Frage an die Akustiker - Unterschiede zu Phonak Naida V90 & B90

Hoffi
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Re: Frage an die Akustiker - Unterschiede zu Phonak Naida V90 & B90

#26

Beitrag von Hoffi »

Ich habe eine Hörkurve gemäß HNO (beidseitig) kHz/dB: 0,25/60, 0,5/75, 1...4/80. Beim Akustiker sind es immer 5 dB mehr, warum auch immer.

Die Qualitätsprobleme - bei Oticon Geräten: krähende, krächzende, quietschende Sprache ; bei Phonak Geräten: hallende, gequetschte Sprache (Bauchredner) konnten trotz der vielen Frequenzbereiche der HG (OPN 1, NAIDA B SP9) und unzähliger Sitzungen nicht beseitigt werden.

Ist mit einer Ex-Hörerversorgung eventuell eine Verbesserung zu erwarten ?

Gruß
Hoffi
Ohrenklempner
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Re: Frage an die Akustiker - Unterschiede zu Phonak Naida V90 & B90

#27

Beitrag von Ohrenklempner »

Mit "Bauchredner" kann ich irgendwie gar nix anfangen, aber wenn die Sprache hallend und gequetscht klingt, wäre eine langsamere Kompression bzw. weniger Kompression in den leisen Signalanteilen ganz interessant auszuprobieren.
Schon einmal was anderes probiert als Phonak oder Oticon?
Exhörer würden wohl kaum etwas bringen, ein Hörverlust von 80 dB ist nicht unbedingt soooo schlimm. Wie sieht deine Dynamik/Unbehaglichkeitsgrenze aus?
...zufällig bin ich Experte auf diesem Gebiet... 🤓

Zu audiologischen Ratschlägen, Anpassberatungen oder Hörgeräte-Offerten fragen Sie nicht mich sondern Ihren Hörakustiker (m/w/d)! 👍
Hoffi
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Re: Frage an die Akustiker - Unterschiede zu Phonak Naida V90 & B90

#28

Beitrag von Hoffi »

Danke Ohrenklempner,
"Bauchredner" war nicht die richtige Beschreibung. Bauchredner bedeutet, dass die Stimme des Sprechenden manipuliert wird, als ob sie von einer anderen Richtung bzw. Person käme. Ich meinte damit aber den unnatürlichen, "gequetschten" Klang, der bei einem Bauchredner anzutreffen ist. Meist werden ja Tiere als Partner genommen.

Weniger Kompression werde ich mal einstellen lassen. Was bedeutet aber langsamere Kompression?
Auch meine Unbehaglichkeitsgrenze werde ich überprüfen lassen. Meine Wissens ist der MPO 126 (0,5 kHz) bis 117 (bei 6 kHz). Das sagt mir nicht viel. Ich weiß nur, dass die Dynamik gering ist (ca. 20 dB).

Viele Grüße und angenehmes Wochenende
Hoffi
Dani!
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Re: Frage an die Akustiker - Unterschiede zu Phonak Naida V90 & B90

#29

Beitrag von Dani! »

Hoffi,
sicher, dass die MPO bis 126 geht? Oder ist das deine Unbehaglichkeitsschwelle (UCL) im Audiogramm? Das ist sehr kräftig, obwohl dein Hörverlust "nur" bis 80dB runter geht. Da du was von "Dynamik" von 20dB sprichst, hätte ich jetzt ein MPO von 100dB bei 1kHz erwartet. Das ist der Wert, der bei mir jetzt eingestellt ist und auch ein Grund, warum das Einsilben-Sprachverständnis nicht allzu prickelnd ist.
Ich widerspreche Ohrenklempner höchst ungern. Die Verringerung der Kompression führt zu einem besseren Sprachverstehen, ja. Aber das ist doch gar nicht dein Problem, oder? Okay, einigen wir uns darauf: Die Kompression zwischen leisen und mittellauten Tönen (G50-G65) sollte möglichst gering sein. G80 (laute Töne) ist bei mir knapp über G65, also hohe Kompression ab etwa 65dB Input. Andernfalls komme ich sofort mit der MPO in Konflikt: sobald es etwas lauter wird (Straßenverkehr) klingt bei hohem G80-Wert alles übersteuert/nasal. Daher ist meine Kompression eher hoch.
Die Geschwindigkeit der Kompression lässt sich bei Phonak kaum bis gar nicht einstellen. Bei Naida B kann man immerhin zwischen den Anpassformeln Adaptive Phonak Digital (APD) und APD-Contrast wählen. Letzteres hat eine langsamere Kompression. Ob's bringt?

Mein Akustiker hat ursprünglich ein MPO von über 132dB bei mir ab einer Frequenz eingestellt, die ich nicht mehr höre. Das war für mich nicht tragbar. Das führte dann bei mir dazu wie es ein CI-Träger hier schon beschrieb: Es ergibt im Kopf ein Gefühl, als ob man in einer großen Kirchenglocke steht, die lange nachhallt.
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Dominik
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Ohrenklempner
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Re: Frage an die Akustiker - Unterschiede zu Phonak Naida V90 & B90

#30

Beitrag von Ohrenklempner »

Schnelle/langsamere Kompression besagt, wie sehr die Hörgeräte versuchen, auch leise Sprachanteile wieder hörbar zu machen. Manche bevorzugen die schnelle Kompression, da das Sprachzentrum so wieder detailliertere Sprachinformationen bekommt. Andere bevorzugen die langsame Kompression, weil die Sprachverarbeitung mit der wahrgenommenen Dynamik besser klarkommt. Besonders hochgradig Schwerhörige hören mit langsameren Kompressionen oft besser als mit einer schnellen Kompression. Daher kann man in vielen Geräten auch die Kompressionszeit einstellen. Das Kind hat je nach Hersteller nur immer einen anderen Namen -- bei Bernafon kann man umschalten zwischen phonem- und enveloppenbasierend, bei Phonak heißt die langsame Kompressionsformel "adaptive digital contrast". Prinzipiell kann man dieses Regelverhalten aber in jedem Hörgerät einstellen; da ist nur etwas Fingerspitzengefühl gefragt.

Bei deiner Hörschwelle/U-Grenze/Dynamik wäre ich unentschlossen, ob dir eine Exhörerversorgung etwas bringt. Ich würde zunächst an der Hörgeräteeinstellung feilen.
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