Wieso diese großen Preisunterschiede?

muggel
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#51

Beitrag von muggel »

nö.
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
Achtung, auch gelegentlich bissig!
Johannes B.
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#52

Beitrag von Johannes B. »

Muggel,
das Label "Medizingerät" - trotz techn. epochaler Weiterentwicklung - nur noch zu benötigen, um eine evtl. Körperverletzung ahnden zu können, das ist hanebüchener Anachronismus und dieser Vorwand ist nicht mehr lange durchhaltbar.
"8samkeit ist praktizierte Hörhilfe" :sm(89):
Dani!
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#53

Beitrag von Dani! »

Johns hat geschrieben: 24. Jan 2021, 11:34 man braucht dann für Hörgeräte - des massivst gesunkenen Preises wegen
:P :P :P Ymmd
Als ob die Preise dadurch auch nur ansatzweise sinken würden. Also die Gesamtpreise inkl Anpassung. In welcher Welt lebst du eigentlich? Der Tellerrand scheint wohl arg nah zu sein. Oder du bist hochgradig kurzsichtig. Sorry, aber bei soviel Ignoranz fallen mir keine freundlicheren Worte ein.

Manche mögen ja ihr Zeug aus dem Ausland beschaffen, die werden dann halt nicht bedient (siehe Baumarktfahrräder vs Fachgeschäftfahrräder). Der Großteil der Deutschen nimmt die Preise hin wie sie sind (siehe Autobranche, deren Preise auch nicht zu rechtfertigen sind). Intel verdient sich auch dumm und dusselig, obwohl sie Chips herstellen, die von der direkten Konkurrenz 1:1 effektiver und auch noch billiger ersetzt werden könnte. Die Leute zahlen es einfach. Diejenigen, die diese Preise nicht gewillt sind zu zahlen, die kriegen halt gar nichts. Gibt ja genug andere Deppen, dies tun.

Apropos Auto: mein letztes Auto (Kleinwagen) hatte den stärksten verfügbaren Motor. Die schwächeren bestellbaren hatten alle denselben Motor, der lediglich softwaregesteuert gedrosselt ist. Will sagen: dieses Gebahren ist längst kein ausschließliches Privileg der HG Hersteller.

Und sei froh, dass die Kategorie Medizinprodukt existiert. Andernfalls gibt es keine Geräte, die von der Kasse bezahlt werden würde, weil sie dies nicht mehr tun müsste. Für eine Änderung der Gesetze lass dich bitte in den Bundestag wählen. Hier bist du falsch. Du wirst nichts erreichen.
Zuletzt geändert von Dani! am 24. Jan 2021, 17:17, insgesamt 1-mal geändert.
Dominik
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AssiKatze
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#54

Beitrag von AssiKatze »

Hallo,
wenn ich was kaufe, ist der Preis für mich immer zu hoch.
Wenn ich was verkaufe, dann ist der Preis für mich immer zu wenig.
Deswegen werde ich nie zufrieden sein. :D

Aber kommen wir zu Thema zurück.

Nehmen wir als Beispiel Phonak P30 bis P90.

Sind eigentlich die Preissprünge (die ja nicht ohne sind) überhaupt gerecht?

Hat jemand schon festgestellt, das man wirklich pro Stufe einen deutlichen Hörgewinn hat?
Dann wären die Preissprünge gerecht.

Ich habe P30 und bekomme diese Woche P90. Bin wirklich gespannt ob ich was merke!!!
Gruß
Dani!
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#55

Beitrag von Dani! »

Ist der Aufpreis dir nicht wert, nimmt man es nicht. Eigentlich ganz einfach. Angebot und Nachfrage. Sonova sind nicht die Samariter.
Andere Hersteller haben auch schöne Töchter.
Dominik
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Blümle
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#56

Beitrag von Blümle »

