Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

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anhofi
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Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#1

Beitrag von anhofi »

Ich muss mal kurz mein riesen Problem loswerden.
Kurze Erklärung zu meinem Hören/akustischem Verstehen:
Seit langer Zeit suche ich nach passenden Hörgeräten. Ich war schon bei vielen Akustikern, von denen nur einer (Fielmann) bereit war mir auch ein kostenfreies Gerät zum Test anzubieten. Alle anderen Akustiker waren der Meinung ein Basisgerät ist für meinen Hörverlust nicht ausreichend.
Mein Hörverlust links der Hochtonbereich 35 dB bis 2,5 Hz dann fällt er bis 4 Hz konstant ab um sich danach im Nichts aufzulösen. Rechts liegt der noch hörbare Bereich zwischen 55 Hz und 70 Hz.
Leider hatten weder die teuren Geräte noch das Basisgerät von Fielmann den von mir gewünschten Erfolg um ausreichend zu verstehen.
Jetzige Situation:
Ich hatte eine Akustikerin gefunden, die mir Starkey Livio so angepasst hat, dass ich relativ gut damit klar gekommen bin. Die Akustikerin hat mir ihre Unterstützung bei meinem Antrag auf. Kostenübernahme bei der TK zugesagt und ich habe diesen Antrag bei der TK eingereicht. Dieser wurde natürlich abgelehnt ohne dass man auf meine Belange und Gründe (einfach nur ein gutes Sprachverstehen und Gespräche in der Gruppe eventuell sogar mit Hintergrundgeräuschen verfolgen zu können) zur Kostenübernahme eingegangen ist.
Nach meinem Widerspruch hat sich die TK (vor ca. 3 Wochen) mit meiner Akustikerin in Verbindung gesetzt um sich dort über den Sachverhalt zu informieren.
Gestern hat mir meine Akustikerin erklärt, dass sie mir die Hörgeräte nicht länger zur Verfügung stellen kann, da ihr die Geräte vom Hersteller Starkey nur zur Kommission überlassen werden und jetzt Kosten dafür erhoben werden und sie diese Geräte wieder abgeben muss.
Mein akutes Problem:
Ich fühlte und fühle mich total in die Enge getrieben!
Zumal TK und Akustikerin von mir davon in Kenntnis gesetzt wurden, wie wichtig gerade jetzt die Hörgeräte für mich sind, da ich in 7 Tagen einen Termin zur Diagnostik in der Uni-Klinik habe.
In der UK soll geklärt werden woher mein seit vielen Jahren anhaltender ständiger Schwindel (V.a. Morbus Meniere in Verbindung mit vestibulärer Migräne) kommt und was man dagegen tun kann (evtl. Saccotomie).
Ebenso wurde in der Voruntersuchung mit Hörtest eine eventuelle Versorgung mit CI vorgeschlagen.
Auf mein Drängen hat mir die TK hat mir mitgeteilt, ich soll mich noch gedulden bis eine Entscheidung getroffen werden kann (Antrag am 7. Januar gestellt)
Mein Problem mit der Diagnostik haben sie, glaub ich, nicht erkannt.

-Die Akustikerin hat die Hörgeräte zurückgenommen.

-Ich sitze jetzt ohne Hörgeräte da und hab noch keinen Plan wie ich nächste Woche, zu meiner 3-tägigen Diagnostik in der UK, die wirklich wichtigen Gespräche verfolgen und auch akustisch verstehen kann.

Aber ich habe eines begriffen ein gutes Hören und Verstehen wird für viele Menschen zu einem unbezahlbaren Luxusgut werden.
Ohrenklempner
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#2

Beitrag von Ohrenklempner »

