Zur Info: Bin Baujahr 1973.
Über die letzten ~8 Jahre hatte ich auf der linken Gesichtsseite zuerst einen Spasmus hemifacialis (Gesichtskrämpfe), später gesellte sich noch eine Fazialisparese (Gesichtslämung) dazu - ein bißchen Abwechslung muß ja sein!
Das wurde immer schlimmer und öfter, bis es mich eines Tages so störte, daß ich ärztliche Hilfe in Anspruch nahm.
Dort wurde mit Botox, dann mit Pillen und zum Schluß mit beidem versucht meine linke Gesichtshälfte ruhig zu stellen.
Aber ein zufriedenstellender Erfolg blieb aus.
Ursache war ein mikrovaskuläres Kompressionssyndrom:
Zu gut deutsch, Kurzschlüsse durch sich berührende Nerven, dank schlechter Isolation durch Dehnung.
Letzter Ausweg war eine Mikrovaskuläre Dekompression.
Loch im Kopp bohren, sich zur Problemstelle durchwuseln und zwischen die Nerven Isolationsmaterial anbringen und festkleben (in meinem Fall Goretex)
Als ich nach der OP aus der Narkose aufwachte, war mir total schwindelig (~2,5 Promille)und später stellte ich fest, daß ich auf dem linken Ohr nichts mehr hörte.
Also wurde ein Stennert-Schema eingeleitet (Infusion), aber der Erfolg blieb aus.
Mein HNO-Arzt schickte mich noch in ein zweites Krankenhaus um das Stennert-Schema zu wiederholen, aber es änderte sich nichts.
Zwischendurch und später alle möglichen Untersuchungen, danach noch eine Anschlußheilbehandlung.
Irgendwann kam das Thema
Also zweimal zum Deutschen Hörzentrum in Hannover, aber leider stellte sich heraus, daß der Hörnerv mit sehr großer Wahrscheinlichkeit kaputt ist. und daß deswegen kein
Mit 39 Jahren einseitig taub und dann in der gesamten zweiten Lebenshälfte bis zum Ende nur noch mono hören können, das muß man erst mal verdauen.
Aber zum Ausgleich hat mein linkes Ohr einen derben Tinnitus, damit das da nicht so leise ist.
Dabei waren meine beiden Ohren bis dato gut, bis sehr gut, was auch der Malocher-TÜV alle paar Jahre bestätigte.
Und was beim mono hören am schlimmsten ist, ist die Tatsache, daß man nicht mehr räumlich hören kann.
Man soll nicht meinen wie sehr das einen einschränkt, ich hätte das nie für möglich gehalten!
Und als Musikliebhaber ist das auch doof:
Beatles in mono sind wie Aras in Graustufen (ich weiß, die ersten Alben waren in mono).
Kein mittendrin Gefühl mehr bei Konzerten.
Filme in Surround sind auch irgendwie über und zocken mit Kopfhörer bringt einem auch keine Vorteile, bzw Erlebnis mehr.
In der Zwischenzeit sind der Schwindel und die Gleichgewichtsstörungen dank Krankengymnastik zurückgegangen, aber noch bin ich nicht wieder arbeitsfähig.
Mal hoffen daß das ganz weg geht...
Antrag auf "vermutete Behandlungsfehler" habe ich schon gestellt, da mir so ein paar Sachen spanisch vorkamen.
SBA ist auch in Arbeit, da kommt schon was zusammen.
Mein Hörgerät wird wohl ein Phonak Cassia M H2O und ein Phonak CROS M H20.
Ein kabelloses Oticon Go Pro hätte gereicht, aber es ist nicht staub- und wassergeschützt, außerdem paßt es nicht unter einen Kapselgehörschutz (Micky Mäuse).
Ich weiß schließlich noch nicht, wie es bei mir beruflich weitergeht.
Werde die Tage mal schauen, daß ich einen Termin bei einem Reha-Berater vom Arbeitsamt bekomme.
Hauptsache die sind kompetenter als die normalen Sachbearbeiter...
Einen Phonak iCube konnte ich auch schon ergattern, mal sehen wann der eintrudelt.
An der Hörkurve brauche ich nicht rumspielen, da das Signal vom tauben Ohr nur leicht verstärkt werden muß, das macht es für mich viel einfacher.
Aber ich möchte halt die Hörprogramme auf meine Bedürfnisse einstellen.
Gesprächssituationen, Fahrradfahren/Windgeräusche etc.
Dieses ewige Gerenne zum Akustiker finde ich jetzt schon nervig, da probiere ich lieber in Ruhe zuhause und kann es besser austesten.
Beim Akustiker kann ich immer zuschauen wo und wie man so etwas bei iPFG ändert.
Die Grundeinstellung kann ich mir sichern und von dort aus schauen wie ich das am besten ändere.
Das war es für`s erste!
