Erste Verordnung - Fragen

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Lauffeuer
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Erste Verordnung - Fragen

#1

Beitrag von Lauffeuer »

Servus zusammen,

ich lese seit ein paar Wochen hier mit und habe mich jetzt angemeldet, da ich gestern meine erste Verordnung für eine Hörhilfe (beidseitig) bekommen habe.
Ich war auch schon bei einem Akkustiker und habe einen Termin für heute in einer Woche ausgemacht.
Ich höre die tiefen Töne, ... noch sehr gut, aber im oberen Frequenzbereich wird es ziemlich schlecht. Mein HNO meinte, ich bräuchte ein offenes System (Schirmchen?) damit ich die tiefen Töne/Frequenzen natürlich höre, und das Gerät die oberen Töne/Frequenzen verstärkt. Soweit einleuchtend für mich.
Jetzt zu meinen Fragen:
Ich werde wohl ein HdO Gerät aussuchen.
1. Worin liegt der Unterschied im Hinblick auf offenes System? Lautsprecher im Ohr, oder im Gerät und Übertragung mir Schallschlauch? Ist es überhaupt möglich bei Lautsprecher im Ohr ein offenes System zu haben?? Oder zählen die wegen der kleinen Bauform und weil kein Ohrpassstück, alle als offen?
2. Ich bin Lehrer in der Grundschule und Frage mich, was ich dort eigentlich brauche. Es gibt soviel Zusatzprogramme, ... die mir sinnvoll erscheinen, aber wahrscheinlich eher selten gebraucht werden, ob nicht da Technik Freaks ihre Freude haben, aber es gar nicht notwendig ist? Ist Schule ein Raum der ein spezielles Programm braucht? Oder geht es mit den meisten Basis Lösungen?

Ich bin ganz unerfahren in diesem Bereich und danke schon im voraus, für eure Kommentare. Falls ich was nicht entdeckt habe, verweist mich bitte auf die bestehenden Themen und Forenbeiträge! DANKE

Herzliche Grüße
Stephan
Ohrenklempner
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#2

Beitrag von Ohrenklempner »

Hi Stephan
Lass dich erst einmal vom Akustiker beraten und trage erst mal was zur Probe. Es wäre jetzt vermessen, dir etwas zu empfehlen. Wir wissen beide noch nicht, welche Lösung dir klanglich am besten zusagt, wie viel Unterstützung beim Hören und Verstehen für dich wichtig ist, und überhaupt. ;)
Generell kann man aber hinter-dem-Ohr-Geräte mit externem Hörer (Lautsprecher im Gehörgang) empfehlen. Damit ist man am flexibelsten, die sind sehr robust, langlebig und bieten die volle Palette Technik.
"Offen" können auch externe Hörer, mit oder ohne Otoplastik sein. Da würde ich aber wiederum auf die Beurteilung des Akustikers vor Ort vertrauen. ;)
Akustik Alex
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#3

Beitrag von Akustik Alex »

Hey Stephan,

ich kann dir vorab nur empfehlen, dir da schriftlich ein paar Dinge fest zu halten. Das wird auch die Beratung beim Fachbetrieb etwas erleichtern. Schau dir mal die drei Dokumente an, die kannst du vor und während der Anpassphase nutzen:

https://infohrmationen.blogspot.com/202 ... mente.html

Auf der Seite findest du auch ganz viele andere Informationen. Nutz dazu einfach rechts das Menue mit den Stichworten oder die Suchfunktion. Vielleicht hilft das schon mal weiter. Ansonsten kann man pauschal erstmal nicht viel sagen, da dafür mehr Details nötig sind. Lass dir einfach Zeit mit der Ausprobe und fang einfach erstmal an. Der Rest kommt von alleine, da du ja auch erstmal Erfahrungen sammeln musst. Natürlich werden auch sicher weitere Fragen auftauchen, die man dann ggf. konkreter beantworten kann ;)

Besten Gruß,
Alex
Brittany
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#4

Beitrag von Brittany »

