Hallo,
seit noch nicht einer ganzen woche teste ich oticon epoq auf beiden seiten. seit 2001 hatte ich siemens prisma power, von denen man aber nicht wirklich sagen kann, dass ich sie getragen habe. die habe ich lediglich ein paar wochen vorher und auch nur in der letzten woche vor dem epoq halbwegs gut eingestellt getragen. heißt also, dass mein gehirn und mein gehör nicht wirklich auf hörgeräte eingestellt sind. ich bin jetzt 30 und habe mich bisher irgendwie (oft mehr schlecht als recht) ohne geräte durchgeschlagen und zwar mit allen konsequenzen: irritationen der umwelt, burn-out, ausgeschlossen sein von gesellschaftlichen ereignissen usw. ich weiß auch nicht, wie ich das mit meiner hörkurve hinbekommen habe:
links/rechts
.125 0/10 dB
.250 5/15
.500 5/10
1 65/65
2 90/95
4 90/95
6 90/95
8 80/85
heißt also, die tiefen frequenzen höre ich relativ normal, aber nach .500 kHz stürzt mein gehör ab.
also, an den geräten führt kein weg vorbei, zu dieser erkenntnis bin sogar ich nach 30 jahren gekommen. nun zu meinem anliegen: das epoq trage ich ca 8 bis 9 stunden am tag, das ist wahrscheinlich schon eine megagroße umstellung für mich und mein armes gehirn. wenn ich fernsehe, muss ich den fernseher relativ leise stellen, weil es sonst einfach schlecht zu ertragen ist. problem ist, dass ich den fernseher auch leiser als normalhörende stelle, für welche das dann schon zu leise ist. allerdings verstehe ich nicht unbedingt mehr, egal ob ich den fernseher laut oder leise stelle. ich habe schon das gefühl, dass ich ein tick mehr sätze oder einzelne wörter verstehe, aber optimal ist das nicht. kennen das einige von euch? ich habe den eindruck, dass mein gehirn sich erstmal wieder daran gewöhnen muss, dass sprache wieder verstanden werden kann. vorher habe ich viel mit untertitel ferngesehen und wenn ich erst gelesen habe, dann konnte ich das gesagte auch gut verstehen. ist das so, das mein gehirn erst wieder lernen muss, die sprache (und nicht nur beim fernsehen) "bewusst" aufzunehmen? vorher ist so viel bei mir durchgerauscht und ich habe versucht, mich auf das wesentliche zu konzentrieren?
momentan finde ich die welt einfach laut und ich wusste gar nicht, dass die welt voll von so vielen geräuschen ist. heranfahrende autos sind fast so laut wie züge für mich. integriert mein hirn das irgendwann?
wenn ich die geräte abends rausnehme, kommt mir alles viel dumpfer und leiser als vor dem geräte-tragen vor. aber das ist ja normal, habe ich in einigen beiträgen gelesen. manchmal habe ich abends auch kopfschmerzen und einen druck auf den ohren. manchmal piepst und klingelt es, wobei ich vor einigen jahren nach einem disco-besuch einen tinnitus bekommen habe, der mich lange zeit begleitet hat und heute in stark abgemildeter form bei stress ab und zu wieder auftaucht. könnte das von den ungewohnten höreindrücken und einer (über) forderung des gehörs kommen? wäre dies ein zeichen, mit der lautstärke wieder etwas runterzufahren, damit die gewöhnung langsamer vonstatten geht? ich möchte ungern noch einige von meinen seltenen haarsinneszellen killen.
ich muss noch sagen, dass meine akustikerin einen ganz guten job macht. sie achtet darauf, dass ich nicht noch mehr überfordert werden, heißt also, wir sind noch nicht beim maximum dessen, was die geräte hergeben. sie hat auch einen gehörschutz eingebaut, weil ich wohl sehr empflindlich (hyperrecruitment?) auf lautere geräusche reagiere.
