joah, ich bin die Nicole und seit meinem 5. Lebensjahr Hörgeräteträgerin beidseitig. Auf dem rechten Ohr bin ich hochgradig und links mittelgradig schwerhörig. Zu Beginn wurde nur das schlechteste Ohr mit einem Hörgerät versorgt, also das rechte. War früher halt so, heute versorgt man wohl synchron, wie ich mir hab' sagen lassen. Jedenfalls kam das linke Hörsystem vor ca. 12 Jahren hinzu. Dieses anzunehmen war für mich als Erwachsener sehr schwierig. Es hat sehr lange gedauert mich daran zu gewöhnen statt ein nun zwei Hörgeräte zu tragen. Von den Hörsystem her bin ich Phonak gewöhnt, wurde von meiner ehemaligen Akustikerin auch oft als "Phonak-Kind" bezeichnet, wenn es um Anpassungen ging
Von Beruf bin ich Bürokauffrau, bin im Moment jedoch arbeitslos. Ist halt sehr schwierig auf dem Arbeitsmarkt. Ich denke, der Ein oder Andere von Euch kennt diese Situation ebenfalls.
Derzeit befinde ich mich in der Anpassphase, da die Hörsysteme langsam aber sicher durch neue ersetzt werden müssen. Und genau hier stehe ich vor einem Riesenproblem. Nicht das ich die innovative Entwicklung der Technik verurteile, aber ich muss gestehen, dass die digitalen Hörsysteme, bei allem was ich bisher durchprobiert habe, nichts für mich sind. Die Klangqualität lässt sehr zu wünschen übrig, besonders zu schaffen macht mir die starke Dämpfung. Habe das Gefühl deutlich schlechter zu hören, die Stimmen klingen total unnatürlich. Als wenn man verschnupft ist, dann hört man ja auch irgendwie alles dumpf. Genauso empfinde ich es bei jedem digitalen Hörsystemen. Die vielen Filter sind zwar ganz nett und bestimmt auch irgendwie praktisch, aber für mich ist das alles zuviel des Guten. Ich bin damit komplett überfordert.
Habe heute mit der Firma Phonak in Fellbach gesprochen und denen mein Fall geschildert und auch mitgeteilt, dass ich es schade finde, dass die analogen Hörsysteme so einfach aus dem Verkehr gezogen werden und eine kleine Gruppe von Menschen, die möglicherweise dasgleiche Problem wie ich haben, gezwungen sind sich der Technik zu fügen. Jetzt habe ich der Schweizer Firma gemailt. Bisher habe ich noch keine Antwort erhalten. Bin jedenfalls gespannt, welche Stellungnahme von denen kommt.
Im Moment bin ich sehr traurig darüber für mich noch kein geeignetes Hörgerät gefunden zu haben. Ich bin sehr klangempfindlich, bei mir muss alles stimmen, besonders wenn ich in zweisprachig spreche. Das Einzige, was ich bisher an den digitalen Hörsystemen gut finde ist, dass man mit Handy telefonieren kann. Mit einem schnurlosen Telefon klappt die Verständigung jedoch leider nicht.
Ich habe mich dazu entschlossen mich hier anzumelden, um mit Gleichgesinnten auszutauschen. Wer von Euch kennt dieses Problem "vorher analog und dann plötzlich digital" und kann mir seine Erfahrungen schildern.
Die Anpassphase dauert nun schon ein halbes Jahr, mit Unterbrechung, da ich in der Prüfungsphase meiner Umschulung steckte und ich den Stress, der mit einer Anpassung verbunden ist, nicht gebrauchen konnte.
So, dass wars von mir und freue mich auf Eure Antworten
Nicole
