Wie ich an meine Hörgeräte kam

Filmer
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Wie ich an meine Hörgeräte kam

#1

Beitrag von Filmer »

Ein „Wie bitte?“ zu viel, und ich landete nach gutem Zureden durch meine Frau beim HNO. Schwerhörig waren für mich bis dahin nur die anderen. Der Praxisbesuch endete mit der Aushändigung einer „Ohrenärztlichen Verordnung einer Hörhilfe“. Der Akustiker (lokale Kleinkette mit fünf Filialen) war gleich nebenan auf derselben Etage des Ärztehauses. Termin zum Ausmessen in einer Woche. Bestellt wurden zwei Testgeräte von Optimus Excellence. Noch eine Woche später waren sie da. Ich habe mich schnell an den ungewohnten sound und die beiden buddys an den Ohren gewöhnt. Auslesen des Nutzerprofils eine weitere Woche später. Die Einstellungen wurden gegenüber den ersten Messungen von HNO und Akustiker nicht verändert.

Als von Gerätestückpreisen jenseits von 4.000 € die Rede war, wurde ich hellhörig. Kein Thema lag mir bis dahin ferner als dieses. Ich fand das Schwerhörigenforum, las mich in die profunden Beiträge ein und stellte fest: Mir waren zwei umgelabelte Unitron-Geräte mit der höchsten Technikstufe verpasst worden. Alternativen müssten eigentlich auch möglich sein, wurden aber nicht angeboten. Mir Ahnungslosem gegenüber wurde gar nicht erwähnt, dass auch Kassengeräte ohne Zuzahlung zum Angebot eines Akustikers gehören müssen. Beim dritten Besuch eine Woche später wurden dann auf meine Veranlassung die Geräte downgegradet auf eine mittlere Stufe. Der Akustiker verabschiedete sich anschließend in den Urlaub, und ich suchte nach einer Alternative.

Ich fand im Internet ein Angebot des schweizerischen Onlinehändlers „Echo“, der seine Geräte in Deutschland von Rheine aus über die Kette Auric ausliefern lässt: das Hinterohrgerät Unitron Moxi B 5 Akku für rund 1.800 € . Offenbar ist es identisch mit dem Gerät von Optimus, das mir nach dem Test gut gefallen hatte. Gegenüber dem Akustiker eine Ersparnis von über 1.000 €. Ich wollte nicht monatelang rumprobieren, zumal man nach dem fünften Test sowieso nicht mehr weiß, wie zum Beispiel das zweite geklungen hat. Nach der Bestellung teilte mir die Barmer mit, dass sie keinen Zuschuss gewährt, weil der Anbieter im Ausland sitzt und keinen Vertrag mit der Krankenkasse hat.

Ich bin dann auf My Second Ear aufmerksam geworden. Dort kostet das gleiche Gerät nur 1.545 €. Nach Abzug des Krankenkassen-Anteils bleibt ein Eigenanteil für zwei Geräte von 1.419 €. Ein Wermutstropfen: Verlangt wird Vorkasse. Angepasst und ausgeliefert werden die Geräte nach gut drei Wochen über eine eigene Niederlassung hier in der Stadt. Dort nimmt ggf. ein Akustiker weitere Anpassungen vor, auch in der sechsjährigen von der Barmer bezahlten Servicezeit.

Der Hörgeräte-Markt ist in hohem Maße intransparent. Es ist ein Markt, der wie andere auch einem ständigen Wandel unterliegt. Der Einzelakustiker wird es schwer haben, in diesem von großen und finanzstarken Ketten beherrschten Geschäft zu bestehen. Und für uns Hörgeschädigte heißt das: Wer nicht aufpasst, zahlt zuviel.
kawatom
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#2

Beitrag von kawatom »

Hallo Filmer,
dem kann ich nur zustimmen. Es wird aber auch den Händlern leicht gemacht durch den nicht vorhandenen Wettbewerb
unterstützt durch nicht nachvollziehbare Preisgestaltung. Dazu kommt noch das die HG-Software nicht frei verfügbar ist.
Bei den älteren Klienten funktioniert das ja aber die nächste Generation wird das nicht mehr akzeptieren.
Für alle die Selffitting betreiben sollten mal Philips HG probieren, hier kann die Software einfach ohne Zwangsregistrierung
runter geladen werden.
VG kawatom
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ArsMachina
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#3

Beitrag von ArsMachina »

Hallo Filmer,

alles richtig gemacht, auch wenn hier sicherlich gleich einige monieren werden, dass Du erst bei einem Niedergelassenen getestet hast um dann online zu kaufen.
Andererseits hat sich der Akustiker auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert und Dich nicht auf Alternativen und insbesondere zuzahlungsfreie Geräte hingewiesen, was er eigentlich hätte machen müssen.