Hallo Assikatze,
da bin ich gespannt, auf Deine Erfahrungen!
Ich war ziemlich baff, als ich den Unterschied der Stufen erleben konnte.
Ich konnte die Erfahrung andersrum machen. Mir wurden bei den ersten 4 Akus (die ich aber aus anderen Gründen wechselte) erstmal nur die upperclass-Geräte zur Probe gegeben. Da ich als Neuling keine Ahnung hatte, nahm ich, was man mir gab. Als ich dann von der 4. Akustikerin mal ein Gerät 2 Stufen drunter erhielt, musste ich schon feststellen, dass das „mehr“ wirklich, wirklich sehr deutlich hörbar war.
Und ich hab mich entschieden, dass mir der Mehrhörwert den höheren Preis wert ist. (Hätte ich mir aber auch nicht in jeder meiner Lebensphasen leisten und gönnen können....)
Johannes B.
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#57

Beitrag von Johannes B. »

moin Blümle,
magst du mal definieren, was - konkret - für dich "der Mehrhörwert" ist?

LG
Johns
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ossi67
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#58

Beitrag von ossi67 »

Jeder hat da so seine Erfahrungen gemacht,
ich musste damals mit den 90ger anfangen, weil mein Aku meinte das die am besten für mich geeignet wären, die habe ich locker 2 - 3 Monate getestet mit ca.12 Nachstellungen, aber in vielen Situationen war die Sprachverständigung schlechter als mit meinen alten Geräten, zu viel Automatik.
Im Anschluss bekam ich die 50ger und die waren trotz nur einmaliger Einstellung ( mehr wollte mein Aku nicht ) auf Anhieb top, beim Essen mit meinen Kollegen konnte ich mich trotz lärm sehr gut unterhalten, mein Aku wollte das nicht glauben und meinte ich sollte dann doch die 70ger nehmen, wegen Richtungs Höhren und er könne mir die 70ger genauso einstellen wie die 50ger, was dann leider doch nicht so einfach ging, wegen einiger für mich störender Zusatz Programme die sich in der Automatik leider nicht deaktivieren ließen.
Mukketoaster
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#59

Beitrag von Mukketoaster »

12 Nachstellungen und 3 Monate- da fragt ihr euch warum das so teuer ist 🤣 aber das sei nun mal davon gestellt.

Phonak ist mit den ganzen Programmen tatsächlich nicht so gut, zumindest mein Empfinden. Je nach Hörmindung sind solche Programme sinnvoll und manchmal eben nicht.

Ich persönlich muss zugeben, ich sehe ein Programm für alle Situationen als ausreichend. Wie gesagt, je nach Hörverlust. Das einzige Programm was in meinen Augen Sinn macht wäre ein Musikprogramm. Alles weitere sollte mit einem gut eingestellten Programm funktionieren.
ossi67
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#60

Beitrag von ossi67 »

Die Probleme hatte Damals mein Aku verursacht, weil er sich auf die 90ger eingeschossen hatte, die wohl für mich nicht so geeignet waren, vielleicht hätte ich auch nicht sagen sollen, das Geld keine rolle spielt, wenn die Hörgeräte das bringen was in dem Fleier versprochen wurde, was mein Aku auch nicht hinbekommen hatte.
Ohrigami
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#61

Beitrag von Ohrigami »

Wenn ich auch mal meinen Senf dazugeben darf, ich bin ja gerade am Beginn der Erstversorgung und war jetzt etwa 6x beim Aku.
Wahrscheinlich werden es nochmal 6 bis 8 Mal, bis ich mein Gerät und meine Endeinstellung gefunden habe. So gesehen ist die Serviceleistung natürlich schon ihr Geld wert.
Wenn jemand in der Zweit- oder Drittversorgung ist und das vom Aku vorgeschlagene Gerät nimmt und von Anfang an Happy damit ist, in vielleicht nur 3 kurzen Sitzungen also zum Vertragsabschluss kommt, hat der Aku dann gut daran verdient. Aber das ist halt so, daran will ich mich nicht aufhängen.

