auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
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Karin
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Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Hallo Tascha, klar erinnere ich mich.
Mir ist es auch nicht klar, wie das geplant ist, werden wir aber nach dem Kongress Anfang Juni wissen.
Viele Grüße und ich hoffe, es geht euch gut!
Karin
Mir ist es auch nicht klar, wie das geplant ist, werden wir aber nach dem Kongress Anfang Juni wissen.
Viele Grüße und ich hoffe, es geht euch gut!
Karin
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Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
hallo karin,
und geht es soweit ganz gut.
also bei uns in ffm gab es das wohl mal mit den dolmetschern für ein paa gl kids,aber meines wissens nach gehen die kinder alle nicht mehr auf eine regelschule.wieso weiss ich leider nicht.ich schätze das wichtigste wäre erst mal zu wissen wie und vorallem warum man jetzt integrieren will.
und geht es soweit ganz gut.
also bei uns in ffm gab es das wohl mal mit den dolmetschern für ein paa gl kids,aber meines wissens nach gehen die kinder alle nicht mehr auf eine regelschule.wieso weiss ich leider nicht.ich schätze das wichtigste wäre erst mal zu wissen wie und vorallem warum man jetzt integrieren will.
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
ich nochmal,
bei meinem sohn in der klasse ist ein mädchen die eigentlich keine hörschädigung hat sondern eine wahrnehmungsstörung.vor ein paar wochen hat man versucht einen jungen mit downsyndrom (ohne hörschädigung)in die klasse zu integrieren.was aber völligst in die hose ging.
ich denke manchmal kann man gar nicht alle kinder zusammen würfeln bei manchen muss man auch auf ihre speziellen bedürfnisse eingehen sonst gehn sie unter.
bei meinem sohn in der klasse ist ein mädchen die eigentlich keine hörschädigung hat sondern eine wahrnehmungsstörung.vor ein paar wochen hat man versucht einen jungen mit downsyndrom (ohne hörschädigung)in die klasse zu integrieren.was aber völligst in die hose ging.
ich denke manchmal kann man gar nicht alle kinder zusammen würfeln bei manchen muss man auch auf ihre speziellen bedürfnisse eingehen sonst gehn sie unter.
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Günter Kissmann
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Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Die "Sonder- Förder beschulung" ist auch in Deutschland sicher einmalig auf der Welt. Kein Land sortiert da so extrem.
Und was bitte soll das bringen?
Fördere ich Kinder in speziellen Förderschulen, dann sind sie nicht integriert und dann befinden sie sich in einer art Schonraum. Diesen Schonraum müssen sie aber irgendwann verlassen. wenn es um integration etwa ins Arbeitsleben geht.
Ist es nicht besser, ein sh. gl Kind diesen Realitäten von Anfang an auszusetzen? Weil es numal realität ist, dass sie in dieser überwiegend normalhörenden Welt bestehen müssen?
Günter
Und was bitte soll das bringen?
Fördere ich Kinder in speziellen Förderschulen, dann sind sie nicht integriert und dann befinden sie sich in einer art Schonraum. Diesen Schonraum müssen sie aber irgendwann verlassen. wenn es um integration etwa ins Arbeitsleben geht.
Ist es nicht besser, ein sh. gl Kind diesen Realitäten von Anfang an auszusetzen? Weil es numal realität ist, dass sie in dieser überwiegend normalhörenden Welt bestehen müssen?
Günter
Günter, 1956 von Kind auf sh seit 2003 Ci, Jan-Derk 1983 normalh. Nina 1985 mittelgr, sh. Mathis 1986 mittelgr.sh, Janna 1991 normh. und Malte 1998 hochgr. sh
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Karin
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Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Hallo Alle, also ich versuche mal zusammenzufassen.
Grundsätzlich finden hier die meisten eine Regelbeschulung für schwerhörige Kinder gut, es gibt Probleme bei dem Mobilen Dienst, ihr könntet euch vorstellen, dass es ganze Klassen sind, die aus sh Kindern auf einer Regelschule gibt. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist aber eine Einzelintegration aber nicht so wünschenswert. Einwand war noch, dass es vom sh - Grad abhängig zu machen ist, wie der Unterricht dann für die Kinder laufen sollte.
Geld ist natürlich auch ein Thema, aber das werden wir so nicht lösen können in der Diskussion.
Probleme werden gesehen bei den Lehrern, die entweder nicht oder nur wenig von den Bedürfnissen der Kinder wissen, Einwand war, die Lehrer der Förderschulen dann dafür einzusetzen.
Vorteil?? - kein Schonraum - gleich an das Leben "da draussen" zu gewöhnen.
Gehörlose Kinder brauchen Gebärdensprache. Mit Dolmetschern nicht abzudecken, mit Lehrern auch nicht. Ist es dann möglich zu integrieren??
Da sehen wir mehr Fragezeichen, als Ausrufezeichen.
Ihr seht Probleme alle Behinderungen in einer Klasse zu mischen, was wieder eine Ausgrenzung anderer Behinderungen wäre....
Ich glaube Kinder, die keine Sinnesbehinderung haben könnten gut integriert werden, doch die Bedürfnisse von Kindern die (völlig) blind oder (völlig) gehörlos oder aber auch (schwerst) mehrfachbehindert sind, haben so große individuelle Bedürfnisse, dass es nicht einfach ist.
Wenn es Schulbegleiter geben könnte, für jedes Kind, das die benötigt, sehe ich eine Chance, aber das ist bestimmt nicht zu bezahlen.
Integration - (wohnortnah, so sollte es sein) würde bedeuten, jede Mutter und jeder Vater kämpft für sein Kind allein. Denn es kann sein, dass in der näheren Umgebung kein weiteres Kind mit SH oder GL gibt....
Hab ich was vergessen?
Auf jeden Fall würde ich auch gern noch Maikes Meinung lesen.
Viele Grüße
Karin
Grundsätzlich finden hier die meisten eine Regelbeschulung für schwerhörige Kinder gut, es gibt Probleme bei dem Mobilen Dienst, ihr könntet euch vorstellen, dass es ganze Klassen sind, die aus sh Kindern auf einer Regelschule gibt. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist aber eine Einzelintegration aber nicht so wünschenswert. Einwand war noch, dass es vom sh - Grad abhängig zu machen ist, wie der Unterricht dann für die Kinder laufen sollte.
Geld ist natürlich auch ein Thema, aber das werden wir so nicht lösen können in der Diskussion.
Probleme werden gesehen bei den Lehrern, die entweder nicht oder nur wenig von den Bedürfnissen der Kinder wissen, Einwand war, die Lehrer der Förderschulen dann dafür einzusetzen.
Vorteil?? - kein Schonraum - gleich an das Leben "da draussen" zu gewöhnen.
Gehörlose Kinder brauchen Gebärdensprache. Mit Dolmetschern nicht abzudecken, mit Lehrern auch nicht. Ist es dann möglich zu integrieren??
Da sehen wir mehr Fragezeichen, als Ausrufezeichen.
Ihr seht Probleme alle Behinderungen in einer Klasse zu mischen, was wieder eine Ausgrenzung anderer Behinderungen wäre....
Ich glaube Kinder, die keine Sinnesbehinderung haben könnten gut integriert werden, doch die Bedürfnisse von Kindern die (völlig) blind oder (völlig) gehörlos oder aber auch (schwerst) mehrfachbehindert sind, haben so große individuelle Bedürfnisse, dass es nicht einfach ist.
Wenn es Schulbegleiter geben könnte, für jedes Kind, das die benötigt, sehe ich eine Chance, aber das ist bestimmt nicht zu bezahlen.
Integration - (wohnortnah, so sollte es sein) würde bedeuten, jede Mutter und jeder Vater kämpft für sein Kind allein. Denn es kann sein, dass in der näheren Umgebung kein weiteres Kind mit SH oder GL gibt....
Hab ich was vergessen?
