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Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 17:31
von Faber
Ohrenklempner hat geschrieben:Nö, aber wenn dir die Speisen aller Restaurants unbekömmlich sind (aber seltsamerweise allen anderen Menschen schmecken), dann würde ich mir schon Gedanken machen. :D
na Ohrenklempner,
da gibt´s aber gleich zwei Auswürfe von mir:
1.
wenn alle Restaurants ihren Einkauf bei den selben Großhändlern besorgen, kann´s eigentlich auch keine großen Abweichungen geben :)
2.
es "schmeckt" aber eben bei Weitem NICHT allen andere Menschen, was in dieser Branche "branchenüblich" ist :)
LG
Gewichtl

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 17:37
von Ohrenklempner
1.
Hmmmm, Touché.

2.
Es schmeckt zwar nicht, aber satt wird man trotzdem. :D

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 17:37
von rabenschwinge
Ähm, Gewichtl, die Welt ist eine Scheibe, gell? anders kann ich mir nicht erklären, das serbische Küche denselben Geschmack haben soll wie kreolische Küche und Mongolische Küche der französischen Küche gleichen soll.

Da kann ich auch gern bei denselben Großhändler kaufen.... wichtig bei der Vielfältigkeit ist eben auch die Art der Zubereitung.

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 17:48
von Faber
rabenschwinge hat geschrieben:Ähm, Gewichtl, die Welt ist eine Scheibe, gell? anders kann ich mir nicht erklären, das serbische Küche denselben Geschmack haben soll wie kreolische Küche und Mongolische Küche der französischen Küche gleichen soll.

Da kann ich auch gern bei denselben Großhändler kaufen.... wichtig bei der Vielfältigkeit ist eben auch die Art der Zubereitung.
ach rabenschwinge,
du kannst dir Vieles nicht vorstellen, :)
DAS ist stets das Problem bei Menschen, die nur banal und nicht abstrakt zu denken in der Lage sind. DAS wäre nicht weiter schlimm, wenn sie damit nicht "Abstraktdenkern" immer und immer wieder "latente Dummheit" unterstellen würden :)
LG
Gewichtl

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 17:53
von rabenschwinge
ach Gewichtl, lass mal stecken. Ich glaube, dich würde erschrecken was ich mir a. alles vorstellen kann und b. dann auch noch in die Tat umsetze.

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 17:58
von Faber
rabenschwinge hat geschrieben:ach Gewichtl, lass mal stecken. Ich glaube, dich würde erschrecken was ich mir a. alles vorstellen kann und b. dann auch noch in die Tat umsetze.
sagen wir mal so, rabenschwinge:
ich kann mir mit großem Erschrecken vorstellen, was DU alles "in die Tat" umsetzt, weil du dir die Fern-Wirkungen deines Tuns NICHT vorstellen kannst :)

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 19:15
von fast-foot
ABBC3_OFFTOPIC
Hier meine Sichtweise:

Ich persönlich würde

Hörgeräte nach Möglichkeit selektiv tragen, die Verstärkung und insbesondere die Begrenzung tendentiell tief halten und Lärm nach Möglichkeit meiden.

Bezüglich Aussagen wie "wenn Sie wieder hören wollen, müssen Sie..." würde ich mir folgendes überlegen:

1. ist es gar nicht möglich, wieder so zu hören wie ein Normalhörender (was mir "wieder hören" wohl suggeriert werden soll).

2- wie stelle ich mir denn das Hören mit Hörgeräten vor? Will ich das, was mich nur stört und eigentlich gar nicht interessiert, jetzt viel zu laut hören müssen, oder will ich

3. in erster Linie gut verstehen? Wenn ja, würde ich mich fragen, woher der Akustiker denn wissen will, dass mit der Einstellung, bei welcher man vor allem das, was man gar nicht hören will, "viel zu laut mitbekommt", besser versteht.

Wenn er dies nämlich nicht durch Sprachtests nach jeder Aenderung verifiziert, bleibt es reine Spekulation. Also würde ich vor allem selbst beurteilen, wie sich das Verstehen insbesondere in schwierigen Situationen verändert und das Hörgerät gemäss der eigenen subjektiven Empfindung (gut verstehen in schwierigen Situationen, angenehmer Klang, möglichst keine STOERENDEN Nebengeräusche etc.) einstellen lassen. Der Akustiker hat sich danach zu richten (Stichwort "Akzeptanz").

4. ist es aus pathophysiologischer Sicht nicht gut, wenn hohe Lärmdosen an das Gehör abgegeben werden (I). Wenn der Akustiker das Gefühl hat, man verstehe wieder besser, wenn man nur mehr verstärke, wobei der Kunde das eigentlich nicht will, finde ich diese Vorgehensweise problematisch. Der Akustiker weiss nicht, bei welchen Frequenzen er wie viel mehr oder weniger verstärken, komprimieren etc. muss, damit sich das Sprachverstehen verbessert. Durch eine allmähliche Erhöhung der abgegebenen Lärmdosen werden jedoch (unbegründeterweise) die Unbehaglichkeitsschwellen nach oben verschoben, was die mit (I) bezeichnete Problematik verschärft.

