So viele Fragen

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Heike
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So viele Fragen

#1

Beitrag von Heike »

Hallo, ich heiße Heike und bin die Mama von Patrick (8 Monate).
Glücklicherweise habe ich Euer Forum entdeckt und schon viele neue Infos erhalten. Ich finde es sehr tröstlich, nicht alleine dazustehen und würde mich sehr über einen regen Austausch freuen.
Also, unser Sohn Patrick kam im Juli 04 per geplantem Kaiserschnitt
Beckenendlage) zur Welt. An kleinen Auffälligkeiten brachte er ein kleines Hautanhängsel neben dem re. Ohr und eine kleine Kerbe am li. Ohrläppchen mit. Anfangs „röchelte“ Patrick auch häufig, inzwischen eher selten.
Patrick lacht oft und gerne, weint selten, ist neugierig, kugelt sich seit dem 5.Monat freudig durch die Wohnung. Er gibt bis jetzt nur einsilbige Laute von sich. Auf Geräusche reagiert er auf jeden Fall schlechter als seine Schwester. Manchmal reagiert er auf Geräusche,auch wenn er uns nicht sieht, sogar mit richtiger Blickrichtung, das andere Mal noch nicht mal wenn er uns sieht. Auf leise Geräusche reagiert er, glaube ich, gar nicht. Ansonsten ist er immer sehr genügsam und ausgeglichen.
Seit dem 4. Monat erhält er regelmäßig Krankengymnastik wegen einer C-Haltung der Wirbelsäule und allgem. Muskelhypotonie. Er ist in seiner körperlichen Entwicklung Gleichaltrigen gegenüber etwas zurück, aber es gibt immer mehr Fortschritte. Dies allgemein zu Patrick.
Bereits in der Geburtsklinik reagierte Patrick beim Hörtest selbst nach mehreren Versuchen auf dem li. Ohr mit der kl. anat. Auffälligkeit nicht, re. dagegen gleich beim ersten Versuch.
4 Wochen später hatten wir unseren ersten Termin in der Pädaudiologie der Uniklinik Heidelberg, mit knapp 5 Monaten den nächsten und den 3. und letzten Termin jetzt mit fast 8 Monaten. Patrick soll jetzt plötzlich Mitte April eine Adenotomie und Paukendrainage mit Dauerröhrchen erhalten. Parallel dazu werden die Hautanhängsel (noch 2 kleine am Hals) voraussichtlich mit entfernt.
Es hieß immer, frühere weitere Termine seien nicht nötig. Eine die Sprachentwicklung u. sonst. Entwicklung verzögerte Hörminderung sei bei "regelrechtem peripherem" Gehör re. auszuschliessen. Das Thema Hörgeräte oder Sonstiges wurde nie angesprochen. Ich habe die ganze Zeit das ungute Gefühl, dass die Zeit drängt und noch nicht alle möglichen bzw. nötigen Untersuchungen gemacht wurden (z.B. keine BERA) und nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden. Wenn dann eine "richtige" Diagnose steht, will ich das gerne als gegeben annehmen, aber trotzdem versuchen das Beste daraus machen. Ich würde mir sonst ewig Vorwürfe machen. Ich bin mir nicht sicher, ob diese OP das "Richtige" ist. Vielleicht liegt es daran, dass die junge behandelnde Ärztin auf mich sehr unerfahren wirkt und nähere Informationen fast nur auf Nachfragen gibt. Natürlich würde ich mich grundsätzlich freuen, wenn operativ zu helfen ist.

Hier die bisherigen Befunde:

1 Monat:
Befund: Helix li. kl. Knorpeldef. oberh. des Lobolus, re. Kl. Ohranhängsel präaurikulär; Trommelfell(TF) beidseits reizlos u. geschl.; Nase frei, Rachen reizlos[TAB][TAB][TAB]
Audiometrie: Tympanogramm re: -75 daPa, li: 35 daPa, TEOAE nur re reproduzierbar 3-4 kHz, Repro 71%[TAB][TAB][TAB][TAB]
Diagnose: Ausschluss einer sensorineuralen Schwerhörigkeit(SH)re., sensorineurale SH li. nicht auszuschliessen.
5 Monate:
Befund: TF bds. matt, retrahiert; Nase: Schleim; Rachen: reizl.;
Audiometrie: Verhaltensreakt. im Freifeld: 69-75 dB.; Deutl. Lauschhalt. bei Kinderliedern u. Geräuschen um 85dB.; Tympanogramme 50 daPa, li. stark abgeflacht; TEOAE: heute leider bds. nicht reproduzierbar.
Diagnose: Mittelohrbelüftungsstör. bds
Therapie: Sinupret Tr. u. Otriven Nasentr.
8 Monate:
Befund: TF bds. reizlos u. geschlossen; Nase frei, Rachen reizlos
Audiometrie: Verhaltensreakt. im Freifeld: 65-70 dB, Lokalisation kinderlieder nach mehrmaligem Probieren 90-100 dB, Tympanogramm bds. kaum gipflig, TEOAE re. 2 u.3 kHz registrierbar, Repro 63%, li. nicht registrierbar
Therapie: Adenotomie u. Paukendrainage bds., welche bereits auf Mitte April geplant ist