Was mich stört, ist die Tatsache, dass ich selbst zwar das Gerät kaufen darf, aber bis auf die wenigen Einstellungen, welche ich in der App vornehmen kann (Lautstärke + Höhen rauf + runter) nichts selbst einstellen kann und darf. Es ist mir schon klar, dass jemand wie mein 81-jähriger Schwiegervater selbst am Besten gar keine Einstellung vornehmen kann, aber wenn ich mit 52 Jahren mir meinen besten Höreindruck nicht selbst generieren darf, ist das wirklich mehr als unschön. Man könnte es ja so machen, dass beim Einschalten immer das Standardprogramm kommt, aber einen Speicherplatz müsste ich doch selbst belegen dürfen. In der kurzen Sitzung beim Aku, in der ja nur durch die Maske gesprochen wird, kann ich unmöglich sagen, welche Einstellung jetzt besser klingt. Das müsste ich Zuhause unter Verwendung verschiedenster Klangsituationen testen und justieren können.
So gesehen macht mich das schon etwas mürrisch - Zahlen: JA Selbst Einstellen: Nix da!!

lg Ohrigami
Mukketoaster
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#62

Beitrag von Mukketoaster »

Joar Ohrigami, ich verstehe das dieser Eindruck entsteht und auch entmutigt. Aber weißt du... angenehm hören is leider weit weg von gut verstehen. Wenn man selbst die Einstellung macht, macht man eher zu leise. Man muss echt ein wenig drücken und in eine gewisse Richtung geschoben werden.
Ohrigami
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#63

Beitrag von Ohrigami »

Es geht mir weniger um zu leise. Es geht um einen insgesamt rundum zufriedenen Höreindruck. Und den kann ich wohl nur damit erreichen, indem ich an allen möglichen Reglern so lange drehe, bis für meinen Gusto das Maximum erreicht ist. Das geht aber nicht, wenn man mich erst gar nicht an die Regler ranläßt.
Man stelle sich vor, man kauft eine Heimkino-Surroundanlage, die wird dann vom Fachbetrieb aufgestellt, vor Ort nach erstem Höreindruck die Klangeinstellung vorgenommen und ab diesem Zeitpunkt darf der Kunde nur noch lauter und leiser stellen.
Mukketoaster
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#64

Beitrag von Mukketoaster »

Also es geht nicht nur um zu leise, sondern einfach nicht gut und genau einstellen. Wie gesagt, zwischen angenehm und gut hören sind zwei verschiedene Welten. Hörgeräte sind grundsätzlich via percentilanalyse anzupassen, da is dann sowieso nix mehr mit Gusto. Was die Features angeht, kann man sicher drüber reden.

Aber frag doch mal deinen Akustiker, ob er dich ran lässt. Ich würde dich ran lassen und dann wieder anfangen wenn’s nicht läuft. Denn mit der Zeit wirste merken, mit dem selbst einstellen kommste nicht weit.
AssiKatze
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#65

Beitrag von AssiKatze »

Hallo Ohrigami,
da muß ich die beistehen!!

Mein erster Gerätetest war eine Katastrophe!!
Als ich zu Hause ankam zum testen, war es so laut eingestellt, das ich es nicht benutzen konnte!!!
Ich mußte 8 Tage auf einen Termin warten und 78 Km weit fahren.
Hätte ich dies jetzt selbst einstellen können oder der Akustiker benütze eine Fernwartung, dann wäre das Problem in 5 Min erledigt gewesen!!!
Gruß
Dani!
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#66

Beitrag von Dani! »

Hallo Ohrigami,
ich denke, ich weiß, was du mit Surround-Anlage aufstellen meinst. Dennoch ist es für meinen Geschmack nicht vergleichbar. Egal.

Ich kann deinen Wunsch nach Selbstanpassung sehr gut verstehen, habe es seit 2012 meine Geräte aus Frust ja auch selbst angepasst und sehe mich durchaus sehr technikaffin bzw. bringe das Verständnis für Akustik mit. Und muss sagen: Schneller zum Ziel als beim Akustiker war ich ganz bestimmt nicht. (Ich hatte mindestens 30 eigene Sitzungen, bevor ich gefühlt das Optimum erreicht habe. Dummerweise führte bei mir "Optimum" dazu, dass alle Features letztendlich ausgeschaltet sind... Aber das ist bei jedem anders).