Ich habe auch online gekauft, allerdings bei Hearly und komplett "blind" also ohne vorherigen Test,
Auch ich bin zu 100% zufrieden und freue mich 50% gespart zu haben.

Ja, der Markt ist sehr unübersichtlich und auch komplett im Umbruch ;-)

Grüße Jochen
Resound Custom 9 (Onlinekauf bei Hearly)
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svenyeng
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#4

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
kawatom hat geschrieben: 12. Aug 2023, 15:06 Dazu kommt noch das die HG-Software nicht frei verfügbar ist.
Das ist auch voll und ganz richtig so.
HG Anpassung ist Sache von ausgebildeten Akustikern und da sollte nicht jeder dran rum schrauben.
Machst Du eine Operation am offenen Herzen auch selber? Der Chirurg ist bestimmt zu teuer.
Ok, ist etwas übertrieben, aber es geht in die Richtung.

Wenn HG Anpassung so einfach wäre, dann kann man ja die Akustikerausbildung abschaffen und HGs einfach per Katalog, Internet (Amazon), ... anbieten. Dazu dann den VHS-Kurs "HG Anpassung für Jedermann".
Dann brauchen wir die Akustiker nicht mehr. Wird ja eh immer nur gemeckert das die so teuer sind.
Aber Geiz ist eben Geil und wird wohl Imme noch geiler.

Das es mittlerweile wohl viele schwarze Schafe unter den Akustikern gibt, ok, das bekommen wir hier ja oft mit.
Aber trotzdem darf man nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt ne Menge gute.
Einige davon sind z.B. hier im Forum aktiv.
Ein Wermutstropfen: Verlangt wird Vorkasse.
Das wäre z.B. für mich das absolute K.O. Kriterium.
Ich zahlen keinen Cent für ein HG, solange ich nicht damit zufrieden bin.
Das ist alles individuell und ich muss ein HG testen.
Wir reden hier ja nicht von 5 Euro, sondern von 1000 Euro und mehr.
Und was ist bei Nichtgefallen? Dann hat man en Stress mit Rückgabe und Geld zurück.

Geiz ist Geil ist für mich bei Ohren und Augen keine Option. An dem was da nötig ist spare ich nicht.

Generell kaufe ich auch Dinge im Internet und das sogar recht häufig. Das sind aber alles Dinge, wo ich genau weiß was ich will und keine Beratung. Service etc. benötige.

Gruß
sven
Kiki-Auris
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#5

Beitrag von Kiki-Auris »

Ich finde es schön für dich, das du das richtige Gerät gefunden hast.
Dennoch möchte ich auch für die niedergelassenen Akustiker sprechen. In den kalkulierten Preisen für ein Gerät steckt ja auch die ganze Arbeitszeit rund um den Kauf herum.. wie ich selbst erfahren durfte und auch hier vielfach gelesen habe, gehen ja mehrere Stunden und Testphasen voraus, bis es zum Kauf kommt. Das ist ja Arbeitszeit des Akustikers, und die muss bezahlt werden. Hinzu kommt der Service, wenn tatsächlich mal was sein sollte. Man bekommt direkt ein Leihgerät mit.
Ist das online auch so? Gerät defekt, die schicken Demogeröte raus und erst dann schickt man sein eigenes ein?
Ich glaube nicht.
Jeder muss natürlich für sich seinen Weg finden, aber generell über die Preise der niedergelassen Akustiker zu schimpfen finde ich nicht fair.
Ich glaube, wir arbeiten alle nicht unentgeltlich, oder?


Und, ein weiterer Punkt: ist man online auch immer mit dem gleichen Mitarbeiter konfrontiert? Bei mir hat der Wechsel zwischen zwei Akustikern schon für Verwirrung gesorgt.. mag gar nicht drüber nachdenken jedesmal mit jemand anderem sprechen zu müssen.

Aber schlussendlich natürlich Geschmackssache, und ich denke auch der Schweregrad der Schädigung spielt auch eine Rolle.
svenyeng
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#6

