Hörgeräteanpassung/-testphase
Verfasst: 23. Sep 2009, 02:10
Hallo,
seit noch nicht einer ganzen woche teste ich oticon epoq auf beiden seiten. seit 2001 hatte ich siemens prisma power, von denen man aber nicht wirklich sagen kann, dass ich sie getragen habe. die habe ich lediglich ein paar wochen vorher und auch nur in der letzten woche vor dem epoq halbwegs gut eingestellt getragen. heißt also, dass mein gehirn und mein gehör nicht wirklich auf hörgeräte eingestellt sind. ich bin jetzt 30 und habe mich bisher irgendwie (oft mehr schlecht als recht) ohne geräte durchgeschlagen und zwar mit allen konsequenzen: irritationen der umwelt, burn-out, ausgeschlossen sein von gesellschaftlichen ereignissen usw. ich weiß auch nicht, wie ich das mit meiner hörkurve hinbekommen habe:
links/rechts
.125 0/10 dB
.250 5/15
.500 5/10
1 65/65
2 90/95
4 90/95
6 90/95
8 80/85
heißt also, die tiefen frequenzen höre ich relativ normal, aber nach .500 kHz stürzt mein gehör ab.
also, an den geräten führt kein weg vorbei, zu dieser erkenntnis bin sogar ich nach 30 jahren gekommen. nun zu meinem anliegen: das epoq trage ich ca 8 bis 9 stunden am tag, das ist wahrscheinlich schon eine megagroße umstellung für mich und mein armes gehirn. wenn ich fernsehe, muss ich den fernseher relativ leise stellen, weil es sonst einfach schlecht zu ertragen ist. problem ist, dass ich den fernseher auch leiser als normalhörende stelle, für welche das dann schon zu leise ist. allerdings verstehe ich nicht unbedingt mehr, egal ob ich den fernseher laut oder leise stelle. ich habe schon das gefühl, dass ich ein tick mehr sätze oder einzelne wörter verstehe, aber optimal ist das nicht. kennen das einige von euch? ich habe den eindruck, dass mein gehirn sich erstmal wieder daran gewöhnen muss, dass sprache wieder verstanden werden kann. vorher habe ich viel mit untertitel ferngesehen und wenn ich erst gelesen habe, dann konnte ich das gesagte auch gut verstehen. ist das so, das mein gehirn erst wieder lernen muss, die sprache (und nicht nur beim fernsehen) "bewusst" aufzunehmen? vorher ist so viel bei mir durchgerauscht und ich habe versucht, mich auf das wesentliche zu konzentrieren?
momentan finde ich die welt einfach laut und ich wusste gar nicht, dass die welt voll von so vielen geräuschen ist. heranfahrende autos sind fast so laut wie züge für mich. integriert mein hirn das irgendwann?
wenn ich die geräte abends rausnehme, kommt mir alles viel dumpfer und leiser als vor dem geräte-tragen vor. aber das ist ja normal, habe ich in einigen beiträgen gelesen. manchmal habe ich abends auch kopfschmerzen und einen druck auf den ohren. manchmal piepst und klingelt es, wobei ich vor einigen jahren nach einem disco-besuch einen tinnitus bekommen habe, der mich lange zeit begleitet hat und heute in stark abgemildeter form bei stress ab und zu wieder auftaucht. könnte das von den ungewohnten höreindrücken und einer (über) forderung des gehörs kommen? wäre dies ein zeichen, mit der lautstärke wieder etwas runterzufahren, damit die gewöhnung langsamer vonstatten geht? ich möchte ungern noch einige von meinen seltenen haarsinneszellen killen.
ich muss noch sagen, dass meine akustikerin einen ganz guten job macht. sie achtet darauf, dass ich nicht noch mehr überfordert werden, heißt also, wir sind noch nicht beim maximum dessen, was die geräte hergeben. sie hat auch einen gehörschutz eingebaut, weil ich wohl sehr empflindlich (hyperrecruitment?) auf lautere geräusche reagiere.
wer hat auch erfahrungen damit, lange lange zeit mit schlechtem gehör ohne geräte durch die welt gegangen zu sein? ich frage mich, wie lange die umstellung des gehirns dauert? wochen, monate, jahre?
herrje, das ist ein wirklich langer beitrag. hoffe aber, nicht zu lang. und vielleicht gibt es ja die ein oder andere antwort auf meine vielen fragen. und vielleicht ein wenig beruhigung für mich.
