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Hallo zusammen im Forum!
Ich bin 75 Jahren alt und trage seit über 18 Jahren Hörgeräte an beiden Ohren. Mein Hörverlust ist links stärker als rechts. Seit Juli 2024 trage ich Oticon MiniRite 1 und war damit bis September 2025 sehr zufrieden. Dann entwickelte ich eine auditive Recruitment-Symptomatik: Normale Lautstärken klingen zu laut und leise sind schwer zu hören. Ich habe das Gefühl, dass mein linkes Ohr stärker betroffen ist als mein rechtes. Mein Audiologe meint, dass die Oticon MiniRite Real 1 angepasst werden können und hat den Prozess bereits eingeleitet. Nach zwei Anpassungen bin ich allerdings wenig zuversichtlich. Wäre es besser, ein Cochlea-Implantat (CI) im linken Ohr und ein Hörgerät im rechten zu tragen? Hat jemand Erfahrung mit auditiver Recruitment-Symptomatik? Da ich Oticon-Hörgeräte trage, welches CI wäre für mich geeignet?

Hallo Shan,
hast du ein Audiogramm?
Wie stark ist denn der Hörverlust auf dem schlechteren Ohr?
Recruitment alleine ist kein CI-Indikator, es muss schon auch
ein starker Hörverlust, bezogen auf das Sprachverstehen gegeben sein.
Recruitment spielt insofern eine Rolle, als dass die tolerierbare Verstärkung
limitiert ist, daher muss das Sprachverstehen bei guter Hörgeräteversorgung, aber unterhalb
der Unbehaglichkeitsschwelle zu Grunde gelegt werden.
Wenn dann ein Einsilberverstehen unterhalb von 60 % vorhanden ist, wäre theoretisch
eine CI-Indikation gegeben. Allerdings sehe ich deine Versorgung mit Hörgerät als noch nicht
ausgereizt. Bevor ich mich mit CI beschäftige, würde ich an deiner Stelle auch noch andere
Hörgeräte testen.
Zu Oticon "passt" Cochlear, allerdings würde ich die CI-Firmenauswahl nicht am aktuellen Hörgerät festmachen,
sondern mich herstellerunabhängig mit den verschieden CI-Firmen beschäftigen. Aber das ist natürlich kein Muss.