Ich hoffe, Euch ist nicht bereits die Lust vergangen den langen Text weiterzulesen, denn nun kommen meine zahlreichen Fragen, die Ihr durch die lange Vorgeschichte vielleicht leichter oder teilweise beantworten könnt:
1. Haltet Ihr die geplante OP zum derzeitigen Zeitpunkt für das
"Richtige"?
2. Liegen Erfahrungen zu dieser OP bei ähnlicher Vorgeschichte vor?
3. Wurde deswegen schon einmal jemand in der Uni Heidelberg
operiert, vielleicht auch ein Baby?
4. Ist schon zu viel ungenutzte Zeit verstrichen?
5. Was ist genau Repro? Hat sie sich verschlechtert?
6. Was bed. Typanogramm kaum gipflig?
7. Verstehe auch nicht richtig was genau die db und die Herzangaben
bedeuten.
8. Fehlen Euer Meinung nach wichtige Voruntersuchungen?
9. Hätte schon längst eine Hörgeräteversorgung stattfinden müssen?
10.Von meinem bisherigen Verständnis tippe ich ja auf einen
schweren Innenohrschaden li..Wäre P. auch ein evtl. Kandidat für
ein CI? Habe schon Einiges darüber von Euch erfahren. Wie
funktioniert das mit dem Magnet und dem Ring? Wie groß ist
sowas?
11.Muß man befürchten, daß sich das bessere re Ohr auch stark
verschlechtert?
12.Ist bei einer Mittelohrbelüftungsstörung eine BERA möglich?

Ich bin über jeden winzigen Hinweis dankbar. DANKE im Voraus.
Heike
Karin
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Re: So viele Fragen

#2

Beitrag von Karin »

Liebe Heike, alles können wir hier natürlich auch nicht beantworten, aber wenn wir fragen und du antwortest, was du noch weißt, dann kommen wir sicher dem Ganzen ein bisschen Näher.

Also wie es aussieht, hat dein Sohn Paukenergüße und zu große Mandeln. Klar, dass er damit nicht gut hören kann. (Nasenrachenraum ist wohl ziemlich zu)Insofern gibt eine Spielaudiometire zwar eine Antwort, nämlich, dass er im Moment schlecht hört, aber sicher nicht, wie er bei freiem Gehör hören würde.

Habt ihr versucht mit homöopatischen Mittel die Paukenergüße wegzubekommen?
Geht doch bitte noch zu eine Homöopathen. Warum fällt Ärzten nicht mal mehr ein als Nasentropfen oder Spray??? grr..
Die Zeit ist zwar jetzt bis zur geplanten OP nicht sehr lang, doch ich würde den befragen! Wenn ihr das nicht möchteet, sind Paukenröhrchen durchaus üblich. Über die Mandelentfernung habe ich dir hier einen Link gesucht:
http://www.aok.de/bund/tools/medicity/t ... php?icd=44

Wenn die Mandeln der Verursacher der Paukenergüße sind, dann wird das sicher bald nach der OP besser.
Über ein CI brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Dein Sohn wird danach bestimmt viel besser hören!

Eine Frage noch, hat dein Sohn oft Schnupfen oder andere Infekte?
Viele Grüße
Karin
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Momo
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Re: So viele Fragen

#3

Beitrag von Momo »

Hallo heike
ich möchte noch hinzufügen: Solltet ihr die OP machen, besteht auf einer Bera, denn wenn er eh in Narkose liegt ist das kein Problem! Am besten eine Notched Noise Bera, bei dir verschiedene Frequenzen einzeln untersucht werden, denn auch eine einseitge SH muss behandelt werden!

