Schwerhoerig nach Meningitis

Hier kann man sich vorstellen oder eigene Erlebnisse berichten
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RemyRiver
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Schwerhoerig nach Meningitis

#1

Beitrag von RemyRiver »

Ich bin 26 Jahre alt und komme aus Braunschweig.

Schwerhoerig bin ich seit 2011, Schuld waren die Antibiotika die zum Bekaempfen einer Meningitis/Sepsis eingesetzt wurden. Bei mir ist nur ein Ohr betroffen (rechts, hauptsaechlich tiefere Toene, aber generell kann ich kaum was verstehen, wenn nur das rechte Ohr frei ist), das andere funktioniert und kompensiert so gut es kann. Raeumliches Hoeren und co funktioniert ueberhaupt nicht, und sobald mehr als eine Person mit mir redet ist es sowieso vorbei. Am Anfang war das echt anstrengend immer drauf zu achten das die Person mit der man redet links von einem steht, besonders unangenehm wenn man Kollegen mit denen man staendig zu tun hat das ganze "gestehen" muss.

Ich arbeite im Kindergarten, was natuerlich schwierig ist da grundsaetzlich ein sehr hoher Lautstaerkepegel vorherrscht. Deswegen habe ich in den letzten Jahren die HG nur in der Schublade liegen lassen. Auf Grund des Wetters und der Tatsache das man beim Fahrrad fahren durch aus auch auf sein Gehoer angewiesen ist, besonders bei den derzeitigen Lichtverhaeltnisse, habe ich mein HG wieder raus gekramt.

Mein Freundes und Familienkreis besteht ausschliesslich aus "gesunden Ohren", waehrend ich immer noch gerne und viel MMOs spiele merke ich sichtlich das meine Einschraenkungen mir den Spass verdorben hat.

Generell mache ich mir zur Zeit sehr viele Gedanken, zwar hatte ich Glueck das "nur" ein Ohr betroffen ist, aber trotzdem habe ich Angst das auch mein Linkes Ohr bald nicht mehr so gut hoert. An und fuer sich waere das nicht schlimm, der Gedanken mich dann aber nicht mehr mitteilen zu koennen (oder viel mehr kommunizieren zu koennen) macht mir Angst.

Ich hoffe hier im Forum neue Kontakte zu knuepfen die sich in einer aehnlichen Situation befinden wie ich. :)
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
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Täubchen
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#2

Beitrag von Täubchen »

Hallo RemyRiver,

und willkommen hier :)
Ich bin auch 26, und ebenfalls auf dem rechten Ohr (an Taubheit grenzend) schwerhörig, allerdings sind bei mir die mittleren und hohen Frequenzen betroffen, die tiefen sind noch gut.
Deine Sorgen um das andere Ohr kann ich sehr gut nachvollziehen (und den Stress mit der Einohrigkeit erst Recht). Solange mein rechtes unversorgt war, hatte ich auch links vermehrt mit Ohrgeräuschen zu kämpfen. Mit Hörgeräten kenne ich mich allerdings nicht gut aus, diese habe ich bloß einige Zeit getestet, und festgestellt, dass sie nicht ausreichen. Ich habe deshalb seit einiger Zeit ein Implantat.
Deswegen kann ich bloß fragen und raten: Ist dein HG vielleicht "einfach" nicht zufriedenstellend eingestellt? Wenn es die meiste Zeit bloß in einer Schublade liegt, scheint ja etwas nicht in Ordnung zu sein. Oder ist dein Hörverlust so hochgradig, dass ein HG es nicht mehr rausreißen kann?
Wie ist denn dein Verhältnis zum Akustiker? Der sollte sich ja drum bemühen, dass du zufrieden bist, und das Gerät auch benutzt! Und meiner Erfahrung nach lassen die Sorgen mit einer zufriedenstellenden Versorgung (1:1 wie vorher ist es bei mir nicht) echt nach. Ich hoffe sehr für dich, dass du eine Lösung gefunden wird :)
Gibt es eine Schwerhörigengruppe in deiner Gegend? Manchmal gibt es, glaube ich, auch extra Gruppen für junge Leute. Guck dich doch da mal um. Der Austausch kann wirklich sehr erleichternd sein :)