Auf jeden Fall würde ich auch gern noch Maikes Meinung lesen.
Viele Grüße
Karin
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Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Hallo
puh- ich hab das jetzt nicht alles gelesen.
Schwierig.. ich denke es kommt wie immer auf die Qualität an und wer soll eine gute angemessene Integration bezahlen?
Ich habe mir auch für meinen Sohn , der sehr gut lautsprachlich spricht aber sehr schlecht hört (vor allem im Störlärm) auch eine integrative Regelbeschulung gewünscht, aber für die I-Schule als I-Kind ist er nicht behindert genug (ich weiß klingt doof). Einen Anspruch auf einen I-Platz haben nur Kinder mit geistiger oder körperlicher Behinderung (und die Sinne zählen scheinbar nicht dazu
) einen Anspruch auf einen Integrationsplatz. Da die Klasse aber mit meinem Sohn zusätzlich für eine I-Klasse zu gross geworden wäre, wurde seine Beschulung dort abgelehnt (die zuständige GS ist noch grösser und von der Entfernung gleich und gleiche Gemeinde). Soviel zur Integration...
Und wie soll das verwirklicht werden, es müssten ja kleine Klassen sein, Lehrer müssten regelmässig fortgebildet werden und nicht jeder kann sich mit allem auskennen. Ich denke, wenn möglich ist eine Regelschule sicher schön, aber wenn man keine Wahl mehr hätte... und nicht jedes Kind käme eben klar (und da denke ich nicht nur an ausschließlich gebärdende Kinder, aber die natülich vor allem, denn welche "Sprachen" sollen denn noch alle Pflicht werden?
Ich weiss etwas wirr.
Kurz: ich wäre dagegen die Wahlmöglichkeit SH/GL Schule abzuschaffen.
Wie wird denn diese Forderung begründet?
Gruß
puh- ich hab das jetzt nicht alles gelesen.
Schwierig.. ich denke es kommt wie immer auf die Qualität an und wer soll eine gute angemessene Integration bezahlen?
Ich habe mir auch für meinen Sohn , der sehr gut lautsprachlich spricht aber sehr schlecht hört (vor allem im Störlärm) auch eine integrative Regelbeschulung gewünscht, aber für die I-Schule als I-Kind ist er nicht behindert genug (ich weiß klingt doof). Einen Anspruch auf einen I-Platz haben nur Kinder mit geistiger oder körperlicher Behinderung (und die Sinne zählen scheinbar nicht dazu
Und wie soll das verwirklicht werden, es müssten ja kleine Klassen sein, Lehrer müssten regelmässig fortgebildet werden und nicht jeder kann sich mit allem auskennen. Ich denke, wenn möglich ist eine Regelschule sicher schön, aber wenn man keine Wahl mehr hätte... und nicht jedes Kind käme eben klar (und da denke ich nicht nur an ausschließlich gebärdende Kinder, aber die natülich vor allem, denn welche "Sprachen" sollen denn noch alle Pflicht werden?
Ich weiss etwas wirr.
Kurz: ich wäre dagegen die Wahlmöglichkeit SH/GL Schule abzuschaffen.
Wie wird denn diese Forderung begründet?
Gruß
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
So, jetzt hab ich endlich alles gelesen. Ihr habt euch ja alle schwer ins Zeug gelegt.
Also: In Italien hat man vor nunmehr ca. 15 Jahren das gesamte Sonderschulwesen eingestampft, die Kinder "integriert", also heimatnah in Regelschulen gesteckt und die Sondeschullehrer mehr oder minder zum Teufel geschickt... Als Claudia im Kiga war, kam eines Tages eine Delegation aus Italien, die sich verschiedene Sonderschuleinrichtungen in Baden-Württemberg angeguckt haben, um wieder eine funktionierende betreuung der Kinder in Italien einführen zu können. Das Problem war nämlich, dass eine gute Integration eben nicht kostenneutral ist, denn ich brauche nicht gleichviel lehrer wie jetzt, sondern zusätzlich sehr viel mehr. Klar spart man Wegegeld...aber die sogenannten Schulbegleiter, die es derzeit in Deutschland gibt kann man oft "in der Pfeife rauchen", denn es sind keine Profis, sondern irgendwelche Leute, die oft auf 1€ Basis dafür eingesetzt werden.
2. Güntherhat recht, wenn er von Schonraum spricht, aber auch behinderte Kinder haben das Recht zu lernen! und zwar soviel, wie nur irgendmöglich ist. Unsere Claudia würde in einer integrierten Klasse dieses Recht nicht haben, denn für sie sind 10 Kinder, die aber bitte sehr ruhig sein sollten!, mehr als genug. Sonst kriegt sie nix mehr mit; außerdem braucht sie oft die 1:1 Betreuung...Übrigens hätte sie ohne ihre Dyskalkulie ganz locker die Empfehlung fürs Gymnasium bekommen, da sie in allen Fächern, außer Mathe nach dem Regellehrplan unterrichtet wird! Sie hatte bisher auch nur die 5 grundschuljahre, die blinde Kinder bekommen, da sie ja viele Techniken lernen müssen, um überhaupt lernen zu können. Sie hat z.B. Schwarzschrift und Punktschrift gelernt! D.h., sie bräuchte eine integrative klasse, in der alles, aber auch wirklich alles sehbehindertengerecht und blindengerecht und schwerhörigengerecht und.....ist.
3. Claudia hat sich sogar an ihrer Schule oft isoliert gefühlt (trotz Freundinnen!), weil sie lange Zeit das EINZIGE Kind mitHG war. Inzwischen ist das besser, auch wenn die hör-sehbehinderten Kinder natürlich noch nicht in der mehrzahl sind. Aber im Internat läuftjetztdie Integration sehr gut, denn die Kinder der Schwerhörigenschule und der Blindenschule haben nur noch ein gemeinsames internat.
4. Ich denke, wenn es geht, dann so heimatnah wie möglich, aber man muss unbedingt die Bedürfnisse des Kindes mitberücksichtigen, denn es ist sicher keine Integration, wenn ein Kind zwar in der gleichen klasse ist wie die anderen, aber in der Pause trotzdem alleine ist.... und es ist auch keine Integration, wenn ein kind in die regelschule muss, weil die Eltern sonst die behinderung des Kindes nicht akzeptieren können (auch das hab ich hier bei uns schon erlebt...für mich heißt das, dass sie ihr Kind nicht akzeptieren können, wie es ist.)
Für uns wäre die Abschaffung der sonderschulen eine absolute Katastrophe, denn nur so kann unsere Tochter auf vernünftige Weise (also ohne permanente Überforderung) integrationsfähig werden, denn sie lernt alle techniken, die sie braucht, ohne zusätzlich dauernd Therapien zu benötigen und isoliert zu sein.
Ich denke, dass meine gedanken auch für andere Behinderungen gelten (ich bilde mir ein, dazu ein Urteil abgeben zu können, da ich zuerst mit gehörlosen, schwerhörigen und sprachbehinderten Kindern und später mit körper- und gesitigbehinderten Kindern aufgewachsen bin, da meinVater einer dieser "bösen" Sonderschullehrer war und imme an Internatsschulen egarbeitet hat. Übrigens haben die sogar aus dem Internat heraus Schüler in die Regelschule und in örtliche vereine geschickt und das hat super funktioniert, weil es nicht erzwungen war sondern für diese Kinder gepasst hat.
tschüss
Also: In Italien hat man vor nunmehr ca. 15 Jahren das gesamte Sonderschulwesen eingestampft, die Kinder "integriert", also heimatnah in Regelschulen gesteckt und die Sondeschullehrer mehr oder minder zum Teufel geschickt... Als Claudia im Kiga war, kam eines Tages eine Delegation aus Italien, die sich verschiedene Sonderschuleinrichtungen in Baden-Württemberg angeguckt haben, um wieder eine funktionierende betreuung der Kinder in Italien einführen zu können. Das Problem war nämlich, dass eine gute Integration eben nicht kostenneutral ist, denn ich brauche nicht gleichviel lehrer wie jetzt, sondern zusätzlich sehr viel mehr. Klar spart man Wegegeld...aber die sogenannten Schulbegleiter, die es derzeit in Deutschland gibt kann man oft "in der Pfeife rauchen", denn es sind keine Profis, sondern irgendwelche Leute, die oft auf 1€ Basis dafür eingesetzt werden.
