Otoplastik

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Glautschi
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Otoplastik

#1

Beitrag von Glautschi »

Hallo
Ich bin absoluter Neuling bei Hörgeräten. Ich trage jetzt erst seit 2 Wochen welche und habe zu den Otoplastiken eine Frage. Meine sind komplett dicht und ich schwitze im Ohr. Warum haben sie keine Lufzbohrung.Ich habe gelesen das es das gibt
LG Clautschi
Blümle
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Re: Otoplastik

#2

Beitrag von Blümle »

Hallo Glautschi,
weshalb speziell deine Otoplastiken keine Belüftungsbohrungen haben, kann dir wohl nur die Person erklären, die sie dir anfertigen ließ.

Zum Thema Otoplastiken gibt es hier bereits etliche Beiträge. Nutze doch einfach mal die Suchfunktion, dann wird dir vieles angezeigt. Es lohnt sich absolut, diese zu lesen wenn du mit deinen Otoplastiken nicht zufrieden bist. Aus leidiger Erfahrung weiß ich, dass Otoplastiken die wirklich passen und gut sind offenbar zum Schwierigsten (und vielleicht auch zum unbeliebtesten und Vernachlässigsten) an der gesamten Hörgeräteversorgung gehören. Kann halt einfach sehr aufwändig sein und es dürfte wohl wenig dran verdient sein. Nicht alle Akustiker kennen alle Bauformen die nötig sein können um individuell tatsächlich gut helfen zu können. Es gibt auch öffentlich zugängliche Fachvorträge im Internet, die dir die komplizierten Zusammenhänge und Funktioonsweisen der Otoplastiken erklären können. Ich habe den Hinweis darauf bereits in einigen Beiträgen zu Otoplastiken hier im Forum gegeben. Du findest sie bestimmt beim stöbern hier in den forumsbeiträgen. Im Moment habe ich den Link dazu leider nicht auf die Schnelle finden können.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil, damit die Otoplastik überhaupt richtig gut sitzt und nicht verrutscht ist bei hinter- dem- Ohrgeräten der Lautsprecherdraht, der unter Umständen je nach Fabrikat so stark fest gebogen ist dass er die Auto Plastik im Ohr verdrehen kann. Aber das wären noch weitere Feinheiten zu Otoplastiken. Leider kümmert sich um diesen Faktor gar niemand, weder das Akustik-Handwerk noch die Hörgeräte-Industrie.

Bleib auf jeden Fall so lange dran, bist du Otoplastiken bekommst, mit denen du auch wirklich zufrieden leben kannst. Wie gesagt, meinem Eindruck nach bekommen nicht alle Akustiker Otoplastiken mit ihrem Labor zusammen wirklich gut hin. Ich habe sechs Meisterbetriebe „durch“ und noch immer stimmt es nicht wirklich.

Viel Glück und wenig Leid beim Finden von Otoplastiken!
🌷
thegrobi
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Re: Otoplastik

#3

Beitrag von thegrobi »

Glautschi hat geschrieben: 23. Okt 2021, 08:51 Hallo
Ich bin absoluter Neuling bei Hörgeräten. Ich trage jetzt erst seit 2 Wochen welche und habe zu den Otoplastiken eine Frage. Meine sind komplett dicht und ich schwitze im Ohr. Warum haben sie keine Lufzbohrung.Ich habe gelesen das es das gibt
LG Clautschi
Je höher der Hörverlust, desto kleiner müssen die Belüftungslöcher sein, um Rückkopplungen zu vermeiden und den Schalldruck der Hörgeräte zu erhöhen.
Bist du an Taubheit grenzent schwerhörig, wäre das ein möglicher Grund für geschlossene Otoplastiken. Da du ein absoluter Hörgeräteneuling bist, kann ich mir eine derart starke Hörbeeinträchtigung kaum vorstellen.
Evtl. wurden die Belüftungslöcher einfach vergessen?!

lg,
Ralf
svenyeng
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Re: Otoplastik

#4

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Sprech einfach mal Deinen Akustiker drauf an.
Es kann gut sein, das die Otoplastiken erstmal ohne Belüftungsbohrungen gefertigt worden sind.
Eine Bohrung kann der Akustiker jederzeit schnell machen, wenn es bei der Versorgung Deiner Schwerhörigkeit möglich ist.

Gruß
sven
Glautschi
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Re: Otoplastik

#5

Beitrag von Glautschi »

Ich bin heute bei meinen Akustiker gewesen und er da ich harte Otoplastiken habe könnte ich durch eine Luftborung Rückkopplungen hätte. Ansonsten würde ich weiche brauchen die den Gehörgang komplett verschließen.
Akustik Alex
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Re: Otoplastik

#6

Beitrag von Akustik Alex »

Hallo Glautschi,

darf ich mal fragen, welche Hörgeräte du hast und wie stark dein Hörverlust tatsächlich ist? (Wenn du Bilder beifügst, bitte persönliche Daten schwärtzen!)

