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Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 4. Dez 2005, 20:40
von Sabine
Hallo Zoe,
herzlich willkommen hier. Du hast ja schon viele Antworten bekommen, die Dich hoffentlich weiterbringen.
Mir geht es ähnlich wie Kimi. Beim Thema Zweisprachigkeit und Fachärzte schwillt bei mir auch schon 'mal leicht der Kamm. Ich weiß nicht, welche Rolle die Zweisprachigkeit bei Euch spielt, wollte aber nur quasi präventiv Dir Mut machen, an der Zweisprachigkeit festzuhalten und Dir nicht von "Fachleuten" einreden zu lassen, dass zwei (Laut)Sprachen und Hörschädigung sich nicht vertragen.
Meine Kinder sind allesamt zweisprachig, auch Christian mit seinen zwei
CI
Alles Gute,
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 5. Dez 2005, 00:20
von Kimi
Erstellt von Sabine
Hallo Zoe,
herzlich willkommen hier. Du hast ja schon viele Antworten bekommen, die Dich hoffentlich weiterbringen.
Mir geht es ähnlich wie Kimi. Beim Thema Zweisprachigkeit und Fachärzte schwillt bei mir auch schon 'mal leicht der Kamm. Ich weiß nicht, welche Rolle die Zweisprachigkeit bei Euch spielt, wollte aber nur quasi präventiv Dir Mut machen, an der Zweisprachigkeit festzuhalten und Dir nicht von "Fachleuten" einreden zu lassen, dass zwei (Laut)Sprachen und Hörschädigung sich nicht vertragen.
Meine Kinder sind allesamt zweisprachig, auch Christian mit seinen zwei CI 
Alles Gute,
Hi sorry ich musste echt lachen von wegen Kamm schwellen. Ne ohne Mist klar im Nachhinein könnte ich mich da auch selbst in den Allerwertesten beissen nur nachher weiss mans ja bekanntlich immer besser. Hoffe Zoe verzeiht mir dies nur hab ich mal eine Frage nicht direkt zum Thema. Wie ist denn Christians Entwicklung in der Zweitsprache? Mein Mann spricht zwar weiterhin mit Kimi englisch nur ist er beruflich leider sehr eingebunden. Und ganz klar die Priorität liegt zZ auf deutsch.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass und bisher noch niemand auch keine Arzt gesagt hat das das Festhalten an der zweisprachigen Erziehung schlecht wäre. Vielleicht aus dem einfachen Grunde, dass das Deutsch meines Mannes nicht wirklich schlecht ist aber halt auch nicht perfekt. Soll heissen würde ihr wahrscheinlich eher schaden als helfen.
Aber wie schon gesagr die Entwicklung die bei Kimi ja nun lange nicht so weit ist wie bei Christian würde mich schon sehr interessieren. Klar sie kommt langsam in die deutsche Sprache und lernt auch einige englische Wörter. Nur das ist schon wenig.
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 5. Dez 2005, 01:38
von Sabine
Hallo Kristin,
was möchtest Du genau wissen zu Christians zweitsprachlicher Entwicklung? Möchte nur vermeiden, dass meine Antwort am Thema vorbeigeht

Christian spricht sowohl Englisch als auch Deutsch fließend (bezogen auf sein Alter), und ich könnte zur Zeit gar nicht sagen, welche seine "stärkere" Sprache ist.
Viele Grüße,
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 14. Jan 2006, 11:48
von Silke .L
Hallo Zoe Wir hatten das selbe problem wie ihr,Leon war 2,5 als er mit CIs fersorgt wurde,(kein Arzt u.kein HNO hat gemerkt das er von Geburt an Taub ist)jetzt wird er fünf,geht in den regel Kindergarten, und spricht von Tag zu Tag mehr.Er ist einfach klasse!!!!!
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 14. Jan 2006, 20:59
von Zoe
Hallo Silke,
das stärkt mich. Danke!
Unsere Tochter hat seit 5 Wochen Hörgeräte. Es klappt prima mit dem Tragen. Allerding sind wir noch am Testen. Die ersten Geräte flutschten immer vom Ohr und pfeiften. Die jetzigen nicht mehr.
