Meine Ohrprobleme

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LoveSofa
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Meine Ohrprobleme

#1

Beitrag von LoveSofa »

Hallo :D ,

ich möchte hier mal kurz meine Beschwerden auflisten und bin momentan auf der Suche nach kompetenten Ärzten, die mir weiterhelfen können, bzw. überhaupt sich die Mühe machen, richtig nachzuschauen, was bei mir los ist.

Angefangen hat es bei mir vor ca. 5 Jahren. Ich habe gemerkt, dass ich Ohrensausen habe und meine Freunde machten mich darauf aufmerksam, dass ich schlecht höre. Bin dann zum Arzt und es wurde eine Hörschwäche festgestellt. Sie war zu Beginn in den mittleren Frequenzen am schwächsten ( wie ein Wanne). Habe dann Hörgeräte bekommen. Nun höre ich auch die hohen und tiefen Töne langsam schlechter, was ja üblich, aber beunruhigend, ist.

Symptome:
- Tinnitus (Die Standby-Fernseher-Version): verändert sich beim nach vorne schieben des Unterkiefers oder starken Gähnbewegungen.
- Hörschwäche
- Knacken im Ohr beim Schlucken (sehr nervig), fühlt sich an als wäre es verstopft, ist es aber nicht.
- empfindlich gegenüber lauten Geräuschen
- leichter Schwindel (chronisch, aber nicht sehr störend oder gefährlich)

Die Diagnose:
Anhand eines einfachen Hörtests haben mir drei verschiedene Ärzte eine vererbte Hörschwäche festgestellt.

Mein Problem mit der Diagnose:
Ich glaube nicht, dass anhand eines einfachen Hörtests mit dem Ergebnis einer Wannenform gesagt werden kann, dass die Hörschwäche vererbt ist, zumal jeder in meiner großen Familie sehr gut hört. Ich bin in der Tat bereit eine Diagnose zu akzeptieren, aber erst dann, wenn auch wirklich gründliche Ursachenforschung betrieben wurde. Ich bin nämlich erst 25 und da würde es sich lohnen nochmal anständig nachzugucken. Ich bin selbst Wissenschaftler und eine Hörschwache ist ein Symptom, keine Ursache. Als Ursache können unerdenklich viele Dinge in Betracht kommen, die auch unter Umständen nicht direkt mit dem Hörorgan verbunden sind. Meiner Meinung nach sind die meisten Ärzte einfach mit komplexen Krankheitsbildern überfordert oder haben keine Lust sich ausgiebig damit zu beschäftigen.

Ich habe nun entschieden selbst nachzuforschen und für mich kommen folgende mögliche Ursachen in Betracht:

- Weisheitszähne drücken auf die Hörmuschel
- Muskelverspannungen im Mund- und Nackenbereich ( habe sehr oft Nackenschmerzen und meine Nackenwirbel sind nicht immer da wo sie sein sollen
- Kiefergelenk verschoben

Meine Fragen:

Hat wer ähnliche Symptome und Erfahrungen gemacht und welche Ursachen könnten in Betracht kommen?
Welche Kliniken schauen anständig nach?

Bitte keine "akzeptiere deinen Tinnitus"-Posts. Ich lebe seit 5 Jahren mit einem äußerst ausgeprägten Tinnitus, der auch im Alltag gut zu hören ist. Wenn ich meinen Tinnitus nicht akzeptieren würde, wäre ich schon längst durchgedreht. Mir geht es hier ums Prinzip und ums Recht haben. Ich will, dass man hier eine klare Ursache ausmacht oder es zumindestens versucht. Wenn es über den Horizont der Wissenschaft hinaus geht, dann soll es so sein. Dann weiß ich aber, dass ich alles versucht habe.

Schönes Wochenende und liebe Grüße!!
Syrinx
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Re: Meine Ohrprobleme

#2

Beitrag von Syrinx »

Ok, ich gehe mal auf die Kieferfehlstellung-Nackenverspannt-Problematik ein und empfehle dir, wenn es denn so ist, dich an jemanden zu wenden, der Cranio-Sakral-Therapie anbietet. Gerade Kieferfehlstellungen oder Verspannungen ausgelöst durch Zahnspangen, angewöhnte Fehlstellungen oder posttraumatisch bedingte haben eine gute Chance positiv beeinflusst zu werden. Hierbei handelt es sich um keine anerkannt klassische schulmedizinische Methode aber ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

Grüssle
Syrinx
beidseitig mit Phonak Audeo V versorgt und
zum Hörjunkie mutiert :D
fast-foot
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Re: Meine Ohrprobleme

#3

Beitrag von fast-foot »

Hallo LoveSofa,

mein Vorschlag ist, dass Du Dich in einer Uni-Klinik gründlich untersuchen lässt (Gehör, Kiefer, Zähne, Nacken) und dann die Ergebnisse (in Bezug auf das Gehör) hier einstellst.

