Schallempfindungsschwerhörigkeit

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melanie-eileen
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Schallempfindungsschwerhörigkeit

#1

Beitrag von melanie-eileen »

:help:

hallo

bin heute das erste Mal hier, da meine 5 jährige Tochter die Diagnose Schallempfingsschwerhörigkeit gestellt bekommen hat und ich fix und fertig bin, denn irgendwie macht mir der Gedanke an ein Hörgerät totale Angst, Ich weiß nicht warum aber irgendwie ist jetzt alles anders als vorher. Könnte nur noch heulen aus angst um sie.
Uns ist nie was aufgefallen, auch der Logopädin nicht, die aufgrund ner Zungenschwäche einige Buchstaben mit ihr üben mußte und nun diese Diagnose.

Ich kann mir auch gar nix unter den ganzen Angaben des Hörtestes vorstellen. Kann mir jemand vielleicht dabei helfen wie schlimm es ist? Denn sie reagiert ganz normal ... auch wenn man in nem anderen Stockwerk ist usw.

Auf dieser Kurve steht folgendes:
500 hz= 20 db
1000 hz= 40 db
2000 hz= 45 db
3000 hz= 35 db
6000 hz= 15 db

ist das dann leichtgradig
mittelgradig oder schwergradig

Freue mich wirklich von ganzem Herzen über Eure Antworten

Liebe Grüße Melanie und Eileen
andrea2002

Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#2

Beitrag von andrea2002 »

Hallo Melanie,

das ist leichtgradig mit Tendenz zur Mittelgradigkeit. Ist das die Hörkurve für ein Ohr? Was ist mit dem anderen Ohr? Welche Buchstaben waren es denn, die beim Sprechen Probleme gemacht haben? Ich nehme mal an, dass Eure Tochter bestimmte Buchstaben nur dann richtig hört, wenn Sie laut und deutlich ausgesprochen werden, z.B. im Rahmen der Logopädie. Kommt es zu Buchtstabenvertauschungen bei ähnlich klingenden Buchstaben?

Gruß
Andrea
Pam
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#3

Beitrag von Pam »

Hallo,
so eine Diagnose ist natürlich immer ein Schock, aber ein bisschen Angst möchte ich dir doch nehmen!
Ich möchte dir als allererstes einmal die Kurve erklären. 500-6000hz ist der jeweilige Frequenzbereich, der gemessen wurde. Die angegebenen dBs sind die Werte, ab die deine Tochter reagiert. Das heißt die 'schlimmste' Hörschwäche liegt bei 2000hz vor. In diesem Frequenzbereich hört sie ab 45dB lautstärke etwas.
Vor den Hörgeräten musst du keine Angst haben. Sie helfen deiner Tochter! Mit dieser Hörkurve und richtig versorgt, wird sie keine Probleme haben Gesprächen in einer Gruppe gut folgen zu können. Auch wird es ihr dann besonders in der Schue wohl eine große Hilfe sein, da sie dem Unterricht ohne große Anstrengung leichter folgen kann!
Viele Grüße Pam
-------------------
Das schönste an Taubheit ist die Gebärdensprache=)
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melanie-eileen
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#4

Beitrag von melanie-eileen »

Diese Werte sind vom schlechteren Ohr. Beim anderen ist sie immer um 5-10 db besser.

Buchstaben an sich gab es nicht, die Probleme machte. Da wir aus Hessen sind, habe ich immer gsagt, anstatt gEsagt und das wurde korrigiert. Aber sie hört alle Buchstaben. Hier geht man ja mit 5 in die Schule und selbst die Schulpsychologin, die später auch die Sprachschule in der Schule bei uns macht hat nichts festgestellt. Schulärztin hat ebenfalls nichts festgestellt, nur der Hörtest hat das alles ins rollen gebracht.

Ich hab halt nur irgendwie Angst vor dem hänseln in der Schule da sie eh sehr sensibel ist und der HNO Arzt sagte mir, daß die Hörgeräte toll bunt seien und ach so super nur ich persönlich würde mir wenn es eins sein muß, dann eher ein "übersehbares" wünschen.

Danke, daß ihr mich so toll aufklärt

Gruß

Melanie
melanie-eileen
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#5

Beitrag von melanie-eileen »

Diese Werte sind vom schlechteren Ohr. Beim anderen ist sie immer um 5-10 db besser.