Hallo Stephan,

natürlich ist es gut, nicht komplett unvorbereitet zu erscheinen, und da hast Du ja schon gute Tipps bekommen. Aber dann muss man eben sagen, dass die Testhörphase eine Zeit ist, in der viele Fragestellungen überhaupt erst auftauchen, in der man also erst Problembewusstsein bekommt - man beginnt, viel bewusster auf verschiedene Hörsituationen zu achten, das eigene Hören zu bewerten usf., und wenn man in dieser Zeit gut betreut ist, dann wird man all diese Beobachtungen besprechen und sich nach und nach der besten Lösung für Deine individuelle, ganz spezielle Lebens- und Berufssituation annähern. Das kann man gar nicht "vorwegnehmen", es ist ein Lern- und Erfahrungs- und wirklich auch Arbeitsprozess.
Man lernt in kurzer Zeit sehr viel übers Hören, und Geduld, Ausdauer, Hartnäckigkeit und Interesse sind sehr nützlich. ;-)

Viele Grüße

Brittany
Treehugger
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#5

Beitrag von Treehugger »

Salü

zu 1.
Offen bedeutet nicht, das nichts im Ohr ist. Das bezieht sich lediglich darauf, ob das Teil im Ohr deinen Gehörgang verschliesst oder offen lässt.
Es gibt für alle Systeme eine Offen und eine geschlossen Versorgung.
Selbst wenn man ein Otoplastik benutz kann man diese offen gestellten, da ist dann neben dem Hörer noch ein Loch welches eben - Na? - Offen ist ;-)

zu 2.
Das wirst du leider austesten müssen. Da "hört" jeder Mensch etwas anderes.


Allgemein
Die Anpassung eines Hörgeräts darf man nicht mit dem Anpassen einer Brille vergleichen. Du wirst wahrscheinlich am Anfang eine Mischung aus Erstaunen und Frustration erleben. Du wirst dich über Töne freuen die du wieder hören kannst, aber wenn die Kinder mit Papier knistern / rascheln .......
Aber auch das gibt sich, denn unsere Gehirn lernt das neue Hören und regelt diese Töne im besten fall automatisch. Das dauert aber etwas.

Zudem kommt beim ersten Hörgerät noch dazu, das jeder Hersteller ein anderes Klangbild hat. Auch das muss man rausfinden. Es benötigt aber immer so ein bis zwei Wochen pro Gerät. Wobei es Klangbilder gibt, die einem Spontan nicht zusagen. Ich hatte das bei einem Hersteller, das hat mir der Akustiker eingestellt und ich fand es spontan nicht schön, da es wie ein Blechdose in meinem Ohr war. Hinzu kam das dieser Hersteller zum Anpassen ein für mich unerträgliche Abfolge an Tönen abgespielt hat, wo mir schwindelig wurde. (Keine Angst das war nur einer und der Akustiker hat das auch zum ersten mal erlebt).

Also ganz wichtig, nicht verzargen, sondern Geduld haben.

Noch ein Tipp, gibt nicht direkt die Verordnung im Original ab, sondern erst mal ein Kopie. Stellst du fest, das die Chemie mit dem Akustiker nicht stimmt, hast du es viel einfacher Dir einen anderen zu suchen. Das stellt man eben auch nicht beim abmachen für den Termin mal so eben fest ;-)
Lauffeuer
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#6

Beitrag von Lauffeuer »

Akustik Alex hat geschrieben: 24. Sep 2021, 15:21 Hey Stephan,

ich kann dir vorab nur empfehlen, dir da schriftlich ein paar Dinge fest zu halten. Das wird auch die Beratung beim Fachbetrieb etwas erleichtern. Schau dir mal die drei Dokumente an, die kannst du vor und während der Anpassphase nutzen:

https://infohrmationen.blogspot.com/202 ... mente.html
Hallo Alex,

besten Dank für den Link! Da habe ich ja was zu tun! :shock: Aber es interessiert mich und ich möchte ja was Gutes für mich tun! Also werde ich das lesen und mir Gedanken machen und dann nächsten Freitag in die Testphase gehen. Ich bin schon sehr gespannt.