Deine Akustkerin wurde vermutlich von der TK darauf angesprochen, dass sie das Hörgerät, mit dem du die nötige Hörverbesserung erreichst, zuzahlungsfrei abgeben muss. Daraufhin hat sie kalte Füße bekommen und einen Rückzieher gemacht.
Es ist in den Krankenkassenverträgen außerdem geregelt, dass dir ein passendes zuzahlungsfreies Angebot über ein Hörgerät gemacht werden muss. Dass die anderen Akustiker sagen, es gebe nichts passendes ohne Zuzahlung, ist geschwindelt.
Ich werde aus deinen Hörverlustdaten nicht ganz schlau. Wenn du in den höheren Tönen tatsächlich "tot" bist, würde ein Gerät mit Frequenzkompression gute Erfolge bringen, es braucht aber einiges an Training. Wenn die Hörschädigung noch nicht lange besteht, sind die Erfolgsaussichten aber sehr gut. Es gibt auch günstige Geräte mit Frequenzkompression, zum Beispiel das neue flow+ von Hansaton, welches in diesen Tagen erstmals ausgeliefert wird, oder das Shine Rev+ von Unitron mit (sehr, sehr) ähnlicher Technik.

Mit den Krankenkassen und ihren Verträgen ist das so eine Sache. Im Grunde wollen die Krankenkassen das Beste für ihre Versicherten, indem sie grundsätzlich eine geeignete zuzahlungsfreie Versorgung fordern. Sie zahlen ja auch genug dafür. Allerdings bringen sie (besonders die vdek-Kassen: Barmer, TK, DAK usw.) den Akustiker häufig in die Bredouille mit der Formulierung auf der Empfangsbestätigung, dass auch in großen Gruppen, halligen Räumen und so ein gutes Sprachverstehen mit zuzahlungsfreien Geräten möglich ist/war. Ehrlich, welcher Versicherte sagt denn da ernsthaft, dass er mit Basisgeräten genau so gut gehört hat wie mit High-End-Geräten?

Wie gesagt, prinzipiell ist das ja richtig. Kein Akustiker soll behaupten dürfen, zuzahlungsfreie Geräte seien ungeeignet. Und selbst wenn einer von 50 Fällen tatsächlich mal begründeterweise etwas besseres am Ohr benötigt... davon werde ich als Akustiker auch nicht arm. Besonders die großen Ketten beziehen ihre Kassengeräte für nen Appel und 'n Ei, da ist die Gewinnspanne bei Kassengeräten enorm und es sollte kein Problem sein, im Ausnahmefall mal ein besseres Gerät zuzahlungsfrei abzugeben.
svenyeng
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#3

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Gestern hat mir meine Akustikerin erklärt, dass sie mir die Hörgeräte nicht länger zur Verfügung stellen kann, da ihr die Geräte vom Hersteller Starkey nur zur Kommission überlassen werden und jetzt Kosten dafür erhoben werden und sie diese Geräte wieder abgeben muss.
Das ist grundsätzlich erst mal soweit richtig, aber, man kann das Problem ganz einfach lösen.
Die Akustiker bestellt zeitlich passend neue Kommission-HGs und tauscht bei Dir die Kommissions-HGs. So hast Du wieder entsprechend Testzeit.
Das Prozedere kann man notfalls auch mehrfach machen.
Deine Akustikerin scheint sich da nicht auszukennen, oder aber sie will schnell die HGs verkaufen.

Das sich Anträge auf Kostenübernahme hinziehen ist ja bekannt. Ablehnung, Einspruch usw.
Nur sollte der Akustiker/die Akustikerin die Kunden dann nicht hängen lassen.
Zu mindest sollte sich eine Lösung für den Krankenhausaufenthalt finden.

Notfalls könntest Du auch immer noch schnell zu einem anderen Akustiker gehen und dort die Starkey Livio testen.
Aber bevor Du ganz ohne HGs rumläufst, nimm einfach notfalls andere, die zuzahlungsfrei abgegeben werden. Und wenn es erst nur zum testen bzw. Zeit überbrücken ist, auch wenn es dann nicht so gut klingt und nicht so eine Verständnis wie die Starkey Livio bringt, etc.
Im Fall des Falles muss man dann eben mit einem nicht ganz so guten HG klar kommen. Jedes HGs ist besser als gar keines!
Vor vielen Jahren, da gabs die 0% Finanzierung noch nicht, musste ich auch zu zuzahlungsfreien HGs greifen.
Es war besser als gar keine HGs, auch wenn es ein großer Kompromiss war.

