Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
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Aidrin
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Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#1

Beitrag von Aidrin »

Hallo alle zusammen,

ich bin 28 und seit 2008 trage ich Hörgeräte.
Angefangen hat alles in der Ausbildung, als eine Freundin meinte ich solle mein Gehör mal testen lassen. Gesagt, Getan... und dann das für mich damals erschreckende Ergebnis: höchstgradig schwerhörig :'(

Ich hatte mich dann nach mehreren Tests für ein HG hinter dem Ohr entschieden und es war recht kompakt, dass es (dank meiner Mähne) gut zu verstecken war...

Ich hatte meine Ausbildung beendet, nun auch mein Studium und es war nicht immer einfach, denn nur wenige wissen von meinem Handicap. Ich merke mehr und mehr wie ich mich von anderen Menschen isoliere, weil ich sie auf Feiern (mit relativ viel Hintergrundgeräuschen ) nur schwer oder gar nicht verstehe... und das ständige nachfragen ist auch unangenehm...

Nun suche ich den Kontakt zu Glechgesinnten, die vielleicht ebenfalls solche Scheu haben/hatten und mir helfen können, besser damit umzugehen.

Mein Freund sagt immer, dass ich dazu stehen soll, weil es nix schlimmes ist und das es mir dann besser gehen wird und wie so oft wird er damit auch recht haben... aber für jemanden der das Gras wachsen hört ist das immer leicht gesagt.
Naja nun will ich es in Angriff nehmen und hoffe es mit eurer Hilfe zu schaffen.

Achso noch kurz ein paar Infos zur Schwerhörigkeit:
Ich bin beidseitig höchstgradig schwerhörig, obwohl ich mich mit gewissen Menschen normal unterhalten kann (wenn deren Stimme in einer guten Frequenz liegt oder deutlich gesprochen wird). Es gibt keine weiteren bekannten Fälle von Schwerhörigkeit in unserer Familie, jedenfalls nicht in so jungen Jahren, nur im Alter.
Daher habe ich 2 Ärztemeinungen damals eingeholt: 1. Muatation der Gene, 2. Schädigung der Hörnerven durch Erkrankung beispielsweise einem starkem grippalen Infekt.
Meine Hörnerven sind wohl zu 50% abgestorben und es hat sich in den letzten 6 Jahren aber (zum Glück) nichts verändert. Ich kann nur gewisse Frequenzen nicht hören, leider genau den Bereich den der Mensch zum Sprechen benutzt.
Genaue Werte weiß ich jetzt leider nicht, da meine Ärztin und der Akustiker die Kurvenverläufe haben.

Ich güße euch alle ganz lieb
Aidrin :)
maryanne
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Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#2

Beitrag von maryanne »

Hallo Aidrin,
ja, das Wichtigste ist, dass du zu deiner SChwerhörigkeit stehst und bittest, dass man dich beim Sprechen ansieht und dass man langsam und deutlich spricht.

Wer sagt, deine Hörnerven seien abgestorben und wie wird das belegt?
Besorge dir die Hörkurve vom Akustiker und alle diagnostischen Berichte der Ärzte.
Es gibt so viele Ursachen für Hörschädigung; sie zu kennen ist schon interessant, aber viel wichtiger ist es, mit der Hörschädigung eine gute Lebensqualität zu erzielen. Gibt es keine Hörberatungsstelle in deiner Gegend?

maryanne
Quotenkrüppel
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Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#3

Beitrag von Quotenkrüppel »

Hallo Aidrin

Ich bin 30 also so weit sind wir nicht auseinander.
Meine Verluste liegen auch im Hauptsprachbereich (sonst macht's ja auch keinen Spaß oder ?) allerdings nicht so extrem (75dB).
Als kleiner Trost : Veranstaltungen mit vielen Leuten sind auch nicht gerade meine Lieblingsorte. Ich habe da auch schon alles mögliche getan um mir die Zeit zu verteiben: Die Bretter an der Decke gezählt, Gläser abgeräumt und abgespült, Papierflieger gebastelt usw. denn unterhalten ist mir zu schwer/anstrengend. Eigentlich ist's für den Gesprächspartner oft anstrengender, denn er muss ja alles dreimal wiederholen.