LG und alles Gute
Momo
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Heike
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Re: So viele Fragen

#4

Beitrag von Heike »

Hallo liebe Karin
Danke für Deine prompte Antwort u. Tipps.
Patrick neigt wohl schon etwas eher zu Erkältungen als z.B. seine Schwester, aber er schien darunter nie groß zu leiden.Er hatte auch selten Fieber.Vielleicht ist wirklich eine vergrößerte Rachenmandel der Hauptgrund des gelegentlichen Röchelns und Schnupfens.Da ich selbst sehr für Homöopathie bin, habe ich es öfters zwischendurch mal mit Ammonium Carbonicum, Kalium Jodatum u. Akonitum-Kügelchen, sowie den Sinupret-Tr.(rein pflanzlich) probiert.Etwas besser war es damit.Bisher habe ich die homöopath.Mittel von meinem Kinderarzt bekommen, nach einem geeigneten Homöopathen werde ich mich noch erkundigen.Seit ein paar Tagen erhält P. allerdings Ambrohexal-Saft u. Contramutan-Saft,weil er sich ausgerechnet jetzt leider gerade seine erste richtige Bronchitis zugezogen hat.Ich hoffe, er wird damit fit bis zur OP.

Heike
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Re: So viele Fragen

#5

Beitrag von Heike »

Hallo liebe Karin
Danke für Deine prompte Antwort u. Tipps.
Patrick neigt wohl schon etwas eher zu Erkältungen als z.B. seine Schwester, aber er schien darunter nie groß zu leiden.Er hatte auch selten Fieber.Vielleicht ist wirklich eine vergrößerte Rachenmandel der Hauptgrund des gelegentlichen Röchelns und Schnupfens.Da ich selbst sehr für Homöopathie bin, habe ich es öfters zwischendurch mal mit Ammonium Carbonicum, Kalium Jodatum u. Akonitum-Kügelchen, sowie den Sinupret-Tr.(rein pflanzlich) probiert.Etwas besser war es damit.Bisher habe ich die homöopath.Mittel von meinem Kinderarzt bekommen, nach einem geeigneten Homöopathen werde ich mich noch erkundigen.Seit ein paar Tagen erhält P. allerdings Ambrohexal-Saft u. Contramutan-Saft,weil er sich ausgerechnet jetzt leider gerade seine erste richtige Bronchitis zugezogen hat.Ich hoffe, er wird damit fit bis zur OP.

Heike
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Re: So viele Fragen

#6

Beitrag von Heike »

Hallo liebe(r?) Momo,
auch Dir herzlichen Dank für Deine schnelle Antwort.Ich werde das auf jeden Fall beim OP-Gespräch ansprechen.Ich wußte noch gar nichts von versch. BERA-Tests ,außer, daß es einen kurzen oder langen gibt und der Lange im Schlaf oder Narkose gemacht würde.
Heike
Andrea Heiker
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Re: So viele Fragen

#7

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Heike,

auf jeden Fall beidseitige BERA. CI ist nicht angezeigt.Eine Hörgeräteversorgung bei einseitiger Schwerhörigkeit ist umstritten, sollte jedoch probiert werden. Beim Typhanogramm wird getestet, ob das Trommelfell frei schwingen kann und die Schwingfähigkeit war bei Eurem Sohn eingeschränkt, weswegen man ja zu der Entfernung der Mandeln und zu Paukenröhrchen rät. Wie gut oder schlecht Patrick wirklich hört, kann man erst sagen, wenn das Trommelfell frei schwingen kann.

Gruß
Andrea

seit Geburt an Taubheit grenzend schwerhörig, im Alter von zwei Jahren mit zwei Hörgeräten versorgt, seit 2002 ein CI
Heike
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Re: So viele Fragen

#8

Beitrag von Heike »

Liebe Andrea
Herzlichen Dank auch an Dich. Es beruhigt mich schon sehr von so einem "alten Hasen" wie Dir zu erfahren, daß im Moment wegen der eingeschränkten TF-Beweglichkeit sowieso keine weiteren Untersuchungen möglich wären, so wurde wahrscheinlich auch noch nicht zu viel versäumt.Außerdem läßt das ja noch zu hoffen.
Ist der Notcht Noised Bera-Test bei verstopften Gängen während der OP überhaupt möglich?
Was spricht gegen eine Hörgeräteversorgung?
Meintest Du mit CI nicht angezeigt, daß es nicht nötig oder nicht möglich ist?

Heike
Nina M.
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Re: So viele Fragen

#9

Beitrag von Nina M. »

Hallo Heike!

Während der OP können zuerst die Paukenröhrchen gelegt werden, so dass das Mittelohr dadurch frei wird. Wenn man anschließend dann die BERA macht, dann dürfte die schon einigermaßen aussagekräftig sein.

