Reinhard2 aus Niedersachsen

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
Reinhard2

Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#26

Beitrag von Reinhard2 »

Mukketoaster hat geschrieben: 22. Jan 2023, 21:46 Hallo Reinhard

Schön bist du hier! Dein Fall klingt ziemlich spannend, halte uns mal auf dem laufenden!
Dann will ich mal die Fortsetzung schildern: ;)

Ich war zwei Mal in der HNO-Ambulanz der Medizinischen Hochschule Hannover und wurde dort einschließlich Hörtest, Mini-Dreh-Aufnahme des Schädels/Innenohrs, hochauflösendem MRT Felsenbein etc. untersucht. Die Aufnahmen ergaben weder im HNO-Fach noch nach Begutachtung durch Neuro-Pathologen Auffälliges. „Alles ok“.

Vor der Abschluss-Aussage kam noch der Satz “interessanter Fall, hatten wir noch nicht, dass Sie das Geräusch selbst erzeugen können, spricht eher für ein mechanisches Problem“. Kann das Geräusch "erzeugen" durch tiefes Sprechen, wenn ich mich räuspere oder andere neben mir sich räuspern, beim Schluckauf, beim Autofahren über Kopfsteinpflaster, bei Wind, also m. E. immer, wenn das Trommelfell (oder Schädel?) durch Schallwellen angeregt wird.

Hörsturz wurde ausgeschlossen (nahezu identisches Audiogramm wie vor über 5 Jahren und fast seitengleich), Tinnitus nein, da kein Dauergeräusch und nie da, wenn ich es nicht selbst anrege.

Kann mir nicht vorstellen, dass ich ein medizinischer Einzelfall bin.

Wenn nichts mehr geht, Empfehlung: Orthopäde (verspannter Nacken) bzw. Kieferorthopäde (der sagte aber schon: ist nichts Auffälliges).

Da nach dem fünfminütigen lauten Kopfhören vor 7 Wochen das verzerrte Geräusch deutlich stärker wurde, sehe ich einen Zusammenhang mit Stress für die Haarzellen, die im Hochton eh schon am schwächsten sind, siehe Signaturwerte.

Dieses verzerrte Hören soll angeblich oft mit Hochtonschwerhörigkeit verbandelt sein, komisch, dass die MHH da nichts zu gesagt hat…Dann wäre es ja nicht ungewöhnlich.

Bin ratlos, schlecht Hören ist ja eins und man kann sich mit Hörgerät beschäftigen, aber diese verzerrten Geräusche, ich fürchte, das wird doch eher schlechter durch ein Hörgerät, wenn ich da noch Verstärkung raufgebe, oder? :roll:

Beste Grüße
Reinhard
Reinhard2

Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#27

Beitrag von Reinhard2 »

Nun bin ich gerade dabei, einen Hörgeräteakustiker auszuwählen.

Was ich noch immer als Neuling auf diesem Gebiet nicht verstanden habe, ist der Widerspruch:

Ich soll jedweden Lärm vermeiden, da die Ohren offenbar gestresst sind. Wenn ich nun aber ganztägig in bestimmten Frequenzen 80dB oder mehr in die Ohren gebe (Hörgerät)), kann das m. E. die Sache nur noch verschlimmern. Ich habe trotz intensiven googlens noch kein Argument gefunden, das dies entkräftet. Die HNO und Akustiker sagen stets nur: "Das ist nicht schädlich". Warum nicht, kann überzeugend niemand darlegen.

Kann jemand hierzu etwas sagen? :roll:
Dani!
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Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#28

Beitrag von Dani! »

Reinhard2 hat geschrieben: 27. Feb 2023, 14:25 Ich soll jedweden Lärm vermeiden, da die Ohren offenbar gestresst sind. Wenn ich nun aber ganztägig in bestimmten Frequenzen 80dB oder mehr in die Ohren gebe (Hörgerät)), kann das m. E. die Sache nur noch verschlimmern. Ich habe trotz intensiven googlens noch kein Argument gefunden, das dies entkräftet.
Das liegt daran, weil dein Argument auch nicht entkräftet werden kann, da es grundsätzlich erstmal richtig ist.
Bedenke allerdings, dass du zwar teilweise einen Hörverlust von über 80dB hast, die Hörgeräte deshalb aber noch lange nicht 80dB auf die Ohren dröhnen. Und erst Recht nicht dauerhaft. Man sagt bei Innenohrschwerhörigkeit, dass die Hörgeräte um etwa 1/3 des Hörverlusts verstärken, bei 90dB Verlust also maximal 30dB.