Buchstaben an sich gab es nicht, die Probleme machte. Da wir aus Hessen sind, habe ich immer gsagt, anstatt gEsagt und das wurde korrigiert. Aber sie hört alle Buchstaben. Hier geht man ja mit 5 in die Schule und selbst die Schulpsychologin, die später auch die Sprachschule in der Schule bei uns macht hat nichts festgestellt. Schulärztin hat ebenfalls nichts festgestellt, nur der Hörtest hat das alles ins rollen gebracht.

Ich hab halt nur irgendwie Angst vor dem hänseln in der Schule da sie eh sehr sensibel ist und der HNO Arzt sagte mir, daß die Hörgeräte toll bunt seien und ach so super nur ich persönlich würde mir wenn es eins sein muß, dann eher ein "übersehbares" wünschen.

Danke, daß ihr mich so toll aufklärt

Gruß

Melanie
andrea2002

Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#6

Beitrag von andrea2002 »

Warum übersehbar? Man trägt doch auch eine bunte Brille und nichts übersehbares. Dem Selbstbewußtsein Deiner Tochter würde es sehr gut tun, wenn sie merkt, Hg ist nichts, weswegen sie sich schämen müsste. Gerade Kinder sind leicht mit der Erklärung zufrieden zu stellen, dass Hörgeräte Brillen für die Ohren sind. Es ist aber bereits jetzt so, dass Deine Tochter mehr Konzentration für das Verstehen aufbringen muss als andere Kinder. Alles was sie nicht versteht, muss nämlich als Lückentext ausgefülllt werden. Diese Konzentration steht natürlich nicht für andere Dinge zur Verfügung. Dass es bisher nicht bemerkt wurde, ist wohl eher der Begabung Deiner Tochter zuzuschreiben, als der irrigen Ansicht, dass die Schwerhörigkeit nicht vorhanden sei (da nicht bemerkt).
Boudoir

Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#7

Beitrag von Boudoir »

Falls Deine Tochter ein Hörgerät bekommt sollte sich sich das in der Farbe aussuchen, die ihr am besten gefällt. Man soll die Geräte ja schliesslich gerne tragen und wer trägt schon ein 'unauffälliges' funktional-unterwäsche-farbenes (beige oder braun) Gerät am Ohr? Auch der Teil der im Ohr sitzt kann super schön wie ein Schmuck aussehen, mit Strass, Farben und Muster.
melanie-eileen
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#8

Beitrag von melanie-eileen »

Ach ja, es hört sich ja alles super plausibel an was ihr mir sagt, aber der Gedanke daran macht mir Angst, weil ich mitbekommen habe wie ein Kind im Kindergarten bereits wegen seinem Hörgerät gehänselt wurde ... aber vielleicht ist sowas für ne Mutter schlimmer wie für das Kind an sich. Kriegt man dann eigentlich beidseitig Hg wenn die Werte so schlecht sind? Hab mir vorhin schon vorgestellt wie oft das "Ding" dann verloren gehen wird bei meiner Tochter ... ist so ne kleine Wilde und da selbst Sonnenbrillen nicht ne Woche überleben sind das alles so meine Tausend Gedanken die mich derzeit nicht loslassen. In 2 Wochen müssen wir ja nochmal in die HNO Klinik nach Gießen und dann wird man mir hoffentlich auch mal zeigen wie ein Hg direkt an meiner Tochter aussieht ... und das alles 2 Tage vor dem Urlaub

Aber danke für Eure Info`s
melanie-eileen
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#9

Beitrag von melanie-eileen »

Habe noch mal ne Frage bzgl. Hg

Wie sieht denn eine Kostenübernahme von Krankenkassen aus? Habe hier viele Beiträge gesehen mit zuzahlung i.H. von rund 2.000 Euro?

Vielen Dank daß ich Euch weiter nerven darf :-) :}
SveaS.
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#10

Beitrag von SveaS. »

Hallo,

genau diese frage stellte sich für mich auch...

Also die Krankenkasse hat einen höheren Festbetrag bei Kindern, uns wurde gesagt das die meisten "kinder" mit dem Festbetrag auskommen, da der wohl wirklich sehr hoch ist.

Lg
-versorgt mit Siemens Nitro
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Jul'08; re.10-30dB li.25-40dB Mär'09; re.35-50dB li.55-65dB Feb'10; re.65-80dB li.70-85dB
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engel01bengel
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#11

Beitrag von engel01bengel »

Hallo,

ja das ist so ne Sache mit der Zuzahlung, kürzlich habe ich von einer Akustikerkette Bestätigung bekommen, dass alle HG bei ihr zuzahlungsfrei sind!!!! Bei unserer Akustikerin müssten wir 500 Euro zuzahlen.