Es gibt Hörgeräte, welche bspw. bei durch Störgeräusche in die Höhe getriebenen Eingangspegeln langfristig "den Gesamtpegel herunter regeln", um die Sprachanteile dynamisch gesehen im optimalen Bereich zu halten, was einerseits das Sprachverstehen verbessert, andererseits die Belastung für das Gehör reduziert. Auch kann eine geringe Kompression der Sprachanteile insbesondere bei stark Hörgeschädigten dafür sorgen, dass die zeitliche Information besser genutzt wird. Hierdurch kann mit der selben (oder gar einer geringeren) Lärmdosis ein besseres Sprachverstehen erzielt werden (bei entsprechender Einstellung).

Auch würde ich nicht eine möglichst frühe Versorgung anstreben, sondern zuwarten, insbesondere, wenn durch das Tragen ein nicht all zu hoher Gewinn an Sprachverstehen resultiert (heisst, man auch noch gut ohne auskommt - natürlich muss man hierbei berücksichtigen, dass sich ein möglichst optimales Sprachverstehen erst nach einer gewissen Zeit einstellt).

Ausserdem würde ich darauf auchten, den optimalen Zeitpunkt für eine CI-Versorgung nicht zu verpassen, da möglicherweise durch ein "zu langes Tragen von Hörgeräten" das Sprachverstehen zu sehr geschädigt werden kann.

Zu weiteren Lösungsansätzen; Vorgehensweisen etc. möchte ich mich nicht äussern.
lazygirl hat geschrieben:welchen Vorschlag würdest Du denn anstelle der HG-Versorgung machen. Ich arbeite im Büro... Dauerkrankschreibung oder Rente???
Möglichwerweise wird Dein Arbeitsplatz durch das Tragen von Hörgeräten in einen Lärmarbeitsplatz verwandelt. Richtet man sich nach den in diesem Falle geltenden Vorschriften, ist ein entsprechendes Hörgerät zu tragen oder aber jedes andere Hörgerät entsprechend ein zu richten (Pegel auf 85 dB begrenzen - mittels in-Situ-Messung verifizieren).
Ist so kein ausreichend gutes Verstehen möglich, so stellt sich - nimmst Du/man Deine Gesundheit ernst* - wirklich die Frage nach einer Alternative.
Und wenn man sich nicht nach den oben erwähnten Vorschriften richtet (sondern so vorgeht, wie es üblich ist), wird der Mitarbeiter meiner Ansicht nach um seine Rechte betrogen.

Ich möchte dies mit einem anderen Beispiel vergleichen. Nehmen wir an, jemand schleife Turbinen, welche aus asbesthaltigem Material bestehen, wobei der hierbei entstehende Staub das Risiko für Lungenkrebs stark erhöhe. Gleichzeitig müsse er riechen können, damit er wisse, wann er (wegen der thermischen Belastung) eine Pause einlegen muss, weshalb die Verwendung von Atemschutzgeräten nicht möglich sei. Er fragt nun, was er tun solle. Geht es um den rein gesundheitlichen Aspekt, ist der Fall klar. Alles andere hat jedoch nichts mehr damit zu tun (bspw. kann er für seine Rechte als Arbeiter kämpfen); wenn er den Job behalten will, weil er auf das Einkommen angewiesen ist, ändert dies nichts an den beschriebenen Sachverhalten. Logischerweise gilt dies entsprechend auch für das Tragen von Hörgeräten.

*) bezüglich Gehör ist das Verhalten meiner Ansicht nach geradezu schizophren:

Jeder (auch Taube) soll möglichst gut hören, "alles" ist lautsprachlich orientiert. Wenn es jedoch um die Prävention von Gehörschäden geht bzw. um eine Versorgung, welche die Fähigkeit des Hörens möglichst nicht weiter vermindert, so kümmert man sich einen Deut um diese Fragen.

Gruss fast-foot

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 20:11
von rabenschwinge
fast-foot, dir ist aber bekannt, dass die BG grad in punkto Lärmschutz auf der Arbeit eine Menge getan hat und das nicht nur im Handwerk, auf dem Bau, im Verkehr sondern auch im Büro bspw. und das die Lärmbelastung von Lehrern und Erziehern ein Dauerthema ist?

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 20:25
von Faber
rabenschwinge hat geschrieben:fast-foot, dir ist aber bekannt, dass die BG grad in punkto Lärmschutz auf der Arbeit eine Menge getan hat und das nicht nur im Handwerk, auf dem Bau, im Verkehr sondern auch im Büro bspw. und das die Lärmbelastung von Lehrern und Erziehern ein Dauerthema ist?
rabenschwinge,
DAS ist das, was ich mit der (UN-)Fähigkeit zum abstrakten Denken meine:
es geht hier NICHT um "Lärmschutz am Arbeitsplatz";
es geht um "Lärmschutz vor Hörgerätelärm" :)
LG
Gewichtl

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 20:30
von rabenschwinge
Wenn vom Arbeitsplatz die Rede und Maschinen die Rede ist, jo- alles klar Gewichtl. Next ;-)

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 20:31
von uninteressant
das die Lärmbelastung von Lehrern und Erziehern ein Dauerthema
Ich fand als Schüler die Lärmbelästigung von den Lehrern immer schlimm. Besonders wenn ich grad am Einschlafen war. :-)

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 20:38
von rabenschwinge
*lach* deshalb sass ich i.d.r. damals hinten. War nicht ganz so störend und auch unauffälliger.

