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Andreas
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Registriert: 27. Okt 2003, 13:22
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#1

Beitrag von Andreas »

Hallo liebes Forum,

ich habe da jetzt einmal eine grundsätzliche Frage.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen
DGS (Deutsche Gebärdensprache) und LBG (Lautsprachbegleitenden
Gebärden)???

Gruß
Andreas
Inge Wasserberg
Beiträge: 42
Registriert: 8. Dez 2003, 21:00
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Wohnort: Berlin

Re: Sprache

#2

Beitrag von Inge Wasserberg »

Hallo Andreas!:)
Bei LBG benutzt Du weiterhin die normale deutsche Lautsprach-Grammatik. Aber die Worte sagt Du lautsprachlich (entweder mit Stimme oder aber stimmlos, jedenfalls mit korrektem Mundbild), sowie sprachtragend mit visuellem Symbol. Bedeutet: Jedem deutschen Lautsprach-Wort ist eine visuelle Gebärde gleichgesetzt.

Bei DGS (deutsche Gebärdensprache) hast Du zum großen Teil die tradierten Gebärden (Tisch, Stuhl, Bus, Fahrrad, essen, trinken usw.) gleich wie bei LBG. Aber die Grammatik ist völlig anders. Gehörlose "denken Filme". Für sie ist alles Sichtbare von Bedeutung. Darum hat der "Gebärdenraum" in der DGS eine tragende Bedeutung. Man kann in DGS anders erzählen. Man erzählt halt "Film-Sequenzen". Dem Gebärdensprecher kann man zuschauen, wie er eine "Sequenz" darstellt. Er schlüpft dann in eine Rolle, ist für Sekunden tatsächlich ein anderer Mensch oder Tier oder Gegenstand. In DGS werden darum auch oft tradierte Gebärden mit bestimmten Eigenschaften verknüpt in einer einzigen Gebärde dargestellt. Beispiel: Du sagst nicht: Die Saloon-Tür schwingt auf!" Sondern Du beschreibst die Tür (Höhe, Breite, evt Material) und gleich danach zeigst Du die Tür in der schwingenden Bewegung, samt Tempo und Nachschwingen. Die komplette Szene wird in der Regel eingebettet in den Raum bzw Bezug, in dem die "Saloon-Tür" sich befindet und durch wen die Tür benutzt wird. Gruß von Inge;)
Inge mit Ralf 06/88hörend, aberSI-Störungen und Patrick 03/91 mittel-bis hochgradg sh, ADS + autistische Züge
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