Bin jetzt gespannt, was sie uns am Freitag dazu zu sagen hat.... :help:

LG franzi
Pam
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#12

Beitrag von Pam »

Hallo,
in der Regel ist es wirklich so, dass man als Kind nichts zu den Hörgeräten zuzahlen muss. Man kommt tatsächlich mit den Kassengeräten in der Regel wirklich aus. Unser Akustiker regelt das mit den Kassen immer, auch wenn es etwas teurer wär, so das Kinder nie etwas dazuzahlen müssen.
Viele Grüße Pam
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Big_mac_the_crack

Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#13

Beitrag von Big_mac_the_crack »

Hallo Pam,

es kommt halt auch ein bisschen auf den Hörverlust an. Man kann nicht pauschal sagen dass ein Kassengerät für jeden Hörverlust und die dazugehörige auditive Verarbeitung des Kindes reicht...
Pam hat geschrieben: Unser Akustiker regelt das mit den Kassen immer, auch wenn es etwas teurer wär, so das Kinder nie etwas dazuzahlen müssen.
Dass will ich mal sehen wie er mit einer gesetzlichen Krankenkasse eine Übernahme eines Hörgerätes regelt welches übern Festbetrag liegt...
engel01bengel hat geschrieben: ja das ist so ne Sache mit der Zuzahlung, kürzlich habe ich von einer Akustikerkette Bestätigung bekommen, dass alle HG bei ihr zuzahlungsfrei sind!!!! Bei unserer Akustikerin müssten wir 500 Euro zuzahlen.
Die Originalformulierung hätte ich mal ganz gerne gesehen. Denn alle Hörgeräte sind bestimmt nicht für Kinder kostenlos. Die Hörgeräte die für die Kinder von der Kette vorgesehen sind, sind Zuzahlungsfrei. Wenn nämlich wirklich alle Zuzahlungsfrei wären, dann würden die drauf legen.

Und ganz ehrlich, eine Kinderanpassung hat schon viel mit Sozialität des Akustikers zutun bzw. die Hoffnung die Kinder ein Leben lang zu versorgen. Ich kenne genügend Akustiker die eben keine Pädakustik machen, weil sich diese nicht rechnet. Der Aufwand den man mit Kindern hat steht in keiner Relation zudem was man damit verdient. Hört sich hart an, ist aber leider so.

Grüsse

Big mac the crack

P.s. Wenn dass Gerät gut ist, denke ich dass 500€ Zuzahlung in Ordnung sind...
Zuletzt geändert von Big_mac_the_crack am 16. Jul 2008, 21:22, insgesamt 2-mal geändert.
melanie-eileen
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#14

Beitrag von melanie-eileen »

oh mann 500 euro pro Ohr ... ne Menge Geld ... und das hätte ich nicht mal ...

ich hab echt keine Lust mehr ist mir alles zu viel jetzt

Big_mac_the_crack

Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#15

Beitrag von Big_mac_the_crack »

Es muss ja nicht sein dass du 500€ drauf legst. Die "Kassengeräte" die Kinder bekommen sind um Welten besser als die Kassengeräte die Erwachsene bekommen und manchmal reicht es. Deswegen gehe unbefangen in die Sache. Ihr werdet schon was finden und es kann durchaus sein dass ein Kassengerät den gewünschten Erfolg bringt...

Für viele Kinder reicht dass vollkommen aus, bloss halt leider nicht für alle
Zuletzt geändert von Big_mac_the_crack am 16. Jul 2008, 21:40, insgesamt 1-mal geändert.
Pam
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#16

Beitrag von Pam »

Mal den Teufel noch nicht an die Wand. Das es grad alles too much ist, kann ich verstehen, aber versuch das Ganze positiv anzugehen! Im Vordergrund steht, dass deiner Tochter geholfen wird, denn früher oder später wird in der Schule dieser Hörverlust bemerkbar. Da ist es nur von Vorteil, wenn vor der Einschulung bereits die HG-Versorgung erfolgt ist. Ich denke schon, dass ihr einen Akustiker findet, bei dem ihr keinen Zuschlag zahlen müsst, denn wie gesagt kommen die Meisten damit zurecht.
Bei wieviel liegt denn der aktuelle Festbetrag für Kinder? Das würd mich jetzt schon mal interessieren, ich musste damals nie etwas dazu zahlen.
Ich hätte bei einem anderen Akustiker für dieselben Geräte insgesamt auch 450 Euro mehr zuzahlen müssen, als ich es jetzt bei Meinem getan habe. Sogesehen gibt es enorme Unterschiede, wie das bei Kindern ist, weis ich nicht...
Viele Grüße Pam
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engel01bengel
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#17

