Hallo,
ich bin neu hier und bin nicht schwerhörig. Ich habe mich angemeldet, weil ich aufgrund meines Autismus alles gleich laut höre und Sprache nicht herausfiltern kann.
Das ist im Studium ein großes Problem.
Im Hörsaal kann ich vor lauter Papier-Geraschel, dem Summen des Beamers, Getuschel und dem Tippen der Mitstudierenden auf ihren Laptops kaum etwas verstehen.
Auch, wenn ich in der ersten Reihe sitze und Ohrstöpsel trage, die extra dafür gemacht sind, Nebengeräusche zu unterdrücken.
Eine schwerhörige, autistische Freundin und Kommilitonin machte mich auf Roger Focus aufmerksam, welches ja sogar explizit Autisten ansprechen soll.
Ich würde das System gerne ausprobieren.
Ich weiß nicht, wie ich vorgehen soll.
Soll ich einen Termin beim Akustiker machen und darum bitten, Roger Focus ausprobieren zu dürfen?
Das Büro für die Belange behinderter und chronisch kranker Studis an meiner Uni meinte, ich solle Ohrstöpsel verwenden, aber die helfen (wie erwähnt) nicht.
Ich habe keine diagnostizierte AVWS und müsste Roger Focus wohl selbst zahlen.
Kennt ihr alternative Systeme, die im Grunde genau den gleichen Zweck erfüllen und kostengünstiger sind?
Habt ihr andere Idee für mich?
Ich möchte ungern das Studieren aufgeben, aber ich fühle mich einfach sehr verloren.
Und: Bei Roger Focus liegt soweit ich weiß eine Latenz vor. Da ich ja aber gut höre und mir das Mundbild zum Verständnis hilft, könnte es störend sein, wenn ich den Dozenten doppelt bzw. als Echo höre.
Welche Systeme haben keine Latenz?
Danke schonmal für eure Hilfe!
Jarle
Roger Focus und Alternativen; Latenz
Re: Roger Focus und Alternativen; Latenz
Phonak oder die Mutter Sonova hat praktisch alles aufgekauft, was mit FM in dieser Richtung zu tun hat. Leider. Daher kenne ich keine Alternative.
Die Latenz bei Roger ist für meine Begriffe nicht vorhanden. Da benötigt der Schall in einem lang gezogenen Raum mehr Zeit als der Funk. In einem Saal ist das weniger problematisch, weil der Sprecher nicht mehr laut ist. Es sei denn, es werden Mikrofon und Lautsprecher benutzt.
Roger focus ist nur der Empfänger, für ein Ohr. Es wird noch ein Sender benötigt. Aber vielleicht ist der Hörsaal schon damit ausgerüstet, wenn deine Kommilitonin das System schon nutzt.
Die Latenz bei Roger ist für meine Begriffe nicht vorhanden. Da benötigt der Schall in einem lang gezogenen Raum mehr Zeit als der Funk. In einem Saal ist das weniger problematisch, weil der Sprecher nicht mehr laut ist. Es sei denn, es werden Mikrofon und Lautsprecher benutzt.
Roger focus ist nur der Empfänger, für ein Ohr. Es wird noch ein Sender benötigt. Aber vielleicht ist der Hörsaal schon damit ausgerüstet, wenn deine Kommilitonin das System schon nutzt.

Dass es mir gut geht, dafür sind schließlich andere zuständig.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Re: Roger Focus und Alternativen; Latenz
Hallo Jarle,
bei den Problemen, die du beschreibst, sollte es eigentlich kein Problem sein, eine AVWS diagnostiziert zu bekommen. Das machen und können vor allem Pädaudiologen, also HNO-Ärzte, die auf Kinder spezialisiert sind.
Parallel dazu, würde ich mal bei Akustikern in deiner Umgebung fragen, ob sie dir die Möglichkeit anbieten können, Übertragungstechnik mit passenden Empfängern (am besten von Sonova) zu testen.
Hörgeräte von Oticon lassen sich auch mit Roger Phonak Übertragungstechnik verbinden, benötigen dazu allerdings noch ein Mini-Mikrofon als Empfänger. Das funktioniert auch, man muss halt nur immer ein Teil mehr mitnehmen und darf es nicht vergessen.
Bei Roger Focus oder Hörgeräten aus der Sonova-Familie ist der Empfänger entweder schon drin und muss freigeschaltet werden oder kann quasi in das Hörgerät einprogrammiert werden.
Sonst würde ich aufgrund der Autismus-Diagnose versuchen, die Technik verordnet zu bekommen.
Wenn's beim Akustiker nicht klappt, vielleicht gibt es einen Ortsverband des Deutschen Schwerhörigenbundes oder der DCIG vor Ort, die dir ermöglichen solche Technik zu testen?
Ich hoffe irgendwas davon hilft dir weiter.
Viel Erfolg und alles Gute!
Jackie
bei den Problemen, die du beschreibst, sollte es eigentlich kein Problem sein, eine AVWS diagnostiziert zu bekommen. Das machen und können vor allem Pädaudiologen, also HNO-Ärzte, die auf Kinder spezialisiert sind.
Parallel dazu, würde ich mal bei Akustikern in deiner Umgebung fragen, ob sie dir die Möglichkeit anbieten können, Übertragungstechnik mit passenden Empfängern (am besten von Sonova) zu testen.
Hörgeräte von Oticon lassen sich auch mit Roger Phonak Übertragungstechnik verbinden, benötigen dazu allerdings noch ein Mini-Mikrofon als Empfänger. Das funktioniert auch, man muss halt nur immer ein Teil mehr mitnehmen und darf es nicht vergessen.
Bei Roger Focus oder Hörgeräten aus der Sonova-Familie ist der Empfänger entweder schon drin und muss freigeschaltet werden oder kann quasi in das Hörgerät einprogrammiert werden.
Sonst würde ich aufgrund der Autismus-Diagnose versuchen, die Technik verordnet zu bekommen.
Wenn's beim Akustiker nicht klappt, vielleicht gibt es einen Ortsverband des Deutschen Schwerhörigenbundes oder der DCIG vor Ort, die dir ermöglichen solche Technik zu testen?
Ich hoffe irgendwas davon hilft dir weiter.
Viel Erfolg und alles Gute!
Jackie
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- Registriert: 19. Jun 2025, 14:01
Re: Roger Focus und Alternativen; Latenz
in öffentlichen Hörsälen gibt es normalerweise Systeme zur Hörunterstützung. Wenn Du Dir dieses Signal auf die Kopfhörer legst, da gibts auch welche mit Aussengeräusch-Unterdrückung. würdest Du "nur" noch das Mikrofon vom Dozenten hören. Die Hörunterstützung ist eine Hörschleife oder ein System mit W-Lan. Jede Hochschule hat nen Studentischen schwerbehinderten Vertreter der müsste wissen wo es welche System verbaut sind...
Latenzen: sind bei digitalen Systemen (W-Lam, Bluetooth leider unvermeidbar) mit der guten alten analogen Hörschleife ist die Latenz gleich null....
Latenzen: sind bei digitalen Systemen (W-Lam, Bluetooth leider unvermeidbar) mit der guten alten analogen Hörschleife ist die Latenz gleich null....