wer hat auch erfahrungen damit, lange lange zeit mit schlechtem gehör ohne geräte durch die welt gegangen zu sein? ich frage mich, wie lange die umstellung des gehirns dauert? wochen, monate, jahre?
herrje, das ist ein wirklich langer beitrag. hoffe aber, nicht zu lang. und vielleicht gibt es ja die ein oder andere antwort auf meine vielen fragen. und vielleicht ein wenig beruhigung für mich.
viele grüße
Hörgeräteanpassung/-testphase
Re: Hörgeräteanpassung/-testphase
hallo,
ich bin auch lange jahre (35?) ohnehg ´s durch die welt gelaufen und hab mich letztes jahr entschieden, das anzugehen. meine hörkurve ist etwas anders als bei dir - bei den niedrigen frequenzen fängt sie bei 20 db an, steigt dann aber langsamer an. in den höheren frequenzen bin ich auch hochgradig schwerhörig.
auch nach einem jahr habe ich mich nicht ganz daran gewöhnt- auch, wenn ich sie 8-9 stunden am tag mit pausen (!) trage. für mich ganz wichtig ist, verschiedene programme und lautstärkeregelung zu haben. also, im strassenlärm muss ich es leiser stellen, weil ich den stress sonst nicht aushalte und auch nicht glaube, dass das sein muss. und wie du auch schreibst, dass es auch schädigend für das restgehör sein kann.
meine tendenz ist, meistens das leisere programm anzuhaben - ich verstehe dann aber nicht alles. wobei ich mein gegenüber auch nicht bei höhere lautstärke 100% verstehen würde. ich glaube , das ist auch die hörentwöhnung.
ich empfehle dir, auf jeden fall die lautstärke langsam anpassen zu lassen, wie es deine akustikerin auch macht. das erste halbe jahr war ich fast jede woche dort, um an der einstellung was zu verändern.
auch, wenn ich nicht 100%ig zufrieden bin, sind diehg ´s für mich jetzt nicht mehr wegzudenken.
also, geduld ist angesagt!
alles gute, antonella
ich bin auch lange jahre (35?) ohne
auch nach einem jahr habe ich mich nicht ganz daran gewöhnt- auch, wenn ich sie 8-9 stunden am tag mit pausen (!) trage. für mich ganz wichtig ist, verschiedene programme und lautstärkeregelung zu haben. also, im strassenlärm muss ich es leiser stellen, weil ich den stress sonst nicht aushalte und auch nicht glaube, dass das sein muss. und wie du auch schreibst, dass es auch schädigend für das restgehör sein kann.
meine tendenz ist, meistens das leisere programm anzuhaben - ich verstehe dann aber nicht alles. wobei ich mein gegenüber auch nicht bei höhere lautstärke 100% verstehen würde. ich glaube , das ist auch die hörentwöhnung.
ich empfehle dir, auf jeden fall die lautstärke langsam anpassen zu lassen, wie es deine akustikerin auch macht. das erste halbe jahr war ich fast jede woche dort, um an der einstellung was zu verändern.
auch, wenn ich nicht 100%ig zufrieden bin, sind die
also, geduld ist angesagt!
alles gute, antonella
Re: Hörgeräteanpassung/-testphase
Hallo Idokras,
Tatsache ist, dass Du bei den hohen Frequenzen nicht mehr viel Dynamik zur Verfügung hast. Der Pegel, ab dem Du zu hören beginnst, ist für ein normales Ohr bei stundenlanger Beschallung bereits schädlich. Nur schon von daher ist es schwierig, eine gute Einstellung zu finden. Zudem kann die Sprachverständlichkeit nur schwer in Relation zu einem Reintonaudiogramm gebracht werden. Was sagt denn der Sprachtest? Und wo liegen bei Dir die UCLs oder Unbehaglichkeitsschwellen? Wenn Du nicht unter einem Recruitment leidest, ist aufgrund der nicht mehr vorhandenen Dynamik klar, dass mit denHGs fast alles gleich laut klingt, abgesehen vom Tieftonbereich. Wurden bei Dir Messungen der Lautheitsempfindung bei verschiedenen Frequenzen und Pegeln vorgenommen? Die daraus resultierende Kurvenschar soll es erleichtern, das HG optimal einzustellen.