2. Güntherhat recht, wenn er von Schonraum spricht, aber auch behinderte Kinder haben das Recht zu lernen! und zwar soviel, wie nur irgendmöglich ist. Unsere Claudia würde in einer integrierten Klasse dieses Recht nicht haben, denn für sie sind 10 Kinder, die aber bitte sehr ruhig sein sollten!, mehr als genug. Sonst kriegt sie nix mehr mit; außerdem braucht sie oft die 1:1 Betreuung...Übrigens hätte sie ohne ihre Dyskalkulie ganz locker die Empfehlung fürs Gymnasium bekommen, da sie in allen Fächern, außer Mathe nach dem Regellehrplan unterrichtet wird! Sie hatte bisher auch nur die 5 grundschuljahre, die blinde Kinder bekommen, da sie ja viele Techniken lernen müssen, um überhaupt lernen zu können. Sie hat z.B. Schwarzschrift und Punktschrift gelernt! D.h., sie bräuchte eine integrative klasse, in der alles, aber auch wirklich alles sehbehindertengerecht und blindengerecht und schwerhörigengerecht und.....ist.
3. Claudia hat sich sogar an ihrer Schule oft isoliert gefühlt (trotz Freundinnen!), weil sie lange Zeit das EINZIGE Kind mit
4. Ich denke, wenn es geht, dann so heimatnah wie möglich, aber man muss unbedingt die Bedürfnisse des Kindes mitberücksichtigen, denn es ist sicher keine Integration, wenn ein Kind zwar in der gleichen klasse ist wie die anderen, aber in der Pause trotzdem alleine ist.... und es ist auch keine Integration, wenn ein kind in die regelschule muss, weil die Eltern sonst die behinderung des Kindes nicht akzeptieren können (auch das hab ich hier bei uns schon erlebt...für mich heißt das, dass sie ihr Kind nicht akzeptieren können, wie es ist.)
Für uns wäre die Abschaffung der sonderschulen eine absolute Katastrophe, denn nur so kann unsere Tochter auf vernünftige Weise (also ohne permanente Überforderung) integrationsfähig werden, denn sie lernt alle techniken, die sie braucht, ohne zusätzlich dauernd Therapien zu benötigen und isoliert zu sein.
Ich denke, dass meine gedanken auch für andere Behinderungen gelten (ich bilde mir ein, dazu ein Urteil abgeben zu können, da ich zuerst mit gehörlosen, schwerhörigen und sprachbehinderten Kindern und später mit körper- und gesitigbehinderten Kindern aufgewachsen bin, da meinVater einer dieser "bösen" Sonderschullehrer war und imme an Internatsschulen egarbeitet hat. Übrigens haben die sogar aus dem Internat heraus Schüler in die Regelschule und in örtliche vereine geschickt und das hat super funktioniert, weil es nicht erzwungen war sondern für diese Kinder gepasst hat.
tschüss
Birgit +
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
Christiane 5/86
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Karin
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Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Liebe Birgit, tausend Dank für dein Statement!!
Kannst du mir Kontakte nennen nach Italien?
Karin
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[Editiert von Karin am: Samstag, April 28, 2007 @ 20:56][/size]
Kannst du mir Kontakte nennen nach Italien?
Karin
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[Editiert von Karin am: Samstag, April 28, 2007 @ 20:56][/size]
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Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Hallo Karin, ich bin zwar selten Deiner Meinung, aber diesmal hab ich den Eindruck, dass wir tatsächlich auf einer Wellenlänge liegen...
Versuch mal über die "Fondazione Robert Hollmann" was zu finden. Da hab ich in deren Bibliothek (ich hab den deutschen Teil mal sortiert)einiges zum Thema gefunden. Die Delegation hab ich zwar als Mama miterlebt, aber leider keinen Kontakt selbst gehabt. Aber in der o.g. Fondazione (die einzige Frühfördereinrichtung für blinde und sehbehinderte Kinder in Italien in Cannero Riviera am Lago Maggiore) gibt es auch deutschsprechendes Personal (auch die Leiterin Frau Görgen,die ist Deutsch-Schweizerin, sodass ich denke, dass du dort fündig werden wirst. Viel Glück
Versuch mal über die "Fondazione Robert Hollmann" was zu finden. Da hab ich in deren Bibliothek (ich hab den deutschen Teil mal sortiert)einiges zum Thema gefunden. Die Delegation hab ich zwar als Mama miterlebt, aber leider keinen Kontakt selbst gehabt. Aber in der o.g. Fondazione (die einzige Frühfördereinrichtung für blinde und sehbehinderte Kinder in Italien in Cannero Riviera am Lago Maggiore) gibt es auch deutschsprechendes Personal (auch die Leiterin Frau Görgen,die ist Deutsch-Schweizerin, sodass ich denke, dass du dort fündig werden wirst. Viel Glück
Birgit +
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
Christiane 5/86
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Günter Kissmann
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Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
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[Editiert von Günter Kissmann am: Sonntag, April 29, 2007 @ 01:22][/size]
[Editiert von Günter Kissmann am: Sonntag, April 29, 2007 @ 01:22][/size]
Günter, 1956 von Kind auf sh seit 2003 Ci, Jan-Derk 1983 normalh. Nina 1985 mittelgr, sh. Mathis 1986 mittelgr.sh, Janna 1991 normh. und Malte 1998 hochgr. sh
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Hallo zusammen!
Ich bin der Meinung, dass ALLE SH Kinder zunächst in einer Regelgrundschule aufgenommen werden sollten.
Begründung:
1. Die Behinderung sollte nicht den Lebensmittelpunkt darstellen und das ganze Leben danach ausgerichtet werden.
2. Die erste Klasse einer Grundschule kann man als Test benutzen, wie weit ein Kind mitkommt und sich entwickelt.
3. Freunde und Klassenkameraden sind normalhörend und lernen tolerant zu sein und Rücksicht nehmen zu können.
4. Den Eltern bleiben meist unnötige Kosten erspart, die der Transport zu den meist weit entfernten SH-Schulen oder die Unterbringung in einem Internat mit sich bringt.
Denn:
Wenn alle Stricke reißen, kann man immer noch die Schule wechseln!
Ich jedenfalls bin froh, eine Regelschule besucht zu haben, auch wenn das mit Sicherheit schwerer war, als eine SH- Schule und ich regelmäßig etwas nacharbeiten mußte, weil ich nicht alles auf Anhieb verstanden habe.
Das hat mir insofern etwas gebracht, da ich gelernt habe, mich auch im Berufsleben durchzusetzen. Denn bei der Berufsausbildung, Studium oder Weiter- bzw. Fortbildungen im späteren Leben, wird keine Rücksicht mehr genommen, ob du schwerhörig bist oder nicht.
Entweder du schaffst es oder du ziehst die A....karte!
In diesem Sinne
Gruß
Robin
Ich bin der Meinung, dass ALLE SH Kinder zunächst in einer Regelgrundschule aufgenommen werden sollten.
Begründung:
1. Die Behinderung sollte nicht den Lebensmittelpunkt darstellen und das ganze Leben danach ausgerichtet werden.
2. Die erste Klasse einer Grundschule kann man als Test benutzen, wie weit ein Kind mitkommt und sich entwickelt.
3. Freunde und Klassenkameraden sind normalhörend und lernen tolerant zu sein und Rücksicht nehmen zu können.
4. Den Eltern bleiben meist unnötige Kosten erspart, die der Transport zu den meist weit entfernten SH-Schulen oder die Unterbringung in einem Internat mit sich bringt.