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
In den kalkulierten Preisen für ein Gerät steckt ja auch die ganze Arbeitszeit rund um den Kauf herum.. wie ich selbst erfahren durfte und auch hier vielfach gelesen habe, gehen ja mehrere Stunden und Testphasen voraus, bis es zum Kauf kommt. Das ist ja Arbeitszeit des Akustikers, und die muss bezahlt werden. Hinzu kommt der Service, wenn tatsächlich mal was sein sollte. Man bekommt direkt ein Leihgerät mit.
Genau das ist der Punkt. Die Akustiker leben ja nicht von Lust und Liebe. Und nicht nur Arbeitszeit, sondern auch Geschäftsmiete, Inventar, Angestellte, etc. pp.
Hinzu kommt der Service, wenn tatsächlich mal was sein sollte. Man bekommt direkt ein Leihgerät mit.
Ist das online auch so? Gerät defekt, die schicken Demogeröte raus und erst dann schickt man sein eigenes ein?
Ich glaube nicht.
Ein Leihgerät bekommt man schon. Nur muss das erst mal zugeschickt werden. Und das wird 2 Tage Minimum dauern.
Wenn dann noch am Samstag was passiert hat man wohl erst frühestens Mittwoch ein Leihgerät.
Das geht nur wenn jemand nur leicht Schwerhörig ist und auch mal paar Tage ohne kann. In meinem Fall müsste ich zum Arzt und mich krankschreiben lassen. Ohne meine HGs bin ich nicht arbeitsfähig.

Gewisse Reparaturen macht der Akustiker sofort und ich kann drauf warten. Hatte es kürzlich erst das eines meiner HGs nicht ordnungsgemäß funktionierte. Die Akustikerin nahm das HG kurz mit in die Werkstatt und zerlegte es, machte alles sauber und baute es wieder zusammen.
Da war sehr viel Schnodder in den internen Filtern etc. Das HG funktionierte dann wieder ordnungsgemäß. Das Ganze hat vielleicht 15min gedauert.
Wenn wegen solcher Dinge erst via Post das hin- und her schicken losgeht, das fände ich ziemlich nervig.
Zur Post müsste ich ja auch fahren, da kann ich auch direkt zum Akustiker fahren.
Jeder muss natürlich für sich seinen Weg finden, aber generell über die Preise der niedergelassen Akustiker zu schimpfen finde ich nicht fair.
Ich glaube, wir arbeiten alle nicht unentgeltlich, oder?
Genau so ist es. Da hängt so viel dahinter und daher sind die Preis auch gerechtfertigt.
Man sollte aber auch da vergleichen und eben mal bei 1-2 anderen Akustikern noch einen Preis einholen, wenn man das für sich optimale HG gefunden hat. Geht ja nur darum einen Vergleich zu haben um ggf. noch nachhandeln zu können.

Gruß
sven
Dani!
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#7

Beitrag von Dani! »

ArsMachina,
Filmer wollte keine HGs der Holzklasse, dann erübrigt sich das Testen. Oder warum tat er das nicht im nachhinein, als er wusste, dass es aufzahlungsfreie Geräte gibt?

Ansonsten wäre ich bei solchen Erzählungen vorsichtig, an was der Erzähler sich noch erinnert. Durchaus möglich, dass er gefragt wurde, ob er die unterste Basiskategorie möchte oder ob er Akkus, Bluetooth oder RIC haben möchte - dann fallen sie schon stillschweigend raus.

Ich finde es schade, dass manche Neulinge mit so völlig blankem Wissen ins Vergnügen springen, sich dann hinterher über den Tisch gezogen fühlen, obwohl sie nicht (mehr) wissen, was der Akustiker alles gesagt hat.

Man lässt sich doch auch keine neue Heizung vom Fachpersonal aufschwatzen, ohne sich vorher wenigstens mal über mögliche Varianten nachgedacht zu haben. Der Heizungsbauer kann dann ins Detail gehen. Überlässt man ihm alle Entscheidungen, dann wird es auch teuer und man schimpft über dessen Abzocke.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
und doch bist du zu alt, dich nach ihr zu bücken.
Dominik
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L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
svenyeng
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#8

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Der Hörgeräte-Markt ist in hohem Maße intransparent. Es ist ein Markt, der wie andere auch einem ständigen Wandel unterliegt. Der Einzelakustiker wird es schwer haben, in diesem von großen und finanzstarken Ketten beherrschten Geschäft zu bestehen. Und für uns Hörgeschädigte heißt das: Wer nicht aufpasst, zahlt zuviel.
Dazu noch was:
Ich sehe die Intransparents nicht. Ich kann mir von verschiedenen Akustikern ein Angebot einholen und dann vergleichen.
Der Preis ist immer ein Komplettpreis (HG, Anpassung, Service).
Klar, ich muss natürlich schauen welche Serviceleistungen inclusive sind. Das ist ja oft unterschiedlich.
Bei den großen Ketten geht das nur über die Menge. D.h. die müssen schon richtige viele HGs verkaufen, um ihre Dumpingpreise zu machen.
Und das geht i.d.R. zu Lasten des Kunden. Ich sage nur Massenabfertigung, ...
Ausnahmen bestätigen da sicherlich auch mal die Regel.