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 20:41
von uninteressant
Halbkreis. Gleiche Entfernung (Radius) zum Lehrer. :-)

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 20:42
von Faber
rabenschwinge hat geschrieben:*lach* deshalb sass ich i.d.r. damals hinten. War nicht ganz so störend und auch unauffälliger.
DAS ist jetzt EIN Beispiel für DAS, was ich kürzlich damit meinte, dass ich erschrecke, wenn ich an deine die Fernwirkung NICHT berücksichtigenden Taten denke :)

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 20:45
von uninteressant
Warst du damals schon schwerhörig? Wieso dann hinten?

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 20:55
von rabenschwinge
Nein, bis zu meinem 18ten Lebensjahr war ich normalhörend. Dann hatte ich einen Silvesterunfall mit pyrotechnischer Munition, der mir die Hörbehinderung verpasste. Knalltrauma, geplatzte Trommelfelle etc.pp. so das übliche halt wenn Pyrotechnik in Kopfhöhe neben einem sich zerlegt.

Iiih, Halbkreis ist doof. Wir hatten Hufeisenform mit Quertischen drin. War entschieden netter ;-) und schülerfreundlicher.

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 20:57
von uninteressant
Ach du warst das mit Knalltrauma. OK.

Halbkreis war standard an der Schwerhörigenschule wo ich war ;-)

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 21:02
von rabenschwinge
Jo, das war ich.

Ich war in einer Regelschule, in der allerdings auch ansatzweise Inklusion betrieben wurde im ganz kleinen Rahmen.

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 21:05
von uninteressant
Wenn es nach mir ginge hätte ich auch auf eine normale Schule gewechselt. Im Studium habe ich übrigens auf Inklusion gepfiffen - ich habe studiert wie ein normalhörender Student ohne weitere Hilfsmittel (lediglich Hörgeräte).

Heutzutage sind ja die Möglichkeiten ganz anders. Laptop. Aufnahme. Videos. Skripte als PDF erhalten. Digitale Mitschriften von Kommilitonen bekommen. ETC.

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 21:15
von rabenschwinge
Ich finde Menschen mit einer ausgeprägten " Ich will Einstellung" immer toll. Dieses Ich will eröffnet tw. ganz tolle Möglichkeiten auch wenn man manchmal andere Wege gehen muss um ans Ziel zu kommen.

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 21:20
von uninteressant
Nun, im Umkehrschluss ist aber auch meine Abneigung gegenüber übertriebene Inklusion dadurch verstärkt. Weil ich weiss dass es auch ohne geht.

Heute hätte ich wohl den Prof ein Connectclip ans Revers geheftet und das wars an Inklusion.

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 21:24
von rabenschwinge
Manchmal geht es leider nicht ohne.... siehe meine Große und deren Freundeskreis. Aber: Mit ein bißchen Hilfe und Rücksicht sowie viel Ich will aber geht da viel. U.a ein Jura Studium bei spina bifida und Besuch der Schule für Körperbehinderte. Die Lady hat meinen höchsten Respekt. Was ohne Inklusion und persönliche Assistenz bspw. nicht möglich wäre.

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 21:31
von uninteressant
Ich bin ja sogar gegen Quotenregelungen. Menschen sollen nach Qualifikation, nicht nach Geschlecht oder Behinderung eingestellt werden.

Ich habe noch nie eine Jobausschreibung gewonnen, weil man eine Behindertenquote erfüllen musste. Ich wurde stets eingestellt, weil ich gut in dem bin, was ich mache.

Dasselbe ist mit Inklusion: man muss eine Balance finden zwischen Inklusion und durchbeissen. Wenns mit durchbeissen nicht mehr geht, dann würde für mich Inklusion in Frage kommen. Zum Glück - bisher nie.

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 21:40
von rabenschwinge
Ich erlebe beides und für mich ist ebenfalls ein gesundes Gleichgewicht wünschenswert. Mit dem Quotenbehinderten hab ich ebenfalls so meine Probleme... Mit dem Behinderten, der mit ein bissl Hilfe und Arbeitsplatzanpassung seinen Job gut macht hingegen nicht.

Soviel Hilfe wie nötig und so wenig Hilfe wie möglich. Behinderte wollen nichts geschenkt haben, nur Akzeptanz und ein bissl Rücksicht, damit sie ebenfalls am Leben ( und Arbeitsleben ) teilhaben können.

Re: Hörgeräte beugen Demenz vor?

Verfasst: 9. Feb 2018, 21:55
von uninteressant
Unterschreibe ich so.