Ein CI ist bei einer einseitigen Schwerhörigkeit nicht angebracht, einfach, weil es in Konkurrenz zu einem guthörenden Ohr nichts bringen wird. Eine CI OP macht nur Sinn, wenn das Kind/der Erwachsene wirklich auf beiden Ohren hochgradig oder an Taubheit grenzend schwerhörig (oder ganz taub) ist.

Bei einer einseitigen Schwerhörigkeit können aber Hörgeräte helfen, bei einer einseitigen Taubheit eine Cros-Versorgung z.B. ... daher ist es wichtig, dass ihr eine genaue Diagnose bekommt was eurem Kleinen nun fehlt.

Viele Grüße,
Nina
Schwerhörig seit dem 11. Lebensjahr, beidseitig mit CI's versorgt (1. CI 6/2003, 2.CI 10/2006)
Heike
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Re: So viele Fragen

#10

Beitrag von Heike »

Hallo Nina Mo
Auch an dich ein großes Dankeschön für die Hinweise.
Könntest Du mir netterweise noch sagen,was eine Cros-Versorgung ist?Habe davon noch nicht gehört.
Heike
Nina M.
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Re: So viele Fragen

#11

Beitrag von Nina M. »

Hallo Heike!

Bei einer CROS-Versorgung kommt an das taube Ohr ein Hörgerät mit Mikrofon. Dieses Hörgerät verstärkt aber halt nicht (denn das Ohr ist ja taub), sondern ist das mit einem Kabel mit dem Hörgerät auf dem guten Ohr verbunden. Das Hörgerät auf dem guten Ohr verstärkt dann entweder noch (wenn das gute Ohr auch schwerhörig ist) oder gibt nur die Signale vom tauben Ohr wieder.
Man bekommt so kein wirkliches Richtungshören oder ähnliches, aber man hat immerhin den Vorteil, dass man besser versteht, wenn die Leute auf der "tauben" Seite von einem stehen.

Gruß,
Nina
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Heike
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Re: So viele Fragen

#12

Beitrag von Heike »

Hallo Nina Mo,
Danke , Daß Du sogar so spät gleich noch geantwortet hast.Das war sehr informativ.Schönen Tag noch.
Heike
Andrea Heiker
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Re: So viele Fragen

#13

Beitrag von Andrea Heiker »

Hallo Heike,

warum bei einseitiger Schwerhörigkeit kein CI angezeigt ist, hat Nina ja schon beantwortet. Bei einer einseitigen Schwerhörigkeit ein Hörgerät zu verwenden, kann bei Kindern auf Akzeptanzprobleme stoßen. Auch mit Hörgerät wird ja das schwerhörige Ohr schwächer als das guthörende Ohr sein, und manche Kinder denken dann eben: Was soll ich mit einem Hörgerät? meines Erachtens sollte man es zumindest probieren.

Gruß
Andrea
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Momo
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Re: So viele Fragen

#14

Beitrag von Momo »

Erstellt von Nina Mo.
Hallo Heike!

Während der OP können zuerst die Paukenröhrchen gelegt werden, so dass das Mittelohr dadurch frei wird. Wenn man anschließend dann die BERA macht, dann dürfte die schon einigermaßen aussagekräftig sein.
Hallo Heike
Genauso wurde es bei uns bei der ersten Bera gemacht, die ja leider nur eine allgemeine war, aber das Ergebnis stimmte in den getesteten Bereichen schon!

Bei uns werden beide Arten von Bera in Kurznarkose gemacht, da jede kleinste Ablenkung verfälschte Werte liefern können. Die Notched Noise Bera dauert aber länger als die herkömmliche Bera, da eben verschiedene Frequenzen einzeln getestet werden. Bei uns hat letztendlich auf dem guten Ohr erst die NN-Bera wirklich gezeigt, dass unser Kleiner auch dort SH ist.
Mein Sohn ist trotz nicht nachweisbarer Hörreaktionen auf der einen Seite mit einem Hörgerät versorgt worden (später dann ja auch auf der guten). Er akzeptiert es voll und ganz, einen Nutzen können wir bisher (noch) nicht erkennen, aber da er es akzeptiert und es sicher nicht schadet ist es den Versuch wert. Eine Cross Versorgung wäre ja auch zu einem späteren Zeitpunkt, wenn er es wünscht jederzeit möglich (wurde mir so gesagt), aber die evtl. doch vorhandenen Hörreste solle man jetzt stimulieren (jedenfalls versuchen mit HG).

