Seite 1 von 1
Die ersten Tests
Verfasst: 15. Nov 2016, 12:52
von MartinB
Hallo allerseits,
letzte Woche war es soweit, ich habe die ersten
HG zur Probe bekommen, die Phonak Audeo B70. Gestern war ich zum 2. Gespräch beim
AKU und habe ein HG von ReSound zum Testen bekommen, dies hat jedoch meine eigene Stimme dermaßen verstärkt, dass ich es als zu laut empfand, obwohl die Verstärkung insgesamt niedrig war.
Meine
AKU hat mir daher das Phonak Audeo V50 zum weiteren testen mitgegeben. Laut ihrer Aussage hat es statt 16 Kanälen 12 und es fehlen ein paar Automatikfeatures, ferner fehlen zur B-Serie wohl nur Features, die für meinen Hörverlust nicht relevant sind.
Generell hätte ich gedacht, dass die technischen Unterschiede nicht so groß sein können, allerdings habe ich das Gefühl, dass der Klang der Audeo B 70 besser (feiner aufgelöst im Hochtonbereich) war. Ich habe derzeit auch häufig das Bedürfnis, die Lautstärke zu ändern (hoch und runter, immer im Wechsel

.
Ich bin da gerade ein wenig, hmmm, irritiert.
Kann das sein, dass das an der höheren Kanalzahl liegt oder bilde ich mir das ein?
Beste Grüße
Martin
Re: Die ersten Tests
Verfasst: 15. Nov 2016, 20:40
von Gerhard_R
zu den Kanalen, falls du im Hochton schwierigkeiten und eher steile Stellen in der Hörkurve hast, dann sind mehr Kanäle immer besser um mit mehr punkte solche Steilheiten besser anzupassen.
Re: Die ersten Tests
Verfasst: 15. Nov 2016, 22:35
von teak
Den Akustiker, der mir jede Woche ein anderes Gerät zum testen angedreht hat, habe ich nach 6 Wochen verlassen! Dieses "testen" beschränkt sich ja auf eine einzige pi-mal-Daumen-Einstellung der Verstärkungskurve und läßt als einziges "Feintuning" die globale Lautstärkeänderung zu. Die frequenzbezogene Verstärkungskurve ändert sich dabei nicht!
Für einen HG-Anfänger, wie ich es auch war, wird die Funktion einer Änderung der Verstärkungskurve, der Automatiken (Hall, Störschall, leise oder laute Sprache kein bisschen transparent. Und der wöchentliche Wechsel der Geräte läßt auch keinen Raum für diese Änderungen.
Ich habe auch erst gedacht, alle HGs arbeiten gleich und haben lediglich einen etwas unterschiedlichen Klang oder mehr oder weniger preisbeeinflussende Features. Aber mit einem Vergleich der Werkseinstellungen (firmenspezifische Software errechnet eine zur Hörschädigung optimale Verstärkungskurve - und das ist es) ist es eben nicht getan!
Im Hörtest werden lediglich 8 Frequenzen abgeprüft. Ob die tatsächliche Kurve dazwischen Sprünge macht, geht in diesen Test nicht ein. Bei den HGs lassen sich mindestens diese 8 Frequenzen einstellen, oft auch 12 oder 16. Damit läßt sich die Verstärkungskurve feiner auf die individuelle Hörschädigung anpassen, der Klang eines Geräusches und die Klangfarbe einer Stimme einstellen - und zwar abweichend von der Standardeinstellung. Erst dann klingt das Gerät für den Nutzer "natürlich".
Die Automatiken der Geräte regeln auch die Lautstärke nach wenigen Sekunden nach. Sobald z.B. Verkehrslärm lauter wird, wird die Lautstärke gesenkt. Leider wird damit auch Sprache leiser. Insbesondere die Phonaks gehen da sehr aggressiv zu Werke. Ich habe ständig lauter drehen müssen. War dann die Umgebung ruhig, war mir die Lautstärke wieder zu hoch.
Anstatt die Geräte zu wechseln, würde ich empfehlen in mühsamer Kleinarbeit an den Einstellungen zu drehen. Das bedeutet aber für den Akustiker viel mehr Arbeit.
Als mein erster Akustiker nach 6 Wochen, 6 Terminen zu 30 Minuten und 6 Geräten von denen ich mit keinem Einzigen glücklich war meinte, ein Hörgerät sei eben nur eine Krücke und meine Erwartungen völlig überzogen und ich solle mich jetzt langsam entscheiden, habe ich mich zu einem Wechsel des Akustikers entschlossen.
Nach inzwischen 10 Wochen, insgesamt 16 Terminen, von denen nur Einer kürzer als eine Stunde war (weil ich Termindruck hatte) und 2 Geräten bin ich endlich zu 95% mit der Einstellung zufrieden und bereit, das Gerät endgültig zu kaufen.
Ein Hörgerät ist kein Kopfhörer, wo man sich (mangels Einstellmöglichkeiten) durch simples Probetragen und -hören nach Bequemlichkeit, Klang und Preis entscheiden kann. Ein HG will erst mal optimal auf den ganz individuellen eigenen Hörverlust angepasst werden.
Dazu kommt, daß sich auch das Gehirn wiederum auch an das Hörgerät anpasst, was auch einige Tage dauert und manchmal auch zum Zurückregeln der HG-Einstellungen führen kann.
Nur Mut und Geduld muß man mitbringen und sich nicht vorzeitig zufriedengeben.
In den letzten Tagen habe ich mit einigen Menschen gesprochen, die zwar einige HGs ausprobiert, sich dann auch eines gekauft haben. Aber das liegt nur in der Schublade, weil soviel besser als ohne ist es auch nicht. Sehr schade!
Re: Die ersten Tests
Verfasst: 16. Nov 2016, 18:54
von sinatiger
@teak
bist du jetzt von den Oticon OPN abgekommen und wenn ja, weshalb
Re: Die ersten Tests
Verfasst: 16. Nov 2016, 22:01
von teak
Nein, nein, es wird schon das Oticon OPN. Am Dienstag werde ich es fix machen.