Das große Problem ist, dass der Kopf sich erst an geänderte Einstellungen gewöhnen muss. 1 Woche muss man ihm schon Zeit lassen, bei bestimmten Features sogar Monate (in meinem Fall Frequenzverschiebung). Wenn es so etwas schon gäbe, kann man zwar mit einer App vielleicht kurzfristig Einstellungen vornehmen, die zur konkreten Situation passen. Aber sobald die Umstände sich ändern, ist diese wieder für die Tonne. Du kannst dann jedesmal die Einstellung ändern und bist somit eigentlich nur noch mit der App beschäftigt (die es ja so (noch) nicht gibt).

Was ich mir aber vorstellen könnte ist eine App, bei der man die verfügbaren Features (Geräuschunterdrückung, Impulsschall, Windblock, Mikrofonfokussierung etc.) bei Bedarf in ihrer Intensität verändern kann. Z.T. geht das ja auch schon.

Bei der Feineinstellung beim Akustiker wäre es schon hilfreich, wenn man während einer Sitzung mal vor die Tür treten kann, am besten in einer gut besuchten Einkaufsstraße. Damit lassen sich schon grobe Schnitzer beseitigen, bevor man nach Hause geschickt wird. Ansonsten ist halt wirklich das Problem, dass man nach jeder Einstellungsänderung erstmal weniger versteht. Zu diesem Zeitpunkt dann schon zu versuchen zu korrigieren ist kontraproduktiv und führt letztendlich nicht zum Optimum.

Auch eine Lösung ist, dass man zu jeder erdenklichen Situation aufschreibt, was passt und was nicht. Und damit dann die jeweils nächste Sitzung aufsucht. Ganz wichtig ist dabei, dass man immer ein "Musikprogramm" hat, bei dem alle Features aus sind. Dann erst hört man was man hören könnte und zum Vergleich das zu verändernde Programm, in dem man nur noch das hört was man hören möchte. Kann natürlich sein, dass dein jeweiliger Anpasser nicht mit dir auf einer Wellenlänge ist oder deine Ausführungen nicht versteht. Da hilft es letztendlich auch nur, eine andere Person an deine Geräte ranzulassen oder gar den Akusiker zu wechseln.

Viel Glück!
Dominik
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Rondomat
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#67

Beitrag von Rondomat »

Was Dani schreibt, kann ich aus eigener Erfahrung und der Erfahrung anderer mit diesem Thema "Selbst-Einstellung" nur bestätigen. Bei der Hörgerätenanpassung reden wir davon, dass das Resthörvermögen und damit auch alle seine Rest-Eigenschaften mit dem Input des Hörgeräts so zusammengebraut wird, dass da nicht nur gut gehört, sondern auch gut verstanden wird. Dazu kommen dann noch die verfügbaren Features, die auch Wechselwirkungen untereinander haben. Wer sich hier dran versuchen möchte und nach langen Sitzungen ein brauchbares Ergebnis bekommt - Glückwunsch!

Mir wäre der unverstellte, zweite Blick auf meine Hörsituation, das Zugreifen auf die Erfahrung des Akustikers, vorausgesetzt die Chemie stimmt (was es viel einfacher macht), mehr Wert als in endlosen Selbstversuchen, die auch noch viel Zeit und Nerven kosten, viel wichtiger. Ich habe früher, als ich noch guthörend war, auch immer versucht, meinen Synthesizern das Optimale zu entlocken, an neueren Geräten, die schon fertige Klänge mitbrachten, die Presets verbogen in der Hoffnung, jetzt klingt das viel besser. Aber richtig zufrieden war ich nie, weil ich dachte, es geht noch besser. Irgendwann muss man bei den Anpassungen den Deckel draufmachen und sein Gehirn arbeiten lassen. Das macht dann schon den (guthörenden) Rest, und dazu benötigt man halt Geduld und auch Vertrauen in die Arbeit des Akustikers - wenn er mir sagt, es geht nicht mehr besser, dann ist das so. Ich finde es aber richtig, dass man sich mit den Features und Funktionsweisen der HGs auseinander setzt und dann gemeinsam mit dem Akustiker etwas daraus macht - man fühlt sich sicherer in Argumentation und Darlegung der eigenen Hörbefindlichkeit und wird letztlich auch zufriedener sein.

