Frage zu Phonak Target: Unbehaglichkeitsschwelle

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brillenkatze
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Frage zu Phonak Target: Unbehaglichkeitsschwelle

#1

Beitrag von brillenkatze »

Bei Phonak-Target (7.2.1) gibt es eine Kleinigkeit, die ich nicht verstehe.

Das Bild zeigt den Screenshot von einer Wegwerf-Experimentier-Sitzung mit meinen P30-UP.
Bei 500Hz kann ich die Unbehaglichkeitsschwelle (die bei mir deutlich über 130dB liegt) nur auf 120dB setzen.
Aber nicht wie bei den anderen Frequenzen auf die Linie der Hörgerätegrenze, die bei 500Hz wohl bei ca. 122dB liegt.

Bild

Wenn ich das richtig verstehe, wirkt sich das so aus, dass auf 500Hz der höchste Schallpegel auf 120dB begrenzt wird und die Hörgerätegrenze nicht ausgereizt werden kann.
Eine Möglichkeit, die Unbehaglichkeitsschwelle ganz zu deaktivieren, habe ich bisher noch nicht gefunden.

Handelt es sich hier um einen Bug in Phonak Target?
Oder verstehe ich irgendwas falsch?


P.S.: Ganz fehlerfrei ist Phonak Target jedenfalls nicht, wie dieses lustige Bild zeigt:
(Anm.: zum Reproduzieren einfach mit der Maus rumkurven und rechtsklicken, dann kommt das früher oder später)

Bild
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Akustik Alex
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Re: Frage zu Phonak Target: Unbehaglichkeitsschwelle

#2

Beitrag von Akustik Alex »

Hey,

die Grenze des Gerätes liegt doch bei 500Hz < 125 dB. Durch die Schritteinteilung kannst du nur bis 120dB. Bei 3 und 4 kHz deckt sich beides, ist also ein voller 5dB-Schritt.

Besten Gruß,
Alex
brillenkatze
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Re: Frage zu Phonak Target: Unbehaglichkeitsschwelle

#3

Beitrag von brillenkatze »

Ja, der Fehler ist m.E., dass die Schritteinteilung falsch implementiert ist.
Wo die Gerätegrenze nicht auf einem durch 5 teilbaren Schritt liegt, sollte die Software den Limiter auf die Gerätegrenze legen.
So wie es ist, legt die SW den Limiter hier auf 120dB und nicht auf die Gerätegrenze von 122, 123dB.
Und dieser Bug verschenkt 2, 3 dB...

Wer macht eigentlich die Fittingsoftware?
Wenn ich richtig informiert bin, gibt es da einen/mehrere Hersteller, die die Fittingsoftware machen und an die Hörgerätehersteller lizenzieren, welche diese dann als Baukasten für ihre Produkte verwenden.

Dieser Hersteller wäre der eigentliche Ansprechpartner für einen Bugreport...
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Ohrenklempner
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Re: Frage zu Phonak Target: Unbehaglichkeitsschwelle

#4

Beitrag von Ohrenklempner »

Im AudiogramDirect kann man selbstverständlich nur Werte messen, die innerhalb des Leistungsbereichs der Hörgeräte liegen.
Wenn die U-Schwelle außerhalb des Leistungsbereichs liegt, trägt man sie per Rechtsklick als "nicht gehört" ein. Oder man lässt es, denn die Fittingsoftware nimmt sich dann die U-Schwelle aus dem Audiometriemodul oder (bei Standalone) aus dem hinterlegten Kunden-Audiogramm.
Dani!
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Re: Frage zu Phonak Target: Unbehaglichkeitsschwelle

#5

Beitrag von Dani! »

brillenkatze hat geschrieben: 8. Mai 2022, 21:52 P.S.: Ganz fehlerfrei ist Phonak Target jedenfalls nicht, wie dieses lustige Bild zeigt:
(Anm.: zum Reproduzieren einfach mit der Maus rumkurven und rechtsklicken, dann kommt das früher oder später)
Du machst es dir aber auch einfach bei der Beurteilung, wer den Fehler macht. a) verwendet die Fitting-Software für die GUI .Net und b) findet die Ausgabe in deinem Fall auf einer simulierten Grafikkarte statt, nämlich VirtualBox. Ich würde den Verursacher eher in folgender Reihenfolge suchen: VirtualBox, .Net und erst dann Phonak.

Ich hoffe, du schiebst im realen Leben auch nicht die Schuld auf den Erstbesten, der dir über den Weg läuft. Da bist du ein echt unangenehmer Weggeselle. Und ja natürlich beurteile ich dich auf Basis nur sehr weniger Informationen. Das tust du ja auch, was man insbesondere in einem anderen Thread schön sehen kann.
Dominik
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brillenkatze
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Re: Frage zu Phonak Target: Unbehaglichkeitsschwelle

#6

Beitrag von brillenkatze »

@Dani!:
Als alter Programmierer sieht man am Fehlerbild, dass unwahrscheinlich ist, dass das Problem auf der Hardware/Lowlevel-Treiberebene liegt. Die Widgets werden von der Applikation generiert, an .NET weitergeleitet und erst ganz am Ende geblittet.
Wie auch immer, sobald ich Zeit und einen freien Computer habe, werde ich Windows auf bare metal installieren, damit mir derartige Einwendungen erspart bleiben, sobald ich die weiteren Bugs in Phonak Target, die ich gefunden, aber noch nicht angesprochen habe, in separaten Threads zur Diskussion stelle.

Bisher nicht geklärt ist der Eindruck, dass durch das fehlerhafte Setzen der U-Schwelle ein Teil des Potentials der Hg nutzlos verschenkt wird, der Kunde also nicht die volle ihm in den Daten versprochene Leistung bekommt.