Denn:
Wenn alle Stricke reißen, kann man immer noch die Schule wechseln!
Ich jedenfalls bin froh, eine Regelschule besucht zu haben, auch wenn das mit Sicherheit schwerer war, als eine SH- Schule und ich regelmäßig etwas nacharbeiten mußte, weil ich nicht alles auf Anhieb verstanden habe.
Das hat mir insofern etwas gebracht, da ich gelernt habe, mich auch im Berufsleben durchzusetzen. Denn bei der Berufsausbildung, Studium oder Weiter- bzw. Fortbildungen im späteren Leben, wird keine Rücksicht mehr genommen, ob du schwerhörig bist oder nicht.
Entweder du schaffst es oder du ziehst die A....karte!
In diesem Sinne
Gruß
Robin
An taubheit grenzende SH. Ohrmuscheldysplasie re.
BAHA RULEZ !
BAHA RULEZ !
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
hallo,
also ich finde es eigentlich gar nicht so schlecht das es einen "schonraum" gibt man muss halt versuchen das die kinder ausserhalb dieses schonraums integriert werden.mein sohn(gl)kam mit 3 jahren in den regelkindergarten mit einer integrationskraft mit 5 kam er in die vorklasse der schule für hörgesch.mittags ging er trotzdem noch in seinen kindergarten für ein paar stunden und wenn ferien waren von morgens bis mittgas.mit 6 kam er in die erste klasse an der hörgesch.schule und besuchte und besucht bis dato den regelhort.er hat also beides den schonraum in der schule,wo man auf seine bedürfnisse eingeht,wo dgs vorhanden ist,wo seinesgleichen sind wo es für ihn leichter ist zu komunizieren und zu lernen.wo erwachsenwe gl sind mit denen er sich identifizieren kann.
dann hat er aber auch noch die andre seite im hort ist er der einzige gl,da wir das alles von klein auf so gehandhabt haben ist es für ihn ganz normal das er auch in der hd welt zurecht kommt,es gibt und gab keine grossen probleme.
mein gedanke das alles so zu machen war das mein sohn einfach auf beiden seiten klar kommen muss er wächst mit lautsprache und dgs auf.und das eine schliesst das andere nicht aus.er kann sogar relativ gut sprechen und lehrer oder erzieher von ihm geben mir recht das es das beste war was meinem sohn passieren konnte das er in beiden welten "zuhause" ist.meine bedenken waren auch wenn er immmer nur in seinem "schonraum"ist bekommt er es später ausserhalb dieses schonraums nicht geregelt.aber wichtig ist auch ein raum wo er sich ganz "normal"fühlen kann und andere gl hat.wo es keine probleme mit der komunikation gibt wo es einfach für ihn ist.
also ich finde es eigentlich gar nicht so schlecht das es einen "schonraum" gibt man muss halt versuchen das die kinder ausserhalb dieses schonraums integriert werden.mein sohn(gl)kam mit 3 jahren in den regelkindergarten mit einer integrationskraft mit 5 kam er in die vorklasse der schule für hörgesch.mittags ging er trotzdem noch in seinen kindergarten für ein paar stunden und wenn ferien waren von morgens bis mittgas.mit 6 kam er in die erste klasse an der hörgesch.schule und besuchte und besucht bis dato den regelhort.er hat also beides den schonraum in der schule,wo man auf seine bedürfnisse eingeht,wo dgs vorhanden ist,wo seinesgleichen sind wo es für ihn leichter ist zu komunizieren und zu lernen.wo erwachsenwe gl sind mit denen er sich identifizieren kann.
dann hat er aber auch noch die andre seite im hort ist er der einzige gl,da wir das alles von klein auf so gehandhabt haben ist es für ihn ganz normal das er auch in der hd welt zurecht kommt,es gibt und gab keine grossen probleme.
mein gedanke das alles so zu machen war das mein sohn einfach auf beiden seiten klar kommen muss er wächst mit lautsprache und dgs auf.und das eine schliesst das andere nicht aus.er kann sogar relativ gut sprechen und lehrer oder erzieher von ihm geben mir recht das es das beste war was meinem sohn passieren konnte das er in beiden welten "zuhause" ist.meine bedenken waren auch wenn er immmer nur in seinem "schonraum"ist bekommt er es später ausserhalb dieses schonraums nicht geregelt.aber wichtig ist auch ein raum wo er sich ganz "normal"fühlen kann und andere gl hat.wo es keine probleme mit der komunikation gibt wo es einfach für ihn ist.
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Karin
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- Wohnort: Schauenburg bei Kassel
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Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Hallo Birgit, ich habe zum Thema durch deinen Tipp sehr viel gefunden.
Noch mal danke, das hilft mir bei der Argumentation.
Viele Grüße
Karin
Noch mal danke, das hilft mir bei der Argumentation.
Viele Grüße
Karin
http://www.kestner.de/ - alles rund um die Gebärdensprache
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Und dann sag ich dem Kind "tut mir leid du hast es nicht geschafft und kommst jetzt weg von allen neuen Freunden, Lehrern usw.?Erstellt von Dragon74
Hallo zusammen!
Ich bin der Meinung, dass ALLE SH Kinder zunächst in einer Regelgrundschule aufgenommen werden sollten.
Begründung:
1. Die Behinderung sollte nicht den Lebensmittelpunkt darstellen und das ganze Leben danach ausgerichtet werden.
2. Die erste Klasse einer Grundschule kann man als Test benutzen, wie weit ein Kind mitkommt und sich entwickelt.
Tolle Sache fürs Selbstbewusstsein!
Hast du Kinder??????
Die Fahrtkosten übernimmt der örtliche Sozialhilfeträger!Erstellt von Dragon74
4. Den Eltern bleiben meist unnötige Kosten erspart, die der Transport zu den meist weit entfernten SH-Schulen oder die Unterbringung in einem Internat mit sich bringt.
Ich denke einfach man kann das nicht auf alle Kinder pauschalisieren, sondern muss eben den Hörstatus, Sprachstatus, schulischen Vorraussetzungen, Charakter des Kindes, Elternhaus und vieles mehr berücksichtigen. Natürlich ist es schön, wenn eine ortnahe Beschulung zu guten Bedingugne möglich ist, aber es ist nicht für jedes Kind geeignet. Und mal ganz ehrlich, meist werden solche "Ideen" ja nicht aus ideologischen Gründen verwirklicht, sondern um Geld zu sparen und damit auch an Qualität, denn eine gute effektive Regelbeschulung ALLER sh und gl Kinder wird viel kosten, da dann ja überall verteilt, teilweise für einzelne Kinder Schulen umgestaltet werden müssten, um den akustischen Anforderungen zu entsprechen, alle Lehrer entsprechend ausgebildet werden oder qualifizierte Sonderschullehrer vor Ort bezahlt werden usw.
Mein Fazit: wenn möglich ist es eine gute Sache, aber man sollte schon im Sinne der Kinder eine Wahl haben, da eben nicht alle über einen Kamm geschoren werden können...
Gibt es denn Studien was aus den Kindern in Italien geworden ist, nachdem das so radikal abgeschafft wurde, denn das
ist nicht mein Lebensmotto für meine Kinder!Erstellt von Dragon74
Entweder du schaffst es oder du ziehst die A....karte!
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Ich weiß nicht, ob es Studien über die Kinder gab, aber es gibt Berichte über einzelne "voll integrierte" Kinder, die eben z.B. als mehrfachbehinderte Kinder ganz lieb angenommen wurden von ihren Altersgenossen, aber eben überhaupt keine Lernsituation hatten; außerdem gab es Schulen, die als besonderes "Qualitätsmerkmal" hatten, dass "an dieser Schule keine behinderten Kinder unterrichtet werden"...ist auch zweifelhaft finde ich...
