Hörgerät oder Software ?

rent67
Beiträge: 39
Registriert: 7. Feb 2011, 11:42
13

Re: Hörgerät oder Software ?

#26

Beitrag von rent67 »

Danke für die Tipps. Beim Behringer gehen nur Attack, Release und Threshold über alle Frequenzen. Bei Sprache senke ich vor 100 und nach 8kHz alles ab. Also müsste ich kurze Attack und Release einstellen.Jetzt werde ich wieder mit Kompressor experimentieren. Man lernt eben nicht aus. Popmusik also gar nicht komprimieren?
Dani!
Beiträge: 3378
Registriert: 9. Mär 2012, 14:22
12
Wohnort: Landkreis München

Re: Hörgerät oder Software ?

#27

Beitrag von Dani! »

Jochenvl hat geschrieben: 21. Mai 2021, 10:30 ...
- Ein Computer, sogar ein großer, ist doch ohnehin im Spiel, wenn ich eine Videokonferenz mache.
- Daraus folgt: Kennt jemand eine Software, welche die Funktion eines Hörgerätes ohne die Hardware übernimmt und die sich einfach in die Tonleitung zwischen Microsoft Teams / Skype und meinem Kopfhörer/Headset/Sprachstein einschleifen würde???
Hallo Jochen
Für meine ViKos verwendete ich pulseeffects. Ein sehr mächtiges live audio Bearbeitungstool. Allerdings kommt das trotzdem nicht an die Qualität eines korrekt eingestellten HGs heran.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Ohrenklempner
Beiträge: 8658
Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
9

Re: Hörgerät oder Software ?

#28

Beitrag von Ohrenklempner »

@rent67: Es wird schon schwierig, wenn du nur einen Kompressor hast. Du müsstest (bei einer Hochton-Schwerhörigkeit) die hohen Frequenzen mehr und die tiefen weniger komprimieren. Da kommt dein Equipment leider nicht hinterher. Oder du versuchst, alles unter ca. 3 kHz per Frequenzweiche clean durchzubringen und komprimierst nur die Höhen. Zum Vergleich: High-End-Hörgeräte haben 24 einstellbare Verstärkungs- und Kompressionskanäle (und bis zu 48 Bänder für Störlärm- und Feedbackunterdrückung, adaptivem Beamforming und vielem mehr). Da müsste man schon ein recht hohes 19-Zoll-Rack auffahren, um mitzuhalten. ;)
rent67
Beiträge: 39
Registriert: 7. Feb 2011, 11:42
13

Re: Hörgerät oder Software ?

#29

Beitrag von rent67 »

Ja, ich habe eine Hochtonschwerhörigkeit. Bis jetzt hatt mich immer stutzig gemacht, dass ich trotzdem sehr sensibel gegenüber Zischlauten bin. Aber die oben genannten Erklärung in diesem Thema haben das ja gut erläutert. Ich versuche mir zu helfen, indem ich die Hörkurve, die im Hörgerät realisiert wird, ein wenig nachbaue. Anfangs hatte ich ab 4 Kilohertz alles hochgdreht wie die Höverlustkurve. Nun weiß ich aber, dass das falsch ist. Was macht ihr im Musikprogramm der Hörgeräte? Senkt ihr da ab 8 Kilo Herz auch alles ab?
Captain
Beiträge: 109
Registriert: 13. Jul 2020, 16:54
3

Re: Hörgerät oder Software ?

#30

Beitrag von Captain »

Musik sollte so breitbandig wie möglich übertragen werden
rent67
Beiträge: 39
Registriert: 7. Feb 2011, 11:42
13

Re: Hörgerät oder Software ?

#31

Beitrag von rent67 »

OK, auch wenn die ganz hohen Töne nur kratzen, streichen, nicht richtig zu hören sind? Noch eine Frage: das rechte Ohr hört viel schlechter als das linke. Trotz aller Einstellung gelingt mir keine Gleichstellung des linken und der rechten Hörens. Rechts ist es immer höher. Muss ich mich damit abfinden?
Ohrenklempner
Beiträge: 8658
Registriert: 20. Feb 2015, 13:08
9

Re: Hörgerät oder Software ?

#32

Beitrag von Ohrenklempner »

Über 8kHz kommt aus den meisten Hörgeräten eh kaum noch was raus. Musik bekommt mehr tiefen und weniger Kompression und wird je nach Geschmack eingestellt. ;)
rent67
Beiträge: 39
Registriert: 7. Feb 2011, 11:42
13

Re: Hörgerät oder Software ?

#33

Beitrag von rent67 »

Danke!😊
BenB
Beiträge: 364
Registriert: 24. Jan 2018, 07:47
6
Wohnort: Saarbrücken

Re: Hörgerät oder Software ?

#34

Beitrag von BenB »

Ohrenklempner hatte u.a. geschrieben,
Zum Vergleich: High-End-Hörgeräte haben 24 einstellbare Verstärkungs- und Kompressionskanäle (und bis zu 48 Bänder für Störlärm- und Feedbackunterdrückung, adaptivem Beamforming und vielem mehr). Da müsste man schon ein recht hohes 19-Zoll-Rack auffahren, um mitzuhalten.
:yes: :yes: :yes:

Natürlich kann man diese Funktionen auch an einem PC ausführen - aber wohl kaum in Echtzeit. (Latenz ist dann nicht mehr das Hauptproblem.)

Selbst wenn Echtzeit-Processing all dieser Funktionen am PC gelänge - mit reduzierter Abtasttiefe - würde vmtl. das Ausgangssignal im Quantisierungsrauschen untergehen ;-)

Schöne Feiertage in die Runde!

Gruß Ben
mirochen
Beiträge: 356
Registriert: 4. Okt 2020, 14:37
3

Re: Hörgerät oder Software ?

#35

Beitrag von mirochen »

Die Frage finde ich spannend... wenn man sich bspw. ansieht, was Apple mit ihrem M1 Chip reißen kann (Spatial Audio und ähnliche Dinge), besteht schon irgendwie Anlass darüber nachzudenken, ob wir mittelfristig mit Kopfhörern (der Transparenzmodus bspw. von Apple Maxs ist der Hammer, klingt so, als ob man keine Kopfhörer drauf hätte - inklusive "Richtungshören", was ein Indiz dafür ist, was die moderne Hard- und Software leisten kann (hier übrigens kein M1 Chip natürlich)) auch Hörgeräte-Eigenschaften bekommen können.

Na, zumindest für manche Schwerhörige wäre so etwas sicher eine Option. Technisch gesehen bin ich mir sicher, dass das jetzt schon für viele Fälle möglich wäre, muss nur jemand programmieren (und man muss mit Overear-Kopfhörern rumlaufen wollen *g*).
42
Antworten