Bis vor einem Jahr habe ich auch alle Ausflüchte genutzt die man sich da so aneignet um das zu überspielen: Alle lachen (ich habe keine Ahnung über was) na dann lacht man mal vorsichtig mit. Jemand erzählt etwas (ich verstehe kein Wort) dann nickt man halt einmal zustimmend und hofft dass es passt.
Allerdings war mein Problem: Damit kam ich wohl ziemlich arrogant rüber und oft auch nicht sonderlich intelligent.
Mit nem Freund hats folglich auch nie geklappt, mit Bekannten kaum.
Als ich zu arbeiten begonnen habe hatte ich einen Arbeitskollegen bei dem war es mir ehlich gesagt ziemlich egal wie ich wirke, dem habe ich das einfach rundheraus gesagt. Auch die Tatsache dass manche Worte für mich ein echtes Problem werden. Überaschung dabei: Das kam sehr gut an !!!

Daraufhin habe ich damit begonnen es jedem (der mich noch nicht kennt) zu sagen. Da gab es bis jetzt nur zwei Reaktionen: Entweder "Ja kein Problem" oder tiefe Bewunderung dafür dass man das so offen sagt und natürlich sofort Hilfe (ins Licht drehen, langsam und deutlich sprechen etc.)

Sehr zu empfehlen: die DVD "Nathalie-Der Klang nach der Stille" auch wenn man kein CI möchte, aber die Frau ist einfach nur klasse !

Du kannst mir auch gerne eine PN schreiben wenn du möchtest.
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fast-foot
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Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#4

Beitrag von fast-foot »

Hallo Aidrin,
Aidrin hat geschrieben:Daher habe ich 2 Ärztemeinungen damals eingeholt: 1. Muatation der Gene, 2. Schädigung der Hörnerven durch Erkrankung beispielsweise einem starkem grippalen Infekt.
Meine Hörnerven sind wohl zu 50% abgestorben und es hat sich in den letzten 6 Jahren aber (zum Glück) nichts verändert. Ich kann nur gewisse Frequenzen nicht hören, leider genau den Bereich den der Mensch zum Sprechen benutzt.
Auf Grund Deiner Schilderung ist für mich die Vermutung nicht abwegig, dass bei Dir eine so genannte "Badewannenhörkurve" vorliegen könnte. Es ist nicht einfach, den entsprechenden Hörverlust mit Hörgeräten zu versorgen.

Ich weise noch auf die Möglichkeit eines CIs hin; ab einem gewissen Hörverlust könnte eine Indikation gegeben sein, wenn weitere Bedingungen erfüllt sind.
ABBC3_OFFTOPIC
In Bezug auf den Verdacht, dass eine Hörnervschädigung vorliegen könnte: Diese ist nicht einfach zu diagnostzieren (ausser, man sieht es mittels bildgebender Verfahren - dann dürfte er jedoch gar nicht mehr funktionieren, was bei Dir nicht der Fall ist).

Wenn die TEOAEs/DPOAEs unauffällig sind, kann man einer einigermassen intakten Funktion der äusseren Haarzellen im Innenohr ausgehen. Laut Reintonaudiometrie muss dann der Schaden "ab den inneren Haarzellen" auftreten. Wenn eine BERA (nach Möglichkeit eine notched-noise-BERA) unauffällig ist, so liegt der Schaden "ab dem Hirnstamm". Wenn nicht, kommen die inneren Haarzellen, der Hörnerv und/oder der Hirnstamm in Frage.

Eine Elektrocochleographie könnte noch Aufschluss geben über die Welle I; wenn die Schwelle hoch ist, so können die inneren Haarzellen oder der Hörnerv beteiligt sein.

Eine frequenzspezifische Testung der Stapediusreflexe ipsi- und kontralateral kann weitere Hinweise auf den Ort der Störung liefern, allenfalls auch die Untersuchung der kontralateralen Suppression der DPOAEs (sofern letztere auslösbar sind).

