@fast-foot: 1. Möchte ich dich darum bitten, dass wir uns auf die deutschen Abkürzungen beschränken, wenn wir denn schon mit Abkürzungen und Fachwörtern um uns schmeißen! In diesem Forum schreiben auch viele
HG-Träger und Nicht-Fachleute!
Mit OHC meinst du äHSZ! Das ist mir geläufig, aber nur mal zur Erklärung: Es geht um die äußeren Haarsinneszellen, die als sog. cochleäre Verstärker bezeichnet werden.
2. Verbitte ich mir Anspielungen auf meinen Beruf des Hörgeräteakustikers, bezügl. einer Befangenheit, etc.
Dieses Forum stellt eine Plattform für Meinungsaustausch rund um die Schwerhörigkeit dar. Meinungsaustausch hat einen zwangsläufig subjektiven Anteil. Trotzdem sollten wir alle möglichst sachlich beim Thema bleiben. Vieles hier ist absolut off-topic und gehört hier nicht hin.
Des weiteren genügt es nicht, eine Annahme meinerseits (die alle langjährigen
HG-Akustiker teilen) zu relativieren, mit der Begründung es gäbe dazu keine Studie die dies belegt.
Lege mir doch eine repräsentative Studie vor die deine Ansicht belegt! Diese Studie gibt es nicht, das kann ich dir versichern!
Das nächste ist: Du orientierst dich an den gesetzlich vorgeschriebenen Richtwerten für Lärm am Arbeitsplatz. Was hat das bitte mit einer Hörgeräteanpassung zutun?
Ich weiß nicht, in wieweit du audiologisch bescheid weißt: Aber das Ohr ansich ist nur das "Übertragungsorgan"! Ziel ist, dass im Gehirn ausreichend Hörinformationen ankommen. Nur so kann überhaupt Sprachverstehen generiert werden. Bei einer endocochleären Schwerhörigkeit hat das natürlich zur Folge, dass dementsprechend unter Berücksichtigung der individuellen audiometrischen Werte und subjektiven Klangeindrücke verstärkt werden muss!
So, und jetzt komme ich wieder mit Praxiserfahrung: Es gibt Kunden, die beschreiben eine gesteigerte Hörfähigkeit auch wenn sie die
HG mal für ein paar Std. nicht tragen. Andere wiederum empfinden das Hören ohne HG dann als ungewöhnlich schlecht. Beides ist aber messtechnisch nicht belegbar und sind rein subjektive Kundenaussagen.
Dann wiederhole ich mich nochmal: Langjährige Hörgeräteträger haben ein meist stabiles Hörvermögen! Kann ich dir nicht in einer Studie belegen aber es ist nunmal mein täglich Brot auf der Arbeit. Glaub es mir einfach! Falls doch das Hörvermögen eines (versorgten) Kunden nach ein paar Jahren etwas nachlässt sehe ich daran kein Problem. Kannst du mir das Gegenteil beweisen, dass diese Hörverschlechterung nicht auch im unversorgten Zustand eingetreten wäre?
Und um nochmal auf das Thema Lärmarbeitsplatz (mit über 80 dB Dauerlärm 8h am Tag) zurückzukommen: Es ist wissenschaftlich nicht belegbar, dass bei Nichtgebrauch von Gehörschutz daraus zwingend eine Lärmschwerhörigkeit resultiert!
Zum
CI kann ich ergänzen:
Jemand der ein
CI bekommt, muss natürlich eine gewisse Indikation aufweisen. Das kann zum einen eine hochgradige Schwerhörigkeit bis hin zur Ertaubung sein, welche sich mit Hörgeräten nicht, oder nur unzureichend ausgleichen lässt.
Vom ersten Beratungsgespräch bis zur OP und der Anpassung des Soundprozessors vergeht eine ganze Weile (außer bei Kinderversorgungen, da man mittlerweile weiß, dass die ersten Lebensmonate für die Hörbahnreifung enorm wichtig sind).
D.h. unser Kunde hat häufig eine ganze Weile überhaupt nichts mehr in seinem Leben gehört! Daraus ergibt sich eine völlig andere Konditionierung. Er wird darüber aufgeklärt, dass das Hören mit einem
CI etwas völlig anderes ist als das natürliche Hören.
Es ist klanglich im Prinzip eine Katastrophe. Aber auch das wird vom Gehirn adaptiert! Dieser Lernprozess dauert auch eine Zeit, ähnlich wie bei der
HG-Versorgung. Das, ich sage jetzt mal, "primitive" Hören mit einem
CI ist trotzdem besser als gar nichts zu hören, oder mit einem HG rumzulaufen was nur das Hören von Geräuschen ermöglicht aber kein Sprachverstehen erzeugt.
Die Entwicklung der
CI´s in den letzten Jahren ist enorm. Ich sehe mich als Hörgeräteakustiker da auch als Berater. Wenn ich einen Kunden mit höchstgradiger Innenohrschwerhörigkeit habe dann empfehle ich ihm sich bezügl. der Alternativen beraten zu lassen.
So, jetzt könnt ihr euch über meine völlig subjektive Meinung auslassen!