Sag mal wie lange dauerte es denn, bis Ihr mit Leon "kommunizieren" konntet? Ich bin nicht ungeduldig, aber die Kleine verständigt sich viel durch Meckern und Schreien, was die ganze Familie derzeit belastet. Hinzu kommt noch die Trotzphase und der Streß ist perfekt! Wir haben sie im Regelkiga angemeldet und im Sommer ist es soweit. Mal sehen wie das klappt....
Nächste Woche haben wir einen Termin bei der Frühförderung und hoffen, ein paar weitere Tips zum Erlernen der Spache zu bekommen. Ich rede mit der Kleinen sehr viel und bei der Logopädie sind wir auch. Aber mit 2 Kindern kann man sich nicht immer aufteilen und die fast 6-jährige ist ziemlich genervt von der Schwester, da wir nie zusammen spielen können. Es gibt sehr oft Zoff und Streit. Die Große ist hochbegabt, muß gefördert werden und die Kleine zerpflückt derzeit alles (evt. auch vor Wut, da sie sich nicht artikulieren kann).
D.h. meine Problem ist eine effektive Nachmittagsgestaltung.
Evt. hat jemand einen Tip, wie man 2 unterschiedliche Kinder unter einen Hut bringen kann. Im Sommer ist das Rausgehehen viel einfacher, aber gemeinsames Spielen funktioniert selten. Man wird manchmal keinem gerecht.
Gruß Sandra
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 14. Jan 2006, 22:12
von Karin
Hi Zoe, wie wäre es, wenn du beiden eine neue Sprache anbietest? Die Gebärdensprache, ihr könntet beide damit fördern.
Für Hochbegabte kein Problem, für hörgeschädigte Kinder ein Segen....
Liebe Grüße
Karin
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 14. Jan 2006, 22:19
von Zoe
Hallo Karin,
vielen Dank. Wir beide hatten ja vor ein paar Wochen miteinander telefoniert und meine Logopädin hatte mir auch schon vorgeschlagen, mir Deine CD`s auszuleihen. Das nehme ich gerade alles in Angriff!!
Ich berichte dann gerne, wie es läuft....
Ganz lieben Gruß Sandra
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 14. Jan 2006, 22:24
von Zoe
Hallo Karin,
sorry, noch ein Frage?
Was würdest Du uns konkret empfehlen aus Deiner Serie (falls Du das darfst?).
Die Kleine (schwerhörige) ist 2,5 Jahre alt, die große fast 6. CD Rom oder das Buch?
Gruß Sandra
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 15. Jan 2006, 00:41
von Karin
Auf jeden Fall für Anfänger die CDs, Tommys Gebärdenwelt 1- 3, damit ihr den Ablauf besser sehen und nachverfolgen könnt und es ist Ton dabei zum Hörenlernen. Die Bücher sind als Gedächtnisstütze super. Man muss eben nicht immer den PC anwerfen.
Viele Grüße
Karin
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[Editiert von Karin am: Sonntag, Januar 15, 2006 @ 01:42 AM][/size]
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 15. Jan 2006, 00:46
von Kimi
Räusper darf ich mich mal ganz neugierig in die Konversation einwerfen.
Also ich würde gerne Gebärden lernen und fände es toll wenn meine Tochter das auch lernt. Aber meine Frage ist. Es gibt ja soweit ich weiss Sprachbegleitende und dann halt die Gebärden. Keine Ahnung wie das nun genau heisst. Sind die denn Deutschlandweit gleich? Und welche der beiden sind sinnvoll?
Kann man die auf deinen CDs denn lernen Karin? Oder gibt es vielleicht Kurse die man empfehlen kann?
Weiss doof gefragt nur mit dem Thema hab ich mich noch null beschäftigt.
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 15. Jan 2006, 09:59
von Karin
Liebe Kimi, es gibt keine blöden Fragen, nur blöde Antworten
Also das eine ist LBG = Lautsprachbegleitende Gebärden, sie folgen der Gramatik der Schriftsprache, also deutschen Sprache. Das bedeutet die Deutsche Sprache wird durch die Gebärden visualisiert.
Das andere ist DGS = Deutsche Gebärdensprache. Sie hat eine eigenständige Gramatik. Die einzelenen Gebärden sind für beides gleich. Man kann sie also in der Gramatik der Deutschen Sprache benutzen oder in der Gramatik der DGS.