Gruß Stephan
beppel
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#7

Beitrag von beppel »

Mache dir in vielen Situationen Aufzeichnnungen und bringe die deinem Akustiker mit:

- in der Klasse
- Stuhlkreis
- Gespräch mit einzelnen Schüler
- Gespräch mit Eltern
- Turnhalle
- Lehrerzimmer (Pause)
- Lehrerzimmer (Konferenz)
- telefonieren
- Schulhof
- Wanderung mit Schülern

All die vielfäligen Situationen in der Schule wird kein Hörgerät bewältigen, auch ich war Gundschullehrer.
Viele Erfolg dir, Kollege

Achim
Lauffeuer
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#8

Beitrag von Lauffeuer »

Hallo Achim,

herzlichen Dank für deine Tipps. Genau so sind die Situationen in der Schule! Neuerdings kommt noch das Geräusch der verschiedenen Lüftungsgeräte dazu und oft der Straßenlärm von draußen, weil wir ständig lüften, dort wo keine Lüftungsgeräte stehen.

Ich werde natürlich auch priorisieren, da Klassenverband/Stuhlkreis/Lerntheken die überwiegenden Arbeitssituationen sind. Gruppenarbeiten sind selten geworden, weil coronabedingt lange nicht möglich. Das Lehrer*innenzimmer ist bei uns klein und daher wahrscheinlich kein Problem. Meistens sind in der Pause nur 3-5 Leher*innen da. Bei Konferenzen sind wir auch nur max. 10 Leute! Luxus einer sehr kleinen Schule. :clap:

Gruß zurück von Kollege zu Kollege
Stephan
Carla
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#9

Beitrag von Carla »

Was ganz wichtig ist und schon hier erwähnt wurde: Bitte mache dir Kopien von der Verordnung , höre dir an, was dir angeboten wird. Ich habe vor zwei Jahren meine Erstversorgung bekommen, bin mir Stand heute sicher, dass es hätte viel besser laufen könnte. Ich habe geschaut, dass der Akustiker in meiner Nähe ist, das war nicht klug, schau , was dir geboten wird. Und lass dir Zeit. Ganz wichtig.
Blümle
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#10

Beitrag von Blümle »

Ich würde heute auch ganz anders an die Sache rangehen, als ich es naiv und den Fachleuten vertrauend gemacht habe.

Im Anschluss an meine „Anamnese“ bekam ich hur die teuersten HG empfohlen. Außerdem Trockenbox, Pflegemittel, externes Micro (u.a. Roger für 1000.- ).
Der erste Akustikmeister sagte keinen Pieps von Otoplastiken und ließ mich nur mit Domes rumlaufen, die nicht richtig saßen und juckten und die HG testen, die andere Akustikmeisterin ließ gleich Otoplastiken fertigen, die mir das Ohr verstopften und konzetrierte sich rein auf die „Akzeptanz“.
Über verschiedene Anpassverfahren, deren Sinn und Zweck erfuhr ich erst hier nach und nach. Man kann es „kommod“ machen Z.B. mit Audiosus, oder „scharf“ mit Perzentilanalyse. Dass es u.U. irre laut sein muss, damit man überhaupt wieder Sprache versteht und wieso und warum habe ich hier, nicht in den Fachgeschäften erfahren. Ich wünsche, ich hätte vorher gewußt, dass es verschiedene Theorien und Ansätze dazu gibt. Ich hätte gerne erklärt bekommen, nach welcher Theorie/Methode ich warum wie eingestellt werden soll, bzw. ich hätte das gerne mitbestimmt. (Das Perzentil-Verfahren überzeugt mich mehr, ist aber kein allgemein angewandter Standard).