Zudem möchte ich Dich auf die Möglichkeit einesCIs hinweisen (nur als Option, falls es nach ernsthaften Versuchen mit HGs langfristig nicht klappen sollte).
Gruss fast-foot
Tatsache ist, dass Du bei den hohen Frequenzen nicht mehr viel Dynamik zur Verfügung hast. Der Pegel, ab dem Du zu hören beginnst, ist für ein normales Ohr bei stundenlanger Beschallung bereits schädlich. Nur schon von daher ist es schwierig, eine gute Einstellung zu finden. Zudem kann die Sprachverständlichkeit nur schwer in Relation zu einem Reintonaudiogramm gebracht werden. Was sagt denn der Sprachtest? Und wo liegen bei Dir die UCLs oder Unbehaglichkeitsschwellen? Wenn Du nicht unter einem Recruitment leidest, ist aufgrund der nicht mehr vorhandenen Dynamik klar, dass mit den
Zudem möchte ich Dich auf die Möglichkeit eines
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
Re: Hörgeräteanpassung/-testphase
hi,
danke für eure beiträge.
@fast-foot:also, bei der anpassung hat mir die akustikerin zum schluss eine art ferndbedienung gegeben und ich bekam töne zu hören. ich sollte dann auf einer skala von "nicht gehört" bis "zu laut" die töne beurteilen. auf dem pc hatte sie dann bei 4 frequenzen so kurven für normalhörende und meine. am ende der prozedur lagen meine kurven schon ganz gut drin. meinst du das mit messung der lautheitsempfindung?
zum recruitment: ich zitiere mal aus dem arztbericht im hörzentrum oldenburg, wo auch das prisma power als passendes hörgerät ausgewählt wurde(der aber schon 10 jahre alt ist, wohl aber bis auf eine fortgeschrittene hörentwöhnung noch hinkommt, da die schwerhörigkeit nicht progredient ist): "in der hörfeldskalierung sieht man in unversorgter situation bei 500 Hz bds. weitgehend der norm entsprechende anstiege der lautheitswahrnehmung. bereits bei 1 kHz ist die steilheit der lautheitsanstiegsfunktion deutlich erhöht, bei 2 kHz finden sich dann ausgeprägtes recruitment mit hyperakusisanzeichen (find ich irgendwie lustig, schwerhörig und noch hyperakusis). das resultierende hörfeld zeigt bei 500 hz eine restdynamik von über 80 db. diese engt sich jedoch bds. bis 2 khz auf 20 db ein.
außerdem haben wir damals einen reimtest gemacht. meinst du das mit sprachtest (du siehst, ich bin nicht ganz auf dem laufenden)?: "der reimtest zeigt in unversorgter situation für das re. und li. ohr ein sprachverständnisindex von 84% für 65 db sprachpegel.
mit dem epoq haben wir auch noch so einen kurzen test mit einsilbern gemacht, ich denke mal zur ersten orientierung. da hatte ich 45 %, was ja nicht gerade viel ist. das soll aber noch steigerungsfähig sein. dann meinte die akustikerin noch, das ich max ein sprachverstehen von 65% zu erwarten habe (geht wohl aus den kurven des alten akustikers hervor). weiß aber nicht, warum ich dann bei diesem reimtest 84% hatte. oder ist das was anderes?
ich hab auch noch ein paar kurven vom damaligen akustiker und vom hörzentrum oldenburg, die kann ich auch noch reinstellen, wenn das
hilfreich ist.
meine unbehaglichkeitsschwelle weiß ich nicht. steht das in den kurven?
viele grüße
danke für eure beiträge.