Das ist dann aber verständlich, wenn aufgrund der Situation für ein behindertes Kind die eigentliche Lehrkraft für alle Schüler dann gebunden ist, weil das Kind vielleicht sehr unruhig ist und dadurch den unterricht stört, weil es eben nicht alles mitbekommt...
Beispiel aus Deutschland: ein taubblinder Junge wurde aufgrund der Heimatnähe in einer Blindenschule eingeschult mit Zusatzbetreuung durch einen Zivi. Immer wenn er unruhig wurde, ging der mit ihm aus dem Unterricht. Gelernt hat das Kind fast gar nichts, denn der Zivi wechselte ja spätestens nach 1 Jahr (inzwischen bereits nach 9 Monaten) und auch ein engagierter Zivi hat einfach nicht das Knowhow, das er bäuchte...Ich denke, dass das durchaus vergleichbar istmit einem "Zusatzlehrer", der eben nicht alle Behinderungsarten und bedürfnisse kennen kann.
Mir fällt dazu "Torey Hayden" an, die in Amerika in einer regelschule eine spezielle Klasse hatte, in der Knder mit allen möglichen Auffälligkeiten (Behinderungen, Verhaltensstörungen, Wahrnehmungsstörungen..)"gesammelt" waren und sie sollte sie betreuen, bilden und möglichst in die Regelklassen "zurück"führen....
Teilweise ist das ein schönes System (entsprechend der Außenklassen in baden-Württemberg, wo geistig behinderte Kinder in Extraklassen an regelschulen unterrichtet werden und teilweise gemeinsame Projekte mit den Alterskameraden durchführen und auch teilweise am Unterricht teilnehmen..), aber es klappt eben nicht für jedes Kind und auch für den Lehrer ist das manchmal sicherlich hammerhart!
Dennoch sind die Bücher von ihr lesenswert und man kann sicher Ideen rausziehen und versuchen, diese zu verwirklichen.
Grüße
Das ist dann aber verständlich, wenn aufgrund der Situation für ein behindertes Kind die eigentliche Lehrkraft für alle Schüler dann gebunden ist, weil das Kind vielleicht sehr unruhig ist und dadurch den unterricht stört, weil es eben nicht alles mitbekommt...
Beispiel aus Deutschland: ein taubblinder Junge wurde aufgrund der Heimatnähe in einer Blindenschule eingeschult mit Zusatzbetreuung durch einen Zivi. Immer wenn er unruhig wurde, ging der mit ihm aus dem Unterricht. Gelernt hat das Kind fast gar nichts, denn der Zivi wechselte ja spätestens nach 1 Jahr (inzwischen bereits nach 9 Monaten) und auch ein engagierter Zivi hat einfach nicht das Knowhow, das er bäuchte...Ich denke, dass das durchaus vergleichbar istmit einem "Zusatzlehrer", der eben nicht alle Behinderungsarten und bedürfnisse kennen kann.
Mir fällt dazu "Torey Hayden" an, die in Amerika in einer regelschule eine spezielle Klasse hatte, in der Knder mit allen möglichen Auffälligkeiten (Behinderungen, Verhaltensstörungen, Wahrnehmungsstörungen..)"gesammelt" waren und sie sollte sie betreuen, bilden und möglichst in die Regelklassen "zurück"führen....
Teilweise ist das ein schönes System (entsprechend der Außenklassen in baden-Württemberg, wo geistig behinderte Kinder in Extraklassen an regelschulen unterrichtet werden und teilweise gemeinsame Projekte mit den Alterskameraden durchführen und auch teilweise am Unterricht teilnehmen..), aber es klappt eben nicht für jedes Kind und auch für den Lehrer ist das manchmal sicherlich hammerhart!
Dennoch sind die Bücher von ihr lesenswert und man kann sicher Ideen rausziehen und versuchen, diese zu verwirklichen.
Grüße
Birgit +
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Hallo timtom,
die Rechtsgrundlagen sind die jeweiligen Verordnungen zum sonderpädagogischen Förderbedarf der Länder (in Berlin z.B. über www.berlin.de nachlesbar - funktioniert leider aber z.Z. nicht). Dort wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass Kinder, bei denen durch einen Förderausschuss ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde, auch Anspruch auf Einzelintegration in einer allgemeinen Schule (Gemeinsamer Unterricht)oder Aufnahme in eine Integrationsklasse haben (unter dem Vorbehalt der Mach- und Finanzierbarkeit). Sonderpädagogischen Förderbedarf haben auch Kinder mit dem Förderschwerpunkt "Hören".In Niedersachsen ist die Wortwahl nur etwas anders. Da wird als "Intergrationsklasse" ein "gemeinsamer Unterricht" bezeichnet, bei denen die Kinder mit einem Förderbedarf "zielindifferent" (also nicht nach dem normalen Lehrplan)unterrichtet werden, was bei Kindern mit einem Hörproblem selten notwendig ist. Ich denke, aus dieser Richtung kommt Momos Hinweis.
Viele Grüße
Kaja
die Rechtsgrundlagen sind die jeweiligen Verordnungen zum sonderpädagogischen Förderbedarf der Länder (in Berlin z.B. über www.berlin.de nachlesbar - funktioniert leider aber z.Z. nicht). Dort wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass Kinder, bei denen durch einen Förderausschuss ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde, auch Anspruch auf Einzelintegration in einer allgemeinen Schule (Gemeinsamer Unterricht)oder Aufnahme in eine Integrationsklasse haben (unter dem Vorbehalt der Mach- und Finanzierbarkeit). Sonderpädagogischen Förderbedarf haben auch Kinder mit dem Förderschwerpunkt "Hören".In Niedersachsen ist die Wortwahl nur etwas anders. Da wird als "Intergrationsklasse" ein "gemeinsamer Unterricht" bezeichnet, bei denen die Kinder mit einem Förderbedarf "zielindifferent" (also nicht nach dem normalen Lehrplan)unterrichtet werden, was bei Kindern mit einem Hörproblem selten notwendig ist. Ich denke, aus dieser Richtung kommt Momos Hinweis.
Viele Grüße
Kaja
Kaja mit Sohn (hochgradige Schwerhörigkeit bds.)
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
a) Obwohl ich auf einer SH-Schule war, war meine Hörbehinderung dort NICHT der "Lebensmittelpunkt".Erstellt von Dragon74
Ich bin der Meinung, dass ALLE SH Kinder zunächst in einer Regelgrundschule aufgenommen werden sollten.
Begründung:
1. Die Behinderung sollte nicht den Lebensmittelpunkt darstellen und das ganze Leben danach ausgerichtet werden.
b) Mein Leben "danach" (nach der Schulzeit) wird sicherlich NICHT nach meinem Schulbesuch ausgerichtet; ebensowenig das Leben meiner Schulkameraden, die z.T. Chefärzte etc. sind (ich habe das schon einige Male geschrieben...).
