Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

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Southtown
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Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#1

Beitrag von Southtown »

Hallo Leidensgenossen,

ich kann mir Gott sei Dank dieses Jahr wieder neue Hörgeräte anschaffen da meine aktuellen Systeme einfach nicht mehr ausreichend sind. Bisher habe ich Berufsbedingt immer recht teure Systeme nehmen müssen und das wird dieses Jahr auch wieder so sein. Leider ist dies mir aus privaten Gründen finanziell einfach dieses Jahr nicht drin, dass ich den Aufpreis wieder aus eigener Tasche zahle und um ehrlich zu sein sehe ich dies auch nicht mehr ein.
Ich arbeite im Vertriebsaussendienst und da ist das hören nun mal das A und O. Die Masken geben mir den Rest da mir das Mundbild fehlt. Mein Akustiker meinte man müsste dann mit der Rentenkasse als Gegner vors Sozialgericht gehen. Aber er hat so einen Fall noch nie bisher gehabt und ist sich da auch nicht zu 100% sicher.
Nun ist dies der einzige Weg? Gibts andere Möglichkeiten außer dem Rententräger? Wie sind die Erfolgschancen?


VG
Southi
Johannes B.
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#2

Beitrag von Johannes B. »

moin Southtown,

ich war im Sommer letzten Jahres wegen meiner Hörhilfebedürftigkeit in einer Reha in Rendsburg.
Meine Erfahrung: die helfen sehr, was die aufzahlungsfreie Versorgung für berufstätige Menschen anbelangt.
Eine formlose Anfragemail an "hoergeschaedigt.de" kann dir sehr helfen, weil man dich dort schon im Vorfeld sehr toll beratend "an die Hand nimmt".
Fazit:
REHA beflügelt die positive Entscheidung der Rentenversicherung, die für Berufstätige zuständig ist, offenbar deutlich.

Freundliche Grüße
Johannes B.
"8samkeit ist praktizierte Hörhilfe" :sm(89):
Southtown
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#3

Beitrag von Southtown »

Hi Johannes,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Das werde ich mir mal genauer anschauen!

In diesem Sinne auf ein gutes hören :-)

VG
Southi
Johannes B.
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#4

Beitrag von Johannes B. »

Hallo Southtown,
ich kann dir diese Reha an diesem Reha-Ort nur dringend empfehlen.
Du lernst da unerhörte Einsichten und unglaubliche Menschen kennen,
wie z.B. den Gründer dieser Reha, ein von Babyalter faktisch Tauber mit deutlicher Ansage und keinerlei Standesdünkel:

https://www.br.de/br-fernsehen/sendunge ... e-100.html

Freundliche Grüße
Johannes B.
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Akustik Alex
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#5

Beitrag von Akustik Alex »

Hey Southtown,

vielleicht als Info ganz hilfreich:
https://infohrmationen.blogspot.com/202 ... zahlt.html

Die Frage ist aber auch, welche Versorgung deinen Bedarf erfüllt. Da Geräte überall andere Preise haben, gibt es ggf. auch irgendwo Geräte für dich, die dein Budget nicht, bzw. nicht so arg, belasten und dennoch für deine Zwecke passen. Wenn du magst, gib mal ein paar Eckdaten durch und deinen Hörverlust, dann kann man es ggf. etwas eingrenzen.

Zudem auch hier die Anmerkung, dass neue Versorgungsverträge im aktuellen Quartal erwartet werden.

Besten Gruß,
Alex
Johannes B.
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#6

Beitrag von Johannes B. »

Akustik Alex hat geschrieben: 12. Jan 2022, 16:37
Die Frage ist aber auch, welche Versorgung deinen Bedarf erfüllt. Da Geräte überall andere Preise haben, gibt es ggf. auch irgendwo Geräte für dich, die dein Budget nicht, bzw. nicht so arg, belasten und dennoch für deine Zwecke passen. Wenn du magst, gib mal ein paar Eckdaten durch und deinen Hörverlust, dann kann man es ggf. etwas eingrenzen.
Besten Gruß,
Alex
Hallo Alex,
das ist doch mal ein Angebot.
Ich hoffe, nicht nur für Southtown (sonst hätte ja PN genügt) ;-)

Ich z.B. mit meinen Tonaudiogrammdaten beiderseitig so 60-40-30-20-30-40-50-60 dB suche ein Ric-Hörsystem mit folgenden Prioritäten:
12 individuell konfigurierbare Bänder,
wirklich konfigurierbare <100Hz bis > 9 kHz,
offenstmögliche Schirmchenversorgung,
wirksame temporäre Rückkopplungsauslöschung,
keine hörbare Kammfilterhallighohlheit,
kein wahrnehmbares Eigenrauschen,
alles andere ist nicht so wichtig für mich,weil "Brainhearingfan" ;-)
Aufzahlung < 1.000.-€ für die all-inkl-6-Jahres-Versorgung (ohne Batteriekosten)
Was käme da infrage?

Freundliche Grüße
Johannes B.
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akopti
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#7

Beitrag von akopti »

STOPP Johannes, du kaperst hier den Threat von Southtown.
Er sucht für sich eine Problemlösung und nicht für dich.

Dirk
Moderator
rabenschwinge
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#8

Beitrag von rabenschwinge »

So unrecht hat Dein Aku nicht. Da Dein HG Dir Deinen Arbeitsplatz sichert ist tatsächlich der Rentenversicherungsträger, sprich die Rentenkasse, für die Versorgung zuständig.