Es gibt zwar in Deuschland auch dialektale Unterschiede in einigen Gebärden - Monatsnamen und Wochentage zum Beispiel. Da es aber für Kinder in Deutschland nur meine CDs gibt, werden sie von Nord nach Süd und Ost nach West benutzt und werden also von sehr vielen Lehrern, Eltern und Kindern in ganz Deutschland gebraucht. Es hilft auf Dauer vielleicht die Gebärden ein bisschen zu vereinheitlichen. Doch auch, wenn man mal eine andere Gebärde für Mai oder Februar benutzt, die Kinder brauchen überhaut erst mal eine Gebärde für die Monate, um zum verstehen, was denn das bedeutet.
Und - ja natürlich kann man von den CDs die DGS und somit auch LBG lernen (auf der zweiten CD ist auch Gramatik drauf, auf der dritten sogar der Anfang eines Kinderlexikons).
Lies einfach mal ein bisschen auf meinen Seiten.
Hier etwas zu DGS:
http://www.kestner.de/n/dolmetschen/dol ... ehrung.htm
Und hier über die CDs:
http://www.kestner.de/n/verlag/produkte ... ehrung.htm
Viele Grüße
Karin
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 19. Jan 2006, 15:31
von Zoe
Erstellt von Karin
Auf jeden Fall für Anfänger die CDs, Tommys Gebärdenwelt 1- 3, damit ihr den Ablauf besser sehen und nachverfolgen könnt und es ist Ton dabei zum Hörenlernen. Die Bücher sind als Gedächtnisstütze super. Man muss eben nicht immer den PC anwerfen.
Viele Grüße
Karin
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[Editiert von Karin am: Sonntag, Januar 15, 2006 @ 01:42 AM][/size]
Liebe Karin,
vorgestern war ich in der Uni-Klinik zur Untersuchung.
Ich fragte die Ärztin, ob sie mir einen Bericht über die Schwerhörigkeit bzw. ein Rezept schreiben könne, damit ich für Deine CD`s (Gebärdensprache) einen Zuschuss von der Krankenkasse bekomme (dies habe ich auf Deiner website gelesen!). Sie wollte mir jedoch keins ausstellen, da unsere Tochter (einseitig taub, andere Seite mittelschwerhörig - ca 50 DB) ohnehin visuell "stark" sei. Mit der Gebärdensprache würde man das auch noch verstärken und das auditive auch nicht unbedingt voranbringen. Bei Taubheit sei dies ok, aber nicht im Falle meiner Tochter (s.o. auch meine anderen Probleme mit den Kindern).
Nun bin ich ganz verunsichert ob ich mir die CD`s etc. denn leisten soll?
Lieben Gruß und ich beneide Dein Engagement !!!
Sandra
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 19. Jan 2006, 15:31
von Zoe
Erstellt von Karin
Auf jeden Fall für Anfänger die CDs, Tommys Gebärdenwelt 1- 3, damit ihr den Ablauf besser sehen und nachverfolgen könnt und es ist Ton dabei zum Hörenlernen. Die Bücher sind als Gedächtnisstütze super. Man muss eben nicht immer den PC anwerfen.
Viele Grüße
Karin
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[Editiert von Karin am: Sonntag, Januar 15, 2006 @ 01:42 AM][/size]
Liebe Karin,
vorgestern war ich in der Uni-Klinik zur Untersuchung.
Ich fragte die Ärztin, ob sie mir einen Bericht über die Schwerhörigkeit bzw. ein Rezept schreiben könne, damit ich für Deine CD`s (Gebärdensprache) einen Zuschuss von der Krankenkasse bekomme (dies habe ich auf Deiner website gelesen!). Sie wollte mir jedoch keins ausstellen, da unsere Tochter (einseitig taub, andere Seite mittelschwerhörig - ca 50 DB) ohnehin visuell "stark" sei. Mit der Gebärdensprache würde man das auch noch verstärken und das auditive auch nicht unbedingt voranbringen. Bei Taubheit sei dies ok, aber nicht im Falle meiner Tochter (s.o. auch meine anderen Probleme mit den Kindern).
Nun bin ich ganz verunsichert ob ich mir die CD`s etc. denn leisten soll?
Lieben Gruß und ich beneide Dein Engagement !!!