Ich wäre sicherlich auf Grund meiner intellektuellen Fähigkeiten bis zum Abi in der Regelschule mitgekommen. Doch wie viele Diskussionen etc. hätte ich verpasst, weil ich die einzelnen Beiträge nicht verstanden hätte? Wie viele Stunden hätte ich nur abgesessen? - Neee danke - lieber bin ich dann in einer Schule, in der ich alles mitbekomme und in der die Diskussionen im Schulunterricht dann in der Pause oder außerhalb der Schule weitergehen... - wie ich es auf unserem SH-Gymnasium erlebte... - eine schöne Zeit war es!Erstellt von Dragon74
2. Die erste Klasse einer Grundschule kann man als Test benutzen, wie weit ein Kind mitkommt und sich entwickelt.
Wie oft habe ich von sh Regelschulbeschulten mitbekommen: Es klappt nur deshalb, weil sie eine Freundin etc. haben, der/die sich extra um sie kümmert, ihnen immer erklärt, wo sie grad im Unterricht etc. sind... - das ist ein ziemlich fragwürdiges Abhängigkeitsverhältnis. Da wird man auch nicht gerade aufs Leben vorbereitet - das ist auch eine Art "Schonraum", abhängig von der Rücksichtsnahme der hörenden KlassenkameradInnen und LehrerInnen. - Sicher war das nicht bei jedem Regelschulbeschulten der Fall, aber gerade bei höhergradig SH habe ich solche Aussagen oft gehört. Ich finde es eminent wichtig, dass man eben als SH auch lernt, UNABHÄNGIG von anderen sich durchsetzen zu lernen - und das ist eben manchmal an einer SH-Schule eher möglich als an Regelschulen. Ich habe SchulkameradInnen erlebt mit einer überdurchschnittlichen Intelligenz, die am Regelgymnasium unglücklich waren und regelrecht aufgeblüht sind am SH-Gymnasium und anschließend stark genug waren, um als einziger SH unter nur Hörenden zu studieren oder eine Ausbildung zu machen. Genau das wird oft vergessen... - und diese Beobachtung mache ich z.B. auch beim Sommercamp der DSB-Jugend, an dem zunehmend mehr und mehr Leute aus der Regelschule kommen, auch solche, die dort gut oder sogar sehr gut zurecht kommen: Sie kehren mit einem umso größeren Selbstbewusstsein zurück in die "hörende" Welt... - weil sie wissen, wer sie als SH sind.Erstellt von Dragon74
3. Freunde und Klassenkameraden sind normalhörend und lernen tolerant zu sein und Rücksicht nehmen zu können.
Nein, stimmt nicht. Aber das ist bereits in einem obigen Posting erklärt worden...Erstellt von Dragon74
4. Den Eltern bleiben meist unnötige Kosten erspart, die der Transport zu den meist weit entfernten SH-Schulen oder die Unterbringung in einem Internat mit sich bringt.
Wie sieht es jedoch dann in der Psyche eines Kindes aus? Das ist die Frage...Erstellt von Dragon74
Denn:
Wenn alle Stricke reißen, kann man immer noch die Schule wechseln!
Schön, dass Du zu Dir und Deinem Schulweg stehen kannst. Genauso kann ich zu meinem Schulweg stehen und bin heilfroh, ausschließlich auf SH-Schulen gewesen zu sein und Freundschaften aus der Schulzeit zu haben, die echt tragend sind... - tauschen mit einem Regelschüler möchte ich auf keinen Fall - zu schön war die Schulzeit - besonders in der Gymnasialzeit...Erstellt von Dragon74
Ich jedenfalls bin froh, eine Regelschule besucht zu haben, auch wenn das mit Sicherheit schwerer war, als eine SH- Schule und ich regelmäßig etwas nacharbeiten mußte, weil ich nicht alles auf Anhieb verstanden habe.
Da stimme ich Dir voll zu. Genau deshalb bin ich froh, auf der SH-schule gewesen zu sein. Mit demselben Ergebnis wie Du...Erstellt von Dragon74
Das hat mir insofern etwas gebracht, da ich gelernt habe, mich auch im Berufsleben durchzusetzen. Denn bei der Berufsausbildung, Studium oder Weiter- bzw. Fortbildungen im späteren Leben, wird keine Rücksicht mehr genommen, ob du schwerhörig bist oder nicht.
*ironie on* Uuuuups, eines hast Du in der Schulzeit scheinbar nicht gelernt: Sozialkompetenzen zu entwickeln. Das wurde in Deiner Schulzeit vermutlich versäumt, vermutlich deshalb, weil man zuviel Rücksicht auf Dich nehmen musste oder Du zuwenig in den Diskussionen mitbekommen hast? *ironie off*Erstellt von Dragon74
Entweder du schaffst es oder du ziehst die A....karte!
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Hallo in die Runde,
eigentlich wollte ich mich NICHT einschalten in diese Diskussion (wie Karin es sich wünschte), da ich:
a) im Moment nicht die Zeit habe, alle Beiträge durchzulesen und
b) es sehr genieße, auch mal nur "Zaungast" zu sein bei einem Thema, bei dem ich normalerweise voll "mitmische", wie jeder weiß, der mich kennt
c) außerdem diejenige bin, die das individuelle Kind sehen möchte, das eben manchmal in der SH-Schule besser aufgehoben ist und manchmal in der Regelschule.
Sorgen bereitet mir nur, dass es wohl tatsächlich Überlegungen gibt (Offizielles hab ich nicht in der Hand dazu...), die SH-Schulen mehr oder weniger langsam "aussterben" zu lassen. Und diese Sorgen habe ich NICHT wegen meinem Beruf, sondern wegen der Schüler...
Ich könnte dazu jetzt einen ganzen Vortrag halten, werde es jedoch nicht machen, da ich im Moment echt nicht die Zeit dazu habe...
Grüßle
Maike
[size=small]
[Editiert von Maike am: Sonntag, April 29, 2007 @ 18:34][/size]
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Hallo Maike,
<<Sorgen bereitet mir nur, dass es wohl tatsächlich Überlegungen gibt (Offizielles hab ich nicht in der Hand dazu...), die SH-Schulen mehr oder weniger langsam "aussterben" zu lassen. Und diese Sorgen habe ich NICHT wegen meinem Beruf, sondern wegen der Schüler... >>
genau diese Sorge habe ich auch!
tschüss Birgit
<<Sorgen bereitet mir nur, dass es wohl tatsächlich Überlegungen gibt (Offizielles hab ich nicht in der Hand dazu...), die SH-Schulen mehr oder weniger langsam "aussterben" zu lassen. Und diese Sorgen habe ich NICHT wegen meinem Beruf, sondern wegen der Schüler... >>
genau diese Sorge habe ich auch!
tschüss Birgit
Birgit +
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
Christiane 5/86
Claudia 10/92, an Taubheit grenzend,fast blind und....
Cornelia 06/97
-
Andrea Heiker
- Beiträge: 3024
- Registriert: 10. Jul 2002, 11:39
- 23
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Hallo Leute,
der Thread ist ja schon ziemlich angewachsen und so kann ich nicht mehr an auf Alles eingehen.
1.) Die Behinderung an sich ist auf dem freien Arbeitsmarkt schon ein so große Belastung, dass es m.E. eh nicht mehr drauf ankommt, ob nun auf dem Zeugnis Schwerhörigenschule oder Regelschule drauf steht. Steht denn überhaupt explizit auf dem Zeugnis drauf, dass es eine Sonderschule war? Außerdem sind Schulzeugnisse nur die ersten Jahre im Arbeitsleben interessant, danach zählt soweiso nur, was man im Berufsleben schon geleistet hat. (Heute inetressiert kein Schw* mehr, welche Schule ich persönlich besucht habe und wie gut die Ergebnisse waren)
2.) Grundsätzlich ist Integration schon begrüßenswert, aber wir können uns dooch sicherlich darauf einigen, dass die Integration auch für das gehandicapte Kind nur dann Erfolg hat, wenn das Kind auch entsprechend unterstützt wird. Das bedeutet, es muss seiner Behinderung entsprechend Förderung erfahren. Ich stelle es mir schwierig vor unterschiedliche Behinderungsarten an EINER Schule ausreichend zu fördern, allein vom Knowhow der Lehrer her, die sowieso nur in Minderzahl Sonderpäds sind. Ich könnte mir vorstellen, dass sehbehinderte und hörbehinderte Kinder völlig unterschiedliche Förderkonzepte brauchen. Kinder mit Verhaltensstörungen sind für schwerhörige Kinder auch extrem problematisch, weil die permanente Unruhe große Verstehensprobleme nach sich ziehen können (Weiß ich aus eigener Erfahrung aus meiner Zeit in einer niedersächsichen Orientierungsstufe): Daher denke ich schon, dass man eine Integration in Gruppen so gestalten sollte, dass an Schule A neben nicht behinderten Kindern auch hörgeschädigte Kinder gefördert werden, an der Nachbarschule doch eher sehbehinderte Kinder und an Schule C körperbehinderte Kinder. Die Möglichkeit der Einzelintegration sollte aber schon nach wie vor gegeben sein, wenn es gewünscht wird. Das hat nichts mit Ausgrenzung zu tun, sondern resultiert eher aus praktischen Erwägungen.