Und wenn Du mit Deinen Anträgen wirklich nirgendwo durchkommst, dann mach ne 0% Finanzierung über 3 Jahre bei der Akustikerin.
Dann sind auch HGs mit einem höheren Preis durchaus bezahlbar.
Den Weg gehe ich schon länger, wenn es um neue HGs geht.
Grade vor ein paar Tagen war bei mir eine neue Brille fällig.
Da ich eine Gleitsichtbrille brauchte und nur ZEISS Gläser in Frage kommen, kostet die neue Brille mal eben 1300 Euro.
Die Krankenkassen zahlen bei Brillen schon lange gar nichts mehr dazu.
Da bin ich ehrlich gesagt froh, das die Krankenkassen bei HGs noch einiges zahlen und das es sogar HGs gibt, die die KKs komplett übernehmen.
Ich hatte Gläser von einem günstigeren Hersteller, die waren aber sofort wieder verkratzt.
Fielmann und anderen Ketten kommen auf Grund sehr schlechter Erfahrungen nicht in Frage.
Ich bin also bei der Brille auch den Weg mit der 0% Finanzierung auf 3 Jahre gegangen.
Das sind dann 36 Euro / Monat, was durchaus machbar ist.
Bei meinen Ohren und meinen Augen, spare ich nicht. Geiz ist Geil ist da auch der falsche Weg.
Übrigens zahlt ggf. auch die RV etwas zu den HGs dazu.
Wer arbeitslos ist, sollte mal mit dem Amt sprechen. Und wenn es notfalls ein kleiner, zinsfreier Kredit vom Amt ist.
Ich bin davon überzeugt, das es eine Lösung gibt. Man muss nur wollen.

Gruß
sven
Der Akustiker
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#4

Beitrag von Der Akustiker »

Guten Morgen,

ich als Akustiker mache zur Zeit die andere Seite mit zwei meiner Kunden mit.

Die Idee mit den Kommissionsgeräte zu tauschen haben auch alle, aber das ist in so einem Verfahren nicht zulässig.
Es müssen genau die Geräte mit der richtigen Seriennummer beantragt werden. Das Gericht verlangt sogar eine Bestellbestätigung etc. von dem Hersteller. Deswegen geht das leider so nicht.

Der Akustiker bleibt leider so lange auf den Kosten sitzen, bis das Thema geklärt ist. Bei einer Kundin geht das jetzt seit fast 3 Jahren. Ich habe die Geräte beim Hersteller bezahlen müssen und bin im Prinzip der Dumme.

Also wie man sieht, ist alles nicht so schön für BEIDE Seiten.
Zuletzt geändert von Der Akustiker am 30. Jun 2020, 09:48, insgesamt 1-mal geändert.
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akopti
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#5

Beitrag von akopti »

Hallo,
zum Thema 0% Finanzierung. Zu jeder Finanzierung gehört auch eine Bonitätsprüfung, eventuell eine Schufaauskunft. Die muss man nicht immer selbst besorgen, sondern steht im Vertrag, dass die Bank das prüft. Erst dann gibt es grünes Licht für eine Finanzierung.
Das andere ist in diesem Fall, das die Prüfung auf ein CI bevorsteht, da weis dann jeder Akustiker, dass er ein halbes Jahr umsonst gearbeitet hat und eventuell in die Röhre guckt. Es ist wohl nachvollziehbar, das dann die Motivation in den Keller geht. Wenn dann noch die KK ihr das Messer auf die Brust setzt, kann man das Verhalten doch nachvollziehen.

Es ist nicht schön, aber das ist eben die aktuelle Situation mit den Kassen.

