Sytematische Herangehensweise zur HG-Anpassung gesucht

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JunkerJörg
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Sytematische Herangehensweise zur HG-Anpassung gesucht

#1

Beitrag von JunkerJörg »

Ein freundliches Hallo an alle Leser dieses Beitrags zuvor.
Ich bin hochtonschwerhörig. Eine Hörminderung wurde schon bei der Entlassungsuntersuchung bei der Bundeswehr vor 40 Jahren festgestellt - hat mich aber nicht weiter interessiert und ich kam ganz gut zurecht. Seit wenigen Jahren habe eine Hörversorgung die aber in der Form nicht mehr reicht. Die Anpassung neuer HGs (nach Tests einer anderen Marke sind wir bei Siemens Pure 7 hängen geblieben) gestaltet sich schwierig. Ich merke die neuen HGs sind besser (oder besser eingestellt) als die Alten, aber nicht gut genug. Im Zweiergespräch oder ganz kleinen Gruppen komme ich oft ohne HGs aus. Im Beruf, im Büro brauche ich das HG immer. Aus manchen Gesprächsrunden komme ich raus und habe weniger als 50% verstanden. Dann denke ich ohne HG wäre es auch nicht schlimmer gewesen. Der Akkustiker war wirklich sehr geduldig und freundlich - aber eine Einstellung die mich zufriedenstellt haben wir nicht gefunden. An der Lautstärke liegt es nicht, eher am Sprachverstehen.
Jetzt bin ich wieder mit den alten HGs unterwegs, aber das kann so nicht bleiben.
Beim Einstellen sind wir iterativ vorgegangen: wir haben eine Einstellung gemacht, 2 Wochen später bin ich wieder hin und habe meine Erfahrungen geschildert (soweit ich das kann; ich bin ein unmusikalischer Mensch und fühle mich unsicher ob ich die relevanten Fakten richtig darstelle) und so weiter. Ich weiß nicht ob mein Akkustiker den Überblick behalten hat - ich jedenfalls nicht.
Entweder erwarte ich zuviel oder ich muss einen anderen Ansatz zum Anpassen finden. Wenn ich hier keine Lösung finde, werde ich die Pure 7 nehmen, ich muss sie aus eigener Tasche voll bezahlen 5-6T€ weil meine alten HGs noch keine 5 Jahre alt sind und werde damit unglücklich sein.
Wie man sich leicht denken kann, bin ich für jeden Rat dankbar
bds Hochtonschwerhörigkeit
Siemens Pure 5
AlfredW
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Re: Sytematische Herangehensweise zur HG-Anpassung gesucht

#2

Beitrag von AlfredW »

Hallo,

wenn dein Hörvermögen deutlich nachgelassen hat, kann man auch schon vor Ablauf der Frist neue HG verordnet bekommen. Ich weiß aber nicht wie stark die Verschlechterung sein muß.

Gruß

Alfred
bds Innenohrschwerhörigkeit ca. 80 dzb
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akopti
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Re: Sytematische Herangehensweise zur HG-Anpassung gesucht

#3

Beitrag von akopti »

Hallo,

damit die KK einer vorzeitigen Versorgung zustimmt, muss das Tonaudiogramm 15 dB schlechter geworden sein.

Gruß

Dirk
JunkerJörg
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Re: Sytematische Herangehensweise zur HG-Anpassung gesucht

#4

Beitrag von JunkerJörg »

Die Bezahlung ist doch hier eher nicht die Frage. Die neuen HGs sind besser - aber eben nicht gut. Ich will den Punkt nochmal aufmachen: Gibt es eine alternative Herangehensweise zu der von mir geschilderten. Einfach nur den Akkustiker zu wechseln scheint mir nicht die Lösung zu sein - ich halte meinen eigentlich für sehr kompetent. Erwarte ich zuviel von den HGs? Muss ich damit leben in bestimmten Situationen im "Wald" zu stehen? Oder gibt es eine objektivierbare Methode zum Bestimmen der Anpassungsparameter? Ich stelle mir vor, dass man mit einem sehr guten Aufnahmegerät die problematische Hörsituation aufzeichnet und dann daraus die Parameter bestimmt. Das müsste sogar objektivierbar möglich sein. Im Sprachaudiogramm kann man ja festlegen, wie die einzelnen Frequenzen(Laute) verstärkt werden müssen um verstanden zu werden. Mit der Aufzeichnung müsste es doch dann das Gerät so eingestellt werden, dass am Ende diese Verstärkung erreicht wird. Damit lese sich dann ein Archiv von Hörsituationen für eine Person aufbauen und sicherstellen, dass Änderungen nicht Erreichtes wieder zunichte machen.
Ich habe keine Ahnung ob das technisch leistbar und sinnvoll ist - aber von der Methodik her hat das deutliche Vorteile. Außerdem kann der Akkustiker die hörakkustisch relevanten informationen aus der Situation besser erfassen als ich.
bds Hochtonschwerhörigkeit
Siemens Pure 5
EinOhrHase
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Re: Sytematische Herangehensweise zur HG-Anpassung gesucht

#5

Beitrag von EinOhrHase »

Salut JunkerJörg

hat dein Akustiker mal eine sogenannte Lautheitsmessung mit den HGs durchgeführt? Das wäre mE eine Möglichkeit, die Geräte so einstellen zu lassen, dass es in die Richtung eines normalen Hörens geht.
Diese Einstellung kann noch per Finetuning nachgestellt werden, sollten sich weitere Probleme herauskristallisieren.

Unterm Strich lässt sich eine Hochtonschwerhörigkeit (etwas) besser korrigieren wie eine Tieftonschwerhörigket, da bei letzterem die Lautstärke "fehlt".

Gruss
Wer nicht (gut) hören kann, sollte genauer hinsehen ;)
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JunkerJörg
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Re: Sytematische Herangehensweise zur HG-Anpassung gesucht

#6

Beitrag von JunkerJörg »

Ja, das Hörgerät wurde voreingestellt und dann nachjustiert.
bds Hochtonschwerhörigkeit
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EinOhrHase
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Re: Sytematische Herangehensweise zur HG-Anpassung gesucht

#7

Beitrag von EinOhrHase »

Nach welchen Kriterien wurde das Gerät voreingestellt?
Vermutlich nach der gemessenen Hörkurve im Tonaudiogramm?

Deshalb schlug ich eine erneute Messung vor, die auf der Lautheitsmessung
beruht und nicht ausschliesslich auf der Messung der Audiometrie :-)

Gruss
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