3.) Separate Sonderschulen werden nach wie vor (evtl. in weniger großer Zahl -> Internat) benötigt, weil man einigen Kindern einfach keinen Gefallen mit Integration tut.
4.) Auch das Abitur muss für behinderte Kinder offen stehen. Wobei ich denke, dass man Jugendlichen über 16 Jahren (gymnasiale Oberstufe) durchaus einen Internatsaufenthalt zumuten kann. Anders wird man die Zahlen an Schülern wahrscheinlich nicht vollbekommen. Integrative Gymnasien für Hörgeschädigte gibt es mindestens drei (Hamburg, Berlin und München), sowie die reinen Sonderschulen Essen und Stegen.
Gruß
Andrea
der Thread ist ja schon ziemlich angewachsen und so kann ich nicht mehr an auf Alles eingehen.
1.) Die Behinderung an sich ist auf dem freien Arbeitsmarkt schon ein so große Belastung, dass es m.E. eh nicht mehr drauf ankommt, ob nun auf dem Zeugnis Schwerhörigenschule oder Regelschule drauf steht. Steht denn überhaupt explizit auf dem Zeugnis drauf, dass es eine Sonderschule war? Außerdem sind Schulzeugnisse nur die ersten Jahre im Arbeitsleben interessant, danach zählt soweiso nur, was man im Berufsleben schon geleistet hat. (Heute inetressiert kein Schw* mehr, welche Schule ich persönlich besucht habe und wie gut die Ergebnisse waren)
2.) Grundsätzlich ist Integration schon begrüßenswert, aber wir können uns dooch sicherlich darauf einigen, dass die Integration auch für das gehandicapte Kind nur dann Erfolg hat, wenn das Kind auch entsprechend unterstützt wird. Das bedeutet, es muss seiner Behinderung entsprechend Förderung erfahren. Ich stelle es mir schwierig vor unterschiedliche Behinderungsarten an EINER Schule ausreichend zu fördern, allein vom Knowhow der Lehrer her, die sowieso nur in Minderzahl Sonderpäds sind. Ich könnte mir vorstellen, dass sehbehinderte und hörbehinderte Kinder völlig unterschiedliche Förderkonzepte brauchen. Kinder mit Verhaltensstörungen sind für schwerhörige Kinder auch extrem problematisch, weil die permanente Unruhe große Verstehensprobleme nach sich ziehen können (Weiß ich aus eigener Erfahrung aus meiner Zeit in einer niedersächsichen Orientierungsstufe): Daher denke ich schon, dass man eine Integration in Gruppen so gestalten sollte, dass an Schule A neben nicht behinderten Kindern auch hörgeschädigte Kinder gefördert werden, an der Nachbarschule doch eher sehbehinderte Kinder und an Schule C körperbehinderte Kinder. Die Möglichkeit der Einzelintegration sollte aber schon nach wie vor gegeben sein, wenn es gewünscht wird. Das hat nichts mit Ausgrenzung zu tun, sondern resultiert eher aus praktischen Erwägungen.
3.) Separate Sonderschulen werden nach wie vor (evtl. in weniger großer Zahl -> Internat) benötigt, weil man einigen Kindern einfach keinen Gefallen mit Integration tut.
4.) Auch das Abitur muss für behinderte Kinder offen stehen. Wobei ich denke, dass man Jugendlichen über 16 Jahren (gymnasiale Oberstufe) durchaus einen Internatsaufenthalt zumuten kann. Anders wird man die Zahlen an Schülern wahrscheinlich nicht vollbekommen. Integrative Gymnasien für Hörgeschädigte gibt es mindestens drei (Hamburg, Berlin und München), sowie die reinen Sonderschulen Essen und Stegen.
Gruß
Andrea
seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Hallo,
Erstellt von Andrea Heiker
[
1.) Die Behinderung an sich ist auf dem freien Arbeitsmarkt schon ein so große Belastung, dass es m.E. eh nicht mehr drauf ankommt, ob nun auf dem Zeugnis Schwerhörigenschule oder Regelschule drauf steht. Steht denn überhaupt explizit auf dem Zeugnis drauf, dass es eine Sonderschule war? Außerdem sind Schulzeugnisse nur die ersten Jahre im Arbeitsleben interessant, danach zählt soweiso nur, was man im Berufsleben schon geleistet hat. (Heute inetressiert kein Schw* mehr, welche Schule ich persönlich besucht habe und wie gut die Ergebnisse waren)"
Naja, ganz so einfach ist es heute nicht (mehr)! Du musst ja erst mal einen Job bekommen... (Und dann ist es einfach so, dass du ab einem gewissen "Gehaltslevel" Abi brauchst- egal was du im Berufsleben schon geleistet hast...)
"2.) Grundsätzlich ist Integration schon begrüßenswert, aber wir können uns dooch sicherlich darauf einigen, dass die Integration auch für das gehandicapte Kind nur dann Erfolg hat, wenn das Kind auch entsprechend unterstützt wird. Das bedeutet, es muss seiner Behinderung entsprechend Förderung erfahren. Ich stelle es mir schwierig vor unterschiedliche Behinderungsarten an EINER Schule ausreichend zu fördern, allein vom Knowhow der Lehrer her, die sowieso nur in Minderzahl Sonderpäds sind. Ich könnte mir vorstellen, dass sehbehinderte und hörbehinderte Kinder völlig unterschiedliche Förderkonzepte brauchen. Kinder mit Verhaltensstörungen sind für schwerhörige Kinder auch extrem problematisch, weil die permanente Unruhe große Verstehensprobleme nach sich ziehen können (Weiß ich aus eigener Erfahrung aus meiner Zeit in einer niedersächsichen Orientierungsstufe): Daher denke ich schon, dass man eine Integration in Gruppen so gestalten sollte, dass an Schule A neben nicht behinderten Kindern auch hörgeschädigte Kinder gefördert werden, an der Nachbarschule doch eher sehbehinderte Kinder und an Schule C körperbehinderte Kinder. Die Möglichkeit der Einzelintegration sollte aber schon nach wie vor gegeben sein, wenn es gewünscht wird. Das hat nichts mit Ausgrenzung zu tun, sondern resultiert eher aus praktischen Erwägungen."
Ja, Einzelintegration finde ich gar nicht verkehrt! Unter guten Vorraussetzungen, klar... Es wird dem Kind die Möglichkeit gegeben wohnortnah beschult zu werden, es wird nicht aus seinem familiären Umfeld gerissen, geht mit Kinder aus der Nachbarschaft zur Schule und hat somit seine Sozialkontakte "sicher". Andere sh Kinder kann es auch in der Freizeit treffen- meistens kennt man sich ja durch die schulvorbereitenden Einrichtungen der sh Schulen. Bei uns ist es nämlich so, dass Kinder in die Sh Schule (sehr großer Einzugskreis) teilweise schon um 6:30 abgeholt werden- mit Sammeltaxis, die dann den gesamten Landkreis abschippern müssen...ist ja klar, da wird gespart. Das gleiche Spiel am Nachmittag; so ist dann manch einer erst um 16:00 zu Hause, musss dann noch Hausaufgaben machen und hat eher wenig Möglichkeit sich anschließend noch mit Kinder aus der Nachbarschaft zu treffen. Dann ist das Kind nämlich auch wieder isoliert...
Und ein anderes Beispiel zu den integrativen Schulen:
In N gibt es eine private Schule die behinderte Kinder ( egal welche Behinderung) bevorzugt aufnimmt. Da kommt es dann schon mal vor, dass 3 sehbehinderte, 5 hörbehinderte, 3 ADSler usw.usw. in einer Klasse sitzen. Gut, sie sind alle in der Regelschule- max 30 Kinder- aber auf jeden Einzelnen mit seinen besonderen Bedürfnissen kann dann einfach nicht mehr eingegangen werden. Und so viel "erste Reihe" wie dort benötigt würde, gibts gar nicht...