Gruß

Dirk
svenyeng
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#6

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
Die Idee mit den Kommissionsgeräte zu tauschen haben auch alle, aber das ist in so einem Verfahren nicht zulässig.
Es müssen genau die Geräte mit der richtigen Seriennummer beantragt werden. Das Gericht verlangt sogar eine Bestellbestätigung etc. von dem Hersteller. Deswegen geht das leider so nicht.
Es geht hier doch gar nicht um eine Gerichtsverhandlung.
Bisher ist doch nur bei der KK eine Kostenübernahme beantragt.
Dafür braucht es keine Seriennummern etc.
Selbst wenn man bei der Rentenversicherung einen Antrag stellt ist das nicht nötig.
Für diese Anträge reicht einfach ein Kostenvoranschlag vom Akustiker.
In diesem Falle braucht die Akustikerin nur neue Kommissionsgeräte stellen und die anderen zurückschicken.
Dann hat er noch mal für eine gewissen Zeit zur Überbrückung die Starkey HGs.
zum Thema 0% Finanzierung. Zu jeder Finanzierung gehört auch eine Bonitätsprüfung, eventuell eine Schufaauskunft. Die muss man nicht immer selbst besorgen, sondern steht im Vertrag, dass die Bank das prüft. Erst dann gibt es grünes Licht für eine Finanzierung.
Das ist richtig, aber bei solch kleinen Kreditsummen muss schon was gravierendes sein, damit eine Bank ablehnt.
Selbst als ich mal arbeitslos war, war das überhaupt kein Problem.
Denn grade die 0% Finanzierungen werden ja von Leuten mit wenig Geld genutzt.
Jemand der gut Geld hat, braucht sowas nicht.

Fazit:
Es gibt Lösungen. Man muss sich nur mit dem Akustiker zusammen setzen und in Ruhe reden.
Kommt der Akustiker einen absolut nicht entgegen, bzw. hilft er überhaupt nicht, würde ich einen Wechsel zu einem anderen Akustiker vollziehen.

Gruß
sven
Zuletzt geändert von svenyeng am 30. Jun 2020, 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
Der Akustiker
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#7

Beitrag von Der Akustiker »

svenyeng hat geschrieben:
Es geht hier doch gar nicht um eine Gerichtsverhandlung.
Bisher ist doch nur bei der KK eine Kostenübernahme beantragt.
Dafür braucht es keine Seriennummern etc.
Selbst wenn man bei der Rentenversicherung einen Antrag stellt ist das nicht nötig.
Für diese Anträge reicht einfach ein Kostenvoranschlag vom Akustiker.
In diesem Falle braucht die Akustikerin nur neue Kommissionsgeräte stellen und die anderen zurückschicken.
Dann hat er noch mal für eine gewissen Zeit zur Überbrückung die Starkey HGs.
Ja, es geht nicht ums Gericht, aber da wird es hingehen. Man kann den Antrag bei der Rv etc erst stellen, wenn alles schon passiert ist. Nicht im Vorhinein. Das ist doch der Witz an der Sache.
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svenyeng
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#8

Beitrag von svenyeng »

Hallo!
an kann den Antrag bei der Rv etc erst stellen, wenn alles schon passiert ist. Nicht im Vorhinein. Das ist doch der Witz an der Sache.
Also ich hatte damals den Antrag an die RV mit Kostenvoranschlag vom Akustiker und Bescheinigung/Attest vom HNO gestellt.
Wurde genehmigt.

Es macht doch keinen Sinn den Antrag erst zu stellen wenn man die HGs gekauft hat. Wird der Zuschuss abgelehnt, fehlt doch das Geld.

Gruß
sven
Randolf
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#9

Beitrag von Randolf »

Gegemstände des täglichen Gebrauchs würde ich nicht durch einen Kredit finanzieren, auch nicht bei 0,0 %. Man verliert die Übersicht. 3 Gehölter gehören auf ein Kto.

Gruß
Randolf
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#10

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

@randolf:
Wenn Du dabei die Übersicht verlierst, muss es bei anderen nicht so sein.
Ich z.B. rechne mir das gut durch.

Und im übrigen, Dein Beitrag hilft dem Threaderöffner nicht weiter.
Die 0% Finanzierung ist eine Möglichkeit, wie er an die HGs kommen kann.

Strom, Miete, Telefon/Internet, Handytelefonie, Wasser, ... zahlt man auch monatlich. Warum also nicht die HGs auch monatlich zahlen, zu mal das Zinsfrei ist? Für sowas gehe ich doch nicht an mein erspartes.

Gruß
sven
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#11

Beitrag von Der Akustiker »

svenyeng hat geschrieben:Hallo!
an kann den Antrag bei der Rv etc erst stellen, wenn alles schon passiert ist. Nicht im Vorhinein. Das ist doch der Witz an der Sache.
Also ich hatte damals den Antrag an die RV mit Kostenvoranschlag vom Akustiker und Bescheinigung/Attest vom HNO gestellt.
Wurde genehmigt.