viele grüße
seit noch nicht einer ganzen woche teste ich oticon epoq auf beiden seiten. seit 2001 hatte ich siemens prisma power, von denen man aber nicht wirklich sagen kann, dass ich sie getragen habe. die habe ich lediglich ein paar wochen vorher und auch nur in der letzten woche vor dem epoq halbwegs gut eingestellt getragen. heißt also, dass mein gehirn und mein gehör nicht wirklich auf hörgeräte eingestellt sind. ich bin jetzt 30 und habe mich bisher irgendwie (oft mehr schlecht als recht) ohne geräte durchgeschlagen und zwar mit allen konsequenzen: irritationen der umwelt, burn-out, ausgeschlossen sein von gesellschaftlichen ereignissen usw. ich weiß auch nicht, wie ich das mit meiner hörkurve hinbekommen habe:
links/rechts
.125 0/10 dB
.250 5/15
.500 5/10
1 65/65
2 90/95
4 90/95
6 90/95
8 80/85
heißt also, die tiefen frequenzen höre ich relativ normal, aber nach .500 kHz stürzt mein gehör ab.
also, an den geräten führt kein weg vorbei, zu dieser erkenntnis bin sogar ich nach 30 jahren gekommen. nun zu meinem anliegen: das epoq trage ich ca 8 bis 9 stunden am tag, das ist wahrscheinlich schon eine megagroße umstellung für mich und mein armes gehirn. wenn ich fernsehe, muss ich den fernseher relativ leise stellen, weil es sonst einfach schlecht zu ertragen ist. problem ist, dass ich den fernseher auch leiser als normalhörende stelle, für welche das dann schon zu leise ist. allerdings verstehe ich nicht unbedingt mehr, egal ob ich den fernseher laut oder leise stelle. ich habe schon das gefühl, dass ich ein tick mehr sätze oder einzelne wörter verstehe, aber optimal ist das nicht. kennen das einige von euch? ich habe den eindruck, dass mein gehirn sich erstmal wieder daran gewöhnen muss, dass sprache wieder verstanden werden kann. vorher habe ich viel mit untertitel ferngesehen und wenn ich erst gelesen habe, dann konnte ich das gesagte auch gut verstehen. ist das so, das mein gehirn erst wieder lernen muss, die sprache (und nicht nur beim fernsehen) "bewusst" aufzunehmen? vorher ist so viel bei mir durchgerauscht und ich habe versucht, mich auf das wesentliche zu konzentrieren?
momentan finde ich die welt einfach laut und ich wusste gar nicht, dass die welt voll von so vielen geräuschen ist. heranfahrende autos sind fast so laut wie züge für mich. integriert mein hirn das irgendwann?
wenn ich die geräte abends rausnehme, kommt mir alles viel dumpfer und leiser als vor dem geräte-tragen vor. aber das ist ja normal, habe ich in einigen beiträgen gelesen. manchmal habe ich abends auch kopfschmerzen und einen druck auf den ohren. manchmal piepst und klingelt es, wobei ich vor einigen jahren nach einem disco-besuch einen tinnitus bekommen habe, der mich lange zeit begleitet hat und heute in stark abgemildeter form bei stress ab und zu wieder auftaucht. könnte das von den ungewohnten höreindrücken und einer (über) forderung des gehörs kommen? wäre dies ein zeichen, mit der lautstärke wieder etwas runterzufahren, damit die gewöhnung langsamer vonstatten geht? ich möchte ungern noch einige von meinen seltenen haarsinneszellen killen.
ich muss noch sagen, dass meine akustikerin einen ganz guten job macht. sie achtet darauf, dass ich nicht noch mehr überfordert werden, heißt also, wir sind noch nicht beim maximum dessen, was die geräte hergeben. sie hat auch einen gehörschutz eingebaut, weil ich wohl sehr empflindlich (hyperrecruitment?) auf lautere geräusche reagiere.
wer hat auch erfahrungen damit, lange lange zeit mit schlechtem gehör ohne geräte durch die welt gegangen zu sein? ich frage mich, wie lange die umstellung des gehirns dauert? wochen, monate, jahre?
herrje, das ist ein wirklich langer beitrag. hoffe aber, nicht zu lang. und vielleicht gibt es ja die ein oder andere antwort auf meine vielen fragen. und vielleicht ein wenig beruhigung für mich.
viele grüße