Also alles in Allem ist bei uns in jeder Hinsicht und in alle Richtungen noch VIIIEEEELLLL zu tun... Packen wirs an...
"3.) Separate Sonderschulen werden nach wie vor (evtl. in weniger großer Zahl -> Internat) benötigt, weil man einigen Kindern einfach keinen Gefallen mit Integration tut."
...sehe ich auch so... aber dafür muss allen anderen der Weg ja nicht versperrt sein...
"4.) Auch das Abitur muss für behinderte Kinder offen stehen. Wobei ich denke, dass man Jugendlichen über 16 Jahren (gymnasiale Oberstufe) durchaus einen Internatsaufenthalt zumuten kann. Anders wird man die Zahlen an Schülern wahrscheinlich nicht vollbekommen. Integrative Gymnasien für Hörgeschädigte gibt es mindestens drei (Hamburg, Berlin und München), sowie die reinen Sonderschulen Essen und Stegen."
... in München müssen die Kinder von außerhalb "privat" untergebracht werden. Internat gibts nur für die Zeit der Realschule...
Ach ja und das mit Italien ist tatsächlich so: habe eine Freundin in einem italienischen "Kuhdorf"- sie hat sich immer sehr gewundert, welcher Tanz hier um meine Tochter an der Regelschule gemacht wurde. Sie sagt, sie kennt das gar nciht anders- die behinderten Kinder werden "ganz normal" in die Regelschule aufgenommen, wohl mit einem extra Lehrer versorgt, in "ganz normale" Klassen integriert und alles scheint kein Problem zu sein...
Lg,Petra
ähm, das mit dem zitieren wurde mir ja nun schon mehrfach erklärt und ich machs so, wie beschrieben... es klappt trotzdem nicht...sorry...
:rolleyes:[size=small]
[Editiert von Petra am: Montag, April 30, 2007 @ 16:15][/size]
-
Günter Kissmann
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Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Hallo Andrea, es gibt in Essen nur eine Sh. GL Hauptschule und meines Wissens kein Gym. Realschule ist in Dortmund und die Fachoberschulreife kann man dann allerdings auch in Essen machen so rein Sonderschulmäßig. 
Günter
Edit meint ich sollte sagen, dass man die FOR in Essen am Berufskolleg machen kann[size=small]
[Editiert von Günter Kissmann am: Montag, April 30, 2007 @ 20:03][/size]
Günter
Edit meint ich sollte sagen, dass man die FOR in Essen am Berufskolleg machen kann[size=small]
[Editiert von Günter Kissmann am: Montag, April 30, 2007 @ 20:03][/size]
Günter, 1956 von Kind auf sh seit 2003 Ci, Jan-Derk 1983 normalh. Nina 1985 mittelgr, sh. Mathis 1986 mittelgr.sh, Janna 1991 normh. und Malte 1998 hochgr. sh
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
@Timtom,
was ist los mit Dir? Mit keinstem Wort habe ich Dich angegriffen. Dein Ton ist ziemlich aggressiv. - Weitere Beiträge von Dir werde ich bis auf Weiteres ignorieren.
was ist los mit Dir? Mit keinstem Wort habe ich Dich angegriffen. Dein Ton ist ziemlich aggressiv. - Weitere Beiträge von Dir werde ich bis auf Weiteres ignorieren.
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Hallo Petra,Erstellt von Petra
Ach ja und das mit Italien ist tatsächlich so: habe eine Freundin in einem italienischen "Kuhdorf"- sie hat sich immer sehr gewundert, welcher Tanz hier um meine Tochter an der Regelschule gemacht wurde. Sie sagt, sie kennt das gar nciht anders- die behinderten Kinder werden "ganz normal" in die Regelschule aufgenommen, wohl mit einem extra Lehrer versorgt, in "ganz normale" Klassen integriert und alles scheint kein Problem zu sein...
in Italien wird Integration groß geschrieben und es scheint in manchen Köpfen/Herzen einfach auch eine größere Bereitschaft dafür zu existieren. Dennoch ist es superinteressant, dass z.B. zum Einzugsbereich der Samuel-Heinicke-Realschule und -FOS in München (vom Gymnasium weiß ich das jetzt nicht) eben auch SchülerInnen aus Südtirol in Italien gehören - und ich habe selbst solche kennen gelernt, als ich noch in München wohnte... - sie sind in der Regelschule nicht zurecht gekommen - nicht wegen der Begabung, sondern wegen der Grenzen, die die Hörbehinderung ihnen gesetzt hat.
Grüßle
Maike
von Geburt an gehörlos, lautsprachlich aufgewachsen (kann aber auch DGS), 2 CI's seit Dez 2000 und Juli 2003
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Hallo TimtomErstellt von timtom
Erstellt von Momo
Einen Anspruch auf einen I-Platz haben nur Kinder mit geistiger oder körperlicher Behinderung (und die Sinne zählen scheinbar nicht dazu) einen Anspruch auf einen Integrationsplatz.
Ich weiß nicht, ob das untergegangen ist, ich habe das schonmal oben gefragt: Stimmt das? Ich denke nicht? Ich kenne Kinder, die einen Integrationsstatus haben und die haben eine Hörbehinderung.
Ich bilde mir ja ein, dass ich mittlerweile schon ein bisschen Ahnung von Integrationsschulen habe und ich habe mir auch schon viele Schulen (Sonder,Regel,I-Schulen) angeschaut, aber gibt es da irgendetwas auf dem Papier, an dass man sich halten kann, wenn man einen Integrationsstatus beantragt? Oder wird das einfach mal so von Kind zu Kind entschieden?
Wäre schön, wenn mir das jemand beantworten könnte, da ich noch nie so einen Antrag stellen musste.
Viele Grüße!
also es wird ein sonderpädagogischer Förderbedarf Schwerpunkt Hören festgestellt. Da es sich jedoch "nur" um eine Sinnesbehinderung handelt mit zielgleicher (!) Beschulung. Man kann zusätzliche Förderstunden beantragen, die aber meist abgelehnt werden, da das Kind eben nicht lernbehindert ist! Damit hat es keinen Integrationsstatus!!!!
I-Kinder bei denen zusätzlich ein Förderbedarf
Allein bei der Schuleingangsuntersuchung ist mir mal wieder klar geworden wie wenig Ahnung eingentlich acuh dei Ärzte des Gesundheitsamtes vom Thema Hörschaden haben. Da kamen Fragen und Kommentare, da schlackern einem die Ohren... und vom nahegelegenen Landesbildungszentrum für Hörgeschäsdigte mit seinen diagnostischen und auch pädagogischen und schulischen Möglichkeiten.... noch nie gehört... "Mobiler Dienst"- was ist das denn????:rolleyes::mad:
Ähnliches hier im örtlichen sog. integrativen Kindergarten: mobiler Dienst- Fehlanazeige, sonderpaädagog. Förderbedarf
Also da herrscht noch sehr viel Unklarheit in der Bevölkerung und vor allem beim "Fach"personal!
Gruß
[size=small]
[Editiert von Momo am: Dienstag, Mai. 1, 2007 @ 11:09][/size]
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[Editiert von Momo am: Dienstag, Mai. 1, 2007 @ 11:10][/size]
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
Re: auch GL und SH kinder grundsätzlich in Regelschulen integrieren??
Liebe BettinaErstellt von Bettina Hennig
Integration ja, aber nicht auf Teufel komm raus! Mich stört es sehr das somit der Einzelfall abgeschafft wird und darunter leiden werden die Kinder.
du hast kurz und knapp gesagt was ich auch meinte! Das kann ich so voll und ganz mitunterschreiben!
Gruß aus Niedersachsen (wo hier vor Ort für die Integration
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