Es macht doch keinen Sinn den Antrag erst zu stellen wenn man die HGs gekauft hat. Wird der Zuschuss abgelehnt, fehlt doch das Geld.

Gruß
sven
Das ist ja der Witz daran! Deswegen ist das totaler Schwachsinn!
Hören kann man mit jeden System...Verstehen nur, wenn das Gehirn es akzeptiert und trainiert ist! Akustiker aus Leidenschaft...
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#12

Beitrag von Randolf »

Hallo Sven,

es gibt viele gute Gründe für Rücklagen, nicht nur zum Kauf von Brille und HG.

Auch die Altersvorsorge muss man bedenken.
Beim Auto können unterwegs die roten Lichter angehen und der Meister sagt: "Sie brauchen einen ATM."
Die Waschmaschine gibt plötzlich und unerwartet ihren Geist auf oder der TV bleibt dunkel.

Wenn die Voraussetzungen für die volle Kostenübernahme durch die gesetzlichen Kostenträger gegeben sind, läuft die Kostenübernahme völlig unproblematisch und ohne gerichtliche Entscheidungen, ohne jahrelanger Streiterei.

Gruß
Randolf
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#13

Beitrag von Dani! »

Randolf hat geschrieben:Wenn die Voraussetzungen für die volle Kostenübernahme durch die gesetzlichen Kostenträger gegeben sind, läuft die Kostenübernahme völlig unproblematisch und ohne gerichtliche Entscheidungen, ohne jahrelanger Streiterei.
Da zu fällt mir nur der gängige Spruch in der Computer-Softwareentwicklung ein, der hier genauso passt:
Was ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis? - Theoretisch keiner....
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Treehugger
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#14

Beitrag von Treehugger »

svenyeng hat geschrieben:Hallo!

@randolf:
Wenn Du dabei die Übersicht verlierst, muss es bei anderen nicht so sein.
Ich z.B. rechne mir das gut durch.

Und im übrigen, Dein Beitrag hilft dem Threaderöffner nicht weiter.
Die 0% Finanzierung ist eine Möglichkeit, wie er an die HGs kommen kann.

Strom, Miete, Telefon/Internet, Handytelefonie, Wasser, ... zahlt man auch monatlich. Warum also nicht die HGs auch monatlich zahlen, zu mal das Zinsfrei ist? Für sowas gehe ich doch nicht an mein erspartes.

Gruß
sven
Die Diskussion gab es schon mal, und man Verschuldet sich dennoch und man muss Kreditwürdig sein.
Für viele Menschen ist die 0% Finanzierung eine Schuldenfalle.

Nich jeder kann sich 3 Monatsgehälter aufs Konto legen und nicht jeder kann (oder besser darf) Finanzieren.

Und Schulden machen ist und bleibt Schulden machen.
Die 0% Finanzierung ist nichts anderes.
Randolf
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#15

Beitrag von Randolf »

Hallo,

tut mir leid, ich halte nichts von dieser Denkweise.
weil Kredite unter dem Strich immer teurer sind.
Viele Aku lehnen solche Geschäfte ab.
Auch habe ich Verständnis, dass Aku´s die Tests abbrechen, wenn Sie erfahren, dass der Kunde sich zur CI-VU vorstellen möchte.

Gruß
Randolf
anhofi
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#16

Beitrag von anhofi »

Ich hätte von meiner Akustikerin nie verlangt, dass sie die Kosten übernehmen muss wenn die TK das verlangt. Es stimmt, es gibt für alles eine Lösung.
Ich hätte mir gewünscht, dass sie mit mir redet bevor sie mich einfach abschiebt noch dazu in einem so denkbar ungünstigen Moment.
Zumal der Vorschlag auf Kostenübernahme durch die TK von ihr ausgegangen ist und sie mir ihre volle Unterstützung dabei zusagte.
Auch wusste sie, dass ich nicht wegen meinem schlechtem Hören in der UK war sondern wegen meinem ständigen starken Schwindel. Der Gedanke an eine evtl. CI ist für mich auch neu, das muss ich selbst erst noch verarbeiten.
Vor 5 Jahren hatte ich einen Hörsturz und seit dem habe ich diese Hörprobleme.