Sandra
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 19. Jan 2006, 15:53
von Andrea Heiker
Es ist ein Märchen, Kinder würden keine Lautprache lernen, wenn sie Gebärden lernen. Das ist Quatsch. Wieviele Kinder lernen denn ganz problemlos zwei Sprachen??? Allein in meinem Freundeskreis lernen sechs Kleinkinder zwei oder sogar drei Sprachen, da jeweils ein Elternteil aus einem anderen Land stammt. Und bei 50 dB wird Eure Tochter mit Hörgeräten sowieso noch sehr vieles hören und verstehen können. Und daher bekommt sie auch genügend akustischen Input. Wenn ihr Gebärden lernen wollt, dann lasst Euch nicht von dem leider schon uralten und anscheinend unausrottbaren Märchen aus der tiefsten Mottenkiste einer antiquitierten Hörgeschädigtenpädagogik abhalten. Diese Pädagogik stammt aus dem Jahr 18xx, in dem man auf einem Kongress die Meinung vertrat, Gebärden behindern den Lautspracherwerb. Und seitdem verkünden einige Altvorderen der Hörgeschädigtenpädagogik: Keine Gebärden für hörgeschädigte Kinder. Und so kommt es, dass seitdem Generationen von gehörlosen Schülern mit äußerst rudimentärer Bildung die Schule verlassen haben.
GRuß
Andrea
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 19. Jan 2006, 17:18
von Karin
Danke, Andrea, für deinen Beitrag, besser hätte man das nicht ausdrücken können.
Liebe Zoe, du kannst dir ein Rezept von jedem Kinderarzt oder auch Hausarzt ausstellen lassen. Das muss kein HNO machen! Wenn du das Rezept hast, schreibe ich dir einen Kostenvoranschlag. Z.B. die Technikerkrankeenkasse zahlt immer die CDs, ohne nach zu fragen.
AOKs sind nur nach Widerspruch bereit. Kleine BBK rufen manchmal bei mir an und fragen, was das denn ist.... meist kann ich überzeugen.
Lass auf das Rezept schreiben:
Tommys Gebärdenwelt 1-3 plus Begleitbücher
Dignose - Sprachentwicklungsverzögerung durch Schwerhörigkeit rechts und Taubheit links -
Zur Sprachanbahnung in Gebärdensprache und Lautsprache
- denn auf den CDs ist Ton, mit dem die Kinder auch hören üben können!!!
Alle Kinder können von Gebärdensprache profitieren!! Selbst hörende Kinder lernen jetzt in Deutschland immer mehr mit Babyzeichen - ich kann es beurteilen, denn ich verkaufe ja das einzige Buch zum Thema!

Es ist unglaublich, wie manche Kinder sich so sehr positiv damit entwickeln. Beide Hirnhälften werden aktiviert! Sprache kommt früher und die Kinder sind super drauf!
Liebe Grüße Karin
(die zum Thema Ärzte gar nicht mehr schreiben mag und das demnächst auch Andrea überlässt

)
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 19. Jan 2006, 18:18
von Gudrun
Hallo Andrea,
man darf hier Lautsprache und Hören nicht durcheinander schmeißen. Es wird gesagt, dass Gebärdensprache den Prozess der Hörbahnreifung verlangsamt. Um die angebliche Behinderung der Lautsprache an sich geht es nicht.
Das sieht man auch daran, dass Kinder, die stark hörgerichtet erzogen wurde, besser sprechen und mit Hörgeräten besser hören, als andere mit demselben Hörverlust, die mit Gebärden erzogen wurden. Dass gehörlose Kinder überhaupt nicht mehr zur Lautsprache kommen, gehört der Vergangenheit an und war für 1880 sowieso richtig, aber heute kommen alle mit normaler Intelligenz und normalen Fördervoraussetzungen zum Sprechen, der eine mehr, der andere weniger.