Beitrag von engel01bengel »

Hallo Melanie-Eileen,

ich gebe Pam recht, warum gleich resignieren??

es gibt wirklich gute Kassengeräte. Deine Tochter wird sicher merken, um wievieles angenehmer es sein wird, wenn sie die HG tragen würde. Sie kann echt nur davon profitieren. Du musst die HG ja nicht gleich annehmen, lasse sie sie erstmal austesten...

in unserem Fall sind die 500 Euronen die Zuzahlung für beide HG.
Warum mehr zahlen, wenn woanders nix kostet (natürlich wenn die Chemie stimmt)
Schließlich sind bei uns alle hörgeschädigt!

Hallo Crack,
ich habe den Wisch sogar in schwarz auf weiß! Wenn du magst, kann ich ihn dir zusenden!
Diese Filiale ist sogar spezialisiert auf Pädakustik...

lg franzi

Big_mac_the_crack

Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#18

Beitrag von Big_mac_the_crack »

Hallo engel01bengel,

brauchst mir den Wisch nicht schicken. Ich glaube dir dass. Kannst du mir einen gefallen tun und bei den netten Pädakustiker mal fragen ob dein Kind nicht 2 Phonak Verves bekommen kann, die müssten dann ja auch Zuzahlungsfrei sein. Und dann würde mich mal interessieren was der Akustiker sagt.

Da ich schon lange nicht mehr in Deutschland tätig bin, weiss ich nicht wie hoch der Festbetrag für Kinder ist. Wenn es mehr als 3000€ für beide Hörgeräte wären, würde mich dass ziemlich vom Hocker reissen.

Grüsse

Big mac the crack
andrea2002

Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#19

Beitrag von andrea2002 »

Es sind nicht ganz 1000 Euronen pro Ohr (minus dr allfälligen 20% für das zweite Ohr und das reicht für Mittelklasse-Hörgeräte allemal, zumal etliche Hg-Hersteller dem Akustiker kinderrabatte geben. Wenn die kIdner dann 18 Jahre alt sind, dann ist es mit der Schwerhörigkeit offenbar nicht mehr so schlimm :eek: , denn dann gibt es nämlich nur noch 400 Euronen pro Ohr.
Boudoir

Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#20

Beitrag von Boudoir »

Hallo Melanie

Abgesehen von Geld, Farben und Hörgeräte-Modellen ist es doch ganz normal, das man erstmal unter Schock steht, wenn man so eine Diagnose bekommt für sein Kind. Das braucht Zeit um dies zu verarbeiten und eine Trauerphase ist ebenso ganz normal.
Dafür wirst Du dich später freuen, wenn Dein Kind mit Geräten aufeinmal viel mehr hören und verstehen lernt und du zusehen kannst wie sie Fortschritte macht.
FinnsMama
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#21

Beitrag von FinnsMama »

Liebe Melanie,
ich denke, alle Eltern hier, die diese Diagnose für ihre Kinder bekommen haben, können das nachfühlen, was du jetzt fühlst. Auch ich hab das hinter mir und weiß genau, wie du dich fühlst. Ich hab in den ersten Tagen auch ziemlich viel geweint und gedacht, dass die Zukunft für mein Kind total verbaut ist und und und...aber hier im Forum wirst du Leute kennenlernen, die sind mittlerweile erwachsen und hörgeschädigt und es geht ihnen super und sie führen ein "normales" (was ist schon normal) Leben. Ich kann dir nur empfehlen, dir einen super guten Akustiker zu suchen. Dem du vertraust und alles. Denn den wirst du in der nächsten Zeit häufiger sehen und ich konnte dort auch immer Fragen loswerden und so. Und, ich weiß nicht genau, wo du in Hessen wohnst, versuche Kontakt mit einer für dich zuständigen Stelle zu finden, die Frühförderung anbietet. Ich glaube, so lange deine Maus im Kiga ist, kannst du Frühförderung bekommen. Das ist kostenlos und du bekommst dort Dinge gezeigt, wie du spielerisch mit ihr das neue Hören üben kannst.