Im Gegensatz dazu muss bei einer reinen Schalleitungsstörung der Hörverlust im Prinzip 1:1 verstärkt werden. In dem Fall trägt aber das Innenohr trotzdem keinen Schaden davon.
Dominik
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Vorsicht bissig.
Ohrenklempner
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Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#29

Beitrag von Ohrenklempner »

Das Risiko einer fortschreitenden Hörschädigung steigt natürlich mit höherem Dauerlärmpegel. Aber: Bei deiner gering- bis mittelgradigen Hörschädigung musst du dir keine Sorgen machen. Du brauchst ja im Grunde nur eine Verstärkung der leisen Pegel auf ein paar dB überhalb deiner Hörschwelle, da kann man kaum von einer Lärmbelastung reden.
Reinhard2

Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#30

Beitrag von Reinhard2 »

Herzlichen Dank Euch für die Tipps und Erläuterung!

Viele Grüße Reinhard
Reinhard2

Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#31

Beitrag von Reinhard2 »

Ohrenklempner hat geschrieben: 27. Feb 2023, 15:18 Bei deiner gering- bis mittelgradigen Hörschädigung musst du dir keine Sorgen machen. Du brauchst ja im Grunde nur eine Verstärkung der leisen Pegel auf ein paar dB überhalb deiner Hörschwelle, da kann man kaum von einer Lärmbelastung reden.
Im Grunde habe ich im Augenblick (abgesehen von den merkwürdigen Geräuschen) Hörprobleme nur beim TV und da auch nur bei Filmen, da diese oft schlecht abgemischt sind. Unterhaltungen null Probleme, andere TV-Sendungen mit ordentlichem Sprecher (Nachrichten etc.) null Probleme. Nun frag ich mich gerade, ob sich der ganze Stress mit den Hörgeräten (monatelanges Testen, vermutlich tausende Euro Zuzahlung) überhaupt bei meinen Werten "lohnt" oder ob ich mit einem TV-Kopfhörer (Sennheiser o. ä.) nicht einfacher bedient wäre... :roll:
Blümle
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Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#32

Beitrag von Blümle »

Du könntest Dir, bevor Du Dich dieser Prozedur unterziehst, zunächst (statt diesem Sennheiser der ja nur für den Fernseher ist) mal Airpods kaufen und die mit dem von Dir eingegeben Hörtest einstellen und dann einfach mal testen, ob Dir das in der Art was bringt. Airpods wären zunächst auch um einiges günstiger und problemloser in Betrieb zu nehmen als gleich „richtige“ Hörgeräte.
(Zu Airpods und den Möglichkeiten damit findest Du mit der Suche-Funktion im Forum hier einiges an Lesestoff.)
Ohrenklempner
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Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#33

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich muss dazu sagen, dass ein normaler Kopfhörer breitbandig lauter macht und nicht nur das, was das Ohr nicht mehr hört (die leisen hohen Pegel). Deine Bedenken hinsichtlich Lärm wären also bei Kopfhörern eher berechtigt als bei Hörgeräten.

Teste doch mal was Aufzahlungsfreies. Wenn du wenig Probleme in Gesprächen hast, brauchst du auch kein teures Hörgerät.
Und wenn's nicht klappt, warte nicht so lange, bis kaum noch was geht. Innerlich rolle ich immer mit den Augen, wenn die Leute zig Jahre ihre Hörschädigung verdrängt und schön geredet haben, aber jetzt, wo gar nichts mehr geht, wieder so hören wollen wie früher. Schwierig!
Reinhard2

Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#34

Beitrag von Reinhard2 »

Vielen Dank für die Tipps und Anregungen!
Lodda
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Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#35

Beitrag von Lodda »