Gruß
sven
Blümle
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#9

Beitrag von Blümle »

Dani! hat geschrieben: 13. Aug 2023, 09:12 Ich finde es schade, dass manche Neulinge mit so völlig blankem Wissen ins Vergnügen springen, sich dann hinterher über den Tisch gezogen fühlen, obwohl sie nicht (mehr) wissen, was der Akustiker alles gesagt hat.

Man lässt sich doch auch keine neue Heizung vom Fachpersonal aufschwatzen, ohne sich vorher wenigstens mal über mögliche Varianten nachgedacht zu haben. Der Heizungsbauer kann dann ins Detail gehen. Überlässt man ihm alle Entscheidungen, dann wird es auch teuer und man schimpft über dessen Abzocke.
Ich war auch eine dieser „Dummen“. Ich bin beim HNO raus und fragte noch nach Empfehlungen. Der meinte, es gäbe mittlerweile 5 Akustiker am Ort, und das sei ja gut. Einer sei direkt gegenüber. Mittlerweile ist der in deren Prunkneubau und dessen Inhaber (Zufall?) hat ebenfalls wie der HNO einen griechischen Namen. Er meinte noch, dass er viele Patienten habe, die mit Kassengeräten sogar besser zurecht kämen, als mit teuren Geräten. Ich bin vollstes Vertrauen dort hin. Wunderte mich noch über das Verpassen eines Analysegerätes vom Azubi, das der Meister beim nächsten Termin anpassen wollte. Oh Wunder, die Analyse und Anamnese ergaben, dass ich 5000 € zuzuzahlen hätte.
Habe dort abgebrochen (weil ein Testgerät eine Totalausfall hatte und ich das nicht so toll fand). Im nächsten Laden wurde mir dann gesagt, dass ich eine „Otoplastik“ aus der Manufaktur brauche, damit das Hörgerät auch Sinn mache. Davon war im ersten Laden keine Rede. Hörte sich alco echt besser an. Aber wieder: min. 5000 Zuzahlung plus Roger Mic (weitere 1000 €), die ich wegen meines Berufes brauchen würde. Ich wurde dann auch aufgeklärt, dass ich jetzt nicht mehr Patientin sondern Kundin sei. Auch dort musste ich die Segel streichen, weil die Otoplastiken die Hölle waren und sie es nicht hinbekommen hat. Okklusion. Kein Sharkbite, nicht bis zum 2. Knick.

Aus heutiger Sicht echt strohdumm, wie ich mich verhielt. Aber so dumm war ich wirklich. Ich dachte, dass im Anschluss an den medizinischen Befund der Schwerhörigkeit eine medizinische Weiterbehandlung mittels Hörgeräten erfolgen würde. Aber Pustekuchen. Sobald man beim HNO raus ist, ist man eben nur noch Kundin, der etwas verkauft werden muss. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass Vertrauen hier fehl am Platze ist, und man sich erst mal selbst schlau machen muss, was Hörgeräte sind, und wie einem das Zeug verkauft wird. Dass es dazu ganz unterschiedliche Herangehensweise gibt, und nicht unbedingt alles, was in den Läden so verhökert wird, auch nach Fachstandards abläuft.

Zwischendrin dachte ich echt mal, dass ich noch selbst die Ausbildung machen müsse, um mir fachkundig genug dann Hörgeräte/Otoplastikenm kaufen zu können.
Echt nicht zu fassen, dass das bei meinen Ohren so schwer sein soll.

Aber gut, - jetzt habe ich immerhin das zweite Paar Hörgeräte, die zigsten Otoplastiken und 11000 € los. Maximale Tragezeit/Tag 6 Stunden, - dann tun die Dinger einfach nur weh. Zuvor waren es max. 3 Std. schmerzfrei.
Teuer bezahlte Neulingsfehler.

Blöd nur, dass man sowas nicht vorher weiß und Vertrauen in die Branche hat, dass einem „medizinisch“ und fachgerecht geholfen wird.
Aber wie sollte man auch auf so eine Idee kommen? Ins Orthopädiegeschaft oder zum Physiotherapeuten gehe ich auch mit nem gewissen Vertrauen, dass das, was auf dem Rezept steht, auch ordentlich und fachgerecht durchgeführt wird. Aber vielleicht sollte ich auch diese Praxis überdenken, und erst mal zig Sachen/Testberichte lesen. Ist vielleicht halt echt nichts anderes als sich ne neue Heizung zu kaufen. Schlimm, traurig und schade, dass man offensichtlich mit mehr und noch mehr Mißtrauen durchs Leben gehen muss.
tabbycat
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#10

Beitrag von tabbycat »