Das, was du sagst, ist ein antiquiertes Vorurteil von Gebärdensprachfreunden, die nicht fähig sind, dem "anderen Lager" richtig zuzuhören (nein, dich meine ich damit nicht). Es geht nicht darum, dass NICHT Lautsprache erworben werden kann, sondern dass sie schlechter erworben wird. Diese Form von Bilingualismus (DGS und Lautsprache) ist auch eine andere Form als die des Bilingualismus, wo die Sprachen über denselben Sinn (z.B. zwei Lautsprachen oder zwei Gebärdensprachen) erworben werden. Deshalb kann man den LS-DGS-Bilingualismus auch nicht mit anderen Formen des Bilingualismus vergleichen, denn beim LS-DGS-Bilingualismus bei hg Kindern ist der eine Sinn schwächer als der andere, und da ist es klar, dass hg Kinder sich vorwigend auf den Sehsinn stützen, auch wenn der Hörsinn nicht vernachlässigt wird. Abstrus wird es erst, wenn man gl Kinder mit hörenden Kindern vergleicht und dann behauptet, wenn bei LS-DGS-Bilinguialismus bei hörenden Kindern problemlos funktioniert, klappt er bei gl Kindern genauso gut. Aber bei hörenden Kindern sind ja beide Sinne intakt und somit sind die Voraussetzungen für die beiden Kindergruppen unterschiedlich.
Aber bei 50 dB finde ich eine Förderung mittels Gebärden ohnehin unbedenklich für die Entwicklung des Gehörs, solange der Schwerpunkt auf der Lautsprache liegt. Wobei es allerdings auch mittelgradig Schwerhörige gibt, die auf Gebärden angewiesen sind.
Gudrun
[size=small]
[Editiert von Gudrun am: Donnerstag, Januar 19, 2006 @ 19:24][/size]
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 19. Jan 2006, 18:28
von Karin
Liebe Gudrun, ich will mich nicht mit dir streiten, es geht auch bei Zoe nicht um reine DGS ohne Lautsprache, sondern um Gebärden, die die Lautsprache entweder begleiten oder unterstützen sollen. Und auf der CD ist wie gesagt Ton, der sich immer, so oft sich das Video wiederholt, auch wiederholt...
Ein Kind bekommt so ganz nebenei noch Hörtraining, das nicht langweilig ist
Zoes anderes Kind ist hörend und alle sollten nur einen Anreiz bekommen, sich
A) mit dem Geschwisterchen zu befassen und gemeinsam etwas zu machen und
B) einem hoch intelligenten Kind eine weiter Sprache anzubieten, um die Intelligenz zu fördern.
Und wir beide unterhalten uns dann ein anderes mal, wie es sein kann, dass eine Sprache die Reifung der Hörbahnen verlangsamt oder auch verhindern kann.
Nur hab ich gerade wenig Zeit. Machen wir noch mal später einen Thread dazu. Oder wenn wir uns mal wieder persönlich treffen. Okay?

Viele Grüße
Karin
Ganz vergessen, Zoes Kind ist schon 2,5 Jahre. Eigentlich sollte eine Hörbahnreifung nach allem was Ärzte so sagen doch schon abgeschlossen sein oder?[size=small]
[Editiert von Karin am: Donnerstag, Januar 19, 2006 @ 19:40][/size]
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 19. Jan 2006, 19:40
von Gudrun
Hallo Karin,
ich habe mich nicht auf Zoe bezogen. Ich habe keine Zeit, alles mitzulesen oder zu diskutieren. Hörerziehung wird bei starker Hörschädigung verwässert, wenn Gebärden dabei sind, je nachdem wie ausgeprägt der Einsatz von Gebärden ist. Das erkennt man an der Artikulation von hg Kindern. Hör"training" als solches lehne ich ab, die Hörerziehung sollte in den Alltag eingebunden werden. Was nicht heioßen soll, dass es schadet. Aber Hörerziehung sollte einfach selbstverständlich sein. Und nochmal: Ich meine das hier ganz allgemein, ohne Blick auf Zoe, da ich die Beitröge nicht alle gelesen habe. Gute Beispiele zur Hörerziehung bringen z.B. Batliner und Schmid-Giovannini in ihren Büchern, die hier schon oft zitiert wurden.