Eine Verordnung bekommt man ja nicht so ohne weiteres verschrieben. Da liegt ja schon was im argen.
Beginn mal mit der Anpassung, Du wirst dich wundern was du wahrscheinlich alles nicht mehr gehört hast.
Bei einer Nachrichtensendung spricht halt nur einer und es gibt keine weiteren Geräusche und Hintergrundmusik wie bei Spielfilmen. Das dürfte auch ein Grund für das Schlechtere verstehen bei Filmen sein. Wobei ich Dir Recht gebe dass das Verhältnis zwischen Sprache und Musik oft zu Wünschen übrig lässt.
Gruß Lothar

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Pfadi_
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Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#36

Beitrag von Pfadi_ »

Hallo Reinhard,

na ja, im Hochtonbereich fehlt dir doch ein ganzes Stück. Ich möchte dir auch empfehlen, offensiv mit der Situation umzugehen. Damit du so jung bleibst, wie du dich fühlst und in deinem Eingangspost beschreibst.

Es lohnt sich.

Grüße

Pfadi
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Reinhard2

Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#37

Beitrag von Reinhard2 »

Überredet, werde es angehen ;) Einfacher wäre es für mich gewesen, wenn diese verzerrten Geräusche nicht da wären (Dysakusis?). Da ist noch die Sorge, dass sich das durch Hörgeräte verstärkt...
Lodda
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Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#38

Beitrag von Lodda »

:yes:
Gruß Lothar

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Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#39

Beitrag von Pfadi_ »

Reinhard2 hat geschrieben: 27. Feb 2023, 18:04 Überredet, werde es angehen ;) Einfacher wäre es für mich gewesen, wenn diese verzerrten Geräusche nicht da wären (Dysakusis?). Da ist noch die Sorge, dass sich das durch Hörgeräte verstärkt...
Mit Dysakusis kenne ich mich nicht aus. Tinnitus-Patienten machen die Erfahrung, dass der Tinnitus ob der geringeren Höranstrengung und der übertönenden Klänge leiser / weniger stöhnend wahrgenommen wird. Vielleicht ist das bei dir ja auch so.

Grüße

Pfadi
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Reinhard2

Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#40

Beitrag von Reinhard2 »

Noch eine letzte Frage, bevor ich mich zum Hörgeräteakustiker traue ;)

Was mich noch verunsichert ist, dass bei jedem Musikhören schon bei Zimmerlautstärke Druck auf dem rechten Ohr entsteht, als wenn das Lärmtrauma noch nicht ganz überstanden wäre. Ist aber ja schon 3 Monate her. Meine Bedenken sind, dass bei Einsatz von Hörgeräten die Ohren zusätzlich "gestresst" werden. Irgendwo hab ich einen Thread gefunden "Tinnitus durch Hörgeräte?" oder so ähnlich...

Meine Stamm-HNO meinte damals, ich solle vor Angehen des Themas ein halbes Jahr warten, bis sich da "alles beruhigt habe".

Ihr von mir zuerst aufgesuchte Vertreter (recht gute Bewertungen) kurz vor Silvester meinte zum Thema Hörgeräte: "Lassen Sie sich da zu nichts drängen. Ich habe offen gestanden keinen einzigen Patienten mit Hörgeräten, der wirklich zufrieden ist".

Grüße Reinhard
Pfadi_
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Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#41

Beitrag von Pfadi_ »

Reinhard2 hat geschrieben: 23. Mär 2023, 12:05
Ihr von mir zuerst aufgesuchte Vertreter (recht gute Bewertungen) kurz vor Silvester meinte zum Thema Hörgeräte: "Lassen Sie sich da zu nichts drängen. Ich habe offen gestanden keinen einzigen Patienten mit Hörgeräten, der wirklich zufrieden ist".
Hallo Reinhard,

zu deiner Frage kann ich leider nichts beitragen, aber …

…die Aussage des Vertretungs-HNO macht mich, gelinde gesagt, sprachlos. Was für‘n großer Quatsch - sowohl medizinisch als auch tatsächlich.
Bei der Wahl der Fachrichtung hätte er wohl lieber besser aufgepasst.

Grüße

Pfadi
Starkey Evolv AI 2400 ITC R
Reinhard2

Re: Reinhard2 aus Niedersachsen

#42

Beitrag von Reinhard2 »

Ja, fand ich auch etwas, sagen wir, "ungewöhnlich" ;)
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