Abgesehen davon ist dieser Anpassdienst am Kunden ja auch noch inkludiert. Warum soll ich mich da zuhause nochmal hinsetzen und die Arbeit des Akustikers übernehmen, der das viel besser kann als ich?
Viele Grüsse, Rainer
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muggel
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#68

Beitrag von muggel »

Hallo,

ich hatte damals eine tolle Akustikerin und habe auch jetzt einen tollen Audiologen, die mich die Einstellungen selbst vornehmen lassen. Das Ergebnis ist oft gut, aber es hat sich gezeigt, dass es sehr viel besser ist, wenn ich auch erläutern kann, warum ich etwas machen (möchte) und wir das gemeinsam machen.
Wichtig ist nämlich, dass man nicht nur weiss, wo zB ein Geräusch frequenzmäßig einzuordnen ist, sondern auch wie sich das Zusammenspiel verschiedener Tonanteile auswirkt.
Nehmen wir zB die knisternde Tüte. Wenn man sagt "oh, das Geräusch ist grausam laut", senkt man dir Frequenzen in den Höhen ab, wo dieses Tütenrascheln einzuordnen ist. Oft ist das aber nicht die Lösung, sondern ein Anheben der tieferen Frequenzanteile des Tütenraschelns.
Dies ist halt einfach auf Erfahrung des Akustikers / Audiologen, die da reinspielt... gepaart mit der Erfahrung des Hörhilfesystemträgers, wir gut er ein Hörproblem beschreiben kann.
Und genau hier sehe ich das größte Problem: viele können gar nicht wirklich beschreiben, was hörmäßig nicht passt... und wollen dann lieber "rumspielen" mit dem Ergebnis, dass es letztendlich noch schlechter als vorher ist.
Daher: statt Selbstanpassungen sollte man lernen, ganz genau zu beschreiben, was nicht passt... und damit meine ich nicht solche Allaussagen wie "klingt nicht gut"!

PS: Danke Rondomat - genau so ist es. Das, ist grob gesagt, genau meine Erfahrung nach über 20 Jahren!
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muggel
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#69

Beitrag von muggel »

PS: Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, hat es etliche Versuche in der Selbstanpassung gebraucht. Allesamt waren sie nicht schlecht, aber besser waren stets die gemeinsamen Einstellungen, wo man das Problem beschrieben hatte und dann zu zweit eine Lösung gemeinsam erarbeitet hat, indem man sich auch darüber austauscht, warum man was an der Einstellung ändert. Je besser sich Audiologe / Akustiker kennen, desto besser ist dieses Zusammenspiel!
Auf mehrfachen Wunsch einer bestimmten Moderatorin hier die Warnung:
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AssiKatze
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#70

Beitrag von AssiKatze »

Hallo,
wo liegt das Problem, wenn der Kunde selbst mehr einstellen kann/darf?

An Hand des Geräteprotokoll kann der Akustiker nachvollziehen, welch (Fehl-) Einstellungen ich gemacht habe.

Sollte ich mich bei der Einstellung total vertan haben, dann kann ich immer noch wie bei vielen Elektrogeräten jetzt schon, wieder in die Werks/Akustiker Einstellung zurück gehen.

Dadurch hat der Akustiker und der Kunde nur Vorteile.
Gruß
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#71

Beitrag von Rondomat »

@AssiKatze: Das Geräteprotokoll gibt dem Akustiker nur Werte aus, jedoch nicht, wie Du damit (Fehl-)gehört hast. Was soll er damit anfangen? Also landest Du wieder beim Akustiker, der Deine womöglich zeitraubenden (und nervigen) Selbstversuche doch wieder gerade bügeln muss, damit Du wieder mit dem HG zurecht kommst.

