Tympanosklerose beim Kind

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Jona
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Tympanosklerose beim Kind

#1

Beitrag von Jona »

Moin moin,

mein Sohn (11) hat seit der Kindergartenzeit geplatzte Trommelfelle. Letztes Jahr bekam er auf einem Ohr eine Tympanoplastik (Typ1). Jetzt im März sollte das zweite Ohr gemacht werden. Bei den Voruntersuchungen kam aber heraus, dass er auf dem operierten Ohr schwerhörig ist (kurve bei 40-30 dz). Der letzte Hörtest vom August war in Ordnung...
Wir haben uns entschieden, dass nocheinmal das erste Ohr operiert wird, um zu schauen, woran es liegt. Man hat den Knorpelchip des neuen Trommelfells entfernt und die Knorpelhaut drin gelassen - damit es besser schwingen kann.
Es hat sich aber keine Besserung ergeben, weswegen man nun von einer Tympanosklerose ausgeht. Die könne auch im noch nicht operierten Ohr entstehen, wenn es offen bleibt. Deswegen sollr man innerhalb der nächsten zwei Jahre auch das zweite Ohr verschließen.... Tympanosklerose könne man mit mrt / ct u.s.w. nicht nachweisen, da die bereiche zu klein seien....
Mit stehen nun viele Fragezeichen im Gesicht....
Hat jand von euch Erfahrungen mit dem Thema?
Gruß,
Jona
Sohn 12, einseitig mittelgradig bis 60db hörgeschädigt
fast-foot
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Re: Tympanosklerose beim Kind

#2

Beitrag von fast-foot »

Hallo Jona,

herzlich willkommen!

Hier mal eine Ueberlegung zur ganzen Sache:
Jona hat geschrieben:Letztes Jahr bekam er auf einem Ohr eine Tympanoplastik (Typ1).
Diese Aussage steht in einem gewissen Sinne im Widerspruch zur folgenden:
Jona hat geschrieben:Es hat sich aber keine Besserung ergeben, weswegen man nun von einer Tympanosklerose ausgeht. Die könne auch im noch nicht operierten Ohr entstehen, wenn es offen bleibt. Deswegen sollr man innerhalb der nächsten zwei Jahre auch das zweite Ohr verschließen....
Der Widerspruch besteht darin, dass die Operation laut Aussage die Tympanosklerose (nur) entstehen könne, wenn das Trommelfell nicht geschlossen werde (was aber offensichtlich für das bereits operierte Ohr nicht zu gelten scheint, da man ja sonst einen Verdacht auf eine Tympanosklerose ausschliessen müsste).

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Jona
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Re: Tympanosklerose beim Kind

#3

Beitrag von Jona »

Hallo fast-foot,

auf den Widerspruch bin ich auch schon gestoßen.....
Ich will auf jeden Fall noch eine weitere Meinung einholen... eventuell in der MHH...
Gruß,
Jona
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fast-foot
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Re: Tympanosklerose beim Kind

#4

Beitrag von fast-foot »

Vielleicht noch die Hinweise, dass auch eine Versorgung mit Hörgeräten möglich ist (Luft- oder Knochenleitungshörgeräte verschiedener Art, implantierbare Hörgeräte), und, dass für die Operation des zweiten Ohres eine (relative) Kontraindikation bestehen könnte.

Wie sehen denn die Knochenleitungshörschwellen beim operierten Ohr aus?

Gruss fast-foot
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Jona
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Re: Tympanosklerose beim Kind

#5

Beitrag von Jona »

Moin fast-foot,

.einst Du mit Knochenlritunghörschwellen die obere Kurve im Hörtest?
Die ist i.O. ... relativ jedenfalls... bei 3dB bis 1 kHz, dann geht die Kurve über 8 dB auf 11 oder 12 und dann wieder ab 3 kHz zurück auf 3 dB ....
Bei dem nichtoperierten Ohr ist die Kurve gleichmäßig bei 3 dB. Die andere Kurve ist aber nicht so ganz im grünen Bereich, allerdings besser als die beim opetierten Ohr.

Gruß, Jona
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fast-foot
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Re: Tympanosklerose beim Kind

#6

Beitrag von fast-foot »

Also scheint der Hörverlust schallleitungsbedingt, wovon ich auf Grund Deiner Schilderungen ausgegangen bin.
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Jona
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Re: Tympanosklerose beim Kind

#7

Beitrag von Jona »

Moin.
Das ist der aktuellste Hörtest....
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20150511_182626[1].jpg
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Jona
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Re: Tympanosklerose beim Kind

#8

Beitrag von Jona »

und so war es zwei Monate nach der ersten OP....
Dateianhänge
20150511_183925[1].jpg
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fast-foot
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Re: Tympanosklerose beim Kind

#9

Beitrag von fast-foot »

Man sieht, dass sich die Luftleitungshörschwellen verschlechtert haben, wobei die Knochenleitungshörschwellen einigermassen stabil geblieben sind. Es ist also die Schallübertragung durch das Mittelohr zunehmend beeinträchtigt, wobei die Schwerhörigkeit leichten Grades ist.

Möglicherweise sind (mittlerweile) auch die Gehörknöchelchen in ihrer Schwingungsfähigkeit beeinträchtigt. Dies könnte daher rühren, dass der Prozess auf diese übergegriffen hat (ev. auch auf das ovale Fenster). Ich weiss natürlich nicht, wie es ist; allerdings halte ich es für möglich.

Gruss fast-foot
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Re: Tympanosklerose beim Kind

#10

Beitrag von Jona »

In welchem Zusammenhang stehen OP / OPs und die Verschlechterung der Kurve?
Kann es sein, dass es da gar keinen Zusammenhang gibt?
Ich bin ja neu in dem Thema und es fällt mir schwer, Diagnosen gesagt zu bekommen, die nicht durch Bilder oder direktes Erkennen z.B. beim eröffneten Ohr in einer OP belegt werden......
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Re: Tympanosklerose beim Kind

#11

Beitrag von fast-foot »

Ob die Verschlechterung der Hörfähigkein in einem Zusammenhang mit der Operation steht, kann ich nicht sagen. Es kann also sein, dass kein (kausaler (=ursächlicher)) Zusammenhang existiert. In diesem Falle ist es nahe liegend, dass die Verschlechterung eine Folge der Tympanosklerose (bzw. der Erkrankung) ist.

Eine Operation könnte eine Verbesserng bewirken (bspw., wenn die Schwingungsfähigkeit der Gehörknöchelchen beeinträchtigt ist). Ob durch diese das weitere Fortschreiten der Krankheit verhindert oder verzögert werden kann, halte ich für fragwürdig.
Ausserdem kann es auch sein, dass gar keine Verbesserung oder gar eine Verschlechterung resultiert. Ein gewisses Risiko hierfür ist gegeben. Bei Otosklerose liegt dieses in einer Grössenordnung von etwa fünf Prozent, wobei bei jener Krankheit ähnliche Prozesse ablaufen dürften und auch die Problematik in einem gewissen Sinne vergleichbar ist.

Gruss fast-foot
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Re: Tympanosklerose beim Kind

#12

Beitrag von Jona »

Was genau da im Ohr los ist, das weiß man wohl nicht. Trotz zweimal eröffnetem Ohr.....
Ist Tympanosklerose fortschreitend?
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