diese Dinge vorzuenthalten. Denn Hören ist absolute Schwerarbeit, und meine persönlichen Erfahrungen mit einer Schwerhörigenschule, die den älteren Schülern eine FM-Anlage verwehrte mit dem Hinweis : Das ist ja im Beruf auch nicht so.. da bin ich ganz und gar nicht einverstanden, weil eben Hören für einen mit einer Hörbehinderung eben doch ziemlich anstrengend werden kann. Da ist man abends dann platt. Das muss nicht sein, dass man vor lauter Hörarbeit völlig erschöpft ist, und dann nichts mehr machen kann. Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit oder Schule.
Mein Tip wäre noch, sich eine gute Hörtaktik zu überlegen, wie man sich das Verstehen erleichtert, wie man Hörende dazu bringt, einem die Hörarbeit zu erleichtern. Falls Du magst, gebe ich dazu gerne noch Tips.
mit freundlichem Gruss
VoyagefromSilence
Gern beantworte ich Dir die Frage, wie ich mich nach der Op gefühlt hatte. Ich wurde am 4.Oktober 2013 operiert. Nach der Op selbst war ich etwas müde, Narkosenebenwirkungen, aber zwei Tage später konnte ich wieder nach Hause. Als ich nach Hause kam, merkte ich, wie müde ich war - ich war noch nicht ganz fit.
In den Tagen danach war ich schneller müde. Taub war auch die rechte Kopfseite, und ich hatte mehr Mühe etwas zu verstehen, trotz erstimplantierten Ohr ( links).
Langsam wurde es besser, aber meine rechte Kopfseite war ein wenig empfindlich. Und meine Geschmacksnerven waren immer noch beleidigt.
Jetzt bin ich wieder wie gewohnt, die rechte Kopfseite ist immer noch ein wenig empfindlich, eigentlich nur hautmässig empfindlich. Die Geschmacksnerven sind noch immer ein wenig beleidigt, doch langsam beruhigen sie sich.
Hören ist aber noch etwas ungewohnt, da ich nun mit beiden Ohren höre. Aber die Musik.. ich sag nur : hammermässig
Aber mit beiden Ohren zusammen hört es sich recht normal, auch wenn ich auf dem rechten Ohr immer mal wieder Geräusche höre, die ich da vorher nicht gehört hatte. Das heisst einfach, dass mein Gehirn sich erst noch daran gewöhnen muss.
Aber : Ich ermüde im Moment auch deshalb, weil Hören lernen auch sehr anstrengend sein kann. Ich nehme mir sehr bewusst Ruhepausen, und diese brauche ich wirklich. In so einer Phase brauche ich auch keine Leute, die Dialekt reden - das ist extrem anstrengend. Das Hören unterstütze ich mit einer FM-Anlage ( hier in diesem Fall eine Phonak-Smart Link) mit zwei dazupassenden Empfängern, hier ML14i), und ein CM-
Dein Sohn hat Hörgeräteerfahrung. Das könnte ihm nützlich sein, wenn er Hilfsmittel bewusst einsetzt in diversen schwierigen Situationen, da wo Störlärm herrscht. Denn man muss wissen : Die Prozessoren haben eigentlich alle eine Reichweite von 30 cm. Hört sich nicht nach viel an, macht aber viel aus. Ab 30 cm wird es nämlich schwierig, das ist einfach so. Denn bei steigender Reichweite ( Entfernung Sprecher zum Zuhörer ) wird es immer schwerer mit Verstehen.. und Teleskopaugen haben wir noch nicht
Mein Tip wäre noch, sich eine gute Hörtaktik zu überlegen, wie man sich das Verstehen erleichtert, wie man Hörende dazu bringt, einem die Hörarbeit zu erleichtern. Falls Du magst, gebe ich dazu gerne noch Tips.
mit freundlichem Gruss
VoyagefromSilence