Liebe Grüße
Lisa
li: guthörend
re: CI nach Hörsturz
RemyRiver
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#3

Beitrag von RemyRiver »

Rechts habe ich einen rauschenden Tinnitus, der echt praktisch sein kann, da ich im Laufe besagter Blutvergiftung auch eine kuenstliche Herzklappe bekommen habe und die sehr "laut" ist (etwa wie eine Armbanduhr). Wenn ich Abends schlafen wollte (am Anfang hat mich das wahnsinnig gemacht) hab ich mich auf das linke Ohr gelegt und schon war das Geraeusch dank Tinnitus nicht mehr zu hoeren. Praktisch. Nicht so praktisch wenn man Abends zum Einschlafen Fernseh "hoeren" will, ich schlafe leider immer auf der linken Seite, und deswegen hoert sich das ganze dann fuer mich etwa so an wie die Eltern bei den Peanuts. Aber jede Medaille hat eine Kehrseite. :)

Das HG an sich ist kein problem, es war auch eins der teuerern Modelle fuer 1000 Euro Zuzahlung damals. Das Teil hat ordentlich was drauf, nur leider hab ich da so bedenken es bei der Arbeit zu tragen. (Zum Teil wollte ich auch nicht zugeben das ich es brauche, ich mein wer bekommt schon gerne HG mit 21 verordnet, es ist also nicht das HG Schuld gewesen, sondern ich.)

Einerseits weil die Umgebung ja an sich schon sehr laut ist (Kindergarten halt), deswegen habe ich mir am Anfang eingeredet das brauche ich dort nicht. Seit einigen Wochen habe ich es auf dem Weg zur Arbeit getragen und dann auf der Arbeit auch drin gelassen und ich merke schon das es besser mit dem HG ist.

Andererseits habe ich auch bedenken, denn wir haben ein Kind das in einem Wutanfall so laut kreischt, in einer Frequenz das es mir OHNE HG bereits die Ohren klingeln laesst, da will ich nicht wissen was mit passieren wuerde. Ohne HG hatte ich danach schon fuer 1 Stunde einen Tinnitus auch auf dem anderen Ohr, der war allerdings ein hohes piepsen. Kann ja schlecht zum Kind sagen "Moment, bevor du weiter kreischt lass mich erstmal das HG raus nehmen!". (Haette schon eine gewisse Ironie auf dem einen Ohr nur noch tiefe Toene zu hoeren und auf dem anderen hohe. Galgenhumor :D)

Ich sollte generell nach 6 Jahren nochmal zum Geraet einstellen und Hoertest ueberpruefen gehen, werde ich wohl auch demnaechst machen nachdem ich das HG etwas oefter getragen habe und aus der Erfahrung sagen kann was etwas anders sein muesste.

Bzgl. Schwerhoerigengruppen scheints in Braunschweig echt mau auszusehen. Bin aber wie verrueckt am Gucken.

Danke fuer die Tipps, hab mich sehr ueber deinen Beitrag gefreut.
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Syrinx
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#4

Beitrag von Syrinx »

Kreischen ist gruselig, elektrisch Saft pressen, Staubsaugen und Alarme aller Art machen auch wenig Spaß durch Geräte verstärkt.
Meine Gerte machen dicht, wenn eine zu laute Lärmquelle loslegt bzw. vor absehbarem Lärm, wie z.B. Staubsaugen, schalte ich am Gerät aus.

Sicher eine super Idee noch einmal nachkonfigurieren zu lassen. Auch ist die Technik weiter als vor 6 Jahren. Viel Erfolg!
beidseitig mit Phonak Audeo V versorgt und
zum Hörjunkie mutiert :D
Orchidee
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#5

Beitrag von Orchidee »

Also eine gute Versorgung finde ich schon wichtig. Ich war etwa 15 Jahre nur auf dem linken Ohr versorgt und habe festgestellt, dass ich immer noch dort ein besseres Sprachverständnis habe. Meine bisherige Akustikerin war sehr gut im einstellen der Feinheiten und ich habe erst Ruhe gegeben, wenn alles gepasst hat. Aber kindergarten ist schwierig, das kann ich mir gut vorstellen. Für mich war schon Kinderarztbesuch schwierig wenn das Kind dann geheult hat, man wollte ja den Arzt verstehen. Also würde ich echt nochmalein Audiogramm machen lassen und nachstellen.