Ich habe mich bei meinem ersten HG auch mangels besserem Wissen einschüchtern und über den Tisch ziehen lassen. Der monetäre Schaden bewegte sich zwar nur im dreistelligen Bereich, aber ärgerlich war's trotzdem - und schade um die Zeit, in der ich mit einer besser angepassten Versorgung besser hätte hören können.
So hieß es damals (beim vom HNO empfohlenen Akustiker 🙄) "Kassengeräte taugen nichts, die gibt's bei uns nicht - und was wollen sie denn noch - besser können wir ihr Hörsystem nicht einstellen, finden sie sich gefälligst mit dem jetzigen Zustand ab".
Gut ein Jahr später bin ich wegen einer abgebrochenen Batterieklappe zu einem anderen Akustiker. Der bot mir einen Hörtest an - verpasste meinem HG erstmal einen dickeren Schallschlauch und paßte alles neu an. Plötzlich konnte ich viel besser hören.
Beim gleichen Aku holte ich mir übrigens ein paar Jahre später das nächste HG - ein Kassengerät, mit dem ich super hören konnte.
Auch meine jetzigen HG's sind "nur" Einstiegsklasse - aber eben gut durch den Akustiker vor Ort angepasst.

Was meiner Ansicht nach schwarzen Schafen prima in die Hände spielt ist dummes Gequatsche und Angebergehabe à la "meine Hörgeräte haben fünftausend Euro gekostet. Darunter kann man alles vergessen " oder "der Onkel der Cousine meines Nachbarn hat superduperteure Hörgeräte, aber gut hören tut er damit auch nicht , das ist halt eben so".

Nein, Geiz ist nicht immer geil. - Aber ein gescheites Preis-/ Leistungsverhältnis schon 😉
Fazit: Auch bei meiner nächsten Versorgung in einigen Jahren werde ich genau hinsehen und nicht blind alles glauben, was man mir erzählt.
*********************************
Entweder wir finden einen Weg,
oder wir machen einen. 🤗
(Hannibal Barkas)
Carla
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#11

Beitrag von Carla »

Na ja, ich vermute mal, die Menschen, die online kaufen, sind nicht extrem schwerhörig. Und dumm auch nicht. Die werden sich über so was schon Gedanken machen und werden mal ein paar Stunden ohne auskommen. Die 80jährige fast Taube wird da nicht bestellen.
Mein kleiner privater Akustiker sagte neulich auch zu einer Kundin, sie solle doch erst mal versuchen, ohne Ersatzgeräte auszukommen, weil sie so viele nicht auf Vorrat hätten.
Ich singe nicht das Hohelied der kleinen Akustiker, denn die müssen die Kosten erst mal reinholen. Und mit der Aussicht auf den Kauf eines neuen Geräts in 6 (oder demnächst 9) Jahre kann keiner überleben. Und BTW: Hier wird immer vom guten Kleinen gesprochen, die Nebensachen wie Batterien, Sleeves etc. aber werden auch gerne aus dem Netz bestellt, wie ich las. Das Zusatzgeschäft könnte man dem kleinen Akustiker ebenso zukommen lassen.
Ist der Markt intransparent: Womöglich. Zumindest die Preise. Da viele Neue denken, es sind medizinische Geräte, liegt der Gedanken nahe, dass die Preise überall gleich sind. Und natürlich muss man für Mehr mehr zahlen. Aber die Preisunterschiede sind immens. Durch nichts zu rechtfertigen. Die Forschung zahlt nicht der Akustiker, und kein Kunde möchte die Ladenmiete für einen Monat zahlen.
svenyeng
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#12

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
... die Nebensachen wie Batterien, Sleeves etc. aber werden auch gerne aus dem Netz bestellt, wie ich las. Das Zusatzgeschäft könnte man dem kleinen Akustiker ebenso zukommen lassen ...
Da gebe ich Dir grundsätzlich Recht. Allerdings ist der Preisunterschied da immens und bei Batterien und Cerumenfilter brauche ich keine Beratung.
Der Preisunterschied ist mir für den Kleinkram irgendwie viel zu hoch.
In meinem Fall kommt noch dazu, das ich rund 20km bis zu meinem Akustiker zum fahren habe.
Bis ich da hin und her bin und Kleinkram gekauft habe, ist ne Stunde weh.
Die Fahrtkosten muss man dann auch noch bedenken.

