Schwerhoerigenforum.de

Hallo,

ich habe überwiegend eine Mitteltonschwerhörigkeit. Meine Hörkurve sieht aus wie eine Badewanne und es ist wohl erblich bedingt.
Zur Zeit trage ich mein neues Hörgerät oticon OPN S 3 recht viel. Ich mag den Klang des Hörgeräts. Mir bereiten Störgeräusche aber beim Sprachverständnis noch einige Schwierigkeiten. Ich habe mich lange Zeit nur in ruhiger Umgebung unterhalten und man musste laut mit mir sprechen. Bin ich vielleicht die Unterhaltung im Bus bei Motorgeräusch oder ähnlichem nicht mehr gewohnt oder muss man die Einstellung des Hörgeräts ändern ?

Eine weitere Frage wäre. Wie lernt man Richtungshören ? Ich habe lange vieles wie Autos etc. nicht mehr gehört. Jetzt habe ich das Problem, dass ich zwar das Auto höre, aber weiß nicht von wo es kommt, wenn man es nicht sieht.

Ich bin eine Neurologiepatientin, die auch von jung auf eine Hirnschädigung und verschiedene Probleme hat. Manchmal, wenn ich das Hörgerät drei oder vier Stunden in der Stadt getragen habe und nach hause komme, muss ich es rausnehmen, da es anstrengend ist so viel zu hören. Kann es sein, dass das gute Hören auch meinen Kopf mehr anstrengt ?

Ich habe hier verschiedenes, was mir im Laufe der Zeit aufgefallen ist mit meinem Hörgerät, angesprochen und freue mich über eure Antworten.
Ich habe noch nicht so viel Erfahrung und tausche mich gern aus.

Viele Grüße und danke

Liebe Chaplin,

das Thema mit den Störgeräuschen kenn ich nur zu gut!

Ich war bis vor ca. 5 Monaten nur leichtgradig schwerhörig, dann gab es einen heftigen Einbruch meines Hörvermögend um gut 20 %. Jetzt bin ich mittelgradig schwerhörig.

Ich habe mir meine Hörgeräte meinem jetzigen Hörstatus anpassen lassen, mit neuer Anpassungsphilosopie auch dank der Hinweise von Ohrenklempner und hoffe, dass mein Gehör jetzt erst mal stabil bleibt. Meine AKUin meinte, dass ich jetzt viel üben solle, mich unterschiedlichen Hörssituationen aussetzen, Hörbücher und Radio hören auch mir Störgeräuschen etc. Das Gehirn und die Hörbahnen können Monate brauchen, um sich an die neue Akkustik zu gewöhnen und diese zu verarbeiten, ähnlich wie das auch bei Leuten ist, die ein CI erhalten haben.

Ich könnte mir vorstellen, dass das auch bei Dir der Fall sein kann, wenn Du in der Vergangenheit belastende Hörsituationen vermieden hast.

Ich werde das auf jeden Fall versuchen, auch weil sowieso keine andere Wahl habe.

In diesem Sinne wünsche ich Dir alles Gute und bin gespannt von Deinen weiteren Erfahrungen zu hören.

Ich wünsche Dir ein schönes WE

Hallo Stefan,

danke für Deine Antwort.

Ich werde das Hörgerät rechts bei mir noch einmal anpassen lassen und versuche das Hörgerät auch möglichst den ganzen Tag zu tragen.

Liebe Grüße

Hallo Chaplin,
wie das mit Richtungshörenlernen ist, weiß ich nicht. Das muss ich selbst erst wieder auf die Reihe bekommen.
Was das Verstehen im Störgeräusch betrifft: zum (großen) Teil ist das tatsächlich Übungssache, das geht nicht von heut auf morgen und man muss auch regelmäßig in Störgeräuschumgebung etwas verstehen müssen. Ich hatte ein Alltagsprogramm und ein eigene Programm extra für das Verstehen in unserer Kantine. Damit hatte ich lange Zeit tatsächlich besser verstanden als mit dem Alltagsprogramm. Zuletzt habe ich aber kein Unterschied mehr feststellen können, weil ich mich daran gewöhnt habe, alles zu hören. Der Kopf hatte dann das Nötige gefiltert. Funktioniert aber nur mit 2 Ohren halbwegs vernünftig.

Wenn du nach 3-4h Aufenthalt in der Stadt die Hörgeräte herausnehmen musst, dann könnte es auch daran liegen, dass das Hörgerät bei "laute Geräusche" zu laut eingestellt ist (es gibt da 3 verschiedene Kurven für unterschiedlich lauten Umgebungslärm). Ab einer gewissen Hörschädigung muss man sich allerdings auch (wie ich) damit abfinden, dass man lärmempfindlicher ist als andere.

Hallo Dani,

danke für Deine Antwort.

Vielleicht muss ich das mit dem Verstehen bei Störgeräuschen auch noch üben.

Nee, zu laut ist das Hörgerät nicht. Das würde ich merken.

Viele Grüße