Mittlerweile hat Finn aber senie Hörgeräte (in rot und blau) und fühlt sich damit super. Du wirst merken, dass das Kind sich wirklich ins Positive verändert. Finn ist viel offener und geselliger geworden und das war super für uns.
Ausserdem denke ich, dass Hänseleien im Kiga eigentlich die Ausnahme sind. Bei uns wurde mit den Kindern besprochen, was das ist und warum er das hat und damit war die Sache erledigt. Wenn Finn auf der Strasse oder so darauf angesprochen wird, sagt er einfach: damit kann ich richtig hören. Das wars. Es liegt an dir, dass dein Kind offen und selbstbewusst mit den HG umgehen kann. Wenn du sie als etwas positives empfindest, dann tut dein Kind das auch und lernt vielleicht auch, über Hänseleien zu stehen. So seh ich das zumindest.
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
melanie-eileen
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#22

Beitrag von melanie-eileen »

:help:

naja da hast Du sicherlich recht ... ist halt alles so unglaubwürdig, da die Kleine telefonieren kann und selbst die Schulärztin hat ja nix gemerkt und nie was im Kiga oder bei der Logopädin bei der sie für 20 Sitzungen war (sie hat mit gsagt anstatt gEsagt) niemand hat was gemerkt. sie flüstert, versteht flüstern und das macht mich alles jetzt so wahnsinnig weil sh ist für mich wenn man bestimmte sachen nicht bemerkt oder hört ... aber so

aber es ist schön so toll aufgemuntert zu werden .... DANKE

aber das schlimmste ist für mich die Angst vor dem neuen was kommt und ob es überhaupt so notwendig ist das ganze ....

hab gestern die ganze nacht nicht geschlafen und in der nacht wurde auch noch beim nachbarn eingebrochen ... hab grad das Gefühl es bricht alles über mir zusammen ...

andrea2002

Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#23

Beitrag von andrea2002 »

Liebe Melanie,

Deine Tochter ist ja auch "nur" leichtgradig schwerhörig. Und es nicht ungewöhnlich, dass man es nicht früher bemerkt hat, auch die Schulärztin, die vermutlich keine Audiogramm in einem schalldichten Raum wie beim HNO gemacht hat, konnte es nicht bemerken. Es gab vor ein paar Jahren mal eine amerikanische Studie bei der die Augen und Ohren der Kinder systematisch überprüft wurde, die Probleme in der Schule hatten und man fand, dass 15% der Kinder eine mit Hg zu versorgende Schwerhörigkeit und weitere 20% hatten Weit/Kurzsichtigkeit hatten. Die Untersuchung zeigt aber auch, dass man eine leichtgradige Schwerhörigkeit so kompensieren kann, dass es keiner merkt: Aber die Anstrengung, die man auf die Kompensation verwenden muss, geht auf Kosten der allgemeinen Leistungsfähigkeit. Wenn man von Geburt an die nicht so gut hört/sieht, denkt man natürlich dass ist normal und das geht allen Menschen so.

Bei einer leichtgradigen Schwerhörigkeit hört man fast Alles, es ist nur undeutlich und weniger genau ale beim Normalhörenden , weil die sehr leisen Sprachanteile entweder überhaupt nicht oder verzerrt gehört werden.

Gruß
Andrea
FinnsMama
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Re: Schallempfindungsschwerhörigkeit

#24

Beitrag von FinnsMama »

Liebe Melanie,
wie gesagt, ich kann dich da vollkommen verstehen. Mein Sohn ist mittel- bis hochgradig schwerhörig und auch ich konnte es nicht glauben. Hatten kurz vorher auch Logopädiestunden und dort wurde auch nichts gemerkt. Du musst einfach davon wegkommen, dir irgendwelche Gedanken zu machen, dass die Diagnose nicht stimmen könnte. Du musst es so akzeptieren, wie es ist und wenn du das geschafft hast, dann schaffst du den Rest auch.
Klar, das braucht Zeit, aber ich hab die Erfahrung gemacht, dass es hilft, darüber zu sprechen. Ich hab mit Freundinnen darüber gesprochen und sie haben allesamt super reagiert. Alle haben mir gesagt, dass das doch nicht so schlimm ist, dass es heutzutage überall Hörgeschädigte gibt, die alles im Leben erreichen können und dass es auch sehr viel schlimmer hätte kommen können. All das hat mir super geholfen.
Versuche einfach positiv zu denken, so leicht gesagt das auch ist.

Ich wünsch euch das allerbeste...
Janina mit Finn (2/2004) mit beidseitiger Schallempfindungsschwerhörigkeit
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