In Frage kämen insbesonere folgende Untersuchungen:

Reintonaudiometrie (Luft- und Knochenleitung), Tympanometrie, TEOAEs, DPOAEs (falls möglich exakte Hörschwellenbestimmung), NN-BERA, Stapediusreflexe ipsi- und kontralateral (bei verschiedenen Frequenzen), allenfalls ipsi- und kontralaterale Suppression der DPOAEs, Lautheitsskalierung, ev. bildgebende Verfahren.

Je nachdem kann man dann gewisse weiter führende Untersuchungen empfehlen.

Wenn Du möchtest, kannst Du sämtliche Ergebnisse hier anonymisiert hochladen, so dass ich mich dazu äussern kann.

In Bezug auf die Ursache kann man oftmals nichts genaues aussagen; der Ort der Störung(en) lässt sich jedoch vielfach einigermassen eingrenzen (oder zumindest ausschliessen).

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Zappenduster
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Re: Meine Ohrprobleme

#4

Beitrag von Zappenduster »

LoveSofa hat geschrieben: - Weisheitszähne drücken auf die Hörmuschel
- Muskelverspannungen im Mund- und Nackenbereich ( habe sehr oft Nackenschmerzen und meine Nackenwirbel sind nicht immer da wo sie sein sollen
- Kiefergelenk verschoben
Das lässt mich an Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) denken. CMD kann u.a. auch Tinnitus auslösen.

Bei CMD kann eine Schienentherapie in Kombination mit einer speziellen manuellen Therapie durch Physiotherapeuten oder Osteopathen helfen (Cranio-Sacral-Therapie ist ein Beispiel unter vielen für eine solche manuelle Therapie).
Gruß Nicole
LoveSofa
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Re: Meine Ohrprobleme

#5

Beitrag von LoveSofa »

Vielen Dank für die tollen Hinweise und Tipps. Ich werde mir das die Woche mal genauer ansehen.
LoveSofa
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Re: Meine Ohrprobleme

#6

Beitrag von LoveSofa »

Update:

Heute war ich in der Uniklinik in Homburg und der Mann hat mich einfach wieder heim geschickt. Ich habe ihm kurz meine Symptome geschildert und meinen Verdacht mit dem Kiefer genannt. Er meinte nur, dass er nichts machen kann. Ich habe dann auf dem Stuhl elendig angefangen zu weinen, weil ich diese ewige Leier so satt habe und ich mich nicht ernst genommen fühle. Er sagte dann, das Problem sei, dass sich niemand so wirklich damit auskennen würde und hat mir dann einen Arzt empfohlen der dazu mehr weiß. Ich finde so etwas unverantwortlich. Der Mann hat gesehen, dass es mir von der Psyche her nicht gut ging. Ich habe zwar keine Selbstmordgedanken, aber das konnte der Arzt in der Eile nicht einschätzen. Er hat mich einfach heim geschickt?!?!
Ich hoffe wirklich, dass ich nie ernsthaft krank werde, denn dann ist man bei diesen Ärzten dem Tod hilflos ausgeliefert.

Liebe Grüße
Selene
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Re: Meine Ohrprobleme

#7

Beitrag von Selene »

Hallo!

Ich habe so ziemlich genau dasselbe mitgemacht wie du.
Vor lauter Symptome, die mich nur noch fertig machten, hatte ich alle Lust/Kraft zum Leben verloren. Bis vor einem Jahr die Wende kam.
Und ich hoffe, ich bin jetzt (nach komplexer Therapie) nur noch auf dem Weg zur Heilung!

Hattest du mal einen Unfall - vor Beginn deiner Beschwerden?
Oder ein (seelisches) Trauma (Schock/Verlust) ?

Liebe Grüße,
Selene
Tinnitus (früher Morbus Meniere), durch Hörstürze beidseits ca. 50-70 dB Schwerhörig. Seit dem 11. Oktober 2017 Trägerin von Oticon opn 1 mit T-Spule Ex-Hörer mit geschlossenen Schirmchen. :idee:
maryanne
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Re: Meine Ohrprobleme

#8

Beitrag von maryanne »

Hallo LoveSofa,

leider ist es so, dass die Ursache einer Hörschädigung nicht immer erkannt werden kann. Warst du denn in der HNO-Klinik? Was du schilderst, klingt nicht nach einer entsprechenden Untersuchung. Was ist denn zu deiner Wannekurve gesagt: Innenohrschwerhörigkeit? Wenn dies der Fall ist, kann sie nicht an den Weisheitszähnen liegen, wahrscheinlich auch nicht am Kiefer. Es sollte unterschieden werden zwischen dem Tinnitus (den kannst du übrigens messen lassen!) und der Hörschädigung, es kann ein Zusammenhang geben, aber das muss nicht sein. Hilfreich wäre, wenn du den Ärzten deine Beschwerden, nicht aber deine Vermutungen mitteilen würdest, weil dies verhindert, dass Ärzte unvoreingenommen ihren Job machen.