Die Bedienungsmöglichkeiten per App fand ich am Anfang spannend, merkte aber zügig, dass das im Berufsalltag eigentlich selten machbar ist (zu umständlich und zeitaufwändig), für mich also eigentlich unnötige Spielerei ist. Ich mag lieber diese Strategie: Lass Dein Hirn die Arbeit wieder lernen und machen.

Die Anbindung mit Bluetooth ist bei Firmen wie Phonak und Starkey (andere konnte ich nicht testen) noch ausbaufähig, da funktioniert leider auch nicht alles so, wie angepriesen. Es lohnt sich, hier gut nachzufragen, was mit den Geräten, die du hast und nutzt (Tablet, PC, Handy (Apple oder Android) ) auch wirklich gut zusammenpasst. Und: Der/die Aku sollte zu den Geräten auch wirklich gut Auskunft geben können. Es gibt viele Firmen und nicht alle können alle Firmen und deren Produkte wirklich gut erklären. Wenn die jedes mal erst bei der Firma nachfragen müssen, ist es nervig…

Dass Hörgeräte in erste Linie gemacht sind, Sprachverständnis wieder etwas zu verbessern ist auch etwas, was ich hier erfahren haben und bitter lernen musste. Ich hatte die Illusion und Hoffnung, dass ich mit Hörgeräten wieder gut hören kann. Das gilt aber nur für Sprache in einfacheren Situationen. Musik und schwierigere Situationen können schwierig bis unmöglich bleiben.

Viele Wert wird oft auf den Klang gelegt. Auch hier bin ich mittlerweile sehr ernüchtert: die Welt wird sich nie wieder so anhören, wie Du es jetzt schön und stimmig findest. Wie sich sich „normal“ anhört, weißt Du schon lange nicht mehr. Die Frage wird sein, wie gut Du dDich daran gewöhnen kannst, den neuen Klang der Welt akzeptieren. Ob nun der von Firma x oder der von Firma y besser/schöner oder angenehmer ist? Nach 2-3 Testwochen weiß man eh nimmer, wie sich die erste Firma anhörte, - der direkte Vergleich in der gleichen Situation ist eh nicht möglich, und mit jedem Tag länger HG-Tragen gewöhnt man sich insgesamt mehr ans Hören mit HG, kann also ohnehin eine Situation von vor 4 Wochen mit einer heute erlebten nimmer vergleichen.
Meiner Meinung nach ist das im Prinzip aber auch egal, man muss sich halt an einen neuen Klang gewöhnen, - wie auch immer er ist. Einen uss man halt nehmen. Er wird oft zu laut und zu anstrengend sein. Manches wird wieder hörbar, manches bleibt nicht hörbar und vieles wird neu oder anders unerträglich.

Ich wünsche, ich hätte das so nüchtern und klar gesagt bekommen, das hätte mir viel enttäuschte Hoffnung erspart. Die Werbung und Hoffnung, die suggeriert, mit Hörgeräten sei alles wieder schön und gut, stimmt leider nicht. Es sind mehrere Ebenen, um die es beim Hörgerät geht, alle müssen passen: Hören, Technik und Anbringung am /im Ohr (Domes/Otoplastik, offen/geschlossen), also das Tragegefühl.

Ich wünsche Dir, dass man bei Dir für alle Ebenen was Gutes und Passendes finden kann. Lass Dir nicht vorschnell was „empfehlen“ und „verkaufen“. Man „braucht“ nicht alles, was angeboten wird. Behalte Dir vor, in Ruhe zu überlegen, und Zweitmeinungen einzuholen. Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst.

Frag hier im Forum beim ausprobieren nochmal nach allem, was Dich wundert und Dir nicht passend vorkommt. Mir hat das Forum sehr geholfen, meine Erfahrungen zu sortieren, - auch wenn ich unterm Strich von der ganzen „Versorgung“ ziemlich ernüchtert bin.

Alles Gute wünscht Dir das Blümle
🌷
Carla
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#11

Beitrag von Carla »

An dieser Stelle mal ein dickes Dankeschön, Blümle, das hätte von mir sein können.