Aus diagnostischer Sicht ist es eigentlich abhängig von der vorliegenden Konstellation der Befunde (rein audiometrisch gesehen) eher schwierig bis unmöglich zu differenzieren zwischen Schäden im Innenohr und am Hörnerv.
Gruss fast-foot
Zuletzt geändert von fast-foot am 20. Aug 2014, 09:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Aidrin
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Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#5

Beitrag von Aidrin »

Hallo zusammen,

und danke für die schnellen Antworten. Ähm ein CI, Fast Food? Ich heb mich mal belesen und da stand, dass es für hochgradige an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit bestimmt ist. Also wenn ich meine Hörgeräte NICHT drin habe, kann ich mich trotzdem mit anderen Menschen unterhalten... nur schlechter und verstehe vielleicht nicht jedes Wort und sie dürfen nicht nuscheln ^^
Hab ich das irgendwie falsch erklärt? dann tuts mir leid :-)

Hochgradig schwerhörig hat mein HNO gesagt, warum verstehe ich bis heute nicht. Aber beide HNOs meinten es liege an den abgestorbenen Hörnerven.

Also wenn ich das richtig sehe, wurde auf jedenfall eine DPOAE gemacht...
ich hab auf jedenfall diese Kurven die glockenförmig zur Mitte, nach unten abfallen. Also wie eine Glocke die auf dem Kopf steht. Ich werde mich mal bei HNO und Akustiger schlau machen und mir alles zukommen lassen.
Ich muss leider auch gestehen, dass ich mich mit diesem Thema nie wirklich auseinander gesetzt habe, da sich alles in mir gegen das "Urteil" gerichtet hat und nochimmer sträubt, mich meinem Schicksal zu ergeben und ich es gern mit Verdrängen versucht habe...aber nun bin ich ja hier, um das zu ändern, auch wenn es schwer fällt.

Achso... was vielleicht noch wichtig ist, ich hatte als Kleinkind schwere Herpes in beiden Ohren, die operativ entfernt werden musste und mein Akustiker meinte mal, dass mein Gehörgang ziemlich gerade ist. :help:

So das nochmal dazu, ich gebe nach Erhalt der genauen Infos auf jedenfall Bescheid.

Ach und Maryanne... ich wohne in der Nähe von Berlin... Da gibt es ja das Hörzentrum, meintest du solche Stellen?

Liebe Grüße
fast-foot
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Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#6

Beitrag von fast-foot »

Hallo Aidrin,
Ähm ein CI, Fast Food? Ich heb mich mal belesen und da stand, dass es für hochgradige an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit bestimmt ist.
Aidrin hat geschrieben:Ich bin beidseitig höchstgradig schwerhörig...
fast-foot hat geschrieben:...ab einem gewissen Hörverlust könnte eine Indikation gegeben sein...
Ich kenne die genauen Daten nicht, aber auf Grund von dem wenigen, was ich weiss, kann ich nicht ausschliessen, dass eine Indikation vorhanden sein könnte. Mehr wollte ich auch nicht sagen.
Aidrin hat geschrieben:Achso... was vielleicht noch wichtig ist, ich hatte als Kleinkind schwere Herpes in beiden Ohren, die operativ entfernt werden musste
Ich vermute, dass deshalb eine Schädigung des Hörnervs vermutet wird.

Gruss fast-foot
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Quotenkrüppel
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Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#7

Beitrag von Quotenkrüppel »

Hallo fast-foot

Ohne dir zu nahe treten zu wollen...
Meine Hörkurve sieht genauso aus im niedrigen Bereich noch ganz gut (40 dB) dann die Wanne mit 75dB und dann im hohen Bereich wieder tolles Ergebnis (40dB).
Eigentlich ist das wohl eine klassiche "Ertaubungskurve" wie es so schön heißt. Oft (nicht immer) steckt etwas vererbliches dahinter. (Bei mir ists zumindest ein Inneohrschaden).

Vielleicht solltest du nicht gleich mit dem Rat zu einem CI "schocken". Mir wurde das in meiner Kindheit auch vorgeschlagen. Ich bin bis heute mit meinen HG's sehr zufrieden. Sicherlich kann man das im Auge behalten, da hast du recht, aber vielleicht sollte sie sich erst einmal mit den HG's anfreunden, es läuft ja nichts weg oder ?