Von meiner HNO-Ärztin kann ich allerdings schon jetzt eine neue Verordnung nur für ein Ohr bekommen, obwohl noch nicht einmal feststeht ob ein CI bei mir in Frage kommt.

Was mich an deinem Beitrag interessiert ist die Frequenzkompression bei Geräten von Untitron und Hansaton. Davon hab ich (67 Jahre alt) noch nie gehört und kann mir nichts darunter vorstellen. ich würde mich freuen wenn du mir das erklären könntest.
Vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit ohne CI ein akzeptables Hören zu erreichen.

Viele Grüße Angela
Ohrenklempner hat geschrieben:Deine Akustkerin wurde vermutlich von der TK darauf angesprochen, dass sie das Hörgerät, mit dem du die nötige Hörverbesserung erreichst, zuzahlungsfrei abgeben muss. Daraufhin hat sie kalte Füße bekommen und einen Rückzieher gemacht.
Es ist in den Krankenkassenverträgen außerdem geregelt, dass dir ein passendes zuzahlungsfreies Angebot über ein Hörgerät gemacht werden muss. Dass die anderen Akustiker sagen, es gebe nichts passendes ohne Zuzahlung, ist geschwindelt.
Ich werde aus deinen Hörverlustdaten nicht ganz schlau. Wenn du in den höheren Tönen tatsächlich "tot" bist, würde ein Gerät mit Frequenzkompression gute Erfolge bringen, es braucht aber einiges an Training. Wenn die Hörschädigung noch nicht lange besteht, sind die Erfolgsaussichten aber sehr gut. Es gibt auch günstige Geräte mit Frequenzkompression, zum Beispiel das neue flow+ von Hansaton, welches in diesen Tagen erstmals ausgeliefert wird, oder das Shine Rev+ von Unitron mit (sehr, sehr) ähnlicher Technik.

Mit den Krankenkassen und ihren Verträgen ist das so eine Sache. Im Grunde wollen die Krankenkassen das Beste für ihre Versicherten, indem sie grundsätzlich eine geeignete zuzahlungsfreie Versorgung fordern. Sie zahlen ja auch genug dafür. Allerdings bringen sie (besonders die vdek-Kassen: Barmer, TK, DAK usw.) den Akustiker häufig in die Bredouille mit der Formulierung auf der Empfangsbestätigung, dass auch in großen Gruppen, halligen Räumen und so ein gutes Sprachverstehen mit zuzahlungsfreien Geräten möglich ist/war. Ehrlich, welcher Versicherte sagt denn da ernsthaft, dass er mit Basisgeräten genau so gut gehört hat wie mit High-End-Geräten?

Wie gesagt, prinzipiell ist das ja richtig. Kein Akustiker soll behaupten dürfen, zuzahlungsfreie Geräte seien ungeeignet. Und selbst wenn einer von 50 Fällen tatsächlich mal begründeterweise etwas besseres am Ohr benötigt... davon werde ich als Akustiker auch nicht arm. Besonders die großen Ketten beziehen ihre Kassengeräte für nen Appel und 'n Ei, da ist die Gewinnspanne bei Kassengeräten enorm und es sollte kein Problem sein, im Ausnahmefall mal ein besseres Gerät zuzahlungsfrei abzugeben.
Ohrenklempner
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#17

Beitrag von Ohrenklempner »

Frequenzkompression schiebt die höheren (für dich unhörbaren) Töne in einen hörbaren Bereich.
Ich muss mich evtl. noch einmal korrigieren, bin mir nicht 100% sicher, ob das flow+ bzw. Shine Rev+ wirklich Frequenzkompression drauf haben. Ich schau lieber noch mal nach.
Ohrenklempner
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Re: Kostenübernahme Hörgeräte - wenn Hören unbezahlbar wird

#18

Beitrag von Ohrenklempner »

Ohrenklempner hat geschrieben: Ich muss mich evtl. noch einmal korrigieren, bin mir nicht 100% sicher, ob das flow+ bzw. Shine Rev+ wirklich Frequenzkompression drauf haben. Ich schau lieber noch mal nach.
Hab nachgeschaut, die Geräte haben Frequenzkompression an Bord. :)
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