Hörgeräte sind dazu gemacht, Sprache zu verstehen, ich dachte, ich könnte damit rundum besser hören. Alles, aben nur lauter. Das geht nicht. Auch mir sind zum Probetragen Domes zur Verfügung gestellt worden, ich vermute, das ist eine übliche Handlung. Mit einer Otoplastik ändert sich aber der Klang nochmals geringfügig und das Tragegefühl und die Akzeptanz sehr. Ich habe über ein Jahr an passenden Otoplastiken probiert, sogar den Akustiker gewechselt, weil er es nicht in den Griff bekam.
Johannes B.
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#12

Beitrag von Johannes B. »

moin,
mir hat sich im Laufe der Jahre folgende Überlegung zur Vorbereitung eines Hörakustikerbesuches als nützlich erwiesen:
1. wieviel hört ein "Normalhörender" meines aktuellen Alters (Frequenzbereich)?
2. wieviel davon kann Hörgerät verarbeiten (max. 100 bis 10.000 Hz)?
3. will ich möglichst viel eigene Verstehkompetenz "retten", oder soll die Hörsystemautomatik das Kommando übernehmen?
4. akzeptiere ich, dass zum Verstehen "laut und schrill" gehören wird?
5. ist mir klar, dass Rückkopplungspfeiffen ein Hörsystemtechnikproblem ist, dessen Lösung nicht aufzahlungspflichtig sein darf?
6. ist mir klar, dass für die Windrauschproblematik von Hörgeräten das Gleiche gilt?
Beide Fälle sind Probleme, die erst das Hörsystem schafft und ohne Hörgerät so gar nicht bestehen.
Folglich ist das - selbstverständlich ohne besondere Bemerkung, oder gar Aufpreis - auf aktuellem Stand technischer Möglichkeiten zu minimieren.
Last not least:
welche individuelle Versorgung habe ich bereits für meine Krankenversicherungsbeiträge versprochen bekommen, ohne überhaupt aufzahlen zu müssen?

Freundliche Grüße
Johannes B.
"8samkeit ist praktizierte Hörhilfe" :sm(89):
brötle
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#13

Beitrag von brötle »

Danke an Blümle und Johannes.
Ich stehe gerade ganz am Anfang und habe demnächst einen Termin bei Fielmann und einen bei Audibene.
Die InfOhrmationen habe ich schon mal ausgedruckt. Doch momentan bin ich total verunsichert und verwirrt.
Ach ja, zuletzt habe ich einen Hörtest bei Geers gemacht und bin dort 'probehalber' zum Aufsetzen eines HG animiert worden mit dem Ergebnis: schrill, blechern, unangenehm. Der Akustiker meinte - so klingt die Welt wirklich.
viele Grüße
Johannes B.
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#14

Beitrag von Johannes B. »

moin brötle,
meine jahrelange Erfahrung mit Fielmann ist:
Standardversorgung mit aufzahlungsfreien Hörsystemen ist bei Fielmann mustergültig.
Besteht man auf "ausreichend zweckmäßig für INDIVIDUELL bestmögliches hören und verstehen auch bei Umgebungsgeräuschen und in größeren Menschengruppen", dann hapert´s plötzlich mit deren Verstehen, weil die Fielmänner sich auf das Übertreffen der Kassenmindestanforderungen seitens ihres definierten - unbestritten guten - Festbetragsgerätesortiments festlegen. Wer damit nicht klarkommt, der bekommt Probleme ;-)
Freundliche Grüße
Johannes B.
"8samkeit ist praktizierte Hörhilfe" :sm(89):
rabenschwinge
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#15

Beitrag von rabenschwinge »

Naja.... momentan hörst Du ja sehr weichgespült und die dunklen sanften tiefen Töne. Das es auch Höhen gibt hat das Ohr nicht mehr drauf und das Hirn hat vergessen, wie das klingt.