Gruß
sven
Carla
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#13

Beitrag von Carla »

DHL wäre eine Möglichkeit. Da dir dein Akustiker sowieso Einiges zusendet, wäre das Zubehör, vielleicht in einer grösseren Menge, beizulegen, eine Möglichkeit.
Aber sei es drum. Und die Preisunterschiede bei Hörgeräte sind immenser als ein paar Cent.
cherusker
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#14

Beitrag von cherusker »

Zubehör wie Batterien vom "kleinen" Akustiker? Würde ich gerne auch dort kaufen, aber leider wird oftmals für so etwas ein deutlich überzogener Preis verlangt. Da werden Standard-Batterien mit dem Logo des Akustikers bedruckt als Hörgeräte-Premium-Batterien für 4-5€ pro 6 Batterien beworben. Warum kann ein Akustiker nicht einfach gängige Marken (Rayovac, PowerOne, etc.) einkaufen und mit einem geringen Aufschlag verkaufen, wie es auch Online-Shops tun.
Anderes Zubehör ist auch nicht immer vorrätig und muss erst bestellt werden. Der viel gepriesene Service-Vorteil beim alteingesessenen Akustiker um die Ecke ist oftmals nicht mehr vorhanden.
Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Kunden weitestgehend alles online kaufen
Grüße vom cherusker :cheers:
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akopti
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#15

Beitrag von akopti »

Ein Wort zu den gelabelten Batterien. Diese können genauso auch Markenbatterien hoher Qualität sein wie PoweOne. Die Labelung hat den Zweck als Werbeträger. So ist es zumindestens bei uns im Betrieb.

Gruß Dirk
cherusker
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#16

Beitrag von cherusker »

Das will ich gar nicht abstreiten, bzw. kann nicht beurteilen, wo diese hergestellt wurden.
Dass diese als Werbeträger genutzt werden, ist mir auch klar. Wobei ich hier auch nicht beurteilen kann, ob jeder Akustikerbetrieb 5€ für Batterien verlangt oder einige auch nur 2€. Mir geht es hier um die Preisgestaltung, beispielhaft.
Ist ein Blister Batterien vom Akustiker 5€ wert bzw. dieser Preis angemessen? Woher kommt diese Preisvorstellung?
Das gleiche hat man doch bei den HG's. Da wird auch erwartet, dass der Kunde gerne für das Gefühl von Premium und exklusiv bezahlt. Und das ganz selbstverständlich. obwohl die Leistung des Akustikers in manchen Fällen eben doch nur so lala ist. Da muss die Branche einfach umdenken.

Ich bin auch bei einer "kleinen" Akustikerin mit lediglich einem Laden, der günstig auf dem Heimweg liegt. Ich habe da auch mehr gezahlt, als Online oder zum Beispiel beim großen F. Aber auch deutlich weniger als ich bei einem anderen alteingesessenen Akustiker hätte bezahlen müssen. Das war es mir aber wert, weil mein Anpassung/Versorgung lange gedauert hat und die Tragezeiten der Testgeräte auch mal länger als 30 Tage dauerten oder ich schon mehrmals wegen der rechten Otoplastik vorstellig geworden bin.
Batterie und Pflegeprodukte kaufe ich trotzdem Online.
Grüße vom cherusker :cheers:
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svenyeng
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#17

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Ein Wort zu den gelabelten Batterien. Diese können genauso auch Markenbatterien hoher Qualität sein wie PoweOne. Die Labelung hat den Zweck als Werbeträger. So ist es zumindestens bei uns im Betrieb.
Nur diese Werbung zahlt am Ende der Kunde, denn die Verpackung mit dem Namen des Akustikers drauf gibts sicherlich nicht kostenlos.

Bei 1,50 bis 1,80 Euro für 6 Batterien und meinetwegen Abnahme von 10 6er Blistern würde ich beim Akustiker kaufen.
Nur bei 5 Euro pro Blister, nee Danke. Das passt nicht. Das ist mehr als der 3-fache Preise.

Ich glaube aber auch das die Akustiker gar kein Interesse dran haben großartig Batterien zu verkaufen.
Da bleibst ja nicht viel Marge hängen. Solch Batteriemengen kann der kleine Akustiker gar nicht einkaufen.

Gruß
sven
kawatom
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#18

Beitrag von kawatom »

Hallo,
zu den Batterien, viele der Kunden haben kein Internet und Handy. Hier dienen die Batterien aber als Mittel um
die Kunden regelmäßig in die Läden zu holen, langfristig für den AKU doch viel wichtiger!
Gruß kawatom
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cherusker
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#19

Beitrag von cherusker »

Man muss hier gar nicht von Batteriemengen sprechen.
Wenn ein Akustiker für die gleichen Batterien, die beim großen A 1,39€ pro Blister kosten, 1,59€ oder meinetwegen auch 1,79€ nimmt, dürfte auch ein bisschen Geld beim Aku hängen bleiben. Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist und einkaufen muss der Aku Batterien so oder so.
kawatom hat geschrieben: 15. Aug 2023, 17:07 viele der Kunden haben kein Internet und Handy
Da möchte ich dir widersprechen. Heute sind Handys und Internet auch bei den Ü70 weit verbreitet. Die die es (noch) nicht haben, haben Kinder und Enkel, die die Batterien online kaufen.
Ich vermute, nur noch ein kleiner Teil der Kunden kauft seine Batterien beim Akustiker. Notfalls gibt's die auch in der Drogerie.
Ein angemessener Preis beim Aku würde die langfristige Kundenbindung aber positiv beeinflussen.
Grüße vom cherusker :cheers:
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#20