Gudrun[size=small]
[Editiert von Gudrun am: Donnerstag, Januar 19, 2006 @ 21:40][/size]
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 20. Jan 2006, 00:30
von Kimi
Hallo Karin vielen dank für deinen Link. Denke mal werde deine Cds in naher Zukunft bestellen. Interessiert hätte mich halt auch ein Kurs. Bin halt jemand, der dann auch mal Fragen stellt. Möchte halt alles genau wissen. Allerdings hat meine Sandhastenliebe samt Frau angeboten mich da zu unterstützen. Da freu ich mich schon drauf. Ganz davon abgesehen, dass Kimi noch Ersatzpatentante und Onkel braucht nur davon wissen die beiden noch nichts. Im Prinzip kennen wir uns noch nicht gut genug. Ihre Patentante hat sich leider ziemlich extrem verabschiedet als es mir nach der ersten Diagnose bei mir Probleme gab. Die sind mittlerweile beseitigt muss ich dazu sagen man hat halt erstmal ne Trauerphase denke das muss ich den Eltern hier nicht erklären. Ausführen möchte ich das auch nicht ist Nebensächlich hat halt nur echt weh getan. Die beiden können leider keine eigenen Kinder haben und das tut mir unendlich leid, weil sie so tolle Menschen sind. Allerdings bin ich da ja Egoist. Einen Teil meiner Tochter werde ich nie nachvollziehen können leider, aber ich fände es toll wenn sie dann Menschen hat die sie 100%ig verstehen fände ich das absolut toll. Sop nun hab ich echt weit ausgeholt.
Was ich noch gerne ganz persönlich zu der Diskussion beitragen wollte. Hab ja geschieben möchte gerne Gebärden lernen und an zweiter Stelle meine Tochter genannt. Sie ist ja auch spät erkannt. Zumindest bei uns ist es so, dass ich auch ein Buch mit Gebärden habe die habe ich auch in der Anfangszeit genützt. Das Problem ist, dass sie was sie an Gebärden kann einfach nicht Lautsprachlich äussern möchte. Denke für sie es einfach einfacher. Gebärden lernt sie einfach wesentlich einfacher als Lautsprache. Das mag von Kind zu Kind unterschiedlich. Bei uns ist dies halt so.
Wir haben auch viele mehrsprachige Kinder in der Bekanntschaft. Dort hat dies bei normalhörenden Kindern keine Sprachverzögerung zur Folge. Klar es gibt auch Kinder die einfach später anfangen. Der Sohn meiner Freundin hat erst im Kiga angefangen zu sprechen. Er hat allerdings vorher alles verstanden er war halt einfach faul ging ja auch so. Von daher im Prinzip ist jedes Kind anders. Allerdings wie schon gesagt ich fände es sehr schön wenn sie auch Gebärden lernt. Allerdings legen wir zZ halt den Schwerpunkt auf Lautsprache. Ich würde halt nur gerne jetzt anfangen. Denn wenn gnä Frau erstmal anfängt steckt sie mich wohl locker in die Tasche und ich möchte gerne mit ihr auch auf diesem Weg kommunizieren können.
Denke zZ sie zumindest wird das in der Schwerhörigenschule so oder so eh lernen zumindest hoffe ich das. Klar die Option Regelschule ist zwar noch offen, aber das wird sich finden wenn es soweit ist und was halt für sie am besten ist.
Dies halt nur unsere Erfahrungen. Wir sind eine zweisprachige Familie und die Zweitsprache lernt sie nur sehr langsam und sobald sie eine Gebärde für etwas kennt weigert sie sich dies bei uns lautsprachlich vorzubringen. Tut sie allerdings wohl im Kiga. Dort wird sie rein Lautsprachlich behandelt.
Letztendlich ist das Thema denke ich eh was das von Kind zu Kind variiert. Von daher denke ich einfach mal als Eltern das Bauchgefühl walten lassen.
Wie auch immer wie schon gesagt wünsch dir gute Nerven Zoe. Kannst dich auch jederzeit bei mir auslassen. Ist nicht wirklich prickelnd mit einem Kind, dass mental komplett normal ist aber sich halt nicht ausdrücken kann. Wünsch dir viel viel Geduld. Teilweise bin ich halt aus dem Raum gegangen und hab erstmal Schäflein rückwärts gezählt je nach Pulslage und erst wieder rein um die Situation zu klären einfach um als Erwachsenen und halt ruhiger zu reagieren als ich dies im ersten Moment gemacht hätte. Stell dir mal ne schreiende Antimutter vor so hätte ich persönlich im ersten Moment wohl reagiert. Ganz ehrlich. Also bei mir hat wie gesagt geholfen erstmal die Situation verlassen sich versuchen klarzumachen was sie nun verstanden hat und warum sie so reagiert und erst dann wieder reagiert und versucht sensibel zu reagieren. Dadurch haben wir uns im Nachhinein wohl einige Konfrontationen erspart. Obwohl die Süssen halt schon sehr wohl zwischen ist okay oder nicht unterscheiden können. Und in manchen Situationen halt nicht. Nur wenn man mal in sich geht und versucht (ist nie ganz möglich) die Position des Kindes zu berücksichtigen das nimmt oft einiges an wie kann sie denn nun schon wieder so reagieren oder austicken.