Durch die Hörgeräte kriegst Du ja wieder alle Töne mit und dadurch schrillt und scheppert es und klingt sehr unangenehm. Das reduziert sich aber mit dem regelmäßigen Tragen des Hörgerätes und die Gewöhnung an die komplette Klangwelt bis hin zu dem Moment, wo Du es als normal empfindest wieder alle Töne wahrnehmen zu können.
brötle
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#16

Beitrag von brötle »

@JohannesB
danke, für den Hinweis. Stimmt, ich war da zu einem kurzen Hörtest und mir wurde gleich mitgeteilt, dass sie für zuzahlungsfreie HG prädestiniert sind. Da kann ich zumindest viele Infos bekommen und habe somit erst mal einen Vergleichsakustiker.
@rabenschwinge
stimmt, ich liebe die tiefen Töne und singe im Chor auch als Tenora ;) Außerdem tanze ich und höre auch zu hause viel Musik. Wenn ich die HG's also nicht laufend raus und reinstecken will (habe darüber ernsthaft nachgedacht sie nur bei sozialen Veranstaltungen zu nutzen ;)) muß ich mich mal intensiv damit auseinandersetzen. :O
Berliner Grüße, Ulrike
rabenschwinge
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#17

Beitrag von rabenschwinge »

Wirst Du müssen, Ulrike ;-) . Das Verstehen mit Hörgeräten muss leider im Alltag immer wieder geübt werden. Anders als bei der Brille, die man ja aufsetzt und wieder scharf sieht braucht ein Hörgerät Übunf.

Und soziale Veranstaltungen sind auch mit Hörgerät für erfahrene Hörgerätträger eine Herausforderung.
brötle
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#18

Beitrag von brötle »

Dank eurer Infos, starte ich jetzt mit der von audibene empfohlenen Akustikerin. Es waren aufschlußreiche, intensive 2,5 Std. Da ich viel mit der Musik verbunden bin, wurde mir Signia alias Audibene empfohlen und ich werde mit RIC AX3 starten. Anschließend werde ich eine Stufe tiefer testen oder ein anderes Fabrikat oder beides. Entgegen audibene's Gepflogenheiten kann ich auch 3 oder mehr Geräte testen, auch länger als 28 Tage. Wir werden sehen/hören. Glücklicherweise benötige ich sowieso ein neues Android-Smartphone, so kann ich es auf das zukünftige HG abstimmen. Beim Telefonieren via Bluetooth kann ich bei Signia zwar direkt über die HG's hören, muss allerdings das Mikrofon vom Smartphone benutzen - meine Bluetooth-Kopfhörer haben auch ein Mikrofon. Das wir eine Umstellung sein, ein Fernmikrofon werde ich mir nicht leisten, da ist die finanz. Schmerzgrenze erreicht.
Tiefe Töne höre ich sehr gut, die hohen habe ich verloren..... Jetzt bin ich gespannt.
beste Berliner Grüße, Ulrike
Ohrenklempner
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#19

Beitrag von Ohrenklempner »

Die 28 Tage sind reines Wunschdenken. Bei mir dauert eine Anpassung im Durchschnitt doppelt so lange. 😁
Bei dem Remote-Mikrofon lohnt es sich, nach nem Rabatt zu fragen. Ist immer drin. ;)
brötle
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#20

Beitrag von brötle »

danke @Ohrenklempner. Gute Idee!
Lauffeuer
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#21

Beitrag von Lauffeuer »

Update zu meiner Situation:

Inzwischen sind fast vier Wochen vergangen und ich habe meine ersten Erfahrungen mit HG's gesammelt:

- Eure Hinweise hier und im Forum verteilt sind sehr wertvoll!
- Die Situation Lehrer ist scheinbar eine nicht einfache und eher nicht so häufige @beppel das fordert die HG's und die Akkustiker und am Ende auch mich sehr!
- Inzwischen habe ich die 2. Geräte im Ohr und ich habe das Gefühl, dass ich in meinem Prozess deutlich voran komme
- d.h. für die versch. Hörstituationen die entsprechenenden Einstellungen zu finden. z.B. 1.Kl. 28 Kinder - zu Elterngespräch - zu Turnhalle

Aktuell: Widex Moment 110 im Ohr - ist gerade in vielen Situationen für mich schon sehr brauchbar und echte Lebensqualitäsverbesserung!