@fast-foot:also, bei der anpassung hat mir die akustikerin zum schluss eine art ferndbedienung gegeben und ich bekam töne zu hören. ich sollte dann auf einer skala von "nicht gehört" bis "zu laut" die töne beurteilen. auf dem pc hatte sie dann bei 4 frequenzen so kurven für normalhörende und meine. am ende der prozedur lagen meine kurven schon ganz gut drin. meinst du das mit messung der lautheitsempfindung?
zum recruitment: ich zitiere mal aus dem arztbericht im hörzentrum oldenburg, wo auch das prisma power als passendes hörgerät ausgewählt wurde(der aber schon 10 jahre alt ist, wohl aber bis auf eine fortgeschrittene hörentwöhnung noch hinkommt, da die schwerhörigkeit nicht progredient ist): "in der hörfeldskalierung sieht man in unversorgter situation bei 500 Hz bds. weitgehend der norm entsprechende anstiege der lautheitswahrnehmung. bereits bei 1 kHz ist die steilheit der lautheitsanstiegsfunktion deutlich erhöht, bei 2 kHz finden sich dann ausgeprägtes recruitment mit hyperakusisanzeichen (find ich irgendwie lustig, schwerhörig und noch hyperakusis). das resultierende hörfeld zeigt bei 500 hz eine restdynamik von über 80 db. diese engt sich jedoch bds. bis 2 khz auf 20 db ein.
außerdem haben wir damals einen reimtest gemacht. meinst du das mit sprachtest (du siehst, ich bin nicht ganz auf dem laufenden)?: "der reimtest zeigt in unversorgter situation für das re. und li. ohr ein sprachverständnisindex von 84% für 65 db sprachpegel.
mit dem epoq haben wir auch noch so einen kurzen test mit einsilbern gemacht, ich denke mal zur ersten orientierung. da hatte ich 45 %, was ja nicht gerade viel ist. das soll aber noch steigerungsfähig sein. dann meinte die akustikerin noch, das ich max ein sprachverstehen von 65% zu erwarten habe (geht wohl aus den kurven des alten akustikers hervor). weiß aber nicht, warum ich dann bei diesem reimtest 84% hatte. oder ist das was anderes?
ich hab auch noch ein paar kurven vom damaligen akustiker und vom hörzentrum oldenburg, die kann ich auch noch reinstellen, wenn das
hilfreich ist.
meine unbehaglichkeitsschwelle weiß ich nicht. steht das in den kurven?
viele grüße
Re: Hörgeräteanpassung/-testphase
Hallo Idokras,
ja, das war die Lautheitskalierung.
Bei den hohen Frequenzen hast Du ausgesprochen wenig Dynamik zur Verfügung, was die Hörgeräteeinstellung sehr schwierig macht. Augrund des Arztberichtes müssten bei Dir die UCLs bei etwa 110/115 dB liegen (sind im Audiogramm unter der Hörkurve keine liegenden eckigen Klammern eingetragen?).
Auf den Reimtest kann ich mir keinen Reim machen; scheint aber nichts mit dem Einsilbensprachtest zu tun zu haben.
Eine erhöhte Geräuschempfindlichkeit geht nicht selten Hand in Hand mit einer Hörstörung, da die Haarsinneszellen im Hörorgan nicht nur leise Geräusche verstärken, sondern auch laute abschwächen.
Gruss fast-foot
ja, das war die Lautheitskalierung.
Bei den hohen Frequenzen hast Du ausgesprochen wenig Dynamik zur Verfügung, was die Hörgeräteeinstellung sehr schwierig macht. Augrund des Arztberichtes müssten bei Dir die UCLs bei etwa 110/115 dB liegen (sind im Audiogramm unter der Hörkurve keine liegenden eckigen Klammern eingetragen?).
Auf den Reimtest kann ich mir keinen Reim machen; scheint aber nichts mit dem Einsilbensprachtest zu tun zu haben.
Eine erhöhte Geräuschempfindlichkeit geht nicht selten Hand in Hand mit einer Hörstörung, da die Haarsinneszellen im Hörorgan nicht nur leise Geräusche verstärken, sondern auch laute abschwächen.
Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