Es ist nicht so ganz einfach mit dem Hören und Verstehen. Da läuft auch viel nebenher ab im Gehirn, und ein möglichst sauberer Input erleichtert dies. Dein Gehirn hat ja auch noch was anderes zu tun. Ich möchte jedenfalls neben dem Hören und Verstehen nicht auch immer die Qualität in Frage stellen, die sich ohnehin immer wieder, sogar je nach Tagesform, ändern kann, auch im Laufe der Zeit. Eine gute, gemeinsam mit dem Akustiker gefundene Grundeinstellung, erweitert um die persönlichen, speziellen Anforderungen (Meetings, Störschall, Telefonie u.a.), das führt zum Ziel und zur Zufriedenheit mit dem HG. Dass hier immer mal wieder nachjustiert werden kann und muss, stellt ja niemand in Frage.
Viele Grüsse, Rainer
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#72

Beitrag von AssiKatze »

Rondomat hat geschrieben: 25. Jan 2021, 10:21 @AssiKatze: Das Geräteprotokoll gibt dem Akustiker nur Werte aus, jedoch nicht, wie Du damit (Fehl-)gehört hast. Was soll er damit anfangen? Also landest Du wieder beim Akustiker, der Deine womöglich zeitraubenden (und nervigen) Selbstversuche doch wieder gerade bügeln muss, damit Du wieder mit dem HG zurecht kommst.



Du hast mein Beitrag nicht verstanden.

Kein Akustiker hat dadurch mehr Arbeit und muß meine Selbstversuche wieder gerade Bügeln. In der Werks/Akustiker Einstellung bleiben alle seine Einstellungen erhalten.

Im Geräteprotokoll sieht er welche Einstellungen für mich Zuhause am besten waren, er brauch sie nur noch zu berücksichtigen.
Gruß
Dani!
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#73

Beitrag von Dani! »

AssiKatze hat geschrieben: 25. Jan 2021, 10:07 wo liegt das Problem, wenn der Kunde selbst mehr einstellen kann/darf?
Ist kein Problem. Bei manchen Akustikern kann das der Kunde sogar selbst vor Ort machen.
Aber dann zu erwarten, dass der Akustiker sich mit den geänderten Einstellungen des Kunden rumschlägt finde ich frech. Das ist immerhin unnötige zusätzliche Arbeitszeit. Also entweder Akustiker macht die Einstellungen. Oder der Kunde ist sich selbst überlassen. Geht ja.

Aber ich stelle fest, das hat mit dem Thema hier eigentlich nichts mehr zu tun.

Wie wir ja schon festgestellt haben: Teuer ist die Entwicklung und Verbesserung der zusätzlichen Features. Wer mag, kann ja mal sein Glück in der Forschung selbst versuchen:
https://tympan.org/

Ich denke, wer das mal ausprobiert, ist ganz schnell still bei der Bewertung, was Wunsch und Wirklichkeit betrifft.
Dominik
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#74

Beitrag von smallhexi79 »

Hier kannst du die unterschiede zwischen 30, 50, 70 und 90 von den HG nachlesen.

https://www.phonak.com/content/dam/phon ... _Flyer.pdf
LG smallhexi Hörgeschädigt seit 1980 durch Meningitis
links: +/- 80 dB versorgt mit GN ReSound Enzo 3D 5
rechts: gehörlos
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Re: Wieso diese großen Preisunterschiede?

#75

Beitrag von Rondomat »

AssiKatze hat geschrieben: 25. Jan 2021, 10:46
Rondomat hat geschrieben: 25. Jan 2021, 10:21 @AssiKatze: Das Geräteprotokoll gibt dem Akustiker nur Werte aus, jedoch nicht, wie Du damit (Fehl-)gehört hast. Was soll er damit anfangen? Also landest Du wieder beim Akustiker, der Deine womöglich zeitraubenden (und nervigen) Selbstversuche doch wieder gerade bügeln muss, damit Du wieder mit dem HG zurecht kommst.



Du hast mein Beitrag nicht verstanden.

Kein Akustiker hat dadurch mehr Arbeit und muß meine Selbstversuche wieder gerade Bügeln. In der Werks/Akustiker Einstellung bleiben alle seine Einstellungen erhalten.

Im Geräteprotokoll sieht er welche Einstellungen für mich Zuhause am besten waren, er brauch sie nur noch zu berücksichtigen.
Gruß
Ich denke schon, verstanden zu haben, was Du geschrieben hast. Aber erkläre mir doch mal, was dann passiert, wenn wenn der Akustiker Deine für Dich am besten erscheinenden Einstellungen berücksichtigt? Aber gut, jeder muss seine Erfahrungen machen.
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