Kann man moderne Hörgeräte eigentlich auch (sinnvoll) gebraucht verkaufen?

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audiophil49
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Kann man moderne Hörgeräte eigentlich auch (sinnvoll) gebraucht verkaufen?

#1

Beitrag von audiophil49 »

Ich bin Hörgeräte-Neuling und überlege für meine erste Anschaffung einige hier dargelegte Vorgehensalternativen.

Für diese Überlegungen ist es für mich wichtig, ein Gefühl (oder sogar ein klares "Nein" oder "Aber natürlich") dafür zu bekommen, ob man z.B. ein etwa ein Jahr altes modernes CIC-Hörgerät, wie z.B. ein Signia Insio 5NX, sinnvoll gebraucht verkaufen könnte. Unter "sinnvoll" verstehe ich durchaus noch einen deutlichen Wert/Preis-Verlust (falls Ja, bitte ich um eine Schätzung), aber nicht z.B. ein praktisches Verschenken.

Eine bei modernen Geräten wie meinem Signia existierende Otoplastik könnte man (nach Auskunft meines HG-Akustikers) ja für unter 100 Euro für den Erwerber neu machen lassen.

Danke für Feedback.
Hz __ 125 _250 _500 _1k __2k __3k __4k __6k __8k
dB R _-15 _-15 _ -15 _-20 _-30 _ -35 _ -55 _-60 _ -55
dB L _ -15 _-15 _ -15 _-20 _-40 _ -60 _ -60 _-70 _ -60
rabenschwinge
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Re: Kann man moderne Hörgeräte eigentlich auch (sinnvoll) gebraucht verkaufen?

#2

Beitrag von rabenschwinge »

Hmm, bei dem wie die HG Versorgung in DE aufgestellt ist auch im Bereich Servieleistungen des Akus finanziert durch GKV: Nein.

Konfigurierung auf Deine Hörwerte sowie Reparatur, Wartung, angleichen der Hörwerte bei Veränderung etc.pp. wie soll das finanziert werden?
svenyeng
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Re: Kann man moderne Hörgeräte eigentlich auch (sinnvoll) gebraucht verkaufen?

#3

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

HGs gebraucht verkaufen kann man ziemlich vergessen.
Es gibt in dem Sinne keinen wirklichen Markt für gebrauchte HGs.

Warum willst Du ein 1 Jahr altes HG verkaufen?
Du bekommst nach 1 Jahr von der KK keinen Zuschuss für neue HGs.
Man nutzt HGs eigentlich immer 6 Jahre.
Das es dann 1 oder 2 Jahre später neue HGs auf neuestem Stand der Technik auf dem Markt gibt ist klar. Aber das ist eben so. In 5-5,5 Jahren kann man ja wieder anfangen neue HGs zu testen.

Meine Resound Linx 3D 9 sind wohl auch nicht mehr der aktuelleste Stand der Technik, aber warum soll ich die nicht noch 3-4 Jahre nutzen? Ich verzichte doch nicht auf den Zuschuss der KK, wenn es um neue HGs geht.
Und genau den Zuschuss bekommt man auch nicht für gebrauchte HGs.
Warum soll dann jemand gebrauchte HGs kaufen?
Vor allem würde ich niemals von privat HGs gebraucht kaufen. Ich weiß doch nicht an was für einen Verkäufer ich da gerate und wie der die HGs behandelt hat. Wenn ich Pech habe sind die kurze Zeit später dahin und dann macht man ein dummes Gesicht.
Weiterhin kommt dazu das man erst mal einen Akustiker finden muss, der dann die gebrauchten HGs auch anpasst. Wird sicherlich der eine und andere machen, aber das wird richtig teuer.
Ich will damit sagen, das Du für gebrauchte HGs wohl nicht viel Geld bekommst.

Wenn da wirklich in 1 Jahr ein gutes HG kommt, was Du unbedingt haben willst, warum behält Du dann nicht für 1 Jahr deine jetzigen noch? Du kannst sogar in nem 1/2 oder noch etwas eher anfangen neue HGs zu testen, falls Du schneller schon mal andere willst.

Gruß
sven
Treehugger
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Re: Kann man moderne Hörgeräte eigentlich auch (sinnvoll) gebraucht verkaufen?

#4

Beitrag von Treehugger »

Ein HDO könnte eher funktionieren,

aber ein CIC oder Ido muss ja auch in das neue Ohr passen,
von den Problemen der akustischen Anpassung mal abgesehen.

Treehugger
Albman
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Re: Kann man moderne Hörgeräte eigentlich auch (sinnvoll) gebraucht verkaufen?

#5

Beitrag von Albman »

Ein Hörgerät gebraucht verkaufen ist wie ein Leasing-Auto vorzeitig zurückzugeben: Du zahlst nur drauf, und zwar heftig.
Beste Grüße! Timo
sky
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Re: Kann man moderne Hörgeräte eigentlich auch (sinnvoll) gebraucht verkaufen?