Wünsch dir einfach viel Kraft und du schaffst das.
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 10. Apr 2006, 17:42
von malicat
Hallo, Zoe,
Sarah hat letzten Oktober ihre
HG's bekommen. Sie hat bds. 85dB. Sie macht super Fortschritte. Im Oktober hatte sie z.B. 22"Wörter" inkl. Tierstimmen gesprochen. Jetzt hat sie den Wortschatz vervierfacht ohne Tierstimmen. Meist versteh ich schon ganz gut, was sie will. Meiner Mutter z.B. die die Kinder nicht so oft sieht hat da schon ihre Schwierigkeiten. Und selbst der Papa... der muß halt viel arbeiten und ist deswegen wenig daheim...
Ich weiß wovon du sprichst, wenn du sagst "es ist schwierig 2Kinder unter einen Hut zu bekommen".
Laß dir gesagt sein, daß es auch schwierig wäre, wenn keines der Kinder schwerhörig wäre. Das liegt am Altersunterschied

Ich habe drei Mäuse daheim rumspringen. Laura ist fast 5 und normalhörend. Neben Sarah (wird im Mai 3) ist auch unsere Jüngste - Talia (knapp ein Jahr)- schwerhörig.
Klar ist es nicht einfach mit beiden was zu spielen. Aber wie wäre es mit Memory. Da kann man super die Wörter wiederholen. Oder ein Farbenspiel z.B. Otoca (soder so ähnlich) von Selecta. Oder Kneten, Malen, Basteln
Bald werden auch die Kleinen mehr Geduld und Verständnis haben und dann wird es für uns auch etwas entspannter - bei allem. Ganz bestimmt!
Ach so, noch schnell zum Kindergarten:
Sarah kommt im August in den Regelkindergarten. Hier in der Nähe gibt es keinen Alternative. Ich bin ganz zuversichtlich, aber wir werden sehen, wie's klappt.
Ganz liebe Grüße
Sabine
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 13. Apr 2006, 21:58
von Zoe
Hallo Sabine,
vielen Dank für Deinen Mut. Das gibt mir Kraft zu hoffen. Unsere Kleine hat die Hörgeräte im Dezember 05 bekommen, aber die Sprache entwickelt sich nur sehr sehr langsam. Sie hat seitdem etwa 20 Wörter mehr "drauf", die ich aber nur verstehe. Sie zeigt immer noch auf Dinge, wenn sie sie haben will oder versucht sich durch Gestik (schlimmer: Geschrei) verständlich zu machen. Sie macht immer noch den Eindruck, Sprache interessiere sie nicht.
Gerne würde ich mit Dir mal telefonieren, wenn Du magst. Wir wohnen in der Nähe von FFM und Ihr? Wenn Du Lust hast, kannst Du mir ja mal Eure Nummer geben in:
Chiara_2003@hotmail.de
Würde mich freuen, wenn wir uns mal austauschen könnten.
Liebe Grüße Mama von Zoe:):):)
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 13. Apr 2006, 22:35
von Karin
Seit Dezember 20 Wörter mehr ist doch super! Bitte habt ein bisschen Geduld.
*Geduld rüberwerf*

Karin
Re: Sprechen lernen mit 2,5
Verfasst: 13. Jul 2006, 23:18
von sandra-k.
hallo sandra!
will dir mal ein bisschen mut machen... jan ist zwar auch "nur" mittelgradig sh , aber durch einen paukenerguss, den er noch dazu hatte, hat er auch nie richtig sprechen gelernt. seine sh wurde erst mit 4 jahren diagnostiziert und bis dahin konnte er (durch 2 op`s an den trommelfellen) ein wenig sprechen... meist hab leider nur ich ihn verstanden. seit er letzten dezember mit hg`s versorgt wurde holt er schnell auf und mittlerweile können ihn meist sogar fremde leute verstehen. lass dir von den ärzten nicht den mut rauben!!!
lg sandra