Beitrag von Dani! »

Wenn man als Einzelakustiker mangels Masse schon im Einkauf dass 3-5 fache für einen Blister von dem bezahlt, was der Online Händler aushandeln kann, dann macht dieser bei einem Verkaufspreis von 1,50 €-1,80 € keinen Gewinn. Hier gilt dann nicht mehr die Devise: Kleinvieh macht auch Mist. Ganz im Gegenteil macht er umso mehr Verlust.
Manchmal liegt dir die Welt zu Füßen
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#21

Beitrag von cherusker »

Im schlimmsten Fall (falls er keine andere Bezugsquelle findet) kauft der Akustiker seine Batterien genauso im Online-Shop für 1,39€ je Blister. Wenn er die für 1,79€ in den Laden hängt, ist das immer noch ein guter Preis ohne Verlust zu machen. Sogar 1,99€ geht da für mich noch klar und ist mMn. fair.
Für mich ist das wie die Bonbons an der Supermarkt-Kasse. Stehe ich an der Kasse und der Preis für die Bonbons ist okay, nehme ich welche mit (wo ich doch gerade da bin). Sind sie zu teuer, verzichte ich.
Bin ich bspw. zum Service bei Akustiker und würde ich dort einen 10er-Pack vernünftiger Batterien für 19,90€ bekommen, würde ich die kaufen. Bei 30€ macht es keinen Sinn mehr, da bekomme ich Online zwei 10er-Pack inkl. Versandkosten.

Nur damit das nicht falsch verstanden wird: Für mich muss ein Akustiker keinen Verlust an den Batterien machen oder die zum EK an den Kunden weiterreichen. Er braucht sich aber auch nicht wundern, wenn die "Premium-Batterien" für 5,00€ pro Blister auf der Theke verstauben.
Grüße vom cherusker :cheers:
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#22

Beitrag von Kellea »

cherusker hat geschrieben: 15. Aug 2023, 17:21 Man muss hier gar nicht von Batteriemengen sprechen.
Wenn ein Akustiker für die gleichen Batterien, die beim großen A 1,39€ pro Blister kosten, 1,59€ oder meinetwegen auch 1,79€ nimmt, dürfte auch ein bisschen Geld beim Aku hängen bleiben. Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist und einkaufen muss der Aku Batterien so oder so.
kawatom hat geschrieben: 15. Aug 2023, 17:07 viele der Kunden haben kein Internet und Handy
Da möchte ich dir widersprechen. Heute sind Handys und Internet auch bei den Ü70 weit verbreitet. Die die es (noch) nicht haben, haben Kinder und Enkel, die die Batterien online kaufen.
Ich vermute, nur noch ein kleiner Teil der Kunden kauft seine Batterien beim Akustiker. Notfalls gibt's die auch in der Drogerie.
Ein angemessener Preis beim Aku würde die langfristige Kundenbindung aber positiv beeinflussen.
Da muss ich jetzt aber auch mal meinen Senf zugeben. Nicht jeder hat Kinder und Enkel, die traurige Wahreheit ist, das immer mehr alte Menschen einsam sind.
Ich bin noch nicht Ü70, bestelle aber nur das im Internet, was ich Lokal gar nicht bekomme (z.B. manches für meinen Künstler-Bastelbedarf) natürlich schaue ich Lokal auch auf die Preise und vergleiche auch. Aber wegen Batterien werde ich bestimmt nicht zum Online Besteller. Meine Eltern sind mittlerweile Ü70, bestellen aber dennoch nur selten und nur bestimmte (ähnlich wie ich) Sachen Online. Auch meine Kinder sind eher keine Online Besteller.
Leider macht der Online Einkauf (wie z.B. das große A), bzw. die "Geiz ist Geil" Mentalität die kleinen Lokalen Fachgeschäfte immer mehr kaputt. Die Händler bieten immer kleinere Sortimnente an, bis sie schließlich ganz aufgeben. Was wiederum den Onlinekauf fördert. Mir bleibt ja bei manchen Artikeln gar keine andere Möglichkeit mehr.
LG Kellea
Der Teufel hat mich geschickt und Gott hat's abgesegnet.
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cherusker
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#23

Beitrag von cherusker »

@Kellea:
Da hast du natürlich recht. Ich finde es auch schade, dass der lokale Handel in vielen Bereichen (Sortiment, aber auch Service) deutlich abgebaut hat. Leider hat sich das aber so entwickelt, wie es nun ist. Der Einzelhandel muss sich dem stellen und umplanen oder sich anders organisieren. Das gilt auch für die Akustiker.