Ich hatte auch immer Angst, mein Gehör zu verlieren, bin exht dankbar, dass ich nach 55 Jahren dank der Technik noch mitreden kann.
fast-foot
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#6

Beitrag von fast-foot »

Hallo RennyRiver,

im Prinzip darf ein Hörgerät "eh schon zu laute Geräusche" nicht verstärken, sondern sollte sie limitieren auf einen Pegel, welchen Du tolerierst (dieser Pegel wird vor der Einstellung ermittelt).

Folgende Gründe können dafür verantwortlich zeichnen, dass für Dich zu laute Geräusche mit Hörgerät noch lauter wieder gegeben werden:

1. Die Ermittlung der Unbehaglichkeitsschwellen wurde zu ungenau durchgeführt (auf welche Art auch immer).

2. Es wurde keine in-Situ-Messung durchgeführt (hierdurch ist es möglich, dass die vom Hörgerät abgegebenen Pegel um bis über 30 dB (!!!) zu hoch ausfallen können.

3. Die Tieftonschwerhörigkeit lässt sich nicht befriedigend versorgen (auf Grund der Aufwärtsmaskierung kann es sein, dass entweder die tiefen Töne zu wenig oder aber die hohen zu viel verstärkt werden müssen (letzteres, um überhaupt einen relevanten Effekt erzielen zu können).

Noch kurz hierzu:

Du hast Anrecht auf eine optimale Versorgung ohne nennenswerte Zuzahlung. Also aufgepasst bei teuren Geräten, es sei denn, es biete Zusatzfunktionen, welche "mit dem Hören an und für sich nichts zu tun haben" (ist jedoch nicht unbedingt so klar abzugrenzen und auch wegen weiterer Punkte nicht ganz unproblematisch).

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
RemyRiver
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#7

Beitrag von RemyRiver »

fast-foot hat geschrieben:Hallo RennyRiver,

im Prinzip darf ein Hörgerät "eh schon zu laute Geräusche" nicht verstärken, sondern sollte sie limitieren auf einen Pegel, welchen Du tolerierst (dieser Pegel wird vor der Einstellung ermittelt).

Folgende Gründe können dafür verantwortlich zeichnen, dass für Dich zu laute Geräusche mit Hörgerät noch lauter wieder gegeben werden:

1. Die Ermittlung der Unbehaglichkeitsschwellen wurde zu ungenau durchgeführt (auf welche Art auch immer).

2. Es wurde keine in-Situ-Messung durchgeführt (hierdurch ist es möglich, dass die vom Hörgerät abgegebenen Pegel um bis über 30 dB (!!!) zu hoch ausfallen können.

3. Die Tieftonschwerhörigkeit lässt sich nicht befriedigend versorgen (auf Grund der Aufwärtsmaskierung kann es sein, dass entweder die tiefen Töne zu wenig oder aber die hohen zu viel verstärkt werden müssen (letzteres, um überhaupt einen relevanten Effekt erzielen zu können).

Noch kurz hierzu:

Du hast Anrecht auf eine optimale Versorgung ohne nennenswerte Zuzahlung. Also aufgepasst bei teuren Geräten, es sei denn, es biete Zusatzfunktionen, welche "mit dem Hören an und für sich nichts zu tun haben" (ist jedoch nicht unbedingt so klar abzugrenzen und auch wegen weiterer Punkte nicht ganz unproblematisch).

Gruss fast-foot
Wie sieht denn der Behaglichkeitstest aus? Ich habe bis jetzt nur einen Hoertest gemacht und einen wo ich Zahlen erkennen musste. Beim Hoertest sind (gerade beim Hno) auch mal unangenehme toene bei.

Der vollstaendigkeithalber hier nochmal das hoerergebnis.

Bild

Bild
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fast-foot
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#8

Beitrag von fast-foot »

Wie sieht denn der Behaglichkeitstest aus? Ich habe bis jetzt nur einen Hoertest gemacht und einen wo ich Zahlen erkennen musste. Beim Hoertest sind (gerade beim Hno) auch mal unangenehme toene bei.
Dem Ohr werden Töne/Geräusche/Sprache angeboten und in der Lautstärke gesteigert, bis man angibt, dass es zu laut ist. Der Pegel darunter entspricht dann (im Falle von Tonsignalen) bei der entsprechenden Frequenz der Unbehaglichkeitsschwelle, welche nicht überschritten werden darf.