Alles gute für euch von Momo (sie)
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Heike
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Re: So viele Fragen

#15

Beitrag von Heike »

Hallo Andrea u. Momo
Danke für Alles.Ihr seid echt eine tolle Hilfe!
Heike
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Re: So viele Fragen

#16

Beitrag von Heike »

Hallo Ihr Lieben,
Patrick ist aus dem Krankenhaus entlassen. Er hätte tatsächlich ziemlich ausgeprägte Polypen gehabt, welche nun entfernt wurden und er bekam Paukenröhrchen aus Gold. Außerdem bekam er seine Hautanhängsel entfernt. Die Notched Noised Bera konnte leider nicht während der OP gemacht werden, da die Klinik leider kein "portables" Gerät zur Verfügung hätte (Danke aber nochmals für den Tip). Dafür haben wir schon in 2 Wochen einen neuen Termin zum Hörtest, bei dem evtl. eine Bera mitgemacht wird. Laut Ärztin wäre er vielleicht gar nicht nötig, aber ich werde besser darauf bestehen zur genaueren Dagnosestellung, oder? Patrick bekam noch vor der OP ein Schädel- CT zum Ausschluß auch innerer Fehlbildungen(glücklicherweise unauffällig). Er wurde mit einem Chloraldurat-Klistier sediert, welches er sehr gut vertrug. Das gleich Mittel würde man auch bei Bera-Untersuchungen geben. Im Moment freue ich mich, daß P. die OP soweit gut verkraftet hat. Er genießt es, wieder in seiner vertrauten Wohnung herumrollen zu dürfen. Ob er nun besser hört, kann ich noch nicht beurteilen. Ich hoffe auf ein besseres Ergebnis beim Hörtest.
Liebe Grüsse an alle
Heike
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Re: So viele Fragen

#17

Beitrag von Karin »

Liebe Heike, na siehst du, alles erst mal halb so schlimm. Aber Angst hat man natürlich als Mutter, darf man auch haben :-)
Schön, dass nun die Welt etwas besser aussieht für dich.

Alles Liebe für euch weiterhin
Karin
[size=small]

[Editiert von Karin am: Freitag, April 15, 2005 @ 04:00 PM][/size]
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Momo
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Re: So viele Fragen

#18

Beitrag von Momo »

Hallo Heike
na dann hffen wir mal das Beste. Schön, dass er die OP so gut verkraftet hat. Allerdings kann ich nicht verstehn, warum jetzt ggf. noch eine extra Narkose für eine Bera nötig sein muss, das hätten die ja auch vorher besser planen können....

LG Momo
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Re: So viele Fragen

#19

Beitrag von Heike »

Liebe Momo,
beim OP-Vorbereitungsgespräch 2 tage vor der geplanten OP habe ich erfahren, daß bedauerlicherweise in der Klinik nie Beras im OP gemacht werden können, weil eben kein "portables Gerät" zur Verfügung stehe. Beras können leider nur in der Pädaudiologie gemacht werden. Mir wurde auch angeboten alles zusammen woanders machen zu lassen, aber wo? Wieviel Zeit wäre dann wieder bis dahin verstrichen? Da sich ansonsten an diesem Tag eine Ärztin ganz besonders um Patricks Geschichte kümmerte und auch viel Verständnis zeigte, haben wir uns entschlossen P. hier operieren zu lassen.
Mein Mann und ich haben inzwischen das Gefühl, daß er ein klitzekleines bißchen besser hört. Auf alle Fälle haben wir viel Spaß mit ihm, denn er lacht wie fast immer den ganzen Tag. Er ist ein richtiger Strahlemann. Auf daß ihm das Lachen trotz allem nie vergehe!
Heike
Momo
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Re: So viele Fragen

#20

Beitrag von Momo »

Erstellt von Heike
Auf daß ihm das Lachen trotz allem nie vergehe!
Das wünsche ich euch auch!
:) Dass er besser hört ist klar, denn Ergüsse können bis zu 30dB "schlucken". Aber lasst auf jeden Fall noch eine Bera machen, damit ihr Sicherheit bekommt. Ich fand es nur erstaunlich, dass eine Bera nicht möglich ist... Hab ich vorher noch nie gehört, zumal die Kleinen ja oft sediert werden müssen und das dann ja auch im OP stattfindet...

Alles Gute weiterhin für euch von Momo
Wiebke und Sohn (fast 21 Jahre) mit 1 HG und 1 CI
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