Ich bleibe dran und werde sehen, was sich weiter ergibt!

Gruß Stephan
Michael1
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#22

Beitrag von Michael1 »

Du hast Domes + Apps erwähnt. Dazu ein Beitrag von mir:
Ich habe Domes viele Jahre getragen. Dann, als Versuch, Otoplastik. Die nur 2 Wochen. Es war mir unangenehm. Viel zu unelastisch. Der Akustiker hat mir GripTips gegeben und seither trage ich nur das. Ein Mittelding zwischen Domes + Otoplatik. Ich habe Otikon Opn und weiß nicht, ob es GripTips auch für andere HG gibt. Wenn ja, empfehle ich dir, die mal zu probieren.
Zur App: Du hast 'zu umständlich und zeitaufwändig' geschrieben. Mir ging es genau so. Eigentlich will ich nur gelegentlich die Lautstärke verstellen oder den Kanal wechseln. Das geht perfekt über Tasten am HG. Einfacher kann es gar nicht sein. Mein Eindruck.
Dani!
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#23

Beitrag von Dani! »

Lauffeuer hat geschrieben: 22. Okt 2021, 20:02 - Die Situation Lehrer ist scheinbar eine nicht einfache und eher nicht so häufige @beppel das fordert die HG's und die Akkustiker und am Ende auch mich sehr!
Öhm, HGs im Schulalltag gibt es wohl häufiger als in jedem anderen Alltag. Gibt ja nicht nur Leerpersonal, das HGs braucht, sondern auch mehr als zahlreiche Schüler.
Vielleicht siehst du dich mal nach den Sky um, die sich auf Kinder und Jugendliche ausgerichtete Programme spezialisieren. Keine Ahnung, ob andere Hersteller auch entpsrechend spezialisierte Geräte haben und wenn ja welche.
Dominik
R: 20.2.20: Med-el Sonnet2
L: 16.12.20: Med-el Sonnet2
Vorsicht bissig.
Lauffeuer
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#24

Beitrag von Lauffeuer »

Nachdem ich inzwischen 4 Wochen mit HGs unterwegs bin und inzwischen so manches entdeckt habe, was mir früher nicht aufgefallen ist (ohne HGs öfter Nachfragen von mir, in Gruppen Seitengespräche schlechter wahrgenommen, ... ).
Jetzt fällt mir auf, dass ich öfter einen Tinnitus auf den Ohren habe. Liegt das an meiner Aufmerksamkeit, die ich dem Höhren schenke, oder ist mein Gehör durch die HGs überreizt? Gibt es das überhaupt?
Mein Empfinden mit HGs ist für mich angenehm und hilfreich, aber wenn der Tinnitus kommt, dann wird es eher lauter als es mir lieb ist!?
Da ich diese Woche Ferien hatte, habe ich erst nächsten Freitag meinen Termin beim Akkustiker.

Gruß Stephan
Freedi
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Re: Erste Verordnung - Fragen

#25

Beitrag von Freedi »

Hallo,

ich trage auch erst seit 5 Monaten Hörgeräte, Tinnitus habe ich schon seit Jahrzehnten (nehme ihn aber bewusst kaum noch wahr, kann ihn gut ausblenden). Nachdem ich die ersten Testgeräten eingesetzt bekommen habe, hatte ich auch das Phänomen von Fremdgeräuschen (klangen allerdings anders als mein normaler Tinnitus). Mein Akuster sowie HNO konnten das auch nicht wirklich erklären, möglicherweise ist es eine höhere Achtsamkeit und bewusste Wahrnehmung von Geräuschen generell.
Inzwischen hat sich das aber auch schon wieder gelegt und ich merke diesbezüglich keinen Unterschied mehr zu früher. Warte also erst mal ab und lasse Dich nicht dadurch irritieren.

Grüße
Christian
Antworten