Grüße aus dem Norden

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shari
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Grüße aus dem Norden

#1

Beitrag von shari »

Hallo in die Runde,

ich heißte Shari, bin 39 und lebe in Hamburg und im Wendland mit Kind und Hund.
Vor einigen Wochen war ich bei meiner HNO Ärztin, um nach einem Besuch in der Notaufnahme mal durchgecheckt zu werden.
Sie hat dann auch mal Hörtests gemacht, nachdem ich ihr sagte, dass ich eigentlich schon immer rechts nicht so optimal höre und ein dauerhaftes Rauschen im Ohr hab und es im Alltag manchmal schwierig ist. Nach einigen Tests habe ich von ihr eine Verordnung für ein Hörgerät einseitig bekommen mit der Diagnose leichte Innenohrschwerhörigkeit. Jetzt teste ich seit 2 Wochen ein Hörgerät, welches mir bei Amplifon empfohlen wurde und merke bisher keine Veränderung. Gerade bin ich etwas überfordert mit den ganzen Informationen, verschiedenen Geräten. Hilfe!
Das Testgerät kostet mehr als mein Auto - uff - und ich weiß inzwischen, dass es dauern kann, bis die richtige Einstellung gefunden ist. Ich brauche diese ganzen fancy Funktionen von dem Gerät nicht, würde aber die knapp 2000 Euro zahlen, wenn es denn wirklich Verbesserung bringen würde. Alles klingt so weit weg und im Verkehr habe ich schon die ein oder andere brenzlige Situation gehabt.
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Ich hänge mal meine Testergebnisse ran.

Viele Grüße
Shari
Musiker_72
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Re: Grüße aus dem Norden

#2

Beitrag von Musiker_72 »

Moin,
wenn du die ganzen fancy Funktionen nicht brauchst, solltest du unbedingt auch ein zuzahlungsfreies Gerät ausprobieren. Da man dir bei Amplifon gleich ein teures Gerät empfohlen hat, könnte es sein, dass man dort wenig motiviert ist, ein zuzahlungsfreies Gerät optimal anzupassen, daher müsstest du dir evtl. noch einen anderen Akustiker suchen (nur so eine Vermutung).

Jetzt ein paar weiterführende Gedanken, die aber mehr aus meiner eigenen Erfahrung kommen, ich bin nicht "vom Fach": Du bist noch recht jung, ich war beim ersten HG in einem ähnlichen Alter (habe, glaube ich, mit 42 J. angefangen zu testen). Schlussendlich war mein Hörgerät sehr "natürlich" eingestellt, Störgeräuschunterdrückung usw. alles abgeschaltet im Standard-Programm. Wenn man jünger ist, ist es etwas einfacher, selbst im Gehirn die Geräusche von der Sprache zu trennen. Ferner hörst du auf dem anderen Ohr ja gut, wenn dein HG jetzt mit sehr viel digitaler Verarbeitung eingestellt ist, klingt es auf beiden Seiten ja sehr unterschiedlich.

Also: Probier noch mal ein zuzahlungsfreies Gerät aus, und lass dir das mit möglichst wenig Signalverarbeitung einstellen.

Was mich etwas wundert, ist das Sprachaudiogramm. Das sieht aus, als würdest du mit deinem "guten" Ohr auch nur wenig verstehen - ist das so, oder wurde das einfach nicht getestet und die Markierung da ist falsch?
Ohrenklempner
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Re: Grüße aus dem Norden

#3

Beitrag von Ohrenklempner »

Hi Shari
du hast ja noch ein völlig intaktes Ohr und bist noch relativ jung. Aus meiner Perspektive wärst du mit einem High-End-Hörgerät total überversorgt. Die vielen crazy (oder fancy :D ) Zusatzfunktionen bringen zur einen Hälfte nur etwas, wenn zwei Hörgeräte zusammen arbeiten; zur anderen Hälfte können sie etwas bringen, wenn das Ohr viel Unterstützung in Form von präzisem Sprachfokus, starker Geräuschunterdrückung etc. genießen soll.
Empfehlung von mir: Deine Krankenkasse zahlt für ein vernünftiges Hörgerät, ohne dass du etwas draufzahlen musst.
Kann natürlich sein, dass ein paar zusätzliche Features wie Impulsschallmanagement, Windgeräuschunterdrückung, Bluetooth und so weiter ganz angenehm für dich sind, aber das können auch Geräte, bei denen du nur ein Viertel zuzahlen müsstest.
Schöne Grüße und viel Erfolg!

Da war Musiker schneller. :D
@Musiker: Das gute Ohr hat bei 65 dB 100%, die kleine rote Murmel an der Stelle ist leicht zu übersehen. ;)
Musiker_72
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Re: Grüße aus dem Norden

#4

Beitrag von Musiker_72 »

@Ohrenklempner: Danke für den Hinweis. Ich dachte aber außerdem, dass die Messwerte für Normalhörende innerhalb der beiden Linien liegen müssten - gilt das dann nur für die Zahlen?
Ohrenklempner
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Re: Grüße aus dem Norden

#5

Beitrag von Ohrenklempner »

Ja, müssten sie. Die obere Linie ist für Zahlen, die untere für Wörter. Wenn man aber in den entsprechenden Lautstärken nicht misst, bekommt man dementsprechend auch keine Kurve. Es müsste außerdem unheimlich ruhig in der Messkabine sein -- praktisch ist so eine Messung des normalen Gehörs nicht üblich. Es geht ja um die Indikationsstellung, und wenn bei 65 dB 100% erreicht sind, braucht man auch nichts weiter messen. ;)
AnnaGreta
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Re: Grüße aus dem Norden

#6

Beitrag von AnnaGreta »

Moin Shari,
ich war auch nur auf einem Ohr leicht schwerhörig.
Das Otikon Gerät hat mir sofort eine Verbesserung gebracht, es war wirklich toll. Plötzlich konnte ich wieder alles hören und verstehen. Wenn es dir nicht so geht, hast du entweder das falsche Gerät, oder es ist falsch eingestellt. Ein guter Akustiker muß das in den Griff kriegen, die Geräte sind ja teuer genug.
Liebe Grüße
Anna
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