Aidrin: Ja da hat er schon recht...ich falle auch schon unter hochgradig und komme auch mal ohne HG zurecht wenns sein muss...mir hat dazu mal ein Akustiker nach einem Sprachtest (Hörtest mit Worten im Störgeräusch) folgendes gesagt: Sie hören noch Worte, die dürften Sie eigentlich gar nicht mehr verstehen. Das macht aber die Jahrelange Übung, sich aus zwei Buchstaben ein Wort zusammenzureimen !
ja wir haben's drauf :lol:
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maryanne
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Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#8

Beitrag von maryanne »

Ob der Hörnerv geschädigt ist, das müsste man beweisen! Ich fürchte, es ist eine Aussage, die sich seit Jahrzehnten hält, weil den HNO-Ärzten nichts anderes einfällt.
Wer noch Sprache ohne HG versteht, ist definitiv kein Fall für ein CI. Wichtig ist nur, zu wissen, dass es das CI gibt - für den Fall, dass das Gehör eines Tages total den Bach runter geht.
Glocke die auf dem Kopf steht?Also Badewanne! DAs wäre definitiv kein Schaden des Hörnervs.

maryanne
fast-foot
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Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#9

Beitrag von fast-foot »

Quotenkrüppel hat geschrieben:Vielleicht solltest du nicht gleich mit dem Rat zu einem CI schocken. Mir wurde das in meiner Kindheit auch vorgeschlagen.
Also, ich versuche ein mal, etwas Klarheit herein zu bringen. Es finden sich hier verschiedene Ebenenen. Ich konzentriere mich auf folgende drei, da ich meine Sicht erläutere:

Die eine Ebene (1) betrifft die vorliegenden medizinischen Sachverhalte. Die zweite (2), was Aerzte denken. Und die dritte (3), was ich schreibe, und hier könnte noch eine Unterebene (3a) existieren, was ich empfehle.

Nun, ich habe mich betreffend CI-Indikation geäussert. Also bezüglich der ersten Ebene. Ich sprach von einer möglicherweise vorliegenden Indikation. Also nicht, dass eine vorliegen würde. Also ist ja wohl klar, dass Ebene 3a nicht ins Spiel kommt und ich auch nicht "mit einem Rat zum CI geschockt" haben kann.

Aussage klar widerlegt.

Des weiteren sagst Du:
Quotenkrüppel hat geschrieben:Mir wurde das in meiner Kindheit auch vorgeschlagen.
Das Wort "auch" ist also unangebracht. Wenn das CI vorgeschlagen wurde, dann muss entweder eine Indikation für ein CI vorgelegen haben, oder aber die Klinik hat sich nicht korrekt verhalten. Weisst Du, wie es nun war?
Quotenkrüppel hat geschrieben:...aber vielleicht sollte sie sich erst einmal mit den HG's anfreunden, es läuft ja nichts weg oder ?
Aidrin hat geschrieben:...und seit 2008 trage ich Hörgeräte.
Quotenkrüppel hat geschrieben:Eigentlich ist das wohl eine klassiche "Ertaubungskurve" wie es so schön heißt. Oft (nicht immer) steckt etwas vererbliches dahinter. (Bei mir ists zumindest ein Inneohrschaden).
Wenn Du möchtest, kannst Du diese Aussagen etwas präzisieren. Was meinst Du mit "etwas Vererblichem"? Und weshalb ist bei Dir so klar, dass es ein (ausschliesslicher) Schaden am Innenohr ist?
maryanne hat geschrieben:Wer noch Sprache ohne HG versteht, ist definitiv kein Fall für ein CI.
Weshalb wird dann bei einseitig Tauben mit normal hörendem Gegenohr implantiert? Wir wissen ja nicht, ob die Sprache bspw. nur von einem Ohr verstanden wird (und dies hängt auch nicht nur von den Hörschwellen ab etc.); dann würde ja vom anderen Ohr die Sprache nicht mehr verstanden werden.
Und ausserdem könnte es auch sein, dass Aidrin gewisse Sprecher auch mit Hörgerät nicht mehr versteht.
maryanne hat geschrieben:Ob der Hörnerv geschädigt ist, das müsste man beweisen!
Wie?
maryanne hat geschrieben:Glocke die auf dem Kopf steht?Also Badewanne! DAs wäre definitiv kein Schaden des Hörnervs.
Weshalb?