Der Akustiker muss diese Tests durchführen, um das Hörgerät richtig einstellen zu können. Bist Du der Ansicht, dass er dies unterlassen hat?

Gruss fast-foot
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#9

Beitrag von RemyRiver »

fast-foot hat geschrieben:
Wie sieht denn der Behaglichkeitstest aus? Ich habe bis jetzt nur einen Hoertest gemacht und einen wo ich Zahlen erkennen musste. Beim Hoertest sind (gerade beim Hno) auch mal unangenehme toene bei.
Dem Ohr werden Töne/Geräusche/Sprache angeboten und in der Lautstärke gesteigert, bis man angibt, dass es zu laut ist. Der Pegel darunter entspricht dann (im Falle von Tonsignalen) bei der entsprechenden Frequenz der Unbehaglichkeitsschwelle, welche nicht überschritten werden darf.

Der Akustiker muss diese Tests durchführen, um das Hörgerät richtig einstellen zu können. Bist Du der Ansicht, dass er dies unterlassen hat?

Gruss fast-foot
Nach der Einstellung hat sie mit mir gesprochen, normales Gespraech halt und immer wieder gefragt wie sich das anhoert. Anschliessend nach und nach wurde die Lautstaerke dann runter geregelt. Ist das gemeint?

Waere ein hoch regeln nicht sinnvoller?
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fast-foot
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#10

Beitrag von fast-foot »

Nein. Sie sollte im Rahmen der Audiometrie (welche auch den "klassischen Hörtest" (Reintonaudiometrie) umfasst) die Unbehaglichkeitsschwellen ermitteln.
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#11

Beitrag von fast-foot »

RemyRiver hat geschrieben:Nach der Einstellung...
... und zwar VOR der Einstellung (denn das ist ja ein Parameter für die Einstellung).
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RemyRiver
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#12

Beitrag von RemyRiver »

Nein, das ist nicht passiert.

Bei dem Hoertest an sich musste ich selber auch muendlich bescheid sagen sobald ich einen Ton hoere (was ich an sich ja schon merkwuerdig finde, da dies das Ergebnis ja noch weiter verzehrt).

Grundsaetzlich sind das so einige Sachen die mich eigentlich den Akustiker wechseln lassen wollen wuerden. Nur wuerde der neue Akustiker mein HG ja nicht "umsonst" warten.

Ich sehe auch irgendwo nicht ein dem Akustiker das Geld zu schenken, was ich damals fuer Service Leistungen bezahlt habe. Ich habe 3x das Schirmchen wechseln lassen und 2 Einstellungen vornehmen lassen. Da aergert es mich umso mehr wenn ich jetzt auch noch hoere das da schlampig gearbeitet wird.
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fast-foot
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#13

Beitrag von fast-foot »

Wann ist denn das Hörgerät angepasst worden?

Und noch hierzu:
RemyRiver hat geschrieben:Andererseits habe ich auch bedenken, denn wir haben ein Kind das in einem Wutanfall so laut kreischt, in einer Frequenz das es mir OHNE HG bereits die Ohren klingeln laesst, da will ich nicht wissen was mit passieren wuerde. Ohne HG hatte ich danach schon fuer 1 Stunde einen Tinnitus auch auf dem anderen Ohr, der war allerdings ein hohes piepsen.
Das Hörgerät sollte nicht "Geräusche, welche Dir zu laut sind, noch zusätzlich verstärken" (etwas vereinfacht - insbesondere sollte es in der geschilderten Situation den Pegel begrenzen, wobei ich das mit einbeziehe, was Du in diesem Thread geschrieben hast).
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RemyRiver
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#14

Beitrag von RemyRiver »

Heute war ich bei dem Termin zur Anpassung. Vor ~5 Stunden.
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akopti
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#15

Beitrag von akopti »

Hallo,

habe mal eine Frage: ist das gezeigte Audiogramm vom HNO-Arzt oder vom Akustiker?