Ich werde daher den Phonak-Kundensupport anmailen und um erläuternde Stellungnahme bitten, auch bezüglich meiner gestrigen Frage "Phonak Naida Paradise: "Mikrofon stumm/aktiv" in Target-Geräteoptionen: Bug oder Feature?"
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Ohrenklempner
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Re: Frage zu Phonak Target: Unbehaglichkeitsschwelle

#7

Beitrag von Ohrenklempner »

brillenkatze hat geschrieben: 25. Mai 2022, 10:36 Bisher nicht geklärt ist der Eindruck, dass durch das fehlerhafte Setzen der U-Schwelle ein Teil des Potentials der Hg nutzlos verschenkt wird, der Kunde also nicht die volle ihm in den Daten versprochene Leistung bekommt.
Das ist richtig, man sollte die U-Schwelle richtig setzen, um den Dynamikbereich voll auszuschöpfen. Ein Fehler im AudiogramDirect liegt nicht vor. Mehr als Maximalpegel bekommst du aus dem Hörgerät eh nicht raus. Siehe mein letzter Beitrag in diesem Thema.
Ich würde auch nicht mit einem Fieberthermometer die Temperatur eines Rinderbratens messen. Und ob der Braten dir dann bei Lehrbuchtemperatur überhaupt schmeckt, ist noch ne ganz andere Kiste. Vielleicht magst du es lieber ganz durch oder eher medium, vielleicht magst du auch gar kein Rind sondern lieber Schwein. :D
Dani!
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Re: Frage zu Phonak Target: Unbehaglichkeitsschwelle

#8

Beitrag von Dani! »

brillenkatze hat geschrieben: 25. Mai 2022, 10:36 @Dani!:
Als alter Programmierer sieht man am Fehlerbild, dass unwahrscheinlich ist, dass das Problem auf der Hardware/Lowlevel-Treiberebene liegt. Die Widgets werden von der Applikation generiert, an .NET weitergeleitet und erst ganz am Ende geblittet.
Wie auch immer, sobald ich Zeit und einen freien Computer habe, werde ich Windows auf bare metal installieren, damit mir derartige Einwendungen erspart bleiben, sobald ich die weiteren Bugs in Phonak Target, die ich gefunden, aber noch nicht angesprochen habe, in separaten Threads zur Diskussion stelle.
Tu dir keinen Zwang an, wenn du zuviel Zeit hast. Installierst du Target dann auch unter Mono? Die sind fixer im Fixen von Bugs.
Und selbst wenn es tatsächlich ein Bug in Target ist, als Softwareentwickler würde ich DIESEN Bild-Fehler nicht suchen. Sprich: Du kannst zwar einen Fehler melden, behoben wird er aber trotzdem nicht werden.
Dominik
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Re: Frage zu Phonak Target: Unbehaglichkeitsschwelle

#9

Beitrag von Ohrenklempner »

Ich konnte den Bug gerade nicht reproduzieren. Habe im Audiogram Direct im Modus "U-Schwelle" mit der rechten Maustaste wild herumgeklickt und es erschien immer das korrekte Dropdown-Menü ohne Darstellungsfehler.
brillenkatze
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Re: Frage zu Phonak Target: Unbehaglichkeitsschwelle

#10

Beitrag von brillenkatze »

Das Beispiel mit dem leer gemalten Menu war nur als Veranschaulichung erwähnt, ist für den End-User ohne Bedeutung.
Von Bedeutung sind hier nur die Fehler mit dem Abrunden der U-Schwelle auf 5dB sowie das Problem mit der Mute-Taste.
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Re: Frage zu Phonak Target: Unbehaglichkeitsschwelle

#11

Beitrag von Ohrenklempner »

OK... ich versuche das gerade mal zu reproduzieren.

Ich bin in der Target und simuliere ein Naída P 90 UP, ungedämpfter Hörwinkel, verschlossenes Ohrpassstück.

Im Audiogram Direct kann ich bei 250 Hz einen Pegel von 125 dB abspielen (zumindest in der Simulation), der etwa anderthalb dB über der eingezeichneten Leistungsgrenze liegt. Bei 2k allerdings nicht, da bin ich auf 125 dB beschränkt, wobei die Leistungsgrenze knapp drüber liegt. So weit, so gut. Kann natürlich sein, dass bei einer "echten" Hörgeräteverbindung der Pegel auf den nächsten 5dB-Schritt unter der Leistungsgrenze gewählt werden kann.

Aber das ist eigentlich total wurscht, denn:
  1. handelt es sich nur um maximal eine Handvoll Dezibel, die man herauskitzeln kann, indem man
    1. die U-Schwelle als "nicht gehört einträgt,
    2. von Hand in der Matrix die Verstärkung erhöht oder
    3. den MPO von Hand erhöht,
  2. ist da ohnehin die Leistungsgrenze erreicht und viel mehr Dynamik kann das Hörgerät gar nicht bringen und
  3. ergeben die Berechnungsformeln aufgrund der Audiogrammdaten ohnehin nur eine statistisch passende Voreinstellung mit Optimierungspotenzial.
Hörgeräteeinsteller sind ja auch Handwerker, die wissen, was sie tun.

Mangels eines Hörgeräts konnte ich den Bug mit dem VolDown = Mute leider nicht reproduzieren. :angel:
Ohrenklempner
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Re: Frage zu Phonak Target: Unbehaglichkeitsschwelle

#12

Beitrag von Ohrenklempner »

Ach Mensch, ich hab hier sogar noch nen kleinen Screenshot.
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