Abgesehen davon habe ich geschrieben, dass ich vermute, dass wegen der Herpes-Erkrankung eine Schädigung des Hörnervs vermutet werde (was ich nachvollziehen kann, aber hier nicht weiter ausführen möchte).

Hier spielen also die dritte Ebene (ich schreibe darüber und vermute), was Aertzte vermuten (Ebene (1)) und die erste.

Was ich selbst von der Aussage, der Hörnerv könnte zu 50 % geschädigt sei, halte, habe ich gar nicht geschrieben. Dies noch zur Klarstellung.

Gruss fast-foot
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Aidrin
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Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#10

Beitrag von Aidrin »

Hallo zusammen,

oje so eine Debatte wollte ich ja jetzt nicht auslösen :shy:

Das Thema mit dem CI lassen wir jetzt erstmal, Fast Food hat mich informiert und die Info bleibt im Hinterkopf für etwaige, zukünftige Veränderungen o.ä. Obwohl ich nichts dagegen hätte, diese Information nicht weiter gebrauchen zu müssen ;)

Kann es vererblich sein, wenn man es erst mit 22Jahren bekommt und vorher nie etwas war? Also selbst der Herpes lag ja 20 Jahre zurück. Ich weiß das rezessiv immer Dinge im Erbgut mit weiter gegeben werden können, aber ich bin die Einzige in meiner Familie mit einer derartigen Kurve, generell mit einem Hörverlust dieser Art. Solang sich zurück erinnert werden konnte, gab es das nicht (nicht direkt diesen Kurvenverlauf).
Daher geht mein jetziger HNO-Arzt von einer Schädigung durch Erkrankung aus, bei der die Ohren in Mitleidenschaft geraten sind (z.B. durch eine starke Grippe)

Also meine Ohren wurden beide einzeln getestet, das Ergebnis ist fast auf beiden gleich... ahhh ich muss mir unbedingt die Kurven mal besorgen, dann ist das für alle hier bestimmt besser einzusehen, als meine subjektiven Worte hier :D

Nichts desto trotz habt ihr sehr interessante Dinge geschrieben. Ich werde einen Termin mit meinem HNO machen und einiges klären. Dummerweise ist mein eigentlicher HNO-Arzt in Rente gegengen... aber seine nachfolgende Kollegin ist sehr nett und recht jung, mal gucken, was sie genau dazu sagt ...

Also zu Hause trage ich meine HGs so gut wie nie und auch nicht zum einkaufen, weil ich ja wie gesagt so super zurecht komme... was natürlich daran liegen kann, wie Quotenknüppel schon gesagt hat, dass sich mein Gehirn bereits angepasst hat und ich Zusammenhänge aus Wortfetzen besser verstehe oder Wörter aus einzelnen Buchstaben sehr gut assoziieren kann.
Und ja wir haben drauf... hihi :lol:

Allerdings kann ich wenn es etwas lauter ist, z.b. beim TV, alles sehr gut verstehen... ach menno ...ich brauch die Kurven... so ist das wohl zu schwierig
Nächste Woche bringe ich Klarheit ins Dunkle!

Das stimmt aber auch Fast Food, dass ich manchmal Menschen selbst mit HG nich verstehe, vor allem in letzter Zeit. Hatte dann nochmal ein Hörtest machen lassen, aber der war unverändert. Mein Akustiker meinte dann, das es aufgrund von Stress und damit verbundener Konzentrationsstörungen (die ich hatte), durchaus passieren kann, dass ich weniger höre, weil mein Gehirn etwas überlastet ist und ich nicht alle Geräusche so aufnehmen oder verarbeiten kann.