Zur Messung mit dem Hörgerät und den Tönen. Das nennt sich Insitu-Audiometrie und verfeinert das Tonaudiogramm mit Kopfhörer, da es die anatomischen Gegebenheiten im Gehörgang bzw Gehörgangsrestvolumen mit berücksichtigt.

Wenn du noch in der Anpassphase bist, kannst du jederzeit den Akustiker wechseln.
Auch nach Abschluß der Anpassung kannst du wechseln. Der neue Akustiker kann dann die Service/Reparaturpauschale beim alten Akustiker abrufen und ist ab dann voll für den Service an deinem HG zuständig.

Gruß

Dirk
RemyRiver
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#16

Beitrag von RemyRiver »

akopti hat geschrieben:Hallo,

habe mal eine Frage: ist das gezeigte Audiogramm vom HNO-Arzt oder vom Akustiker?

Zur Messung mit dem Hörgerät und den Tönen. Das nennt sich Insitu-Audiometrie und verfeinert das Tonaudiogramm mit Kopfhörer, da es die anatomischen Gegebenheiten im Gehörgang bzw Gehörgangsrestvolumen mit berücksichtigt.

Wenn du noch in der Anpassphase bist, kannst du jederzeit den Akustiker wechseln.
Auch nach Abschluß der Anpassung kannst du wechseln. Der neue Akustiker kann dann die Service/Reparaturpauschale beim alten Akustiker abrufen und ist ab dann voll für den Service an deinem HG zuständig.

Gruß

Dirk
Beide Hoertests sind vom Akustiker gemacht worden, zumindest muesste es so sein da ich dort vorher ja schon einen Hab machen lassen, waere ja unsinnig den nicht zu speichern. Der Test beim HNO sah aber genauso aus. (Also die alte linie) Wobei die sich auch nicht veraendert hat beim hno test vor 2 wochen

Das HG hab ich 2011 gekauft, kann ich dann immer noch den Akustiker wechseln? Eine richtige Anpassung gabs ja im Grunde nie, da ich das hG nur ein paar Wochen nachdem kauf getragen hab.
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akopti
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#17

Beitrag von akopti »

Wechseln kannst du immer.

Wenn ich der neue wäre, würde ich mir ein Bein ausreißen, dich zufrieden zu stellen, denn nächstes Jahr wäre rein theoretisch eine Folgeanpassung möglich.

Gruß

Dirk
annib
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#18

Beitrag von annib »

RemyRiver hat geschrieben:Ich bin 26 Jahre alt und komme aus Braunschweig.

Schwerhoerig bin ich seit 2011, Schuld waren die Antibiotika die zum Bekaempfen einer Meningitis/Sepsis eingesetzt wurden. Bei mir ist nur ein Ohr betroffen (rechts, hauptsaechlich tiefere Toene, aber generell kann ich kaum was verstehen, wenn nur das rechte Ohr frei ist), das andere funktioniert und kompensiert so gut es kann. Raeumliches Hoeren und co funktioniert ueberhaupt nicht, und sobald mehr als eine Person mit mir redet ist es sowieso vorbei. Am Anfang war das echt anstrengend immer drauf zu achten das die Person mit der man redet links von einem steht, besonders unangenehm wenn man Kollegen mit denen man staendig zu tun hat das ganze "gestehen" muss.

Ich arbeite im Kindergarten, was natuerlich schwierig ist da grundsaetzlich ein sehr hoher Lautstaerkepegel vorherrscht. Deswegen habe ich in den letzten Jahren die HG nur in der Schublade liegen lassen. Auf Grund des Wetters und der Tatsache das man beim Fahrrad fahren durch aus auch auf sein Gehoer angewiesen ist, besonders bei den derzeitigen Lichtverhaeltnisse, habe ich mein HG wieder raus gekramt.

Mein Freundes und Familienkreis besteht ausschliesslich aus "gesunden Ohren", waehrend ich immer noch gerne und viel MMOs spiele merke ich sichtlich das meine Einschraenkungen mir den Spass verdorben hat.

Generell mache ich mir zur Zeit sehr viele Gedanken, zwar hatte ich Glueck das "nur" ein Ohr betroffen ist, aber trotzdem habe ich Angst das auch mein Linkes Ohr bald nicht mehr so gut hoert. An und fuer sich waere das nicht schlimm, der Gedanken mich dann aber nicht mehr mitteilen zu koennen (oder viel mehr kommunizieren zu koennen) macht mir Angst.