Maryanne
LoveSofa
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Re: Meine Ohrprobleme

#9

Beitrag von LoveSofa »

Ja ich war in mehreren HNO-Kliniken. Ein Teil meines Tinnitus ist definitiv auf meine Hörschwäche zurückzuführen, aber ich habe auch extreme Beschwerden im Nacken und Kieferbereich. Selbst wenn der Tinnitus durch die Hörschwäche verursacht wird, heißt das nicht, dass der Hörschaden nicht ebenfalls von etwas anderem ausgelöst werden kann. Das soll einfach geklärt werden und auf einen Zusammenhang mit dem Tinnitus geprüft werden. Die Ärzte sagen immer man kann nichts machen, aber das stimmt nicht. Man bekommt den Tinnitus vielleicht nicht los, aber man kann durch Therapien das Leiden lindern. Leider finde ich keinen Arzt, der mir so etwas in der Art anbietet.

@Selene:
Ich habe zwar keine Selbstmordgedanken, ich glaube aber dass meine Probleme mit den Ohren durch extremes Mobbing im jugendlichen Alter verursacht wurden.
Zappenduster
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Re: Meine Ohrprobleme

#10

Beitrag von Zappenduster »

Hallo,
ich habe ca. 10 Jahre gebraucht, um einen Zahnarzt zu finden, der sich mit CMD auskennt und mir eine passende Schiene anfertigen konnte. Bis dahin hat man mir völlig unbrauchbare Schienen verpasst, die das Problem verschlimmert haben. Ein Spezialist wollte sogar 5.000€ für eine Schiene, worauf ich dann verzichtet habe. Mein jetziger Zahnarzt hat dafür gerade mal 300€ verlangt.

Aber Du könntest das Pferd ja auch von hinten aufzäumen. Geh zu einem Zahnarzt und verlange ein Rezept für eine spezielle manuelle Kiefergelenks-Therapie. Das zahlt sogar die Krankenkasse und es gibt viele Physiotherapeuten, die diese Zusatzausbildung haben. Sollte die Therapie anschlagen, weißt Du zumindest, dass Du den richtigen Ansatz gefunden hast.
Gruß Nicole
fast-foot
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Re: Meine Ohrprobleme

#11

Beitrag von fast-foot »

Hallo LoveSofa,
LoveSofa hat geschrieben:Ja ich war in mehreren HNO-Kliniken. Ein Teil meines Tinnitus ist definitiv auf meine Hörschwäche zurückzuführen, aber ich habe auch extreme Beschwerden im Nacken und Kieferbereich.
Ich kenne mich hier nicht aus, denke aber schon, dass man das gründlich untersuchen soll, deshalb wurdest Du ja auch an einen anderen Arzt verwiesen:
LoveSofa hat geschrieben:Er sagte dann, das Problem sei, dass sich niemand so wirklich damit auskennen würde und hat mir dann einen Arzt empfohlen der dazu mehr weiß.
Und den möchtest Du nicht aufsuchen?
LoveSofa hat geschrieben:Selbst wenn der Tinnitus durch die Hörschwäche verursacht wird, heißt das nicht, dass der Hörschaden nicht ebenfalls von etwas anderem ausgelöst werden kann. Das soll einfach geklärt werden und auf einen Zusammenhang mit dem Tinnitus geprüft werden.
(Nur schon) auf Grund des Reintonaudiogramms lassen sich, insbesondere unter Berücksichtigung der fest gestellten Symtome, gewisse (Verdachts-) Diagnosen stellen bzw. ausschliessen.
Was mir in Bezug auf den Nacken und das Gehör gerade spontan einfällt, ist der akustische Unfall (Hörschädigung bereits durch relativ geringe Lärmdosen, begünstigt durch das Behindern der Blutzufuhr in Folge eines nach hinten Neigen des Kopfes während der Belastung).
Von daher gesehen erachte ich einen Zusammenhang von Hörstörungen und "Nackenproblemen" als möglich.
Meiner Ansicht nach stösst die Schulmedizin beim Aufspüren oder Ausschliessen eines solchen Zusammenhanges (abgesehen vom geschilderten Fall) an ihre Grenzen.
LoveSofa hat geschrieben:Man bekommt den Tinnitus vielleicht nicht los, aber man kann durch Therapien das Leiden lindern.
Wenn ich davon ausgehe, dass keine gravierende Schallleitungskomponente vorliegt (wurde die Knochenleitung gemessen?), muss ich leider sagen, dass mir in Bezug auf das Gehör ausser einer Versorgung mit Hörhilfen/ -Prothesen keine "Therapie" bekannt ist, deren Wirksamkeit eindeutig nachgewiesen ist.

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
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