So ihr Lieben...einen schönen, hoffentlich sonnigen, Tag wünsche ich euch noch :) :) :)
otoplastik
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Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#11

Beitrag von otoplastik »

Hallo Aidrin,
erstmal herzlich willkommen in diesem Forum!
Ich bin selber normalhörend, habe aber einen höreingeschränkten Sohn, dem es zum Glück mit seinen 15 Jahren nicht viel ausmacht, mit leuchtend blauen und auffälligen Geräten durch die Welt zu gehen. Er kennt es aber auch nicht anders.
Ich glaube, er sieht die Schwerhörigkeit als eine sehr spezielle Eigenart.
Da er sich hauptsächlich unter Hörenden bewegt, ist er aber auch sehr froh, wenn er mal mit hg -Jugendlichen zusammen sein kann.

Mach Dir bloß über die Debatte keine Gedanken, das ist eine (auch spezielle) Eigenart dieses Forums.

fast-foot, ich bitte Dich, Dich mit dem Zerpflücken der Beiträge und dem Drang, viele sachliche Informationen geben zu wollen, zurückzuhalten.
Es wird in den Beiträgen von Aidrin m.E. ziemlich deutlich, dass es vor allem um den Umgang mit der Beeinträchtigung geht.

Herzliche Grüße, Otoplastik
Zuletzt geändert von otoplastik am 22. Aug 2014, 22:35, insgesamt 1-mal geändert.
Otoplastik
Sohn, 17 Jahre, mit 14 Monaten Meningitis, seitdem re. hochgradig und links taub, rechts HG (Naida S IX UP), links CI seit 01/14 (Naida Q70), vorher links viele Jahre PhonakCros :)
Aidrin
Beiträge: 14
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Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#12

Beitrag von Aidrin »

Hallo Otoplastik,

ja du hast recht, ursprünglich war der Umgang mit den Geräten gemeint, allerdings finde ich die bekommen Informationen sehr interessant und es bewegt mich auch dazu mich zum erstan mal wirklich mit dem Thema auseinander setzen zu müssen. Was ja nicht das schlechteste ist, um vielleicht ein besseren Verständnis zu bekommen :) Vielleicht freunden wir uns ja dann doch noch an, wenn ich sie besser verstehe.
Also Ratschläge und Informationen sind gern willkommen !!!!!!!!!!!!!

Ja ich denke, wenn man es nicht anders kennt, ist es einfacher als sein Leben plötzlich umstellen zu müssen. Das Problem ist aber auch, dass die Stadt aus der ich komme nicht sehr groß ist, daher gibt es hier nicht viele einzigartige Menschen, sondern eher dieses vereinheitlichte Dorfgefühl, bei dem "anders sein" schon extrem auffällt. Getreu dem Motto Jeder kennt Jeden -.-

Ja, es tut gut sich mit Gleichgesinnten seines Alters austauschen zu können... Man kann gemeinsam über Vorfälle lache, die ein "Normalo" ;) wie du vielleicht gar nicht verstehen würden. :lol:

Aber es tut sehr gut zu lesen, dass es so viele Leute gibt, denen es ähnlich geht und die gute Erfahrungen gemacht haben und so offen damit umgehen, dass motiviert mich... DANKEEEE !!!!!

Liebe Grüße
Aidrin
Beiträge: 14
Registriert: 17. Aug 2014, 14:32
11

Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#13

Beitrag von Aidrin »

am 08.09. habe ich einen HNO-Arzt-Termin und lasse eine Kontrolluntersuchung machen (mit Hörtest). Ergebnisse gebe ich euch dann bekannt. Mit dB-Angaben der Badewannen-Kurve.
Aidrin
Beiträge: 14
Registriert: 17. Aug 2014, 14:32
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Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#14

Beitrag von Aidrin »

Hallo Freunde der Sonne,

etwas verspätet teile ich euch nun meine Werte mit:

rechtes Ohr:
125 Hz - 20 dB
500 Hz - 45 dB
1000 Hz - 65 dB
1500 Hz - 70 dB (Wendepunkt)
2000 Hz - 65 dB
4000 - 6000 Hz - 50 dB (Wendepunkt)
8000 Hz - 85 dB

linkes Ohr:
125 Hz - 20 dB
500 Hz - 40 DB
1000 - 1500 Hz - 65 dB (Wendepunkt)
2000 Hz - 60 dB
4000 Hz - 48 dB (Wendepunkt)
8000 Hz - 80 dB