Ich hoffe hier im Forum neue Kontakte zu knuepfen die sich in einer aehnlichen Situation befinden wie ich. :)
Hast du schon das Opn 1 probiert? Ich trage auch nur ein Hörgerät und das war mit Abstand das Beste. Ist aber im Vergleich deutlich teurer als andere Geräte.
nach Hörsturz/Hörstürzen auf einem Ohr an Taubheit grenzend, jetzt mit CI
RemyRiver
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#19

Beitrag von RemyRiver »

Wenn ich den Akustiker wechseln will gehe ich dann einfach zu dem neuen und der klaert das, oder muss ich selber irgendetwas in die Wege leiten?
annib hat geschrieben:Hast du schon das Opn 1 probiert? Ich trage auch nur ein Hörgerät und das war mit Abstand das Beste. Ist aber im Vergleich deutlich teurer als andere Geräte.
Nein, da ich aber auch erst ein neues Geraet von der KK ab November unterstuetzt bekomme bin ich noch nicht "auf der Suche", wobei die Beschreibungen und die Erfahrungsberichte wirklich toll klingen.

Im Internet hab ich bei der Preisliste die Zahlen "1'659,00 - 1'750,00 €" gefunden. Gilt das pro Geraet oder ist der Preis fuer ein Paar und sind in diesem Preis schon die Akustikerpauschale enthalten?
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akopti
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#20

Beitrag von akopti »

RemyRiver hat geschrieben:Wenn ich den Akustiker wechseln will gehe ich dann einfach zu dem neuen und der klaert das, oder muss ich selber irgendetwas in die Wege leiten?
Wenn du einen Akustiker gefunden hast, wo die Chemie stimmt, dann trägst du dein anliegen vor. Er lässt dich dann eine Wechsel-Eklärung unterschreiben und ruft bei deiner Krankenkasse an, wann genau die Geräte abgerechnet wurden. Daraus berechnet sich die anteilige Reparaturpauschale. Er erstellt eine Rechnung und schickt sie mit der unterschriebenen Erklärung an den anderen Akustiker. Fertig.

Gruß

Dirk
fast-foot
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#21

Beitrag von fast-foot »

ABBC3_OFFTOPIC
Hier noch kurz meine Sichtweise zum OPN 1:

Die Erfahrungsberichte sprechen eher dafür, dass das Gerät eine besondere Qualität aufweist, was sich auch durch die technischen und konzeptuellen Innovationen erklären lässt.

Wenn sich die subjektiv empfundene Leistungssteigerung auch messtechnisch beweisen lässt, also insbesondere mit diesem Gerät das Sprachverstehen im Störschall besser ist als bei "allen anderen", muss der Akustiker das Gerät ohne Zuzahlung (bzw. für eur 10.- Zuzahlung) anbieten.
Allerdings ist es vermutlich so, dass das Gerät nicht ohne für das Hören an sich nicht benötigte Zusatzfunktionen verfügt, ich würde mal sagen, um genau die oben geschilderte Konsequenz zu vermeiden. Da die Krankenkasse nicht für die Erstattung der für das Hören nicht notwendigen Zusatzfunktionen aufkommen muss, das Gerät jedoch nicht ohne diese erhältlich ist (bzw. die Algorithmen für die Erleichterung und Verbesserung des Verstehens insbesondere in akustisch schiwierigen Situationen "künstlich verschlechtert werden"), halte ich es für möglich, dass es Oticon schafft, die an und für sich allem Anschein nach fortschrittlichen Innovationen (welche das Hören verbessern und erleichtern) teuer zu verkaufen - da sie eben nur mit weiteren, für gutes Hören nicht zwingend erforderlichen Features erhältlich sind.

Allerdings muss ich dann auch festhalten, dass ich einen Widerspruch erkennen kann, wenn man für die Erreichung des optimalen Hörens nur ein Gerät kaufen kann, bei welchem die Anbindung an externe Geräte integriert ist, und der technischen Realisierung des Geräts selbst (ich möchte hier allerdings nicht ins Detail gehen).