Besten Gruß,
Alex
Glautschi
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Re: Otoplastik

#7

Beitrag von Glautschi »

Hörgeräte habe ich Phonak P90 .Die Gehörkurfe ist bei meinen Akustiker. Ich bin mittelschwer schlechthörig. Ich höre mit den Hörgeräten wirklich gut nur schwitze ich innen im Ohr sehr. Dadurch habe ich schon den nächsten Termin bei meinem HNO in 14 Tagen
Akustik Alex
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Re: Otoplastik

#8

Beitrag von Akustik Alex »

Dann kann ich die Aussage deines Fachbetriebes nicht nachvollziehen. Die P90 haben eine ziemlich gute Rückkopplungsunterdrückung und selbst bei hochgradiger Schwerhörigkeit, wäre eine Zusatzbohrung problemlos machbar. Sind die Geräte an deinem Ohr eingemessen worden? Es gibt zu diesem Zweck extra eine Rückkopplungsmessung. WENN die nicht gemacht wurde, ist der Kollege da äußerst inkompetent. Selbst bei an Taubheit-grenzenden-Hörminderungen sind 0,6 - 0,8mm eigentlich immer machbar. Bei dir also deutlich mehr.
Blümle
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Re: Otoplastik

#9

Beitrag von Blümle »

Ich wiederhole meine Erfahrung:
Otoplastik gut hinzubekommen scheint nicht jedermanns Akustikgeschäft Sache….
gib nicht auf und wechsle ggf. wenn Du nicht zufrieden bist.

Du siehst hier z.B. wie kompliziert es sein kann:
viewtopic.php?p=124151#p124151

oder von nem Fachmenschen geschrieben hier: https://placing-you.de/blog/post/modifi ... uthor=Mike

Vorträge zu Otoplastiken gibt es hier:
https://www.euha.tv/digitaler-euha-kongress-2020/ (smarte Otoplastiken..)
und https://www.euha.tv/landestagungen-2020/. (okklusionsfrei…)
Vielleicht kannst Du die ja sogar mal Deinem Akustiker zeigen?
(Das kennen wohl nicht alle….)



Paradise 90 - da lohnt es sich schon, so geschlossen wie möglich ne Otoplastik einzusetzen, sonst verschenkst Du einen Gutteil der darin enthaltenen (sauteuren) Technik.

Aber ganz geschlossen? Würde ich nicht akzeptieren, bei nur mittelschweren Hörverlust. Ganz geschlossen fühlt sich einfach widerlich an. (Für mich jedenfalls).

Aber nun gut, muss jede/r selbst wissen,
was er/sie an Geschlossenheit erträgt
bzw. wieviel Technik bei zu offenen Lösungen ungenutzt verpuffen sollen….
thegrobi
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Re: Otoplastik

#10

Beitrag von thegrobi »

Akustik Alex hat geschrieben: 23. Okt 2021, 13:15 ...Die P90 haben eine ziemlich gute Rückkopplungsunterdrückung und selbst bei hochgradiger Schwerhörigkeit, wäre eine Zusatzbohrung problemlos machbar. Sind die Geräte an deinem Ohr eingemessen worden? Es gibt zu diesem Zweck extra eine Rückkopplungsmessung. WENN die nicht gemacht wurde, ist der Kollege da äußerst inkompetent. Selbst bei an Taubheit-grenzenden-Hörminderungen sind 0,6 - 0,8mm eigentlich immer machbar. Bei dir also deutlich mehr.
Ich stimme vollkommen zu:
Bei mittelschwerem Hörverlust (wahrscheinlich -30 bis -50 dB) gehen mit Phonak P90 noch ca. 0,8 - 2 mm Bohrung.
Rückkopplungsmessung anschließend nicht vergessen.

lg,
Ralf
Frank314
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Re: Otoplastik

#11

Beitrag von Frank314 »

Glautschi hat geschrieben: 23. Okt 2021, 08:51 Hallo
Ich bin absoluter Neuling bei Hörgeräten. Ich trage jetzt erst seit 2 Wochen welche und habe zu den Otoplastiken eine Frage. Meine sind komplett dicht und ich schwitze im Ohr. Warum haben sie keine Lufzbohrung.Ich habe gelesen das es das gibt
LG Clautschi
Das kenne ich auch. Fühlt sich nicht gut an. Meine haben Gott sei dank Luftbohrungen. Da kann ich die Geräte mehrere Stunden tragen, dadurch habe ich einen hohen Tragekomfort.
Michael1
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Re: Otoplastik

#12

Beitrag von Michael1 »

Schau doch mal nach meinem Beitrag #22 zu Thema "Erste Verordnung - Fragen" im Forum: "Allgemeine Beiträge rund um die Schwerhörigkeit". Er ist von gestern, ganau dazu. Stichwort Grip-Tips.
Glautschi
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Re: Otoplastik

#13

Beitrag von Glautschi »

Mein hörverlust ist-40 bis-70 db recht stark für den Anfang. Bekomme neue Otoplastiken mit 0,8 mm Bohrungen. Danke für die schnellen und ausführlichen Antworten
LG Claudia
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