#6

Beitrag von sky »

Ich denke, da wäre schon ein Markt.
Nur glaubt der Verkäufer dass HG die 3000€ gekostet haben, auch 3000€ wert sind.
Das sind sie aber nicht. Auch nicht beim Kauf.
Man zahlt die vielen Probehörer, Vertragsrücktritte, Anpassungen und Service. Die HG selbst werden wohl nur einen kleinen Teil kosten. Leider habe ich keine Einsicht auf die tatsächlichen Preise. Aber ich schätze so 1/3 oder etwas mehr ?

Es gibt ja schon Threads die sich um das Thema drehen. Da liest man von HGA die "gebrauchte" Geräte nicht anpassen wollen, aber auch von HGA die dann einen normalen Stundensatz verrechnen. Ein "für mich" realistischer Stundensatz liegt bei so 80-120€.

Und damit zurück zum Verkaufspreis:
Wenn ich nun ausrechne, wie oft ich schon beim HGA war, komm ich auf etwa (ganz grob geschätzt) 5 Stunden. Dies entspricht etwa 500€. Noch hab ich aber nicht zugesagt (HGA wurde krank weshalb der Termin verschoben wurde).
Sprich: noch hat er nichts an mir verdient. Wenn der HGA nun 5 Kunden wie mich hat (und das geht relativ einfach - da sich viele bei einem HG was anderes vorstellen), hat er erstmal einen (ich nenne es mal...) "Schaden" von 2500€. Also muss er diesen mit einkalkulieren.
Ich höre: links 30dB @125Hz bis 50 dB @8kHz | rechts 25dB @125Hz bis 40dB @8Khz
Ich nutze: HG Signia Pure Charge&Go 5X mit Thermotec Otoplastik in Ringform
rabenschwinge
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Re: Kann man moderne Hörgeräte eigentlich auch (sinnvoll) gebraucht verkaufen?

#7

Beitrag von rabenschwinge »

@sky, die Versorgung mit HG sowie deren anpassung als auch Reparatur wie Wartung rechnet der Aku mit der GKV ab ;-).

Wo bleibt das in Deiner Überlegung.
sky
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Re: Kann man moderne Hörgeräte eigentlich auch (sinnvoll) gebraucht verkaufen?

#8

Beitrag von sky »

Ich bekomm in Österreich nicht viel von der GKV :)

Der Akustiker bekommt das was er bekommt. Ich zahl einen Teil und die Kranken/Pensionsversicherung den Rest. Das ist wie bei Leasing. Dem Händler ist es egal wo das Geld her kommt solang es kommt.

Das was der HGA übrigens mit der Krankenkasse abrechnet, macht ihm nicht reich. Zumindest sehe ich das auf meinen Abrechnungen wenn ich beim Arzt war. Mein Hausarzt bekommt knapp 12 € pro Besuch. Davon wird niemand reich.
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Re: Kann man moderne Hörgeräte eigentlich auch (sinnvoll) gebraucht verkaufen?

#9

Beitrag von rabenschwinge »

Beantwortet aber meine Frage nicht, sky ;) . Schlußendlich kommt das zu den Kosten, die beim Kopf der HG´s zahlst beim willigen AKU noch obendrauf..... denn umsonst wird der die dafür notwendigen Anpassungs- und Einstellungsschritte nicht machen. Dazu kommen dann noch Reparaturkosten, Wartungskosten usf, usf.

Eben all das, was in der Pauschale von der GKV schon drin. Das zahlst Du dann aus eigener Tasche oder machst es selbst .....
sky
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Re: Kann man moderne Hörgeräte eigentlich auch (sinnvoll) gebraucht verkaufen?

#10

Beitrag von sky »

Ne, ich denke die Frage ist beantwortet.
Der Hörgeräteakustiker macht einen Gesamtpreis und der wird dann zwischen dem Kunden und der Krankenkasse aufgeteilt.
Falls ich die Frage nun richtig verstanden habe.

Oder geht es um die hypothetische Situation dass ein HGA per Stundensatz gebrauchte HG anpasst? Ich würde diesen Fall als Zubrot sehen. Denn hierbei hat der HGA keine unbezahlten Zeiten sondern kann für jede Stunde Geld verlangen und hat weniger Leerstände. Aber das wollen HGA's offensichtlich ja nicht machen.
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rabenschwinge
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Re: Kann man moderne Hörgeräte eigentlich auch (sinnvoll) gebraucht verkaufen?

#11

Beitrag von rabenschwinge »

Naja, sky... der Punkt ist doch der: Was jetzt in der Pauschale der GKV an Arbeit von Kauf bis Wartung, laufende Anpassung, Reparatur beim normal über Rezept laufenden HG´s abgegolten wird zahle ich beim privat erworbenen. Schon mal darüber nachgedacht?
sky
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Re: Kann man moderne Hörgeräte eigentlich auch (sinnvoll) gebraucht verkaufen?

#12

Beitrag von sky »

Ja, das mag sein. Die Frage ist ob ich als Kunde günstiger oder teurer weg komme.
Das hängt wohl von mehreren Faktoren ab. Was hat der Kunde gespart, wie viele Reparaturen werden benötigt usw...
Aber eigentlich bin ich weder für noch gegen Gebrauchthandel. Wollte nur aufzeigen dass der Preis den der Kunde für ein Neugerät zahlt nicht den Wert des HG wiederspiegelt.
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