Das OPN 3 bspw. scheint dann für den Preis bereits ziemlich schwach abzuschneiden*, weil es zwar über die genau gleiche Chip-Plattform wie das OPN 1 zu verfügen scheint, dessen Algorithmen jedoch nicht zur Verfügung stehen.

*) das gilt sogar für das OPN 1, rein aus Sicht des Hörens - denn der bestmögliche Ausgleich der Behinderung muss für eine Zuzahlung von eur 10.- je Ohr angeboten werden

Allenfalls werde ich einen separaten Thread zu diesem Thema eröffnen.

Gruss fast-foot
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RemyRiver
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#22

Beitrag von RemyRiver »

Ich hab zur Zeit ein Geraet was Sprache ausreichend (Schulnote 3-4) verstaendlich macht im Alltag. Sprache funktioniert mehr oder weniger, wobei das linke ohr definitiv mehr zum Tragen. Kommt als das HG.

Da geht es mir wirklich nur um das verstaerken und verbessern des Sprachverstaendnisses, die Feedback Probleme sind da ausgenommen. Dennoch war es das einzige Geraet mit dem ich klar kam (hatte damals auch Kassengeraete getestet), weil alle anderen zu blechern klangen. Nach der Umstellung gestern mag ich es gar nicht mehr einsetzen weil es genauso/noch schlimmer klingt als die Kassengeraete damals. Ich vermute, und genau das macht mich auch so sauer auf den Akustiker, das man damals beim Test mit den Kassengeraeten ueberhaupt gar nicht erst versucht hat eine optimale Leistung zu erreichen. Musik kann ich vergessen,

Damals war ich arbeitslos und konnte das Geraet im Job nicht testen. Es stand auch noch nicht fest ob ich ueberhaupt in dem Beruf weiter arbeiten wuerde. Leider hilft es mir auf der Arbeit nicht mal Ansatzweise so sehr.

Das mag jetzt wie eine Ausrede klingen, aber ein Geraet ohne "Zusatzfeatures" hilft bei mir auf der Arbeit kaum. Das merke ich jeden Tag mehr. Klar ist es besser als nichts, aber es kommt eben schnell an seine Grenzen.

Ich muesste es lauter/leiser regeln koennen. In der Schlafenszeit ist es leiser als in der Turnstunde, gleichzeitig muss ich aber das Babyfon hoeren koennen selbst wenn es "weit weg" von mir ist -- an die Hose geklippt reicht da schon bei dem brummenden Ding. Auch in meiner Freizeit merke ich allerdings das mir das Feature echt fehlt. Abends ist mein Ohr viel schlechter drauf als Morgens, da wandert die Fernseher Lautstaerke locker um 4-5 Stufen hoch. Auch verschiedene Programme (Grosse Gruppen/Kleine Gruppen/etc) waere schon praktisch, bei Veranstaltungen versammeln sich mal eben 140 Kinder in unserer Turnhalle, das ist eine komplett andere Geraeusch Kulisse als 19 Kinder in der Gruppe, 12 zur Schlafenszeit oder 5 in klein Gruppen.

Telefon bediene ich auch regelmaessig, da habe ich das "Glueck" das gesunde Ohr nehmen zu koennen, aber auch da wuerde ich gerne die Moeglichkeit haben mit rechts telefonieren zu koennen weil es einfach Situationen gibt in denen man sich das nicht aussuchen kann. (Kind an der Hand, Zuckerguss/Farbe/etc) verschmierte linke Hand.

Meine stille Hoffnung waere, dass Teile der Kosten zusaetzlich von der Rentenversicherungsanstalt (waren die das?) uebernommen werden wuerden. Und wenns nur ein kleiner Teil ist.
Hz 125 250 500 750 1000 1500 2000 3000 4000 6000 8000
dbR 20_25_35_60__60__60__60__50_25___5__15
dbL 10_10_10_10___5___5___5___5___5___5__15
annib
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Re: Schwerhoerig nach Meningitis

#23

Beitrag von annib »

Das Opn 1 wird ohne Zuzahlung für ca. 2600-3000 Euro angeboten
nach Hörsturz/Hörstürzen auf einem Ohr an Taubheit grenzend, jetzt mit CI
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