Laut GdB-Rechner:
rechtes Ohr = 74% Hörverlust
linkes Ohr = 70% Hörverlust

beide Ohren hochgradige Schwerhörigkeit, GdB = 50

so der Stand der Dinge ... unverändert seit 2008 (gestern einen neuen Hörtest machen lassen)

und trotzdem kann ich mich ohne HGs mit manchen Menschen unterhalten. Hmmm ... ist das möglich?
tschilly
Beiträge: 260
Registriert: 18. Mär 2013, 09:18
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Wohnort: Stuttgart

Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#15

Beitrag von tschilly »

Hallo Aidrin,

ja. Es ist möglich, dass man sich mit diesen Werten noch ohne HGs mit andern unterhalten kann, da die normale Lautsprachlautstärke bei etwa 65 bis 70/75dB liegt.
Vor allem Männer sind leichter zu verstehen durch ihre Tonlage, was aber natürlich nicht bei allen gleich ist.

LG
Kim
Trage bilateral Naida Q70 CI von Advanced Bionics - CCIC Tübingen -
Deutsche Gebärdensprache und Lautsprache vorhanden
KatjaR
Beiträge: 1801
Registriert: 27. Aug 2012, 20:45
13

Re: Schönen guten Tag, ich möchte mich gern vorstellen

#16

Beitrag von KatjaR »

Hallo Aidrin,
ich bin in deinem Alter ertaubt und war danach um hören zu können auf das Tragen eines sehr großen und auffälligen Taschenprozessors mit langem Kabel angewiesen. Durch diesen Umstand war ich quasi dazu "verdonnert" offen mit der Hörbehinderung umzugehen. Ich habe damit fast nie schlechte Erfahrungen gemacht. Der umgekehrte Fall ist viel häufiger, dass negative Reaktionen erfolgen weil man versucht die Hörschädigung zu verstecken und falsche Schlussfolgerungen auf dein Verhalten hin erfolgen. Die von Quotenkrüppel geschilderten Beispiele, dass man für arrogant oder begriffsstutzig gehalten wird, sind wohl die häufigsten Folgen einer versteckten Hörproblematik. Die "schlimmsten" Folgen für mich waren mitunter herablassendes Mitgefühl mir gegenüber, was sich aber bei näherem Kennenlernen verflüchtigte und weniger negative Folgen hat als wenn man für arrogant oder blöd gehalten wird. Um Verständnis zu haben für deine schwierige Situation und auch Hilfestellung bei schwierigen Kommunikationssituationen erhalten zu können ist es elementar wichtig das zu outen. Ich glaube dass bei den Befürchtungen vor der Reaktion der Mitmenschen die eigene Scham und das Gefühl der Unzulänglichkeit die größte Rolle spielen, um dies abzubauen ist oft ein Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen hilfreich. Da kann man erleben dass es anderen mit dieser Problematik sehr ähnlich geht und Schwierigkeiten die man mitunter hat behinderungsspezifisch sind und kein individueller Makel. Wenn du mit dem Problem ein Studium absolviert hast zeigt es ja schon mal dass du auch Stärken in die Waagschale zu werfen hast, darauf kannst du stolz sein und brauchst dich nicht wegen deiner Höreinschränkung zu schämen. Versuch das Outen mal öfter, in Zeiten wo es dir gut geht und du wirst rasch merken, dass sich deine Befürchtungen zum größten Teil nicht erfüllen werden. Die Kräfte die ein Verstecken und kostet und die Angst, die man hat enttarnt zu werden sind für die meisten Hörgeschädigten wesentlich negativer für die individuelle Lebensqualität, als vielleicht einzelne Reaktionen von Leuten die nicht sensibel mit so etwas umgehen können. Ich wünsche dir dass du es schaffst damit bald locker und souverän umgehen zu können, Hörschädigung ist kein! Makel. LG Katja
Zuletzt geändert von KatjaR am 13. Nov 2014, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.
Langjährige CI-Trägerin (AB) Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.
(Rainer Maria Rilke)
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