Die breite Masse kann oder will sich die Preisdifferenzen zwischen online und stationär nicht mehr leisten. Das müssen wir jetzt nicht an HG-Batterien festmachen. Ein andere Beispiel ist Zubehör, wie externe Mikrofone oder TV-Adapter. Teilweise kostet das beim Akustiker 100€ mehr als Online und schneller bekomme ich es da auch nur, falls es gerade im Lager rumliegt.
Grüße vom cherusker :cheers:
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#24

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Leider macht der Online Einkauf (wie z.B. das große A), bzw. die "Geiz ist Geil" Mentalität die kleinen Lokalen Fachgeschäfte immer mehr kaputt. Die Händler bieten immer kleinere Sortimnente an, bis sie schließlich ganz aufgeben. Was wiederum den Onlinekauf fördert. Mir bleibt ja bei manchen Artikeln gar keine andere Möglichkeit mehr
Das ist richtig, aber oftmals tun die Händler auch nichts, damit wieder mehr bei Ihnen gekauft wird.
Das geht schon los mit Öffnungszeiten. Hier bei uns im Ort macht der eine um 8 Uhr auf, der nächste um 8:30 Uhr und der dritte um 9 Uhr.
Das gleich Spiel mit der Mittagspause.
Grade letzte Woche hatte sich meine Mutter mal wieder geärgert. Der Inhaber eines Geschäftes war draussen am fegen und hatte noch nicht geöffnet. Das er mal flexibel ist und sieht das eine Kundin zu ihm will und dann grade mal fragt ob sie zu ihm will und dann kurz aufmacht.

Bei Reklamationen hatte ich auch schon ordentliche Diskussionen. Sowas gibts online nicht. Da ist man bestellt gestellt.
Einpacken, zurückschicken, Geld ist umgehend wieder auf dem Konto. Grade Amazon ist da richtig super.
Ok, kommt selten vor, zu mindest bei mir, aber kann ja mal sein.

Oder nehmen wir Beratung. Das ist auch oftmals ein großes Problem. Die Händler selber haben heute kaum noch Fachwissen.
Wenn der Onlineshop dann mehr Infos etc. pp. bereithält, wird eher dort gekauft.

Oft sind die Kunden bereit einen höheren Preis zu zahlen, aber dann muss ne gute Beratung kommen und natürlich auch ein guter Service geboten werden.

Was ich z.B. sehr unschön finde heutzutage sind Ausschreibungen wie es im öffentlichen Dienst gemacht werden muss.
Dort wird deutschlandweit und teils auch bei ganz großen Dingen europaweit ausgeschrieben.
Wenn dann z.B. eine Stadt im Norden etwas ausschreibt, sagen wir es geht um neue PCs, dann kann es passieren das ein Händler aus dem Süden der günstigste ist und den Zuschlag bekommt. Der Händler vor Ort, der auch an die entsprechende Stadt Gewerbesteuer zahlt und etwas teurer ist hat dann Pech. Das passt für mich nicht zusammen,.
Das ist von öffentlicher Stelle das gleiche als wenn wir im Internet kaufen.

Gruß
svem
cherusker
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Re: Wie ich an meine Hörgeräte kam

#25

Beitrag von cherusker »

svenyeng hat geschrieben: 16. Aug 2023, 14:14 Was ich z.B. sehr unschön finde heutzutage sind Ausschreibungen wie es im öffentlichen Dienst gemacht werden muss.
Dort wird deutschlandweit und teils auch bei ganz großen Dingen europaweit ausgeschrieben.
Wenn dann z.B. eine Stadt im Norden etwas ausschreibt, sagen wir es geht um neue PCs, dann kann es passieren das ein Händler aus dem Süden der günstigste ist und den Zuschlag bekommt. Der Händler vor Ort, der auch an die entsprechende Stadt Gewerbesteuer zahlt und etwas teurer ist hat dann Pech. Das passt für mich nicht zusammen,.
Das ist von öffentlicher Stelle das gleiche als wenn wir im Internet kaufen.
Jetzt driften wir aber doch arg vom Thema ab. Für Ausschreibungen der öffentlichen Hand gibt es ein Vergaberecht, welches eingehalten werden muss. Wenn das bundesweit/europaweit vorschreibt, z.B. wenn die voraussichtliche Auftragssumme über einem Grenzwert liegt, dann muss das so gemacht werden.
Grüße vom cherusker :cheers:
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