Schau mal: https://www.deutsche-rentenversicherung ... eplication

Das kann man beantragen und im Falle der Ablehnung kann man dann den Rechtsweg beschreiten.
Randolf
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#9

Beitrag von Randolf »

Bei Menschen mit Behinderung, die im Berufsleben stehen, gibt es erhöhte Zuschüsse, je nach Schwere der Behinderung. Das geht reibungslos.
Dani!
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#10

Beitrag von Dani! »

Sehr gut @Randolf
Die Frage von Southtown aber war: von wem?
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Randolf
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#11

Beitrag von Randolf »

Sehr gut, @Dani!
Das Gericht zahlt nichts, sondern die KK:
Wenn aus Sicht der KK weitere Kostenträger zuständig sind. leitet die KK die Sache weiter.
svenyeng
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#12

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Also ich hatte bei den letzten HGs bei der RV einen Antrag gestellt und die haben dann einen Zuschuss gezahlt.
Komplett übernehmen weder KK noch RV die HGs. Habe einen GDB von 50%
Die RV möchte ja das wir so lange wie möglich im Berufsleben bleiben.

Gruß
sven
Ohrenklempner
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#13

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich würde trotzdem auch günstige Geräte probieren. Die Technik entwickelt sich ja immer weiter. Was vor 15 Jahren High-End war, kann man heute teils schon zum Kassentarif bekommen. Dass die RV High-End-Geräte zahlt, ist unwahrscheinlich. Geräte aus dem mittelpreisigen Segment dürften ausreichend sein.
Solange keine Kostenübernahme beantragt und abgelehnt wurde, kann man auch nicht klagen. Also erstmal bei der KK einreichen, die das dann zur RV weiterleitet und abwarten.
Es gibt diverse Vordrucke bezüglich Hörhilfen und Rentenversicherung (einfach mal googeln), und mit ein paar technischen Übersichten bekommt man bestimmt einiges zusammen, was bei der Argumentation helfen kann. Ein netter Hörakustiker kann da evtl. behilflich sein.
Johannes B.
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#14

Beitrag von Johannes B. »

Ohrenklempner hat geschrieben: 13. Jan 2022, 12:58 Ich würde trotzdem auch günstige Geräte probieren. Die Technik entwickelt sich ja immer weiter. Was vor 15 Jahren High-End war, kann man heute teils schon zum Kassentarif bekommen. Dass die RV High-End-Geräte zahlt, ist unwahrscheinlich. Geräte aus dem mittelpreisigen Segment dürften ausreichend sein.

Ein netter Hörakustiker kann da evtl. behilflich sein.
wärest du so ein "netter Hörakustiker"?
Ich hätte da Hilfebedarf.

Freundliche Grüße
Johannes B.
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#15

Beitrag von Ohrenklempner »

Nur wenn ich dir berufsbedingt höherwertige Hörgeräte verkaufen müsste. :D
Randolf
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#16

Beitrag von Randolf »

z. B. für Vertreter im Außendienst.
Southtown
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#17

Beitrag von Southtown »

Hallo Leute,
ich hatte gar keine Meldungen bekommen, das auf mein Thread Antworten kamen :-) Sorry. Ich hatte zwischenzeitlich mit der KK gesprochen. Es ist tatsächlich so, das der Aku beim Antrag genau reinschreiben muss warum wir dieses Modell herausgesucht haben. In meinem Fall arbeitsbedingt. Daraufhin leiten die es an die zuständige Rentenkasse weiter.
Ich habe bei der Rentenkasse vorsichtig mal nachgefragt. Die meinten es kommt auf die Berufsgruppe an. Der Beruf Vertrieb/Aussendienst gehört "leider" nicht dazu. Dann so ganz lapidar "ich kann ja mal mein Glück versuchen". Dann war ich schon sauer. Naja wir werden es ja dann sehen, was dabei rauskommt......

Mein Hörverlust liegt tatsächlich bei ca. 70% und das dumme dabei - laut Hörkurve überwiegend im "Sprachbereich". Die genauen Daten habe ich aktuell nicht parat.
Ich muss auch sagen, dass ich mit meinem Aku einen riesen Glück habe. I.d.R. teste ich zu den Standardgeräten bis zu 5-6 weitere Modelle. 1x wöchentlich darf ich dann antanzen und dann wird nochmals abgestimmt. Bringen die nichts, dann gehts zum nächsten Modell über. Ca. 4-6 Monate brauchen wir als um das "optimale" Gerät zu finden. Falls es wirklich nur über den Klageweg gehen sollte, so können die uns wenigstens nicht vorwerfen, dass wir nicht alles mögliche versucht haben.

VG
Southi
svenyeng
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Re: Höherwertigere Hörgeräte Klage über Sozialgericht?

#18

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Also ich bekam vor 4,5 Jahren von der RV einen Zuschuss zu den HGs. Der Antrag wurde auch sofort bewilligt.
Ich bin Fachinformatiker und daher im Büro tätig. Muss ja viel telefonieren und mit Kunden kommunizieren.

Habe damals vom HNO auch eine Bescheinigung bekommen.
Vom Akustiker besuchte ich nur einen Kostenvoranschlag/Angebot.
Ich würde immer beim HNO fragen ob der das aus medizinischer Sicht bescheinigen kann. Das machen die HNO auch sofort.
Das ist besser als ne Begründung von Akustiker, denn da kann schnell unterstellt werden das der Akustiker nur Geld verdienen will. Der HNO ist der Facharzt und der verdient nichts an HGs.

Gruß
sven
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